Achwas? Mal wieder Mikrofone! ;) Neues Mikro wirklich sinnvoll?

[Etchell]

Hallo Recording.de Gemeinde!

Vorweg: ich suche nicht den ultimativen Tipp oder Ratschlag, die finale Hilfe, für mein "Problem"
Ich möchte eher mitteilen, mit was ich mich grad beschäftige, vielleicht ist es für andere auch interessant und natürlich stelle ich doch die üblichen Fragen: was soll ich machen? Was denken andere? Warum mache ich das überhaupt?

Also kurz zum Thema:

ich überlege mir ein neues Mikro (mal wieder) zuzulegen, vorrangig für Sprache (meine Stimme), auch für Online Konferenzen/Besprechungen (da taugt ggf. ja eh alles für).

Ich habe derzeit im Vergleich (Besitz) ein Shure Beta 57A, Audio-Technika AT3035.
Diese treten an gegen ein Thomann SC400 und aktuell noch gegen ein Lewitt LCT 240 Pro, in Kürze kommt ein Lewitt 440 Pure dazu.
Ich nehme für den Vergleich einfach irgendwelches Gerede von mir auf, immer in vergleichbarem Setup. Das Shure hatte ich nur mal "zum Spaß" mit hinzugenommen.

Auffällig bisher: das Shure schlägt sich sehr gut, wie ich finde. Es klingt ausgewogen, hat durchaus gute Höhen und nicht zu rumpelig in den Tiefen. Es ist natürlich eine andere Art Mikro, was ggf. für mein Setup Nachteile mit sich bringt (mehr Verstärkung notwendig) und bei Entfernung wird es schnell leiser. Aber bei ca. 5 cm Entfernung nimmt es ausgewogen auf und klingt eben gut.
Das AT3035, treuer Begleiter seit langer Zeit, klingt erst einmal im direkten Vergleich sehr mittig und wenig betont in den Höhen, man könnte es neutraler nennen oder mehr "Vintage". Irgendwie auch nicht schlecht, aber eben doch schon auffällig anders.

Das SC400 hat sich schnell erledigt, klang dumpf und rumpelig, also ist es schon aus dem Vergleich herausgefallen.

Das Lewitt SC 240 Pro schlägt sich auf den ersten Blick (ist in weiß, hey!) sehr gut: weniger Mitten, mehr in den Höhen, Bässe sind im Griff (ca. 12 cm Entfernung) und sehr rauscharm. Es macht den Job sehr gut. Aber: ist es wirklich besser? Da bin ich jetzt skeptisch geworden, je öfter ich die Takes durchhöre, kommt immer wieder das Shure in der Vordergrund. Es klingt schon besser, als das AT3035 und weniger "gepimpt" als das Lewitt SC 240 Pro.

Die Frage nun: nutzt jemand für solch ein Setup (Broadcast, YouTube Erklärbär, Online Konferenzen/Besprechungen) ein ähnliches, dynamisches Mikro oder taugt es dann dafür wirklich nicht? Das neue Lewitt kostet ja sogar weniger, als das Shure, wie ich sehe. Sind neue Mikros in dieser unteren Region besser geworden, können damit z.B. ein AT3035, was ja auch rel. teuer damals war, übertreffen? Oder lohnt sich doch so ein Upgrade auf ein Lewitt 440 Pure (ist ja Gold drin)? Oder muss es einfach das SM 7B werden?

Tonspuren könnte ich bereitstellen, schäme mich aber für das sinnlose Gelaber ein wenig (nicht wirklich, oder doch?!). Müsste ich dann wegen der Größe wohl aber als FLAC versuchen.

Und wenn sich jetzt jemand fragt. was will er überhaupt, ist das auch in Ordnung, dann bitte ignorieren. Ansonsten freue ich mich auf eine freundliche, offene, anregende, unterhaltsame Diskussion über Mikrofone, mal wieder

Viele Grüße
Etchell

 

[leary]

Die Frage nun: nutzt jemand für solch ein Setup (Broadcast, YouTube Erklärbär, Online Konferenzen/Besprechungen) ein ähnliches, dynamisches Mikro oder taugt es dann dafür wirklich nicht?

Das 57er ist ein super Mikro und klingt für mich besser als ein SM7b. Behalten und nutzen.

 

[Astronautenkost]

Da besteht kein Anlass für ein neues Mikro. Mit dem AT oder dem LCT 240 kannst Du auch gut zurechtkommen.

 

[Etchell]

Vielen Dank für die Antworten.
@Astronautenkost Ich habe mich vielleicht nicht genau ausgedrückt, das Lewitt LCT 440 Pro, sowie auch das Lewitt 440 Pure sind neue Testkanidaten, die ich zunächst nur gegen das AT3035 antreten lassen wollte, das Shure Beta57A und AT3035 besitze ich bereits. Die Lewitts könnte ich ggf. dann wieder zurückgeben und damit viel Geld sparen

 

[Etchell]

Das 57er ist ein super Mikro und klingt für mich besser als ein SM7b. Behalten und nutzen.

In der Tat bin ich froh, dass ich das Beta57a zufällig aus der Mikro Tasche geholt hatte und es mit in dem Vergleich einbezogen habe. Sonst wäre ich gar nicht darauf aufmerksam geworden, dass es für meine Stimme / den gedachten Zweck eine sehr gute Wahl ist.
Ich werde am Wochenende ausgiebiger und im ensprechenden Setup, sprich im Büro Raum und mit dem Stativ etc., testen/vergleichen. Wenn es dann dort auch so gut funktioniert und klingt, würde ich tatsächlich diese Wahl auch treffen.
SM7B möchte ich mir auch gar nicht leisten, war selbst nie ein Fan von dem Teil (Klang und geringer Output).
Etwas OT: derzeit findet man bei Ebay verdächtig viele Inserate von neuen SM7B, meist aus China, aber auch mal eines aus der Schweiz, für unter 200,- Euro. Das weckt zuerst Interesse, aber beim genauen Hinsehen stimmt da meiner Meinung nach etwas nicht.
Wen es interessiert, einfach mal nach dem Teil bei Ebay suchen Aber mein Rat: nicht dort kaufen

VG

 

[Etchell]

Kleines Update:
Das Lewitt 440 Pure ist heute bereits geliefert worden und ich habe es nun mit in den Vergleich genommen und höre im Moment auch mal mit einem Studio Kopfhörer die verschiedenen Spuren im Vergleich. Was ich schnell fesgestellt habe: LCT 240 Pro und 440 Pure (€119 vs €259 @T) klingen sehr ähnlich, würde sogar sagen, fast identisch. Natürlich kann es an meiner Stimme liegen, dass Unterschiede nicht besonders auffallen (Raum hat sicher auch seinen Anteil, ist relativ stark gedämpft). Über Kopfhörer stelle ich kleine Unterschiede in den Höhen fest, aber diese sind marginal, der Klangcharakter ist sehr ähnlich.
Dazu habe ich mit dem Shure Beta57A eine neue Aufnahme gemacht, diesmal auf Stativ, im Stehen besprochen und an gleichre Position, wie die anderen Takes. Ich bin näher am Mikro, brauche etwas mehr Vorverstärkung, aber der Klang ist sehr gut, es klingt natürlich direkter, "schmaler", mehr nach Broadcast, was dem Typ geschuldet ist und auch nichts negatives bedeutet.
Zwischenfazit: weder LCT 240 Pro noch das teurere 440 Pure erzeugen bei mir einen "Wow! Haben wollen!" Effekt, im Vergleich zu den anderen Kanidaten. Einzeln gesehen, ohne Vergleich, gefallen mir die Lewitts sehr gut, auch im Sinne von Preis/Leistung, man bekommt eine ordentliche Spinne, einen Schaumstoff Präser und ein stabil wirkendes Mikro und beim 440 Pure noch einen smarten Popschutz (Magnet).
Für eine Erstanschaffung kann man mit dem LCT 240 Pro aus meiner Sicht nicht viel falsch machen.
Für das Doppelte bekommt man mit dem 440 Pure ein wenig mehr, ob es sich lohnt? Den Popschutz kann man auch separat erwerben.
Abschließend muss sich das Shure Beta57A noch in dem Büro Setup beweisen (die anderen natürlich auch). Bedenken habe ich nur, da der Abstand zum Mikro größer sein wird, ob es dann beim 57A noch reicht?

 

[Entone]

Bei Kondensatormikrofonen wirst Du erst im vierstelligen Eurobereich eine deutliche klangliche Verbesserung feststellen. Für die angegebenen Zwecke halte ich aber alle Deine Mikrofone für mehr als geeignet.

 

[Etchell]

@Entone

Danke für deine Antwort, der ich mitlerweile auch zustimme, denn jedes der hier genannten Mikrofone macht einen doch recht guten Job, klanglich lässt sich beim AT3035 ein größerer Unterschied feststellen, nicht unbedingt schlechter, aber wie gesagt, weniger Höhen, mehr Mitten. Mit dem Beta57A komme ich klanglich sehr gut klar, wenn da nicht das Problem wäre, dass bei größerem Abstand es eben sehr viel Verstärkung benötigt. Dafür klingt es beim Nahbesprechen sehr gut nach "Broadcast"
Damit ist es aber für den Einsatz am Schreibtisch nicht so gut geeignet.
Ich muss mir das alles am Wochenende noch einmal anhören, weiter ausprobieren. Müsste ich ein weiteres für den genannten Zweck im Büro anschaffen, würde die Wahl wohl auf das LCT 240 Pro fallen, da es im Komplettpaket recht günstig ist und gut genug klingt.
Aber ich könnte auch Geld sparen und das AT3035 dort verwenden, wo ich es eben grad brauche, alternativ noch mit dem 57A experimentieren. Letzteres ist wohl die vernüftigere Option und dann kann ich das Geld ja besser für sinnlose Plugins ausgeben oder eine Harley Benton 8-Saiter E-Gitarre

 

[leary]

Mit dem Beta57A komme ich klanglich sehr gut klar, wenn da nicht das Problem wäre, dass bei größerem Abstand es eben sehr viel Verstärkung benötigt.

Vll investierst du dann lieber in ein Fethead.

 

[Ennui]

Gehst du mit deinen Aufnahmen in die Post-Pro? Oft zeigen sich mMn die Unterschiede deutlicher, wenn man das Signal bearbeitet, mal den EQ reinzieht usw. Manche Mics reagieren da etwas garstiger als andere, obwohl sie unbearbeitet vielleicht gar nicht viel Unterschied vermuten lassen, gerade bei reinen Sprachaufnahmen.

 

[Etchell]

Gehst du mit deinen Aufnahmen in die Post-Pro? Oft zeigen sich mMn die Unterschiede deutlicher, wenn man das Signal bearbeitet, mal den EQ reinzieht usw. Manche Mics reagieren da etwas garstiger als andere, obwohl sie unbearbeitet vielleicht gar nicht viel Unterschied vermuten lassen, gerade bei reinen Sprachaufnahmen.

Ich habe es tatsächlich im Test nun mal gemacht und Kompressor / EQ etc. probiert und auch festgestellt, dass man damit, je nach Mikro Typ, sehr unterschiedliche Ergebnisse erhält. Allerdings habe ich bei keinem Mikro + Post Bearbeitung feststellen können, dass da eines jetzt wesentlich besser ist. Die Klangunterschiede sind dann nur etwas deutlicher. Für meinen gedachten Zweck wäre es hautsächlich im Live Einsatz, eben bei meinen vielen Online Besprechungen. Ein Arbeitskollege hat zu Hause auch ein ähnliches Setup (habe vergessen, welches Mikro er hatte) und es klang bei ihm immer so satt. Da ich eben ein USB Audio Interface übrig habe mit Phantom Power und eben die Mikros und das ganze dazu mein Hobby ist, kam mir in den Sinn, so ein "Streaming" Setup im Homeoffice aufzubauen. Ansonsten kommt es selten vor, dass ich etwas in Post-Pro mache (also auch keine Podcasts oder YT Videos, noch nicht ).

Gruß
E

 

[Etchell]

Vll investierst du dann lieber in ein Fethead.

Habe ich im Zusammenhang mit dem SM7B oft gelesen. Der Preis dafür ist schon nicht ohne, würde gerne ohne weitere Verstärkung auskommen, zur "Not" habe ich einen DMP3, der kann ordentlich Gain zuliefern.

 

[Etchell]

"Lustige" Entwicklung der Ganzen Geschichte: Ein guter Freund hat Mitleid mit mir gehabt und mir heute sein - nicht mehr genutztes - RODE M3 überlassen und meinte, dass ich es doch mal mit testen solle (super, noch mehr Auswahl!)
Er ist sich sicher, dass es in die engere Wahl kommt und er hat bisher recht. Es klingt gut, kommt mit etwas weniger Verstärkung aus, ist zwar recht lang, aber eher schlank und passt prima auf den Schreibtisch und erste Test zeigen gute Ergebnisse. Das Beste daren: wenn ich es nutzen will, bekomme ich es für ne Currywurst und ne Runde Bier
Tatsächlich kann das M3 richtig was und ich meine, es war doch mal eine Art "Reporter" Mikro, wegen der 9V Batterie Option für die Stromversorgung? Es wäre damit meine "Rettung", sinnlos Geld auszugeben Es bleibt spannend.
Es steht aber fast schon fest, dass, wenn ein Lewitt, es das LTC 240 Pro sein wird, da es einfach gut genug klingt und das 440 Pure nicht doppelt besser beim mehr als doppelt so hohem Preis. Klanglich, wie schon geschrieben, gefallen mir beide gut.

 

[Ennui]

Das SM7b ist auch ganz klar - das muss man mal sagen - inzwischen eine ästhetische Entscheidung. Wenn man dich nicht sehen muss, kannst du mit abgeschraubtem Korb und dem Beta 57er mit Ploppschutz einen guten Sound haben, finde ich.

Im Broadcasting-Bereich finde ich persönlich das Electro-Voice RE20 sehr schön und ich spare da für den eigenen Mikrofon-Fuhrpark drauf hin. Mit dem kann man sich auch im Video sehen lassen, trotz dem phallischen Spitznamen des Mics. ^^

Doch weil du sagst, "satten" Klang: Ich denke, du meinst den Nahbesprechungseffekt? Ich selbst habe mehr Erfahrung mit dem Beyerdynamic M201TG, über das ich den Shure A 81 WS gezogen habe. Besprochen wird mit Lippenkontakt. Ich finde den Sound für diesen typischen Podcast/Broadcast-Flavor wirklich nicht schlecht; je nach Stimme kriegt man einen satten Sound hin. Und mit dem TG hat man halt noch ein richtig gutes Mic für andere Anwendungen. Diesen Tipp habe ich noch nie gesehen und ich mach bald ein Copyright drauf. ^^

 

[Etchell]

Das SM7b ist auch ganz klar - das muss man mal sagen - inzwischen eine ästhetische Entscheidung. Wenn man dich nicht sehen muss, kannst du mit abgeschraubtem Korb und dem Beta 57er mit Ploppschutz einen guten Sound haben, finde ich.

Interessanter Tip, werde ich am Wochenende ausprobieren, Danke dafür.

Im Broadcasting-Bereich finde ich persönlich das Electro-Voice RE20 sehr schön und ich spare da für den eigenen Mikrofon-Fuhrpark drauf hin. Mit dem kann man sich auch im Video sehen lassen, trotz dem phallischen Spitznamen des Mics.

Kannte das Mikro nicht vom Namen, aber jetzt, nachdem ich es gesehen habe, kenne ich aus vielen Streamer Videos, wo ich oft erst immre glaubte, die sprechen falsch in das Mikro, da es doch eher so aussieht, als müsse man es senkrecht/horizontal besprechen und nicht vertikal, wie in so ein Gesangsmikro Aber ja, es klingt oft doch sehr gut, sieht gut aus. Wäre jetzt ein nett, es hier im Vergleich zu den ganzen anderen Mics zu haben, aber ich will nicht soviel ausgeben und daher besser nicht, selbst wenn man es ja zurückschicken könnte (was ich nicht so oft mache).

 

[Etchell]

Beyerdynamic M201TG

Noch ein weiteres Mikro Leider gibt es ja doch so viele, gute, da muss man sich als notorischer Sammler arg zurückhalten.

 

[Etchell]

Vll investierst du dann lieber in ein Fethead.

Da Fethead ja oft im Zusammenspiel mit dem SM7B genutzt wird, gäbe es eine (teurere) Alternative, das Shure SM 7 dB, mit integriertem Vorverstärker (+18 / +28 oder Bypass) für knapp unter 600,- EURO

 

[Ennui]

Fethead & Co macht dich flexibler und kannst du auch in andere Mics einschleifen, wenn nötig.

 

[Etchell]

Fethead & Co macht dich flexibler und kannst du auch in andere Mics einschleifen, wenn nötig.

Ja, natürlich, ist ja unabhängig vom Mikro verwendbar. Das SM 8 dB wollte ich mir auch gar nicht zulegen Ich denke, ich bin jetzt mit dem Rode M3 ganz gut bedient, werde aber die Tage weiter testen und dann auch mal den Aufbau im Büro vornehmen und dann bin ich gespannt, wie die erste Konferenz so läuft. Zum Glück habe ich die nächste Woche aber Urlaub

 

[Etchell]

Tatsächlich hadere ich mit mir...das Lewitt 440 Pure ist schon irgendwie ein feines Teil, wie ich finde. Es reagiert sehr gut auf die Vorverstärkung und schein sehr gut mit meiner Stimme zu harmonieren, was ich gar nicht bei dem gedachten Setup jetzt festgestellt habe, sonder bein einem kurzen, kleinen, unwichtigen Test Projet mit Cubase 13. Ich habe natürlich die Audio Spuren arg manipuliert (VARI Audio), aber ich finde den Klang sehr gut, wenig Dinge, die ich habe anpassen müssen.
Brauchte kaum EQ und das Singal war einfach "dicht"