An die Gitarristen: Wie oft könnt ihr?

  • Ersteller Industrial
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Bin gerade hier über diesen lustigen Thread gestolpert.
@Diagnostix: genau so denke ich auch und mir gefällt dein kleines (nun schon eine weile altes) Freejazz-experiment recht gut...

Aber da regt sich auch wieder eine Frage: Wie übt man improvisieren?
Ich habe immer das Problem das meine Finger schneller am greifen sind als mein Kopf und wenn der Kopf dann doch mal eine Idee mittendrin hat, dann hab ich Probleme die umzusetzen.
Ich hab da immer wieder Coltranes "giant steps" im ohr und frage mich: "Wie macht der Kerl das?!"
Ich find die Impro's auf der Platte klasse, aber ich weiß nicht wie ich an die Sache logisch ran gehen soll (falls man das überhaupt sollte).
 
Hmm... versuch einfach mal langsam zu spielen und überlege dir dabei passende Melodieläufe. Der Ton kann ja ruhig mehrere Sekunden lang sein, dann modulier halt den Ton ([g=94]Feedback[/g], WahWah, Bendings, [g=51]Tremolo[/g], ect.) in der Zeit überleg dir die nächsten 500Töne :D
 
Naja, ich hatte weniger an die Improvisation mit Hilfe von Effekten gedacht (spiele super gern mit meinem Boss DD-7), sondern eher an Soli und Akkordimprovisation die, von mir aus, auch auf einer Akkustikgitarre stattfinden kann.
Weil es hier eben gerade um die Geschwindigkeit ging suche ich einen Mittelweg um improvisieren zu lernen. Ich würde mich nicht als krassen Technikfreak bezeichnen. Aber gibt es irgendwelche Tipps wie ich an Improvisation herangehen kann? Die Geschwindigkeit kommt dann später, aber ich habe eben oft das Gefühl das ich auf der Stelle trete. Ich probiere viel herum, aber man kennt halt seine Finger dann doch recht genau und sieht das man eben doch immer das Gleiche macht. Ich würde eben gern besser improvisieren können, rein spielerisch.
 
vielleicht brauchst du einfach mal neues Material für deinen Kopf? Also kauf dir ein Lehrbuch, Lerne neue Akorde, lerne neue Licks (kleine Licks, die du dann immer unterschiedlich kombinieren kannst), und ganz wichtig: um schneller zu werden übe erst langsam mit [g=64]Metronom[/g] und dann immer nur so schnell wie du ohne Fehler spielen kannst. Irgendwann automatisiert sich dann dein Spiel immer mehr und du kannst einfach spielen was dir in den Sinn kommt
 
Hmm... ja du hast da einfach formuliert was ich in 100 Worten gesagt habe. Neue Licks und Akkorde braucht mein Hirn.
Vorschläge für Lektüre?
 
Scheint ja ganz nee lustig Übung zu sein.
Allerdings könnte man das Niveau noch ein wenig steigern.
Zum Beispiel: wer kann am schnellsten von einem DMaj9 auf ein Am9 wechseln, dass wäre mal spannend.

:)
 
Genau.... So macht das ganze erst richtig Spass. :)
 
kitchens schrieb:
Bin gerade hier über diesen lustigen Thread gestolpert.
@Diagnostix: genau so denke ich auch und mir gefällt dein kleines (nun schon eine weile altes) Freejazz-experiment recht gut...

Aber da regt sich auch wieder eine Frage: Wie übt man improvisieren?
Ich habe immer das Problem das meine Finger schneller am greifen sind als mein Kopf und wenn der Kopf dann doch mal eine Idee mittendrin hat, dann hab ich Probleme die umzusetzen.
Ich hab da immer wieder Coltranes "giant steps" im ohr und frage mich: "Wie macht der Kerl das?!"
Ich find die Impro's auf der Platte klasse, aber ich weiß nicht wie ich an die Sache logisch ran gehen soll (falls man das überhaupt sollte).

huh, der thread lebt weiter...
sorry für späte anwort, war nicht anwesend...

also, wie übt man improvisieren?
vorab muss ich ausholen:

es gibt ein spruch - jeder mensch hat sein eigener song, welcher er andauernd spielt. (man sollte eher vom "style" sprechen als von einem song, aber ich habe mir nicht das ding selber ausgedacht)...

und den eigenen tempo, welcher ständig im innerem tobt.

die free-jazzer nennen diesen tempo "heartbeat", und die wichtigste noten in diesem "eigenem song" nennen sich "anchor", also anker.

mehr braucht man, für eine impro, nicht.
mir sind schon die anker lästig, ehrlich gesagt.

weil - jetzt sag ich jehova, vorsicht: :)

du sollst nicht spielen das was du kannst, sondern das was du NICHT kannst. :)

genau das hast du auch erkannt - an das impro darf man nicht LOGISCH uns strukturiert angehen - sondern tief einatmen (atmen ist gaanz gaanz wichtig - extrem viele musiker sind leider so hektisch dass die vergessen zu atmen und dementsprechend ihr performance auch hektisch und kurzatmig wird), dann mit einem ohr die band hören, mit anderem sich selbst - und immer zwischen zwei herzschlägen seine töne schiessen - genau das gleiche wie in der kung-fu/karate lehre, oder beim bogenschiessen...

du muss das spielen, wovon du in deinem innerem einen blassen schimmer spürst, aber was nicht in dein musikalisches bewusstsein durchgedrungen ist.

wir haben alle einen dual core in der birne, da sind wir uns einig, oder? :)
also die ganze kunst besteht darum, die geordnete strukturen in dem prozessor neu zu vermischen - ich habe mit einem typ einmal nach zehn minuten gedudel von einmal unison verjazzte version von hänchenklein gespielt - ohne absprache, und ohne absicht - und beide überrascht und angeekelt - sind wir sofort in den "powerplay" (chaotisches staccato, bei fast jeder freejazz aufnahme zu hören, du weiss was das ist) abgedriftet...
smash it! ;)

impro und free-jazz haben ganz eigene musikalische logik - und um auf den punkt zu kommen - [size=medium]VERGISS ALLES WAS DU KANNST UND SPIELE DEIN EIGENER SONG.[/size]

scheissegal ob deine finger schneller werden oda nicht - tempo halten ist alles.
dann kommt die reaktion an die mitmusiker...
und welche noten man spielt ist scheissegal.

es gibt kein falsch oder richtig in der musik - free jazz ist stampedo der leittieren, eine urige agression, und nicht braves halten an organisation.
finde diese agression in dir selbst und du wirdst überrascht sein wie frei man sich fühlt, wenn man so was spielt... ;)
(und ja, paradox wie es ist: das kann man üben - aber nur mit anderen musikern zusammen)... ;)
vg
dragan
 
@Diagnostix
Will ja eigentlich keine Grundsatzdiskussion lostreten, aber....das ist ja wohl nicht alles dein Ernst, oder?

Ich würde mal von mir behaupten, dass ich relativ sicher improvisieren kann. Sicher bin ich aber nur deswegen, weil ich die Theorie mehr oder weniger beherrsche und NUR DESHALB mal auch aus den gewohnten Bahnen ausbrechen kann.

Wenn ich von null und nix eine Ahnung habe und munter drauflos spiele, dann untersuchen mich meine Bandkollegen als erstes auf nichtvorhandene Drogen jedwelcher Art und legen mir danach nahe, einmal friedlich und Fieber im After messen zu lassen.

Nur die Sicherheit auf dem Instrument gibt dir die Möglichkeit, bestehende Strukturen aufzubrechen und, sehr wichtig, während deiner Improvisation immer wieder zu sicheren Ufern zurückzukehren.

Aber das wäre eigentlich ein eigenes Thema wert. Nichts wird so über- und unterschätzt zugleich wie das musikalische Improvisieren.
 
@startom:

will auch nicht streiten - aber ist das wirklich dein ernst was du redest?

meine ich - du sagst, du kannst gut improvisieren...
ok.
dir ist aber nicht klar in welchem ego-käfig du dich damit bewegst...
sei dann auch ehrlich: wie oft hast du dein instrument in die hände genommen und gesagt hast - scheisse, ich spiele wieder das gleiche?

oder gehörst du zu den leuten welche nicht wissen, was selbstkritik bedeutet?
die gitarristen sind bekannt dafür.... ;)

also:
ich kann nicht GUT improvisieren - und das will ich auch nicht - GUT und COOL sein.

gut, nicht gut, falsch, richtig - donnerwetter, WEM muss ich als musiker rechenschaft ablegen?

dir, tante emma, dem karajan, dem strassenbahnfahrer?

es gibt zwei wege im leben, was das sammeln der erfahrung betrifft:
-induktive
-und deduktive weg.

du bist ein induktiver typ - wie der steve lukather, sag ich mal...
du füllst deine batterie bis zum bersten voll und dudelst ab deine technische errungenschaften ab wie die wikipedia ihre infos...
coin in, please, und die musik läuft...

ich bin deduktiv, so ähnlich wie der omar rodriguez lopez...

kann echt scheisse spielen - sogar so scheisse, dass du das nie im leben nachmachen kannst, egal, wie viel du übst und analysierst...

übrigens rate mal, an welchem konzert war mehr los - an dem von omar, oder an dem von lukather?
habe beide live erlebt - beim lukather könnte man die jacke anlassen, so kalt war die klima...
beim omar haben die leute sogar getanzt, obwohl es von der musik her reine fusion-impro-thermometer-in-arsch-musik war... ;)

also, nix für ungut, startom - und lass die leute spass an der musik haben - wer theorie braucht um laufen zu lernen, bitteschön...
aber in uns menschen gibt es vieles was nur aktiviert, und nicht gelernt sein muss...
 
Tja...
Nur schon, dass du anhand eines einzigen Postings mich zu kategorisieren zu wissen glaubst (induktiv, meine technische Errungenschaften abspulen, im Ego-Käfig sitzen, etc.), disqualifiziert wohl eher dich denn mich.

Fakt ist: Du hast keine Ahnung von mir und ich hab keine Ahnung von dir. Trotzdem drückst du mich in eine von dir vorgefertigte Schublade.

Na ja, es gibt Typen, die sind so grundverschieden, da lohnt sich eine Diskussion gar nicht, also betrachte diese als beendet.

Nur noch ein gutgemeinter Rat von mir:
Lies bitte deine Posts am Ende nochmals durch, bevor du sie abschickst, denn sie sind teilweise fast nicht lesbar (zumindest für mich).... andererseits zeugt dies auch wieder von deiner Konsequenz, neben den musiktheoretischen auch grammatikalische Ansätze links liegen zu lassen.
 
na, na...
wir kennen uns in der tat nicht, und hätten wir bei so schönem wetter da draussen irgendwo unsere diskussion bei einer tasse kaffee oder einem glas bier geführt, hättest du meine ironie auch nicht in den falschen hals gekriegt...

aber du hast angefangen mit unterstellungen (drogen, thermometer)! :)
*mitmfingeraufdichzeig*

und ja, du hast recht - ich habe keine zeit um eine sache 100% zu polieren.
das leben hat mich gezwungen 5 sprachen zu beherrschen und 4 instrumenten zu spielen (die wollte ich aber beherrschen, im vergleich zum sprachen).
fui daibel, das liest sich als pure angeberei an...

egal: da ich keine regel anerkennen möchte, bedeutet nicht dass ich die nicht kenne.
ausser deutscher grammatik. ;)
aber wenn ich manche eingeborene manchmal höre oder lese - bin ich ganz gut im rennen, da muss du mir recht geben... ;)

also, peace, und lass uns jammen, wenn ich nach schweiz komme... ;)
 
Na gut, dann beweg deinen gebleichten Schädel gefälligst mal in die Schweiz.... wir ignorieren nicht nur den Unterschied zwischen Steuerhinterziehung und Steuerbetrug, sondern sind im Allgemeinen ganz gefällige Gastgeber.

Ach ja, damit ich auch noch was zum Thema beitragen kann:
Der Wechsel von einem Dmaj9 auf Am9 wird leicht disharmonisch klingen, weil nur schon der Dmaj9 nicht allzuviel Sinn macht. Unterscheidet lieber zwischen Dadd9 und D9, dann seid ihr theoretisch schon mal auf der wesentlich sichereren Seite.....und schon haben wir eine nicht wirklich jemanden interessierenden Ueberleitung von stumpfsinnigen Akkordwechseln im Akkordtempo zu Akkordlehre und Honda Accords.

Sind wir nicht alle ein bisschen bluna?
 
für gute impro reicht auch ein einziger E9, findet ihr auch?


mother of all funk-chords ;)
 
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