Manchmal, nicht immer

  • Ersteller Teestunde
  • Erstellt am
Wenn einer denkt, das ein gläubiger Mensch vorsätzlich Verbrechen begehen kann,
die ihm ja dann im Beichtstuhl vergeben werden, dann ist das schon
ziemlich primitiv in der Denkweise, überzeugend über die Nicht Anwesenheit Gottes argumentieren zu
können.
Ich bete mal kurz, und der liebe Gott schickt mir alles, was ich wünsche
Das hat so ein wenig was aus dem Märchen " Der Geist aus der Flasche"

Das Eine ist was ich schrieb und was ich meine, etwas völlig Anderes was Du mir unterstellst. Lies mal nochmal was ich schrieb. Auslegung und Fantasie lass mal dabei weg.
Deine Vermutung ist natürlich purer Unfug. :)
 
Muslime glauben an Allah, und das müsste man schon auseinander halten.
Und unterstellen will ich überhaupt keinem etwas. Das liegt mir sehr fern

Ich habe meinen Standpunkt und Überzeugung versucht darzulegen, und glaube
es damit auch genug sein lassen zu können.

BG
Sylvi
 
lies doch mal ein paar einschlägige Philosophen
Hilf mir mal auf die Sprünge: bei welchen einschlägigen Philosophen werde ich denn da fündig?

Was aber ist abfällig? Wenn ich vom ollen Rauschebart spreche
Das könnte durchaus schon als abfällig verstanden werden. Der "olle Rauschebart" ist ja ein recht stereotypes Bild, dass sich wohl auf irgendwelche Michelangelo-Deckengemälde bezieht. Meine Oma, die daran glaubte, dass Gott ihr ihren Mann lebend aus dem Russlandfeldzug zurückbrachte, glaubte sicher nicht an einen bärtigen Oppa mit Lendenschurz und Athletenoberkörper.
 
das schaffst du schon selber
Hab mir schon gedacht, dass außer lauwarmer Luft nichts kommt. ;-)

Dabei hätte ich mich so gefreut, endlich einmal einen Philosophen empfohlen zu bekommen, der er Menschheit den Weg in eine gewaltfreie, gerechte, von gegenseitiger Akzeptanz und Wertschätzung geprägte Gesellschaftsordnung weist...

Aber wenn Du magst, gehen wir sie - beginnend mit Plato bis hin zu Marx - durch und schauen mal, was da an Wertschätzung des Einzelnen zu finden ist?

Bereit, wenn sie es sind...

12.jpg
 
Aber wenn Du magst, gehen wir sie - beginnend mit Plato bis hin zu Marx - durch und schauen mal, was da an Wertschätzung des Einzelnen zu finden ist?

Und die haben dir alle keine Antworten auf deine Sinnesfragen geben können?
aber der bärtige Mann im Himmel und das alte Testament schon?
Krass
--------

Was soll das dumme Bild?

Willst du mich auffressen weil ich nicht an deinen Gott glaube :)
 
Ich seh das so:

Wenn es Gott gibt ist er Schöpfer von allem. Jedem Atom, einfach allem. Dann steht er weit über uns Menschen, oder anders: wir sind ihm ebenso wichtig wie jedes andere Atom im Universum.

Wären wir ihm wichtiger wären wir wie er, und würden das Werk verstehen, tun wir nicht, also sind wir nicht wichtig.

Ergo: Gott interessiert sich für uns wie für jedes andere Atom auch. Somit sind von Menschen gemachte Religionen Stückwerke in der Annahme, das Gott es mögen würde.

Heisst für mich: Glaube an Gott oder nicht, beides läuft auf das selbe hinaus.
 
Und die haben dir alle keine Antworten auf deine Sinnesfragen geben können?
Gerade auf Sinnesfragen konnten sie mir keine befriedigenden Antworten geben. Nehmen wir die marx'sche Prämisse

Das Sein bestimmt das Bewusstsein

daraus folgert Marx

der Mensch erkennt sich selbst durch Arbeit

Ich halte das für falsch. Und könnte das auch begründen.

Wenn aber die Prämisse unzutreffend ist, können zwar die Schlussfolgerungen relativ zur Prämisse richtig sein, doch die falsche Prämisse macht das Gesamtpaket unzutreffend.


Was soll das dumme Bild?
Wieso ist es dumm?

Willst du mich auffressen weil ich nicht an deinen Gott glaube
Nö. Ich esse die Erzeugnisse von Butchern, nicht die Butcher.


Wären wir ihm wichtiger wären wir wie er, und würden das Werk verstehen
Ein interessanter Gedanke.
Du kommst zu dem Schluss, dass wir das Werk nicht verstehen. Ich denke, dass wir es teilweise schon verstehen. Sonst könnten wir uns ja bestimmte Naturprinzipien nicht zu Nutze machen. Im Verhältnis zu einem Maulwurf verstehen wir sogar recht viel. Natürlich verstehen wir nicht alles und vielleicht sogar nur sehr wenig, aber wenn Jean Paul recht hat, dass schon das Sehnen nach Liebe Liebe ist, dann ist auch schon das Sehnen nach Verstehen Verstehen.
Zumindest seine Grundvoraussetzung.

Daraus würde dann gemäß Deines Ansatzes durchaus folgern, dass es a) Gott gibt ( -> weil wir verstehen können), und dass Gott uns b) lieber hat, als jedes beliebige Atom irgendeines Geröllplaneten. Für diesen Geröllplaneten ist er immerhin nicht gestorben. Aber für die Menschheit.

"Wären wir ihm wichtiger, wären wir wie er"
Hmm... sind wir das nicht ein bisschen? Können wir nicht erschaffen? Will der menschliche Geist nicht alles immer tiefer durchdringen? Besitzen wir nicht die Gabe der Erkenntnis?Irgendwo in dem Buch steht, er hat uns nur ein wenig geringer als Engel gemacht. Auch diese Abstufung würde sich mit Deinem Ansatz decken:

Gott / Mensch / Geröllatom
alles / teilweise / nichts verstehen
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt keinen Gottesbeweis. Ebenso wenig gibt es Beweise, dass es ihn nicht gibt.
 
Wundert mich zwar aber jedem das seine.
Welcher Philosoph konnte Dir denn eine Antwort auf Deine Sinnesfrage geben?

So aggressiv und "Schaum vor dem mund" mässig. Find ich unpassend.
Wieso aggressiv? Ich dachte, Dir wäre das Filmzitat "Bereit, wenn sie es sind" bekannt. Es war humorvoll gemeint. Womit wieder mal bewiesen wäre: nicht jeder versteht den Humor von jedem.


Es gibt generell keine Beweise; nicht nur naturwissenschaftlich.
Hängt vom Rahmen und dem Instrumentarium der Beweisführung ab. Wittgenstein schrieb in seinem Tractatus logico-philosophicus

"Die Lösung des Rätsels von Raum und Zeit liegt außerhalb von Raum und Zeit"

Das finde ich sehr einleuchtend. Wenn man das Rätsel als einen codierten Sachverhalt versteht, dann ist klar, das es zur De-Codierung einen Schlüssel geben muss, der selbst nicht Teil des Rätsels sein kann.
Naturwissenschaften sind an Raum und Zeit gebunden, weil sie Phänomene des Raumes und der Zeit untersuchen. Also kann Gott sich nicht darüber beweisen lassen.

Es lassen sich aber in anderer Hinsicht Rückschlüsse auf die Existenz Gottes ziehen. Etwa indem man antropologisch herangeht, also über die Frage, wie und was ist der Mensch - was behaupten Philosophen über den Menschen, was behaupten Religionen?

Mit der Wirklichkeit übereinstimmende Aussagen würde ich für meinen Teil schon als eine Art Beweis für die Richtigkeit der Ausgangsbehauptung ansehen.
 
Also gestern in der Fußgängerzone ist eindeutig Jesus rumgelaufen. Ich stehe als Zeuge zur Beweisführung gerne zur Verfügung...
 
Mit der Wirklichkeit übereinstimmende Aussagen würde ich für meinen Teil schon als eine Art Beweis für die Richtigkeit der Ausgangsbehauptung ansehen.

Was ist denn die Wirklichkeit? Geh mal in einen Zivilprozess und schau dir die divergierenden Zeugenaussagen zu einem Autounfall an. Die Sinneswahrnehmungen sind höchst beschränkt.

was behaupten Philosophen über den Menschen, was behaupten Religionen?
Das läuft m.E. meist auf naturalistische Fehlschlüsse hinaus.
 
Ja, passt. Aber was hat das mit einem Gottesbeweis zu tun?
Das sollte eigentlich nur ein Beispiel dafür sein, dass die Art des Beweises an Rahmen und Instrumentarium gebunden sind. Ein naturwissenschaftlicher Beweis macht eben Aussagen über Raum und Zeit.
Wenn Gott außerhalb von Raum und Zeit steht, muss man ihn auch anders suchen (=nachweisen).

Anders wiederum bedeutet nicht, dass es gar nicht möglich ist.

Hast du ein konkretes Beispiel?
Der Marxismus geht davon aus, dass der Mensch in erster Linie Materie ist, darum in erster Linie nach Materie sucht und deshalb auch durch Materie befriedigt werden kann: Nahrung, Lebensumstände, Arbeit, Sex, etc...
Spiritualität betrachtet der Marxismus hingegen als eine Art (sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft) Korrumpierung der menschlichen Natur. Als Perversion und Krankheit, die es zu zähmen und einzugehen, am besten aber auszumerzen gilt.

Außerdem negiert der Marxismus Gutes oder Böses im Menschen, da Materie nicht gut oder böse sein kann.

Hat der Marxismus mit diesem Menschenbild recht? Wenn er das hätte, müsste im Marxismus - egal jetzt, ob im östlichen Staatskommunismus oder westlichen Kulturmarxismus - der Mensch zunehmend im Einklang mit sich selbst und allen anderen leben. Tut er aber nicht. Sieht man daran, dass die Systeme nicht selbsterhaltend sind, sondern per Zwang aufrecht erhalten werden müssen. Also ist das Menschenbild falsch.

Welchen antropologischen Ansatz hat nun der christliche Glaube?

Er behauptet, dass der Mensch zwar zum Guten fähig und geliebt zu werden wert, aber in seiner wesenshaften Natur böse (=ebenfalls korrumpiert) ist. Und dass er sich von diesem Bösen in sich selbst nicht selbst erretten kann. Stimmt das mit der Realität überein?

Ich meine ja. Jahrtausendelanges Blutvergießen, Ungerechtigkeit und Unterdrückung bestätigen die Aussage, dass der Mensch unweigerlich zum Bösen neigt bzw. alles Gute auch zum Bösen einsetzt.

Wenn nun die Aussage zutreffend ist, dann liegt der Schluss nahe, dass derjenige, der sie getroffen hat und der behauptet, Gott zu sein, auch wirklich existiert. Denn hätte zuerst ein Mensch diese zutreffende Aussage über die Menschheit gemacht, würde er auch die Anerkennung dafür wollen und diese nicht einem "Konstrukt" namens Gott überlassen.

Was ist denn die Wirklichkeit? Geh mal in einen Zivilprozess und schau dir die divergierenden Zeugnaussagen zu einem Autounfall an. Die Sinneswahrnehmungen sind höchst beschränkt.
Dennoch haben sich alle an dem Ort eingefunden, weil sie erst mal in dem Punkt übereinstimmen, dass der Unfall statt gefunden hat, oder? Also gibt es eine Wirklichkeit. Wie die im einzelnen konkret aussieht, das auszuhandeln ist u.a. ein Sinn des Treffens.
 
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