Manchmal, nicht immer

[Sylvi]

Hat er das denn getan?
Warum ist ein Allmächtiger überhaupt auf die Liebe oder Zuneigung oder Vertrauen seiner Kreaturen angewiesen?
Wie in der Geschichte vom Hiob, dem der Allmächtige allerlei Prüfungen auferlegt und ihn zum Spaß peinigt bis aufs Blut, um zu prüfen, oder Hiob ihn trotz allem immer noch liebt und sich nicht dem Teufel anvertraut.
Das ist nicht logisch, das ist doch alles Unfug.
Als Allmächtiger hat er sich sein Geschöpf Hiob ja schon so erschaffen, dass es ihn immer und stets lieben wird. Andernfalls wäre der Allmächtige ja nicht allmächtig.
Als Allmächtiger steht ja auch der Teufel unter seiner Macht, oder er wäre nicht allmächtig. Damit braucht er auch dem Teufel nichts "beweisen", denn auch der Teufel ist ja nur ein Wesen unterhalb seiner Allmacht.
Da der Allmächtige seine Kreaturen, also die Menschen nach seiner Allmacht erschafft, erschafft er auch ihre freien Willen zur Boshaftigkeit und zum Verbrechen. Damit braucht kein Verbrecher jemals ein schlechtes Gewissen zu haben, denn er befolgt ja bloß den Willen des Allmächtigen, so wie er ihn, den Verbrecher, in all seiner Verbrecherhaftigkeit erschaffen hat. Nicht wahr?

Diese Diskussion hat schon etwas Dadaistisches, und obgleich bringt sie mich sogar etwas zum Schmunzeln.
Gleichzeitig ist es schon traurig, wie leicht es sich viele machen um sich die Welt nach Pippi Langstrumpf
so hinzurücken, bis sie einem gefällt.
Jesus hat viel in Gleichnissen gesprochen, die es ermöglichten durch eine gewisse Sinnbildlichkeit besser zu verstehen.
Ich weiss nicht lieber Burkie, ob es bei Dir noch nicht angekommen ist, dass auch die Bibel gewissermaßen
eine bildliche Darstellung ist. Man muss die Bibel lesen und auch lernen zu verstehen, was da
geschrieben steht.
Ich glaube auch nicht daran, das Gott einen Klumpen Lehm genommen hat, ihn formte, und dann kam da
Adam raus.
Es ist mir egal wie er es gemacht hat. Er hat es aber gemacht. Er ist der Ursprung aller natürlichen Gesetz
mäßigkeiten, die es ermöglichen, das Leben entstehen, und sich in seiner ganzen Mannigfaltigkeit
entwickeln kann.
Ich würde mir echt dämlich vorkommen, wenn ich glauben sollte, das alles von alleine entstanden ist.

BG
Sylvi

 

[Turquoise]

Da Gott ja allmächtig ist, kann er da ja auch einfach eingreifen

Deine Vorstellung von Allmacht scheint eine technokratische zu sein: Jemand hat die Macht, etwas (zum Besseren? -> glauben ja die meisten von den Möglichkeiten ihrer Position) zu ändern . . . also tut er es, greift ein und korrigiert.
Damit wird Gott aber degradiert zu einem "Zurechtbieger". Ja mehr noch - er wäre permanent damit beschäftigt, zurechtzubiegen, was er selbst zuvor so geschaffen hat. Von Allmacht kann dann mit dieser Vorstellung von "Allmacht" keine Rede mehr sein. Wenn dem so wäre, hätten all die, die behaupten, Gott müsse doch nur zurecht biegen, recht, wenn sie daraus folgern, dass es ihn nicht geben kann. Denn es bleiben dann tatsächlich nur zwei Möglichkeiten:

a) es gibt Gott nicht

b) es gibt ihn, aber er ist anders

Was die a)-Fraktion mMn in ihrer Allmacht=Zurechtbiegen-Prämisse außer acht lässt, ist ganz einfach die Liebe.
Liebe will eben nicht zurechtbiegen. Liebe will dem Anderen eben nicht dauernd sagen (müssen), was man konkret von ihm erwartet, sondern hofft und wartet immer wieder darauf, dass der andere aus Liebe das Bedürfnis erkennt. Dieses "Erkennen" in seiner allertiefsten Ausprägung ist übrigens in der Bibel das Wort für Sex.

Du drehst es dir grad so herum und im Wind herum, wie es dir passt, nicht wahr?

Ach? Fällt Dir darauf keine Antwort ein, ist es auf einmal mein Argumentationsstil?
Da würde ich erwidern: ausgesprochen schlechter Argumentationsstil.

 

[SoulFrontier]

Der Text von @Teestunde gefällt mir sehr gut!

Die Diskussion um Gott ist zwar einigermaßen interessant, jedoch gleichzeitig vorhersehbar.

Das mir absolut nicht in den Kopf will ist, wie Menschen allen Ernstes heute, wo die Herkunft und die Entwicklung des Menschen wissenschaftlich detailliert nachgewiesen ist, noch an einen Schöpfer glauben können.

Jemand der mit einem Zauberstab umher ging und hier eine Blume, da einen Berg...Upps dies sei ein Affe und jepp, bissel hübscher sooo okay! Ein Mensch

Unsere Vorfahren waren Lurche. Dass das nicht Jedem gefällt ist mir klar

Die Bibel enthält so viel mir bekannt durchaus etliche historisch belegbare Infos. Jesus ist eine historisch belegbare Person.
Der gesamte Hype um ihn jedoch...Das ist halt Religion.

Ich sehe wohl dass es Leute die an ein Leben nach dem Tod glauben leichter haben wenn es darum geht zu trauern. Die trösten sich dann. Gleiches gilt für sie selber, wenn sie mal an de Reihe sind.

Sie sind jedoch gerade dadurch auch wunderbar manipulierbar und man kann ihnen herrlich drohen und sie gefügig machen. Die wichtigste Funktion der Kirche durch die Jahrhunderte.

 

[Teestunde]

An den Gott, der mit dem Zauberstab umhergewandelt ist, glaube ich auch nicht. Doch selbst, wenn wir von den Lurchen abstammen, schon das ist für mich ein Wunder. Gott hätte es ja auch bei den Lurchen lassen können. Der Erde wäre es wohl besser bekommen.
Dass die "Hauptarbeit" der Kirche über die Jahrhunderte im Drohen und Manipulieren bestand, ist traurig, aber deshalb lasse ich mir trotzdem nicht ausreden, dass da über uns etwas ist, das über uns hinausreicht. Wir allein im Universum, das wäre mir zu trostlos. Streiten werde ich mich deswegen nicht. Jeder, wie er es für richtig hält. Aber das hatte ich hier an anderer Stelle schon mal geschrieben.

 

[Sylvi]

Ich glaube auch nicht daran, das Gott einen Klumpen Lehm genommen hat, ihn formte, und dann kam da
Adam raus.

Es ist mir egal wie er es gemacht hat. Er hat es aber gemacht. Er ist der Ursprung aller natürlichen Gesetz
mäßigkeiten, die es ermöglichen, das Leben entstehen, und sich in seiner ganzen Mannigfaltigkeit
entwickeln kann.
Ich würde mir echt dämlich vorkommen, wenn ich glauben sollte, das alles von alleine entstanden ist.

Dann lest doch mal, was ich dazu geschrieben habe.
Liest du lieber Soul Frontier da etwas vom Zauberstab ?

BG
Sylvi

 

[Turquoise]

Das mir absolut nicht in den Kopf will ist, wie Menschen allen Ernstes heute, wo die Herkunft und die Entwicklung des Menschen wissenschaftlich detailliert nachgewiesen ist
(...)
Unsere Vorfahren waren Lurche.

Das ist auch Religion. Wissenschaftlich nachgewiesen ist da leider gar nix.

Ich warte immer noch auf die Entdeckung des ersten Kühlschrankes in den geologisch tieferen Schichten, den die Evolution beim Übergang von der unbelebten zur belebten Materie zufällig hervorgebracht hat.

Oder auch darauf, dass sich eine in der Wiese abgestellte Schrottmühle nach 10 Milliarden Jahren zu einem fahrtüchtiges KFZ höherentwickelt. Na gut - ich selbst werde es wohl nicht erleben. Aber die mit kosmischen Energiekörpern ausgestatteten Ururenkel meiner Ururenkel vielleicht...

 

[Sylvi]

Mit der Wissenschaft ist das so eine Sache, denn auch diese hat sich schon oft revidieren müssen.
Aus den Erkenntnissen der prähistorischen Geschichte heraus hat man in großen Weltgewässern Tiere gefunden,
die eigentlich aus wissenschaftlichen Forschungen heraus schon längst ausgestorben sein sollten.

BG
Sylvi

 

[SoulFrontier]

deshalb lasse ich mir trotzdem nicht ausreden, dass da über uns etwas ist, das über uns hinausreicht. Wir allein im Universum, das wäre mir zu trostlos.

Es gibt Dinge, die wir absolut noch nicht erklären können. Es gibt Erlebnisse, die uns sagen dass das genauso ist.
Aber mit einem übernatürlichen Wesen namens "Gott" hat das alles nix zu tun.

Die Wissenschaft kann heute schon 100T Dinge erklären, die wir Menschen uns früher nicht erklären konnten. Die deshalb "Gott" zugeschrieben wurden.

Heute grübeln die klügsten Hirne über der Weltformel. Irgendwann wird auch diese Nuss geknackt.

Was immer Forschung und Technik zutage befördern, immer ist es so, dass alles sich auf natürliche Weise ergibt.

Eine völlig andere Sache ist es ob wir im Universum die einzigen Lebewesen sind und ob wir die einzigen intelligenten Lebewesen sind.

Soweit mir bekannt gehen die meisten Wissenschaftler davon aus dass da eine größere Anzahl von Aliens existiert im Universum.

 

[TheButcher]

Oh. Religion
Glaubt tatsächlich jemand, dass da ein Mann im Himmel sitzt (I know, is alles so...bildlich gemeint) und der richtet irgendwie .
Und natürlich brauche ich so was wie 10 Gebote um zu wissen, dass ich niemanden umbringen soll. Der Mann im Himmel will das nicht, sonst gibt es noch einen bösen Mann, unter der Erde, der grillt mich dann.
C'mon...
Abgesehen von dem tief frauenfeindlichen Weltbild der christlichen Kirche - immerhin ca die Hälfte der Weltbevölkerung - Diskriminierung Big Time, da macht se church keine halben Sachen. (andere Religionen sollen ja noch schlimmer sein).
Man denke nur an die Erbsünde. Wir würden alle im Paradies leben, hätte die pöse Eva nicht nach Erkenntnis gestrebt.
Der ganze christliche Verein is ja heute noch eine totale Männer Domäne. Höhere Ämter sind für Frauen natürlich tabu.
Wo kämen wir da denn hin. Genau, zum bösen Mann unter der Erde....undsoweiterundsofort...

 

[Teestunde]

Ob mit Gott oder ohne Gott, jeder zieht sich "seins" aus den Möglichkeiten. Und solange es ihm hilft zu leben, ist das doch völlig in Ordnung. Schlimm wird es, wenn die Art, etwas zu glauben, zu Terror und Gewalt führt. Solche "Götter" muss man abschaffen. Aber das hat nichts mehr mit meinem kleinen harmlosen Text zu tun, den ich hier eingestellt habe.

 

[SoulFrontier]

Wenn ich über Religion und vor allem über gläubige Menschen nachdenke dann ist da auch immer dieser Gedanke dass sie in ihre Kirchen gehen um zu beten und zu beichten.

Und das ist imo von einem großen Egoismus getragen. Bitte bitte Gott mach mich..., mach meine KInder...mach dass dies, mach das Jenes..das soll so oder gerade so nicht...u.s.w.

Alles dreht sich da um ICH und noch einmal Ich. Und wenn "gute Taten", quasi "Charity" dann schon wieder aus reinem, purem Selbstnutz.

Ich kann da oft nur empfinden dass dies sehr armselig ist.

Dieser "gottesfürchtige" Kollege, der mir da gerade tatsächlich aus der Patsche hilft, Leben rettet etc. tut der das wirklich für mich?

 

[TheButcher]

Ob mit Gott oder ohne Gott, jeder zieht sich "seins" aus den Möglichkeiten. Und solange es ihm hilft zu leben, ist das doch völlig in Ordnung. Schlimm wird es, wenn die Art, etwas zu glauben, zu Terror und Gewalt führt. Solche "Götter" muss man abschaffen. Aber das hat nichts mehr mit meinem kleinen harmlosen Text zu tun, den ich hier eingestellt habe.

Das stimmt.
Religion als privat Sache find ich völlig ok.
Aber oft will man ja dann doch n bischen "missionieren" mit seinem glauben.
Sich ggü anderen Religionen abgrenzen. Unser Allah ist besser als eurer usw....
Naja.

 

[Teestunde]

Dieser "gottesfürchtige" Kollege, der mir da gerade tatsächlich aus der Patsche hilft, Leben rettet etc. tut der das wirklich für mich?

Ist das wirklich ein Problem? Immerhin TUT er es ja. Er könnte es sich auch egal sein lassen. Ist, wenn dir geholfen wird, wirklich wichtig, aus welchen Motiven heraus? An ihren TATEN sollt ihr sie erkennen.

 

[Turquoise]

Heute grübeln die klügsten Hirne über der Weltformel.

Mir gefällt die hier:

1 + e hoch (i mal pi) = 0

Zwei irrationale Naturkonstanten, die Kreiszahl und die Zahl des natürlichen Logarithmus, zusammen in eine Formel gebracht . . . ergeben: Null.

Null = vollkommene Balance

Beides - der Kreis und der Logarithmus - sind Grundelemente, die vielfach in belebter und unbelebter Natur vorkommen.

Alles nur Zufall?

 

[Sylvi]

Wenn ich über Religion und vor allem über gläubige Menschen nachdenke dann ist da auch immer dieser Gedanke dass sie in ihre Kirchen gehen um zu beten und zu beichten.

Offensichtlich fehlt da viel Wissen, um hier wirklich fundiert darüber diskutieren zu können.
Wenn einer denkt, das ein gläubiger Mensch vorsätzlich Verbrechen begehen kann,
die ihm ja dann im Beichtstuhl vergeben werden, dann ist das schon
ziemlich primitiv in der Denkweise, überzeugend über die Nicht Anwesenheit Gottes argumentieren zu
können.
Ich bete mal kurz, und der liebe Gott schickt mir alles, was ich wünsche
Das hat so ein wenig was aus dem Märchen " Der Geist aus der Flasche"
BG
Sylvi
,

 

[Turquoise]

Glaubt tatsächlich jemand, dass da ein Mann im Himmel sitzt

Ich glaube zumindest, dass es Leute gibt, denen der Glaube an einen Gott etwas bedeutet und die es verletzt, wenn abfällig darüber gesprochen wird.

 

[TheButcher]

überzeugend über die Nicht Anwesenheit Gottes argumentieren zu
können.

Aso, man soll die "nicht-Anwesenheit" eines "Gottes" beweisen?

Ich kann mir auch einfach IRGENDETWAS ausdenken (das mir praktischerweise noch eine Machtposition erbringt (Männer ggü. Frauen)) und dann sagen - "argumentieren sie überzeugend, dass es nicht so ist, ansonsten ist mein "Glaube" ab jetzt "Gesetz".

Man kann sich soviel tolle Sachen ausdenken; über den Sinn des Lebens; wieso sind wir hier?; was passiert nach dem Tod? Wer hat das alles erschaffen? Was? Warum? Woher?
Und alles was den Gläubigen einfällt sind diese stories, über einen "Gott" - der Frauen irgendwie nicht so gut findet (und andere Sachen). Und ein paar tausend Jahre später verteidigen die Leute das immer noch. ich fasteh es nüscht

 

[Turquoise]

Man kann sich soviel tolle Sachen ausdenken; über den Sinn des Lebens; wieso sind wir hier?; was passiert nach dem Tod? Wer hat das alles erschaffen? Was? Warum? Woher?

Dann mach doch mal. Denk' Dir doch mal eine ganz neue, unerhört kreative Erklärung für das alles aus, wenn es so einfach ist.

 

[TheButcher]

Dann mach doch mal. Denk' Dir doch mal eine ganz neue, unerhört kreative Erklärung für das alles aus, wenn es so einfach ist.

Oder lies doch mal ein paar einschlägige Philosophen. Die geben Denkanstöße für Sinnfragen; meist frei von Herrschaftsansprüchen, Diskriminierung und Frauenfeindlichkeit

 

[SoulFrontier]

Glaubt tatsächlich jemand, dass da ein Mann im Himmel sitzt

Ich glaube zumindest, dass es Leute gibt, denen der Glaube an einen Gott etwas bedeutet und die es verletzt, wenn abfällig darüber gesprochen wird.

Das auf jeden Fall Und das ist auch okay imo. Was aber ist abfällig? Wenn ich vom ollen Rauschebart spreche oder vom lieben Gott? Oder was ist abfällig? Wenn ich nicht daran glaube dass irgendein Gott existiert? Ist es Gotteslästerung sein Antlitz zu malen? Muslime werden ja sagen. Frauen unverhüllt? Das mag "Gott" angeblich ja nicht. Oder gar Witze machen Bloß nich!

Einige Gläubige können das leider so sehr wenig ab dass sie dann sofort oder sehr bald anfangen müssen zu morden. Damit ihr Gott sie dann irgendwie lobt oder wenigstens nicht sie bestraft. Jo. Nicht so prickelnd.
Massenmorde im Namen irgendwelcher Götter, dafür haben sich auch immer wieder leider Menschen gefunden. Fundamentalismus und Fanatismus gründen ja z.T. auf dieser Empörung über "Andersdenkende".

Ein weites Feld ist das und es ist vermint. Vorsicht!