LCR Panning

  • Ersteller mikaguitar
  • Erstellt am
Nun, auch mit LCR-Panswitches kann (konnte) man Positionen dazwischen realisieren.
Vorausgesetzt, man hatte genug Kanäle übrig.
...was ja dann wieder oft nicht der Fall war 8)

Die technische Einschränkung bzw die Aufhebung derselben ist also eine theoretische.

Bei Stereosignalen sieht's ja dann ohnehin wieder ganz anders aus.
 
Vielleicht leide ich ja an einem organischen Gehirnschaden, aber ich kann mit dem Panpot wirklich nur drei Positionen sauber REPRODUZIERBAR im Panorama ausmachen.

Begründung`?
 
Ich krame diesen Thread mal wieder hervor, weil mich das Thema gerade beschäftigt. Leider ist man ja nicht sehr offen diesem Thema gegenüber getreten, deswegen nochmal ein Versuch die Diskussion auf einem sachlichen Level weiter zu führen.

Zunächst ist hier ein relativ neues Video des Ursprungsautors zum Thema LCR - er erklärt und man hört meines Erachtens sehr gut, was man bekommt und was es kostet:
klick

Dann gibt's hier noch ein Interview mit Chris Lord-Alge. Ab Position 0:54 min spricht er über LCR und in welchen Fällen er davon abweicht:
klick

Hier ist ein Link zu Chris Lord Alges YouTube-Channel, wo zwei Songs von Green Day zu hören sind, die er gemischt hat:
klick

Meines Erachtens hört man hier LCR sehr gut.

Meine Frage würde sich nun darauf beziehen, wie mit dem Hall bei LCR umgehen sollte. L/R/M pannen, die Signale aber einem ganz normalen Stereohall zuführen, der dann auch übersprechen kann?
 
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Irgendwie scheint das Thema niemanden mehr zu interessieren. :8 Ich geb's trotzdem nicht auf: Hier ist ein direkter Vergleich eines Mixes mit verteiltem Panorama und dann von Chris Lord Alge LCR gemischt. ich finde für diese Art von Musik funktioniert das hervorragend.
 
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ich fand den deutlich weiter oben verlinkten moulton artikel sehr interessant muss ich sagen.

ganz streng genommen argumentiert der ja auch "nicht wirklich" für LCR, ist ja viel vielschichtiger (zumindest wenn man nicht bei seite 2 aufhört zu lesen).

letztlich sagt er: mit reinen gain unterschieden wie über pan-regler ist die ortung jenseits der "harten" positionen nicht besonders gut. seine pegelunterschiede mal grob in panpositionen übersetzt (bei einer skala von 100L - C - 100R) ist die aussage letztlich, bis ca. pan 40LR ist jenseits der absolut optimalen sweet spot hörposition exakt im stereodreieck die ortung immer noch "mehr oder weniger in der mitte", und schon sehr kurz danach (sagen wir mal ab 70LR) kippt die ortung relativ drastisch nach "mehr oder weniger aussen".

und das stimmt ja auch. und da kann man dann schon sagen: warum dann wahrgenommene breite eines mixes opfern für eine "staffelung", deren wahrnehmung vom start weg ziemlich fragil ist und jenseits des absoluten sweet spots (in dessen position kaum ein normaler konsument je musik hört) mehr oder weniger sofort in sich zusammenfällt bzw von LCR nicht mehr zu unterscheiden ist. und ist sie ja auch nicht.

NUR: das ist ja nur seite 2. richtig interessant finde ich das darauf folgende pro-haas-plädoyer ab seite 3. nämlich dass, wenn man denn die mittenpositionen auffüllen will, haas-panning zu deutlich klarerer lokalisierung auch in dichten mixen führen kann und man damit die positionen zwischen LCR deutlich präziser besetzen kann.

da fühle ich mich ermahnt, mich mal wieder mehr mit zu beschäftigen. ich tendiere sowieso auch meistens zu näherungsweise LCR (ich nenns immer gerne "beatles für weicheier" ;-) und spiele auch gerne mal hier und da leicht mit ausserhalb-des-stereofelds-phasensauerein wos nicht weh tut, aber den gedanken, mal konsequent jegliche mittenpositionen zwischen LCR eher mit haas- als mit pegelpanning zu realisieren, den hatte ich in so ner reinen form noch nie. und ist, da bei mir sowieso der grossteil relativ weit aussen liegt, auch gar nicht soviel aufwand. und haas-panner meine ich in meiner undisziliniert langen pluginliste auch noch irgendwo rumliegen zu haben. muss ich mich mal wieder bisschen mehr mit beschäftigen :)

insofern, toll dass dieser thread wieder ausgegraben wurde, vielen dank!

ach ja, und natürlich muss man ja nix von alledem jemals dogmatisch sehen. tut doch im echten leben sowieso keiner. kann ja sein dass haas-panning toll für dies und weniger geeignet für jenes ist, und das thema kopfhörer-kompatibilität (eine sache die noch am ehesten gegen allzu lupenreines LCR spricht) ist ja auch nochmal ne hier komplett ungestreifte geschichte.

mischen wär ja auch viel langweiliger wenns nicht soviele wege nach rom gäbe :)
 
ach ja, und natürlich muss man ja nix von alledem jemals dogmatisch sehen. tut doch im echten leben sowieso keiner. kann ja sein dass haas-panning toll für dies und weniger geeignet für jenes ist, und das thema kopfhörer-kompatibilität (eine sache die noch am ehesten gegen allzu lupenreines LCR spricht) ist ja auch nochmal ne hier komplett ungestreifte geschichte.

Ich finde die CLA-Mixes gerade unter dem Kopfhörer sehr geil. :)

Ich bin aber ganz bei dir: Man sollte das nicht dogmatisch sehen, ala "macht sinn" vs. "ist Schwachsinn". Für mich ist das einfach ein bestimmter Sound, den man so erreicht.

Ich denke wenn man LCR mischt muss man sich zwangsweise viel genauer mit dem Frequenzaufbau beschäftigen und kann Seperation nicht "quick & dirty" dadurch erreichen, dass man den Pan-Pot mal schnell um 20° verstellt. :)
 
warum dann wahrgenommene breite eines mixes opfern für eine "staffelung", deren wahrnehmung vom start weg ziemlich fragil ...

IMHO: Weil man damit (=80% Pan) die nervige Ortungsschärfe vermeidet, wenn das Signal wirklich nur auf einer Box liegt. Die Stereo-Bühne ist ja eher so einen Meter hinter der Box (ist etwas Boxen abhängig), hart auf eine Seite gedrehte Signale sind weiter vorne und sehr scharf zu orten.
CLA baut da (nahezu) immer Gegengewichte auf die andere Seite, seien es nun Doppelungen oder Delayartiges.
 
ja aber da kann man ganz klar das "speakerpaar = bühne" konzept in frage stellen. das halte ich angesichts der heutigen gepflogenheiten in der popmusik für überkommen, also ich denke auf jeden fall seit ewigkeiten nicht mehr so.

und stichwort doppelungen: ja mensch, klingt ja auch super :) im prinzip gibts da für mich 2 varianten die wirklich konsequent sind:

1. gitarre doppeln und hart links rechts (bleibt bei hinreichend präziser doppelung immer noch genug phantom mitte übrig)
2. gitarre mono - dann aber auch direkt ins center und am besten mit nem bratzigen gezerrten bass kombinieren (das prinzip "song two")

dagegen im vergleich ein "ordentliches" setup mit dem gitarrenpart einzeln und bühnenmässig leicht aus der mitte weg-gepannt: boring! das hat einfach keine eier :)

(disclaimer: auch hier natürlich nicht dogmatisch formuliert - selbstverständlich gibt es szenarien wo das sinn macht, kommt einfach auf die musik an. eine begleitende schnuffige jazzgitarre zu doppeln wäre z.b. ggf. albern, und die kann man auch durchaus mal halbseitig aus der mitte wegdrehen) (weil sie sowieso schon klanglich keine besonderen eier hat ;-) )

(aber sobalds um einen part mit biss und einer gewissen grund-aggression geht, machen die beiden extreme m.m.n. praktisch immer bedeutend mehr sinn)
 
ach ja, und natürlich muss man ja nix von alledem jemals dogmatisch sehen. tut doch im echten leben sowieso keiner. kann ja sein dass haas-panning toll für dies und weniger geeignet für jenes ist, und das thema kopfhörer-kompatibilität (eine sache die noch am ehesten gegen allzu lupenreines LCR spricht) ist ja auch nochmal ne hier komplett ungestreifte geschichte.

Ich finde die CLA-Mixes gerade unter dem Kopfhörer sehr geil. :)

Ich bin aber ganz bei dir: Man sollte das nicht dogmatisch sehen, ala "macht sinn" vs. "ist Schwachsinn". Für mich ist das einfach ein bestimmter Sound, den man so erreicht.

Ich denke wenn man LCR mischt muss man sich zwangsweise viel genauer mit dem Frequenzaufbau beschäftigen und kann Seperation nicht "quick & dirty" dadurch erreichen, dass man den Pan-Pot mal schnell um 20° verstellt. :)

natürlich ist bisschen im pan wegdrehen auch ein gutes werkzeug wenn man parts klanglich auseinandergedröselt bekommt - das ist insofern schon ein tool, dass man sich nicht aus dem werkzeugkasten werfen sollte. aber wie du schon sagst: man könnte auch sagen, in dem moment wo man sich dazu genötigt sieht, heisst das im umkehrschluss auch dass arrangement- und frequenztechnisch sich da signale im weg stehen. da lindert man dann mit diesen etwas laschen move ein symptom, bei dem man vielleicht besser mit der frequenzschere (oder der mute-taste ;)) an der wurzel des problems hätte ansetzen sollen.

klar geht LCR auch unter kopfhörer. aber das setzt eben zwingend zu jeden part einen counterpart voraus. arrangement der LCR doktrin unterwerfen macht auch nicht immer sinn (manchmal natürlich aber schon). ich meinte jetzt eher den fall, wo z.b. mit klanganmutung richtung ACDC eine einzelne gitarre ein riff ansetzt, bevor sie dann zusammen mit drumeinsatz gedoppelt wird. da ist es ja durchaus charmant wenn diese gitarre kurz mal einzeln von rechts oder links kommt, das ist zumindest rockhistorisch ein klassischer und gute assoziationen auslösender mix-move. nur: die darf dann z.b. nicht 100% trocken auf links oder rechts stehen, sonst fällt sie unterm kopfhörer seitlich "aus dem mix". da bin ich dann auch eher bei ca. 85% panning. halt so weit aussen wie möglich und so weit drinnen wie nötig :)
 
warum dann wahrgenommene breite eines mixes opfern für eine "staffelung", deren wahrnehmung vom start weg ziemlich fragil ...

IMHO: Weil man damit (=80% Pan) die nervige Ortungsschärfe vermeidet, wenn das Signal wirklich nur auf einer Box liegt.

wollte noch nachtragen: dann ist das wohl auch eine frage, ob man ortungsschärfe tatsächlich "nervig" findet. ich finde, die meisten produktionen haben heute tendenziell eher zuviele als zuwenig signale im gepäck. da bin ich für jedes bisschen krasse ortungsschärfe durchaus dankbar.
 
LCR Mischen mache ich oft als ersten Schritt - einfach mal alles voll hart platzieren, dann kann man nachher irgendwie ganz gut einschätzen, was jetzt noch anders oder irgendwo dazwischen muss.

Bin gerade an einem Albummix (Dubstep-Rap), da platziere ich die Vocals NUR so, passt da ganz gut. Refrains volle Kanne aufgerissen und alles dazwischen kommt nur durch einiges an Delaygesuddel und Reverb zustande.

Passt aber nicht zu jeder Musikrichtung, finde ich..
 
Hier hab ich noch was von CLA gefunden, ab ca. 4 Minuten elaboriert er kurz über LCR: :)

 
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Irgendwie scheint das Thema niemanden mehr zu interessieren. :8
Hier ist ein direkter Vergleich eines Mixes mit verteiltem Panorama und dann von Chris Lord Alge LCR gemischt. ich finde für diese Art von Musik funktioniert das hervorragend.


Bemerkenswertes Video. Mein Dank knapp 4 Jahre zu spät. ^^
Ja, dieser Thread ist alt. Zwar nicht so alt wie das LCR-Mixing, aber er ist alt. Dennoch interessiere ich mich für LCR. Daher ein kurzer: Push.
 
Öl ins Feuer:

Und CLA mixt ziemlich old school. Nix mit Multiband Komp. und dynamischem EQ :hammer:
 
Bemerkenswertes Video. Mein Dank knapp 4 Jahre zu spät. ^^
Der CLA Mix klingt einfach zig mal besser. :D

haha

Der CLA ist deutlich lauter.
Der CLA Mix ist definitiv nicht lauter, und deutlich lauter schon gar nicht. Ich nehme mal an, dass die Mixe zum Vergleich in der Lautheit angepasst wurden. Klingt jedenfalls so. Der CLA Mix klingt halt anders. Im Original sind die Drums auch lauter bzw. viel weiter vorne.

Findest du den original Mix besser?
 
Ich finde den CLA Mix eindeutig lauter. Das hat wahrscheinlich auch was mit dem Vocallevel zu tun. Bin nicht sicher, ob da alles angepasst wurde. Der CLA Mix geht mehr nach vorne, Hochmitten etc.

Der Mann ist sicher ein Meister seines Fachs. Allerdings ist das halt auch alles ein wenig mit der Brechstange gemacht. Bin nicht sicher, ob der Meister nicht irgendwo den Künstlergeschmack leicht ignoriert, nach dem Motto "never change a winning System". Also Ketchup auf alles :D Ich mags, wenn Leute sich immer wieder neu erfinden. Dann müsste man aber LCR mal links liegen lassen.
 
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