LCR Panning

[TheTick]

Ich denke, Tomstein versucht nicht den Begriff LCR definitorisch in Stein zu meiseln, sondern zu zeigen, dass auch heute noch von verschiedenen Persönlichkeiten im Geschäft diese Technik erfolgreich und mit Bedacht angewendet wird, wenn auch nicht ausschließlich.

Dass er da nicht von partiellem LCR-Panning spricht, ist für mich ersichtlich, da Mixing eine Kunst ist, und keine Mathematik. Er gibt gute Gründe an, warum man mit bestimmten Instrumenten nach dem Prinzip verfahren kann, erläutert aber auch Ausnahmen. Diese verwässern das Prinzip nicht, sondern erweitern es meiner Meinung nach. LCR nennt er es halt, da ein Großteil nach dieser Methode gemischt wurde, aber nicht preußisch schwarz-weiß alles.

LG TT

 

[Signalschwarz]

Für was gibt es Begriffe, wenn man sie nicht "richtig" anwendet? Ich schreib doch auch nicht "Probier mal Sidechain-Kompression" und meine aber Parallel-Kompression. Wir sind doch hier nicht unter Rappern.

 

[TheTick]

Tomstein wendet, meiner Lesart nach, den Begriff nicht "falsch" an. Er sagt lediglich, dass das dahinter stehende Prinzip nicht zu 100% umgesetzt wird. Das heißt nicht, dass er das Gegenteil davon umsetzt, was dein Beispiel suggeriert.

Wenn z.B. von einem Rapper die Rede ist, und dieser 2 Takte in einem Song singt, würde ich ihn trotzdem weiter als Rapper bezeichnen, auch wenn er genau genommen nur ein 98%-Rapper ist. Kategorieren wie "LCR mixing" werden in der Sprache zur Ordnung von Sachverhalten eingesetzt und um Verständnis für Prinzipien zu schaffen, nicht aber um Vorschriften zu erzeugen.

Nichts ist definitv, nichts ist 100%, nichts ist schwarz-weiß. Das wollte ich damit ausdrücken, und ich denke, Tomstein auch.

LG TT

 

[anthe]

Vielen Dank jedenfalls an Steve für die Verlinkung des Artikels u tomstein s Anmerkungen. Schön mal wieder etwas von einem der Ur"Erfahrenen User" zu lesen ...

Sehr interessant u aufschlussreich u wenn es auch historisch bedingt ( who cares ? ) sein mag, erscheinen mir die Erklärungen zur auch heutigen Nutzung dieses Prinzips sehr klar zu sein.

lg
Andi

 

[Fischkopp]

Diese verwässern das Prinzip nicht, sondern erweitern es meiner Meinung nach.

Lass mich raten, die erweitern das in Richtung Mixing mit flexibler Panoramaverteilung?
LCR heisst ganz klar: Hart Links, Hart Rechts, Hart Mitte... alles andere hat dann nichts mehr mit LCR zu tun, egal wie man den Begriff nun auslegt.
Oder gibt es noch eine Technik die NO LCR heisst?

Übrigens sollte man Froh sein, das man heute nicht mehr ausschließlich LCR mischen muss

 

[Signalschwarz]

Oder gibt es noch eine Technik die NO LCR heisst?

Nee, aber bestimmt sowas wie "LCR light" oder einfach LCR mit diversen Zwischenpositionen

 

[Akai31]

Oder gibt es noch eine Technik die NO LCR heisst?

Klar, nennt sich "mono". Ist voll vintage...

 

[Fischkopp]

Klar, nennt sich "mono". Ist voll vintage...

Das kenne ich noch...!

 

[Akai31]

Mach ein web video drueber, kriegste foren fame fuer...

 

[Fischkopp]

kriegste foren fame fuer...

Kriegt man dafür nen Teller Suppe umsonst?

 

[Akai31]

Wer will den Suppe, wenns zweifelhaften Ruhm gibt...? Mal ehrlich...

 

[Fischkopp]

wenns zweifelhaften Ruhm gibt...?

Ruhm kann man aber nicht essen und der bezahlt einem auch nicht die Miete

 

[Akai31]

Das erzählst du erst jetzt...? Mit der Weisheit läßt du eine ganze Generation in ein sehr tiefes, sehr dunkles Loch stürzen...

So, ich glaub wir haben genug gespammt, oder? Selbst für diesen Thread...

 

[anthe]

so let us not talk falsely now, because the hour is getting late, late, late...

Ich versteh nicht so recht, warum keiner ( von denen die es wissen sollten / könnten ) zu den soundtechnischen Aspekten im von Steve verlinkten Artikel etwas sagen. tomstein ( der immer weiß, wovon er redet ) sagt ja mehr o weniger dasselbe.

Bitte lieber Fischkopf
Erfahrungen auspacken u xxxx am Tisch.

lg
Andi

 

[anthe]

Diese verwässern das Prinzip nicht, sondern erweitern es meiner Meinung nach.

Lass mich raten, die erweitern das in Richtung Mixing mit flexibler Panoramaverteilung?
LCR heisst ganz klar: Hart Links, Hart Rechts, Hart Mitte... alles andere hat dann nichts mehr mit LCR zu tun, egal wie man den Begriff nun auslegt.
Oder gibt es noch eine Technik die NO LCR heisst?

Man kann es doch aber als Prinzip sehen u die wichtigsten Spuren, nach diesem Prinzip pannen ?!
Wie im Artikel ausgeführt würde mich das daran hindern, mir ewig u 3 Tage zu überlegen ob die Gitarre im Intro auf l47 o besser l29 steht ... u wie gesagt, scheinbar hat es ja auch Vorteile für das Hörempfinden des Zuhörers ...

also warum der Spruch

Übrigens sollte man Froh sein, das man heute nicht mehr ausschließlich LCR mischen muss

Wie hast Du das gemeint ? Der Einschränkung wegen ? Bitte um kurze Aufklärung. Danke

lg
Andi

 

[TheTick]

Hey Andi,

digital, Fischkopp, und akai hatten halt mehr Bock andere zu veräppeln als sich sinnvoll mit der Thematik auseinander zusetzen, zwischen den Zeilen zu lesen, und ein paar Argumente anzuführen. Ich hab versucht zu vermittlen, aber der Grundtenor in deren Posts hat leider den Thread zerschossen.

Ich finde die Grundidee (die Mitte so gut wies geht freizuhalten) jedenfalls für mein laienhaftes Verständnis der Materie hilfreich und werde das mal ausprobieren. Und wenns nichts bringt bzw. kontraproduktiv ist, hab ich nichts verloren.

LG TT

 

[Fischkopp]

Wie hast Du das gemeint ? Der Einschränkung wegen ? Bitte um kurze Aufklärung. Danke

Im Grunde das was Karumba oben geschrieben hat, früher ging es gar nicht anders!
Warum sollte man sich jetzt künstlich einschränken in dem man alles Hart Pannt?

Ich habe mir jetzt mal einige Berichte der LCR Verfechter durchgelesen und in einem gebe ich recht, wenn man nicht weiss wo ein Instrument hingehört dann lieber gleich Hart Links/Rechts oder gar nicht.
In meinen Ohren klingt das aber schnell unnatürlich.

Als Einstieg ist das vielleicht noch ganz gut, aber ich würde nicht mehr so arbeiten wollen, denn nicht alles was Neu ist, ist schlecht
Mit Neu meine ich natürlich nicht LCR, denn das ist nicht Neu und auch keine Erfindung von irgendwelchen Toning. Gurus die dadurch bessere Mixe abliefern!
Es war eine Einschränkung damals und ich empfinde es auch heute so.

Aber das Thema ist halt so eine Sache und Diskussionen dazu findet man zuhauf.
Mir war nur in dem Zusammenhang wichtig das ich noch nie den Begriff "erweitertes LCR" gehört habe, denn es gibt entweder LCR, also ich mische alles Hart Links, Hart Rechts, Hart Mitte oder ich nutze das Panorama von Hart Links bis Hart Rechts aus.
Das war auch mein einziger Einwand

Als Grundlage ist es natürlich Hilfreich sich mit LCR zu befassen, denn viele scheinen nicht zu wissen wozu man den Pan Regler braucht und warum es Sinnvoll ist, da auch mal auf 100% Links oder Rechts zu gehen!

 

[stoman]

Ich bin ja bekennender Retro-Fan, aber LCR finde ich doof.

Es gibt einige wenige Lieder, bei denen das m.E. halbwegs gut funktioniert. Im Normalfall empfinde ich LCR-Mischungen aber als "seltsam", weil man deutlich die Löcher spürt und permanent darauf wartet, dass die endlich gefüllt werden.

Tschö,
Steffen

 

[stoman]

Ein Beispiel, das ich immer gerne anführe, ist "Jailbird" von Primal Scream. Auf der Platte, die ich habe, steht "Original Mix" als Anmerkung dabei. Womöglich gibt es also neuere Versionen, die nicht mehr LCR sind.

Jedenfalls finde ich das Lied klasse, den Mix aber wegen des LCR-Pannings absolut fürchterlich.

Tschö,
Steffen

 

[WillyShow]

Grundsätzliches Mißverständnis.
LCR hat ÜBERHAUPT NICHTS, und ich sage nochmals, REIN GARNICHTS mit Löchern im Stereopanorama oder auch nur der Plazierung in Selbigem zu tun.
Es geht darum, daß seit einigen Dekaden die im Rahmen der Featureitis in den Konsolen aufgetauchten Panpots von Anfängern blind im guten Glauben für scheinbare Stereopositionierungen benutzt werden. Leider ist das Panpot nun kein magischer Stereoeffekt, sondern zwei gegenläufige Lautstärkeregler. Vielleicht leide ich ja an einem organischen Gehirnschaden, aber ich kann mit dem Panpot wirklich nur drei Positionen sauber REPRODUZIERBAR im Panorama ausmachen. Für die 'in-between'-Sachen braucht es, wenn's sauber sein soll, schon etwas mehr Aufwand - entweder simuliert, oder gleich mit zwei Mikrofonen passend aufgenommen(die dann hart LR gepannt sind...und trotzdem ist das Phantom weder rechts noch links).
Ich kenne eigentlich nur einen Einsatzzweck für Zwischenpositionen bei Panpots: Stützmikrofone.
Und da deshalb, weil mein Gehör die Zeit-/Reflektionsinfos bereits von den Stereohauptmics bekommt.
Es geht nicht um das WO, sondern darum, WIE man die Quelle tatsächlich zum WO bringt. Und reines Levelpanning ist dazu nicht in der Lage, auch wenn die Welt sicher einfacher wäre, wenn das ginge.

Gruss,
Steve