Mixoptimierung für´s Mastering?

[Saurus]

moin, moin,

unser "hit"-projekt (siehe signatur) soll ab juni in die phase eines mixwettbewerbes übergehen, aus der nach einem voting der beste mix gekürt wird. diesem soll dann anschließend in einem mastering-wettbewerb der finale schliff gegeben werden.

für den anstehenden mixwettbewerb wollte ich einige regeln/hinweise vor/geben und mich beschäftigt daher gerade die frage, ob und wie idealerweise gemixt werden sollte, damit mastering-profis eine sehr gut zu gebrauchende vorlage haben - ausgehend von einer stereosumme.

mit anderen worten: wie hätten masterer gerne die zu masternde stereosumme? was kann man vorbereitend tun, damit ihr es einfacher habt? ich könnte mir sowas in der art vorstellen, dass man beispielsweise snare und vocals lauter belässt, weil sie später über summenkompression wieder in den mix zurückgedrückt werden. oder ist dies relativ wurscht, weil man über M/S meistens hinreichend eingreifen kann?

ich würde mich über einige hinweise sehr freuen.

vielen dank vorab!

vg syrius

 

[synthpark]

... die Vocals werden im Mastering normalerweise nicht leiser. Ich seh da eher, dass vor dem Mixing noch das Editing kommt, also noch ne Menge Arbeit, bevor ueberhaupt an solche Sache gedacht wird

 

[karumba]

gibt nur eine regel: der mix sollte schon so gut & ausgeglichen wie möglich klingen. man kann ihn auch testweise mal in einen limiter schicken & schauen ob sich die verhältnisse verschieben.

 

[Saurus]

@sp: wieso editing? bis auf die livedrums, die da noch kommen sollen, dürften schon alle tracks zueinander passen und auch gehe ich davon aus, dass wir die drums dann im richtigen timing vorliegen haben.

@karacho : das hab ich fast "befürchtet": so ausgeglichen, wie möglich.
na, dann ist es doch einfacher als gedacht.

was wahrscheinlich nicht zu verhindern ist, ist die unterschiedliche lautheit der mixvarianten, oder?

 

[karumba]

was wahrscheinlich nicht zu verhindern ist, ist die unterschiedliche lautheit der mixvarianten, oder?

das ist vollkommen normal.

 

[synthpark]

... achso mir viel noch was ein.

Ich halte einen Mixwettbewerb in seiner normalen Form nicht fuer sinnvoll, da waehlt man am Ende oft "das kleinste Uebel" anstatt einen amtlichen Mix, wenn wir mal ehrlich sind. Nur weil sich einer in einem Pegel vertan hat (Bass etc.), heisst das ja nicht, dass der Rest nicht toll sein kann. Aber sein Mix waere disqualifiziert.

Deshalb waers entweder gut, wenn man 1. Submixe shared (zum Beispiel koennte jemand den besten Drummix haben, warum nicht mit allen teilen? Oder die beste Vocalbearbeitung). Ist quasi kommunistisch gedacht anstatt Konkurrenz

2. und/oder wenn es mehrere Etappen gibt.

Zum Beispiel Runde A, wo vielleicht Mix xy als temporaerer Sieger hervorgeht. Aber alle sagen, welche Schwaechen in jedem Mix existieren, und die Leute koennen nacharbeiten, dann Runde B, und schliesslich Runde C.

Sowas halte ich fuer sinnvoll, da kommt am Ende was besseres raus als einfach nur ein Wettbewerb.
Denn es sind viel mehr Ohren involviert, mehr Interaktion.

@syrius: Editing von ein paar Vocaltakes, um eine gute Vocalspur zu bekommen

Und Stemmastering waere eventuell auch besser.

Oder es arbeiten einfach parallel Leute an ihren Mixen und laden ihre Updates hoch, Feedback, und sie korrigieren etc.

 

[Saurus]

Ich halte einen Mixwettbewerb in seiner normalen Form nicht fuer sinnvoll, da waehlt man am Ende oft "das kleinste Uebel" anstatt einen amtlichen Mix, wenn wir mal ehrlich sind. Nur weil sich einer in einem Pegel vertan hat (Bass etc.), heisst das ja nicht, dass der Rest nicht toll sein kann. Aber sein Mix waere disqualifiziert.
Deshalb waers entweder gut, wenn man Submixe shared (zum Beispiel koennte jemand den besten Drummix haben, warum nicht mit allen teilen? Oder die beste Vocalbearbeitung)

und/oder wenn es mehrere Etappen gibt.

Zum Beispiel Runde A, wo vielleicht Mix xy als temporaerer Sieger hervorgeht. Aber alle sagen, welche Schwaechen in jedem Mix existieren, und die Leute koennen nacharbeiten, dann Runde B, und schliesslich Runde C.

Sowas halte ich fuer sinnvoll, da kommt am Ende was besseres raus als einfach nur ein Wettbewerb.

puh, ja grundsätzlich eine gute idee - aber mir graut schon davor, dass sich das projekt noch länger zieht als es ohnehin schon ist.

wenn wir aus verschiedenen mixen die besten einzelelemente isolieren, um sie nachher zu einem einzelnen mix zusammenwerfen, heißt das doch aber nicht, dass der "eintopf" am ende das nonplusultra wird. das funktioniert m.e.n. zwar in der theorie. praktisch muss da nicht zwingend klappen.

boah, dann machen wir einen basssound-contest, bassdrumsound-contest, snaresound-contest, gitsound-contest, stringsound-contest........

 

[clemenserwe]

boah, dann machen wir einen basssound-contest, bassdrumsound-contest, snaresound-contest,

Nee nee, so einfach geht das nicht!
Snaresound musst Du schon in Top und Bottom unterteilen

Clemens

 

[Saurus]

jo, und bassdrum wenigstens noch in in & out

 

[synthpark]

nicht Einzelelemente, sondern Gruppen.

Schlagzeug, Vocals, der Rest sollte individuell gemischt werden ohne Sharing. Aber das muss auch nicht sein. Zumindest graut mir davor, wenn ich das Endprodukt dann hoere und schalte dann um auf was Amtliches, und ploetzlich klingt der Mix wieder nur wie Homrecording, kuenstlich, schlechte Raeume, zuviel gecuttet, zu wenig Dynamik, etc, etc, etc. oder einfach nicht modern. Die Gefahr besteht ...deswegen ist ein Cotest in mehreren Etappen nicht schlecht.

 

[Saurus]

ich tendiere nun sogar eher dazu, mix- und masteringwettbewerbe gänzlich zu streichen. vllt. sollte das alles zentralisiert werden - sprich (für die mixphase) macht das eine einzelne fähige vertrauensperson und die zwischenergebnisse werden offen zur schau gestellt und darüber befunden, was noch wie verändert werden sollte/müsste. in gleicher weise dann weiter mit dem mastering.

 

[zehnvorsechs]

Deshalb waers entweder gut, wenn man 1. Submixe shared (zum Beispiel koennte jemand den besten Drummix haben, warum nicht mit allen teilen? Oder die beste Vocalbearbeitung). Ist quasi kommunistisch gedacht anstatt Konkurrenz

Was man am Ende aber machen kann,den besten Mix in Stems zum Mastern geben. so hat der Mastering Engineer natürlich ein paar Eingriffmöglichkeiten mehr.

Aber Baustein A in Mix B einfügen und mit einem anderen Baustein von Mix C zusammen bringen ... eher nicht

 

[synthpark]

Ihr seit einfach keine Kommunisten. Dabei bin ich im Westen aufgewachsen und arbeite fuer den Imperialistische System Anders gesagt: ich kann mir wschon vorstellen, die Drumsgruppe mit irgendwas zu verheiraten. Wenns nicht ein tital anderer Raum ist, sollte das gehen, mit etwas EQing.

Hatten wir neulich den Fall.

 

[teebaum]

mit anderen worten: wie hätten masterer gerne die zu masternde stereosumme

eigentlich einfach ein guter mix, aber bitte

- nicht überkomprimiert
- nicht limitiert
- nicht mit digitalen clips
- wenn möglich mit keinen eq's, sättigungstools, multibands oder stereoenhancer auf der summe (diese plugins verleiten auch zum "faul mischen", lieber auf einzelsignalen oder subgruppen einsetzten)
- im zweifelsfalle lieber etwas dunkel als überhell
- vorsicht mit den becken und anderen hochtonsignalen, die lieber etwas untermischen
- transientige signale eher einen tick zu laut, aber nur einen tick
- 24 bit, auch bei 16bit-ausgangsmaterial
- samplingrate so lassen, wie sie ist

für den kunden könnt ihr beim mixen ja einen eq auf die summe tun und oben etwas aufziehen und zudem einen limiter, das gibt ein bischen ein gefühl dafür, wie es im mastering dann kommt.
ein etwas dunkler mix klingt nach einem aufhellen im mastering besser als ein etwas zu heller, den man abdunkeln muss.
laute becken und andere hochtonsignale mit viel energie maskieren die höhen der anderen instrumente und lassen diese dumpf erscheinen. lieber beim pegeln dieser instrum,ente mal eine gernerelle anhebung auf der summe machen( z.b. 3dB shelf ab 10k), so mischt man sie nicht zu laut. beim rausspielen diese anhebung unbedingt wieder rausnehmen!

 

[C1GART]

super Beitrag Teebaum kann ich so nur unterzeichnen und garnichtsmehr anfügen

 

[Saurus]

hey dan,

danke, dass du diesen fred nochmal rausgekramt hast. und danke für die konstruktiven hinweise.
das sind wahrscheinlich auch die, die auf deiner homepage stehen, oder? hätte ich selbst nochmal draufgucken sollen. das hätte ich aber spätestens nochmal gemacht, wenn´s um meine eigene mucke geht, die du nach meinem plan irgendwann ja nochmal in die mangel nehmen sollst (vllt. erinnerst du dich)

vgs

 

[synthpark]

... ich bin zwar kein "Mastering Guru", aber wuerd zu den Becken noch anfuegen: Vorsicht mit den S-Lauten bei Vox. Das kann auch eine allgemeine Anhebung der Hoehen behindern. Niemand nimmt gern einen Deesser auf der Summe

 

[karumba]

ein etwas dunkler mix klingt nach einem aufhellen im mastering besser als ein etwas zu heller, den man abdunkeln muss.

die etwas dunkleren mixe sind gern auch mal die unscheinbaren, wo der mischer erfahrener war und lieber etwas dunkler gemischt hat um seine ohren während der session frisch zu halten & sich nicht den mix im letzten drittel kaputt zu machen. außerdem (oder vielleicht deshalb) macht das "aufmachen" beim mastering mehr spass

laute becken und andere hochtonsignale mit viel energie maskieren die höhen der anderen instrumente und lassen diese dumpf erscheinen. lieber beim pegeln dieser instrum,ente mal eine gernerelle anhebung auf der summe machen( z.b. 3dB shelf ab 10k), so mischt man sie nicht zu laut. beim rausspielen diese anhebung unbedingt wieder rausnehmen!

mal obenrum (oder auch untenrum) anheben ist ein sehr guter ansatz. ein guter mix bleibt auch beim verformen insich konsistent, denn wenn die signale in der richtigen dosierung "aneinanderkleben", bleiben ihrer verhältnisse auch beim verformen korrekt zueinander.

was ich auch gerne mal mache ist "in -bändern abhören". ich nehme dazu z.b. einen multiband & lass die bänder garnicht arbeiten. das untere band ist so 20-150hz, das obere 8-20khz, der rest gleichverteilt mittendrin. wenn man die bänder dann einzeln abhört, kann man gut hören ob signale drastisch herausstechen (z.b. becken) oder resonanzen haben. ist ein netter blickwinkel.