Wie würdet ihr gute Musik definieren?

[ElTerio]

Moin,
ich finde musik is dann gut wenn sie einem aus der Seele spricht und man die immer wieder hören kann. In unterschiedlichen Lebenslagen.

Soll mir mal einer sagen das er denn sommer hit aus dem Jahre 2009 noch hört !

 

[undertaker]

Kriterien für gute Musik, auch wenn jetzt wieder viele schreien, weil ja angeblich alles subjektiv ist:

- Komplexität von Arrangement, Harmonik, Rhythmik
- Virtuosität bei Instrumenten/Gesang
- Qualität des Textes
- besonders bei elektronischer Musik auch die Art der Erstellung und Bearbeitung von Sounds
- Authentizität, Originalität -> keinen Trends nachjagen und somit Ideen klauen.
- sicherlich könnte man auch eine gewisse Wirkung eines Musikstücks auf die Gefühlswelt der Hörer bewerten, aber dies wäre quasi nur unter Laborbedingungen möglich, unabhängig von den Einflüssen durch Medien, kulturelle oder persönliche Vorbelastungen oder sozioökonomische Bedingungen. Also kann man das eigentlich vergessen.

Gibt sicherlich soch mehr.

Was definitiv NICHT als Qualitätsmerkmal herangezogen werden kann:
- Geschmack (ist beeinflussbar, s.o.)
- Verkaufszahlen (ist eine kaufmännische Größe, keine musikalische)

Und ja: Es gibt gute und es gibt schlechte Musik. Definitiv!
Und auf die Frage, wer das beurteilen kann: Jeder, der sich etwas mit Musik beschäftigt hat. Man sollt nur ehrlich zu sich selbst sein und das Können Anderer anerkennen, auch wenn man selbst nur ein paar Mausklicks im Sequenzer gebacken bekommt.

EDIT: Ich mag übrigens fast nur Musik, die nach den von mir genannten Kriterien NICHT gut ist.
So ist das halt mit dem Geschmack

lg

 

[sxndmxn]

komplexität uznd vituosität der Instrumente.....
Deshalb mag ich - natürlich auch nicht jeden Tag- Massive Attack - XD-

 

[synthpark]

hm was hat'n Massive Attack mit Virtuositaet zu tun ?

 

[sxndmxn]

**Der Begriff „virtuos“ wird je nach Zusammenhang auch abwertend verwendet, um eine musikalische Aufführungspraxis zu beschreiben, bei der vor allem die technischen Fähigkeiten des Spielers zur Schau gestellt werden, die musikalische Qualität jedoch nur eine untergeordnete Rolle spielt.**

schon mal live gesehen....XD

 

[undertaker]

bei der vor allem die technischen Fähigkeiten des Spielers zur Schau gestellt werden, die musikalische Qualität jedoch nur eine untergeordnete Rolle spielt.**

Die technischen Fähigkeiten sind dann ja vorhanden, insofern ist ein Qualitätskriterium erfüllt. Ob das dann noch einer hören mag, ist wieder eine andere Geschichte...
Die Qualität von Musik ist nunmal geschmacksunabhängig, sonst müsste man z.B. Jazz oder Klassik aufgrund der relativ wenigen Konsumenten als schlechte Musik abstempeln.

lg

 

[300LittleBirds]

#26 undertaker

Die Qualität von Musik ist nunmal geschmacksunabhängig, sonst müsste man z.B. Jazz oder Klassik aufgrund der relativ wenigen Konsumenten als schlechte Musik abstempeln.

aber deine kriterien sind nicht unabhängig.

wenn man ein superhirn (aka computer) mit millionen von stücken füttert, kann dieses nach analyse beliebige stücke komponieren.
das programm bräuchte dann nur zwei regler, einen für komplexität und einen für innovation und wenn ein ganz mutiger beide regler auf 11 schiebt, kommt garantiert das beste stück der welt raus

für mich spielt der hörer (nicht konsument) eine ganz entscheidende rolle und damit auch seine subjektive bewertung.
warum willst du die bewertung unbedingt kriterien unterwerfen, wenn du selbst zugibst, daß du dann hauptsächlich schlechte musik hörst?
ja, ne thüringer frisch vom grill und n bier ist manchmal das beste essen der welt, warum denn nicht?

aber davon abgesehen fand ich deine antwort #22 ganz gut, denn es war ja immerhin ein versuch, auch wenn er scheitern mußte
schließlich bleibt die frage, was komplexität ausmacht, wann ein text gut ist, wann ein künstler authentisch ist usw... wenn DU diese fragen beantwortest, bist du wieder in der geschmack-falle, die ja unter allen umständen vermieden werden sollte.

 

[synthpark]

double

 

[synthpark]

**Der Begriff „virtuos“ wird je nach Zusammenhang auch abwertend verwendet, um eine musikalische Aufführungspraxis zu beschreiben, bei der vor allem die technischen Fähigkeiten des Spielers zur Schau gestellt werden, die musikalische Qualität jedoch nur eine untergeordnete Rolle spielt.**

schon mal live gesehen....XD

ich glaub ich hab die schon mal life gesehen, irgendwann mal.
Sie haben ein paar echte zeitliose Hits hervorgebracht, die zweifellos
zum Besten zaehlen, was es gibt. Aber Triphop life kann ich mir meist
schenken. Neulich mal Tricky life gesehen *gaehn*.

Und ja, unter Virtuos versteh ich technisch versiert und ausdrucksstark.

zuviele Drumcomputer auf der Buehne bei denen
die bewegen sich auch nicht so viel.

 

[Kuno]

An der Halbwertszeit erkennt man die Qualität der Musik.

+1
Und gute Musik muss Emotionen transportieren.

Ferner muss für mich der Eindruck entstehen, dass die Musik ehrlich ist. Ehrlich heisst für mich, dass aus Liebe zur Sache entstanden ist und nicht primär im Kontext einer Massenproduktion. Es kann aber auch sein, dass aus der Massenproduktion mal was ehrliches kommt. Das ist aber eher selten.

Auch das sehe ich ähnlich.
Leute, die Musik nur machen, um den Markt zu bedienen, um "cool" zu sein, oder für ähnliche niedere Motive, werden aller Wahrscheinlichkeit nach auch nur schlechte Musik produzieren.

 

[Cloudbuster]

Für mich ist Musik...

Kunst so zu verpacken, dass sie viele Menschen anspricht, tangiert, zum (Nach)Denken anregt und Emotionen hervorruft.

 

[Tino]

Gute Musik ist wie Schönheit - sie kommt von Innen.

Ein Stück kann noch so aufwändig und kompliziert komponiert sein wie es will und wirkt langweilig, wenn es den Nerv des Zuhörers nicht trifft.

Viele Zuhörer verbinden mit bestimmten Instrumenten oder Harmonien unterbewusst irgendwelche Situationen und äußern diese durch Gefühle. Ich zum Beispiel mag Klavier sehr, weil es auf viele erdenkliche Arten gespielt werden kann. Von sanften Singer-Songwriter-Nummern bis hin zu schnellen Fugen. dabei kann ich aber nicht generell sagen, dass das Stück gut ist, nur weil ein Klavier darin vorkommt. Der Inhalt muss passen.
Ähnlich ist es mit dem Saxophon. Da ich selber Sax spiele und viele Jazz stücke höre, verbinde ich auch hier mit verschiedenen Spielweisen verschiedene Gefühle - und meine Stimmung kann durch die Musik verändert werden. Zum Guten wie zum Schlechten
Das zu den Instrumenten und deren Spielweise.

Ich selbst höre Stücke länger, wenn sie nicht eingängig sind.
Emiliana Torrini z.B. hat einige Stücke die ich sehr schön finde genauso Vienna Teng.
Das sind beides sehr gute und ausgewogen produzierte Interpreten, deren Musik einfach spaß macht. Gute Musik ist für mich auch, wenn ich denke ich weiß wie das Stück jetzt weiter geht und darf mit Freude feststellen, dass ich mich getäuscht habe und der Musiker an der Stelle besonders kreativ war.

Ein Grundrezept für gute Musik gibt es nicht. Aber ich denke man macht einen großen Schritt in die Richtung, wenn man auf die Musik und auf seine Gedanken und Gefühle beim Musikmachen hört. Wenn der Klang des Lieds ausgewogen und klar über meine Abhöre kommt ist das natürlich optimal ;-P

 

[Mindsteps]

Wenn Musik technisch mir gefällt.

 

[zettberlin]

Gute Musik ist schon virtuos in dem Sinne, dass die Macher genau das machen, was sie machen wollen.

Ansonsten:
Wenn Mahlers Sinfonien oder Bachs Kunst der Fuge gute Musik sind, warum finde ich dann auch das erste Album der Stooges großartig? Weil in allen drei Fällen echte Künstler genau das machen, was sie machen wollen, weil alle 3 etwas zu sagen haben und weil alle drei originell und intelligent sind.

Technische Qualität und formale Komplexität sind jedenfalls gleichgültig -- Mahler, Bach, Wagner, Stravinski und Konsorten hat sowieso kein normaler Pop/Rockmusiker was hinzuzufügen und wer die besten Bassisten der Welt sehen will, gehe in ein durchschnittliches Symfoniekonzert und werfe einen Blick auf die Kontrabass-Sektion. 6 namenlose Musikbeamte, die völlig abgefahrenes Zeug in ungeheurer Geschwindigkeit mit unbegreiflicher Präzision spielen.

Aber die haben natürlich nicht die Persönlichkeit und die Ausdruckskraft eines einfachen Punk-Bassisten, der das Herz am rechten Fleck hat.

 

[synthpark]

Aber die haben natürlich nicht die Persönlichkeit und die Ausdruckskraft eines einfachen Punk-Bassisten, der das Herz am rechten Fleck hat.

... na wenn du meinst. Vielleicht wollen die das auch gar nicht haben.

 

[100Hz]

Persönlich definiere ich gute Musik, wenn alle einzelnen Elemente ein Ganzes Ergeben, d.h. wenn alles irgendwie zusammenpasst, einen Rhythmus ergibt und evtl. durch geschickte Harmonien ein Gefühl auslöst; das kann ein Orchester sein, das kann eine Electro-Nummer sein oder ein Pop Ensemble. Selbst wenn es nicht 100 Prozent gut gemischt wurde.

Aktuelle Pop Balladen sprechen mich aber z.B. gar nicht an... Da fehlt irgendwie ein Hauch von Gefühl. Das bewertet jeder unterschiedlich.

 

[MartyK]

Ich kann mich dem letzten Beitrag von 100 Hz anschließen. Gute Musik muss mich packen, mich zum Mitsingen und/oder Mittanzen bewegen, am besten auch eine Gänsehaut auslösen. Das kann ein origineller Sound, ein toller Rhythmus oder eine geniale Melodie sein - am besten natürlich alles zusammen. Und die Stimme - sofern kein Instrumental - muss natürlich auch gut sein.

 

[undertaker]

wenn man ein superhirn (aka computer) mit millionen von stücken füttert, kann dieses nach analyse beliebige stücke komponieren.

Ein Computer ist kein Mensch, sondern ein Werkzeug. Theoretisch hast du aber recht, ein Computer wäre rein technisch gesehen vielleicht in der Lage, das beste Musikstück der Welt zu produzieren, aber ich würde diese Diskussion schon lieber auf den Menschen beschränkt sehen

warum willst du die bewertung unbedingt kriterien unterwerfen, wenn du selbst zugibst, daß du dann hauptsächlich schlechte musik hörst?

Weil der TE danach gefragt hat
Außerdem bin ich strikt dagegen, alles gleichzuschalten und Musik auf rein subjektives Empfinden zu reduzieren. Wer z.B. ein Instrument gut spielen kann und dies in seiner Musik umsetzt, der sollte dafür auch eine objektive Anerkennung bekommen. Letztendlich zahlt sich musikalische Qualität ja oft auch für den Hörer aus.
Über die Bewertungskriterien kann man im Detail sicherlich diskutieren, aber man sollte sie nicht ignorieren.

lg

 

[ElectricSheep]

ich behaupte, dass jedem, der Bezug zur westlichen Musik hat, mindestens ein Stück von Queen (z.B. bohemian rhapsody) gefällt, was doch ein äußerst guter Hinweis darauf ist, dass Queen gute Musik gemacht hat.
woran liegts?
vielleicht:
- abwechslungsreiche, vielfältige Musik
- großes "gesangliches Spektrum"
- ausdrucksstarke Kompositionen

objektiv und losgelöst von Queen lässt sich gute Musik vielleicht auch daran bemessen, dass ein Lied über 50 Jahre (gerne auch länger - siehe klassische Musik)bis heute bei jung und alt bekannt ist und einem immer wieder als Ohrwurm hängen bleibt, bzw. von selbst sich im Ohr einnistet, ohne dass man das Lied vielleicht vor kurzem im Radio gehört hat. subjektiv muss einem das Lied vielleicht tatsächlich noch nicht einmal gefallen - objektiv ist es aber generationenübergreifend hängengeblieben.

 

[soundlabs]

hallo

also queen ist nen wirklich klasse beispiel. tolle zeitlose songs die jahre später immer noch gern gehört werden, und das spricht dafür das es wohl gut ist.
ansonsten würd ich gute musik zb auch an emotionen fest machen, wenn ein song das schafft das er emotionen auslöst(muss ja jetzt nicht gleich lachen oder weinen sein), oder erinnerungen,stimmungen, wenn ein lied nicht nur an ein vorbeiplätschert.
an technischen details wie songaufbau oder klang oder was auch immer würd ich das garnicht mal festmachen wollen.

mfg