Wie läuft das Texten bei den Großen?

[holgi]

und ich habe Mühe den Gedankenfluss aufzuschreiben

Handy als GedankenDiktierhilfe vielleicht?

Steht auf der Agenda Bislang tippe ich Textfragmente unterwegs ins Handy, weiter war ich noch nicht.....

 

[Neobiont]

Steht auf der Agenda Bislang tippe ich Textfragmente unterwegs ins Handy, weiter war ich noch nicht.....

mein tatsaechlich nur einfach den Handy(Recorder) nur nebenher laufen zu lassen, am besten ohne dran zu denken
Hinterher hat man alle Zeit entweder richtig geile Ideen zu -schreiben- oder einfach mal herrlich lachen zu koennen.

 

[artname]

Alles außer Rap/HipHop muss ich lesen beim Texten. Rap/HipHop auch, aber zusätzlich nehme ich die Zeilen auf.

Meist schreibe ich Brauchbares in eine Zeile und als Rest die Betonungen:

Du bist .-.-.-

Wenn ich die Betonungen sehe, sehe ich sofort die verschiedensten Wortkombinationen. Ohne dieses Hilfsmittel würde ich zu früh müde vom Varianten-Probieren im Kopf.

 

[DHG]

... und ich dachte wenn man noch ein zweites mal nachfragt bekommt man vielleicht eine Antwort... aber dem ist wohl nicht so.

 

[artname]

DHG, ich hab klar geantwortet: Es wurde nach Mach-Art gefragt. Und ich fragte nach Machern. Was ist daran kompliziert? Und ich schrieb, dass sich die Stars sehr selten übers Handwerk.aussern. Leider werden sie viel zu selten dazu befragt. Aber selbst in Fachinterviews und Autobiografien weichen sie dazu gern aus. Ich sehe dafür viele gute Gründe...

Ansonsten: Ich kann nichts für deine Art zu lesen.

 

[deydi]

Eminem hat mal darüber geredet, Zumindest wie er trainiert hat. Er ist auch Recht spät berühmt geworden. Ich glaub mit fast 30.

Er hat zeitweise als Kellner gearbeitet, und seine Bestellungen nur mit reinem angenommen und sich so mit den Kunden unterhalten

Mit 13 erste Mal an nem freestyle Turnier teilgenommen, mit fast 30 erfolgreich geworden.
Fast 20 Jahre Training. Da hat einer wohl nicht aufgeben wollen.

Jedoch erklärt er nicht WIE er beim Schreiben vorgeht.
Allerdings hieß es in der Grundschule, er sei Autist. Ob da wohl was dran ist ?

 

[DHG]

Um genau zu seinen geht es nicht um "Machart" von Hinz und Kunz.... um jetzt die Frage zurück zu geben: was ist daran so kompliziert!?
Ich machs auch gern noch etwas deutlicher...
Was hat es für eine Aussagekraft wenn ich, du oder sonstwer hier von seinen Erfahrungen oder seinem Vorgehen beim Texte schreiben berichtet? Wo kann ich oder irgendjemand sonst sichere Rückschlüsse auf die Arbeitsweise anderer oder gar der "Großen" ziehen!?

Du musst mir darauf natürlich wieder keine Antwort geben und ich rechne auch ehrlich gesagt nicht mehr damit, aber vielleicht bist du ja für eine Überraschung gut...

Naja wie auch immer... wir sind offesichtlich immernoch so inkompatibel wie im Songtexte Bereich....

PS: Ansonsten: Ich kann nichts für deine Art (zu lesen).

 

[deydi]

@DHG

Meinst du mich, mit keiner Antwort ?
Das Gefühl beschleicht mich langsam

 

[Realist]

Heute morgen schrieb ich in einem Dichterforumspiel innerhalb von 10 Minuten folgende bars. Vorgegeben waren 10 Worte:

Vorgaben: Tränensäcke - Decke - Blech - Ampel - Pampelmuse, Wäsche, Regenbogen, Boot, acht, heulen

Morgentrampel

Zur Zeit schreibe ich zwar keine Texte mehr bzw. nur noch ganz selten, aber früher habe ich es durchaus so gemacht, wie Du es dort beschreibst.
Diese Methode hatte ich damals aus einem Interview mit David Bowie, der wohl ab und an mal ähnlich gearbeitet hat und solche Begriffe auf eine Tafel geschrieben hat.
So eine Art Brainstorming.
Oft hat man ja eine Idee oder eine "Story" für einen Text und vielleicht auch eine Headline, aber es ist schwierig, diese zu formulieren und in eine Reimform oder Songstruktur zu bekommen.
Dann habe ich mir ganz klassisch Sätze oder Stichwörter zu dem Thema aufgeschrieben und angefangen mit den Fragmenten zu "puzzeln".
Wenn man völlig zusammenhanglose Begriffe nimmt, bekommt man stellenweise nochmal ganz ander crazy Texte zusammen. Soweit bin ich aber nie gegangen, sondern habe meist nur Begriffe genommen, die zur Idee meines Textes passen könnten.
Also, z.B. Headline vielleicht hier auch ohne Story ganz simpel "Dry Land" weil es schön klingt, dann naheliegend Desert, Drought oder gegenteilig Water, Rain, dann oh okay, ein Volk welches auf Wasser oder Regen wartet. Also, Wait/ing, die leben da einsam, alone, NomansLand, Nomads etc.
So habe ich mich dann durchgehangelt, bis etwas für mich brauchbares dabei rumkam.
Ich denke mal, wenn man das dann öfters macht, bekommt durch solche "Gedankenspiele" auch immer neue Impulse für Texte.

 

[artname]

Empfehle ansonsten das (englische) Buch:
How to Rap: The Art and Science of the Hip-Hop MC
www.amazon.de/How-Rap-Art-Science-Hip-Hop/dp/1556528167

Hab`s mir grad gekauft und lese soeben das Thema "Reime". Hm...GENAU die selben Kategorien, die ich auch erwähnte: Reine Reime, Unreine Reime, Assonanzen, Alliterationen, Mehrfachreime. Klar doch, Rap-Lyrics wie auch Poplyrics haben die gleiche Wurzel: Gedichte, Poeme. Zwar unterscheidet sich die Attitüde, die Verslänge, die Metrik und die Worte: Aber derartige Unterschiede gibt es auch in der klassischen Lyrik: Ein Limerik und ein Hexameter unterscheiden sich wie Tag und Nacht. Aber das ist hier nicht die Frage. Es geht mMn um den Flow. Und der wird in jedem lyrischen Text von Reimklang, Wiederholungen und Rhythmus bestimmt.

Was eventuell wirklich neu ist in der Lyrik, dass sind die Freestyle battle. Ich vermute, da werden bereits vorher bestimmte Standarts eingeübt, die man runterrattert, während man über die entscheidenden Punchlines nachdenkt. Jo, das spontane Freestylen am Mic faszinieren mich schon mal. Aber gute Battles hauen mich förmlich um. Nicht die Sprache fasziniert mich (alles wirklich Spontane geht nur auf Endreim... sonst kaum sprachliche Leckerlie... Und dazwischen kommen gekonnte Zeilen, die mir aber vorgefertigt scheinen....) sondern das ungeheure Konzentrationsvermögen. Kann das jemand von Euch? Wie hält man diese Konzentration hoch?

Aber wenn ich Zeit zum Schreiben habe, dann hätte ich vor keinem Rap Angst. Die Formelemente sind in jedem lyrischen Genre die Gleichen. Kannste Sonett, kannste auch Rap.

 

[artname]

ich hab ja auch niemanden verurteilt, der diverse hilfsmittel nutzt.

Nee, alles klar. Ich benutze diese Hilfsmittel nur zwischen meinen Projekten und Denkpausen. Während des Schreibens versuche ich ebenfalls vor allem aus dem Kopf und dem Augenblick zu schöpfen. Aber ich weiß genau, wann dieser Knote reißt. Diese Stelle markiere ich im Text. Und danach tauche ich ab in Hilfsmittel: Wörterbücher... Stoffsammlung...Spaziergänge... und wenn ich dann wieder eine neue Idee habe, gehts an der markierten Stelle weiter. Jetzt klarer?

Dein Beispiel gefällt mir übrigens gut!

 

[der-eine-sprach]

ich hab ja auch niemanden verurteilt, der diverse hilfsmittel nutzt.

Nee, alles klar. Ich benutze diese Hilfsmittel nur zwischen meinen Projekten und Denkpausen. Während des Schreibens versuche ich ebenfalls vor allem aus dem Kopf und dem Augenblick zu schöpfen. Aber ich weiß genau, wann dieser Knote reißt. Diese Stelle markiere ich im Text. Und danach tauche ich ab in Hilfsmittel: Wörterbücher... Stoffsammlung...Spaziergänge... und wenn ich dann wieder eine neue Idee habe, gehts an der markierten Selle weiter. Jetzt klarer?

Dein Beispiel gefällt mir übrigens gut!

jo klar. verstehe. ich bin auch meist nicht der typ, der einen text am stück schreibt. meist ist es ein längerer prozess, der viel platz für denkpausen bietet. müsste ich professionel texte schreiben, evtl. noch unter zeitdruck, würde ich vllt. auch diverse hilfsmittel nutzen um schneller voranzukommen. aber als hobbytyp, kann ich mir alle zeit der welt nehmen und auch mal fehltritte erlauben.

welches beispiel meinst du?

 

[artname]

Ja, genau, dieses Beispiel!

Warum fürchtest DU denn ein Reimlexikon? Oder ein Synonymwörterbuch Es erweitert mMn nur die Sichtweise. Es verkürzt MIR oft das Gemeinte.

Nimm einen Song, bestehend aus 2 x 16 Takten und einer Chorus-Hookline. Damit ist schon mal der Inhalt begrenzt. 4 schöne Ideen und schon sind die 4 Strophen geschrieben.

Aber wenn ich eine Idee habe und die ersten 2 Zeilen geschrieben... dann kann ich über das Synonymwörterbuch leicht weitere Einfälle kreieren, in dem ich ich den Einstieg wie ein Motiv nehme, dass ich im weiteren Verlauf variiere.

Mal ganz aus der Hüfte: Nimm das Wort "Band". Das symbolisiert u.a. ein bestimmtes Buch, das ehemalige Band des Vertrauens, das Strumpfband, dass sie blitzen ließ, den roten Faden des Lebens, den man plötzlich fand und wieder verlor... und natürlich die Schulband, die Band in der Bar und der der Drummer, mit dem SIE durchgebrannte und und und... Daraus könnte ich bestimmt, wenn ich müßte, in wenigen Stunden eine Story bauen mit einem roten Faden, der leicht alles zusammenhält, was das reine Musikhören enorm erleichtend könnte. Es gibt hunderte erfolgreicher Songs, die so gebaut sind.

Solche breite Sichtweisen bieten de Synonyme, Polynyme oder Homonyme von Sustantiven, Verben, Adjektiven. Aber ohne WB, ohne Vertrauen zu WB...man kann nicht ales im Kopf behalten. -

Warum also sollte man sprachliche Hilfsmittel umgehen? Man muss es ja nicht an die große Glocke hängen. Aber hier, unter vier Augen...

 

[der-eine-sprach]

ich fürchte keine reimlexika o.Ä. es ist halt meine ganz persönliche herangehensweise und mein ehrgeiz es so zu machen. das hat nichts mit stolz oder angst zu tun. jeder hat da seinen eigenen stil. viele wege führen nach rom und am ende zählt das ergebnis. kein durchschnittlicher musikkonsument macht sich darüber gedanken, wie man auf diese texte kommt. entweder es berührt einen oder nicht.
und solange ich weiterhin spaß daran habe meine texte durch so einen prlzess zu kreieren, hab ich auch nicht vor es zu ändern. vllt. mach ichs mir dadurch unnötig schwer, aber am ende des tages will ich einfach nur texten und aufnehmen. keine deadline, kein druck. daher auch kein bedürfnis diesen entstehungsprozess zu optimieren.

 

[artname]

keine deadline, kein druck. daher auch kein bedürfnis diesen entstehungsprozess zu optimieren.

Kein Problem!

Erwähne aber gern zum Schluß, dass ich früher ebenfalls bevorzugt ohne WB arbeitete -heute aber sicher nicht mal meinen Grabsteinspruch schreiben würde, ohne wenigstens einmal, mich vergewissernd, ins WB zu schauen, (Wow, diesen Bandwurm lass ich so stehen!) Wörterbücher behandle ich wie Andere die Bibel: Sie sind Volkes Stimme und Erbe. und..

Lg

 

[artname]

Doppelposting