Wert eines Soundtracks?

Der Kunde muss da wissen, auf welche Musik sich der Produzent spezialisiert ist.
Falsch. Du musst die Kunden davon überzeugen, dass du der richtige Mann bist. Daher ist es wichtig, breit aufgestellt zu sein. Nischengenre bringen dir keinen Lebensunterhalt - nur ein Zubrot.
 
für Film musst du einfach gut sein: Du musst erzählen können, was der film braucht mit der Ästhetik die der Regisseur haben will. Aber der Regisseur bucht dich ja eh nur wenn er dich kennt, also ist's schon nicht ganz falsch. Wenn aber eben zum score der synthie dominiert sein soll noch ein source-cue gebaut werden soll, der dann barock klingt und der Regisseur dafür einen anderen komponisten beauftragen muss... Wird er es schwer haben dich nochmal gegenüber der Produktionsfirma zu rechtfertigen
 
Ihr könnt mir doch nicht erzählen, dass ihr jede Art von Musik und ihren aktuellen Zeitgeist beherscht.
Nein, aber ich kann dir erzählen, dass man sich in fast jedes Genre weit genug reinrecherchieren kann, um einen bezahlten Auftrag in dem Genre abzuwickeln.
Wenn mich jemand fragt ob ich Indie-Rock für ihre Web-Werbekampagne machen kann, dann muss das nicht die obersten Szenekenner zufriedenstellen, sondern den Kunden und die Zielgruppe. Ich weiß genau dass es jemand anders besser oder schneller liefern kann, aber ich nehme die Herausforderung an, liefere gute Qualität und habe den Kunden für Folgeaufträge gesichert.
Manchmal sage ich aber auch "nee, das kann ich nicht zu eurer Zufriedenheit liefern", wenn ein Stil wirklich weit von meinem Skillset entfernt ist, oder ich merke dass ich keinen Zugang zu der Musik finden kann.

Es ist wichtig, das alles gut machen zu wollen. Es ist auch wichtig ein oder mehrere Spezialgebiete zu haben in denen man alleroberste Qualität abliefern kann.
Aber schlussendlich ist man ein Dienstleister, Hintergrundmusik eben doch oft Hintergrundmusik, Miete ist Miete. Und was der aktuelle hippe Zeitgeist ist ist oft relativ wumpe, solange die Musik tut was sie im Kontext soll, qualitativ nicht peinlich ist und der Kunde happy ist.

Es gibt verschiedene Arten von Aufträgen die bei mir reinkommen.

Mal werde ich gebucht weil Leute jemanden brauchen der ganz konkret klassisches Disney-Orchester macht und sie wissen dass ich das kann. Dann mache ich das, ich mache das gut, das ist bewusst meine Spezialität. Diese Aufträge machen besonders viel Spaß, die Kunden sind in der Regel besonders zufrieden, und ich halte mit den Ergebnissen nicht hinterm Berg weil ich stolz bin auf die Musik die ich geschrieben habe.

Mal werde ich gebucht, weil jemand halt einen Komponisten für etwas braucht, es schnell gehen muss und mein Name gerade halt oben auf der Liste stand, weil mich jemand empfohlen hat. Diese Leute wissen von Kollegen, dass ich eine Deadline halten kann und Kundenwünsche effizient einarbeite. Dass ich gerne Orchestermusik schreibe ist ihnen egal, vielleicht sehen sie gar nicht, dass unterschiedliche Stile unterschiedliche Skills fordern, ist ja auch latte. Wenn ich den geforderten Stil ungefähr leisten kann stelle ich ein Angebot (je weniger Lust ich drauf habe, desto teurer wirds), und arbeite mich in den Stil so weit rein um was solides abzuliefern. Das zeig ich nicht stolz meiner Mama, aber es reicht aus, ich hab was neues gelernt und Spaß macht es trotzdem.

Ohne die zweite Sorte Auftrag würde ich zu wenig verdienen.
Ohne die erste Sorte Auftrag würde ich langfristig unglücklich.
Die Balance dazwischen zu halten ist der Trick :)
 
Der Kunde muss da wissen, auf welche Musik sich der Produzent spezialisiert ist.
Falsch. Du musst die Kunden davon überzeugen, dass du der richtige Mann bist. Daher ist es wichtig, breit aufgestellt zu sein. Nischengenre bringen dir keinen Lebensunterhalt - nur ein Zubrot.
Naja, ich hab gar nicht vor einem Kunden zu überzeugen, wenn er von mir Schlager möchte. Da mach mir sogar mein Hauptberuf mehr Spaß :D
 
@A-rtur

Ich sehe da jemanden, der große Pläne hat aber keinen Plan. Von überhaupt nix.

In etwa so:
Hallo Leute, Was ist denn ein Stuhl wert? Weil, ich werde jetzt Tischler und will meine Stühle verkaufen. Das ist nämlich bestimmt nicht so Kacke wie mein Kassierer Job, wo ich jeden Tag auch noch pünktlich sein muss...Ich will jetzt Geld bekommen für was mir Spaß macht, so! Am besten gleich viel Geld!

Hast Du denn schon einmal Stühle gefertigt?

Ähm, ja. Also ich habe ein ganzes Lager voller unfertiger Stühle.

Aber: mich hat jemand gefragt ob ich ihm einen Stuhl bauen kann. Da habe ich angefangen und als ich so drei Beine dran hatte da hat der Kunde nix zu meckern gehabt. Aber weil ich nix dafür bekommen habe habe ich auch diesen Stuhl nicht fertig gebaut.

Aber ich könnte! Und ich will das jetzt. Ich werde Möbel tischlern, Tische, Schränke...
Aber nur was mir selber liegt. Also keine Regale z.B.
 
Naja, ich hab gar nicht vor einem Kunden zu überzeugen, wenn er von mir Schlager möchte.
Musikgenre sind, wenn man es aus den Augen eines Dienstleister sieht, zu einem guten Teil reine Mathematik mit immer wiederkehrenden Formeln gewürzt mit genretypischen Gewürzen. Wenn du hinter diesen Formeln steigst, dann kannst du auch Schlager machen, der auch nur nach gewissen Formeln funktioniert. Alles andere ist IN MEINEN AUGEN Fantasie, Träumerei, Naivität, Generationsstarrsinn
 
Wenn ich ein Weltraumspiel entwickle und brauche dafür noch Soundtracks, werde ich doch nicht Dieter Bohlen fragen oder? Darum geht es doch. Ich such vorrangig jemanden, der schon von sich aus sowas produziert.
Mach ich etwas wie C&C und brauch etwas rockiges, dann frag ich schon am liebsten ne Rockband und nicht Lady Gaga.
Das würde mir doch nicht in denn Sinn kommen.

Deshalb, mach ich, der da einsteigen möchte, sicher nicht Schlager oder Rock, da ich mit diesem Genre nie was zu tun hab.
Entweder ich kann alle Genres, aber nix richtig oder ich hab 1-2, die ich dann aber richtig gut beherrsche.
Ich hab im Moment berufsbedingt überhaupt nicht die zeitlichen Ressourcen mir alle Genres anzueignen.
Deshalb mach ich das, was ich gut kann und werd dabei immer besser. Das wäre für den Kunden dann vorteilhafter, wenn er genau diese Musik braucht. Elektronische Musik, Dubstep, experimental, Ambient etc.
Da ist der Kunde bei mir vllt besser aufgehoben, als bei einer Rockband, wenn er denn sowas auch möchte..
Naiv bin ich da sicher nicht, da ich mich grad erst informiere, was ich am besten mache, welcher Plan besser passt (Facebook, Instagram - Werbevideo) lohnt sich da heute noch eine eigene Webseite?? Etc.
Oder frag ich einfach bei Games im Pre-Alpha Status nach, wie im Link von @Signalschwarz
Was mach ich mit bereits fertigen Album. In der lib veröffentlichen und vllt Rechte verlieren oder wird er sonst wo gebraucht!? Oder gar kostenlos auf der eigenen Seite anbieten, mit der Gefahr, dass er verstaubt..?

Dort bin ich grad dran und versuche für mich nächste Woche am Strand, wo ich den Kopf endlich frei krieg für sowas nen Plan zu entwickeln. Ich bin für jeden Tipp wirklich dankbar und der von @Signalschwarz hat mir echt geholfen, auch wenn der Beitrag von 2009 ist und bei GameSpy die Release bei 2013 liegen. Schaue mich nun noch auf ähnlichen Seiten um und gehe noch zu den Communites von Unreal Engine und Unity Engine.
Dort würde ich dann mein Beispiel-Album präsentieren, doch hier muss ich auch entscheiden, was ich mit meinen bisscherigen besitzlosen Soundtracks machen soll..
 
ch bin wirklich kein Spezialist auf dem Gebiet, weil ich die meiste Zeit maßgeschneiderte Musik mache, und die Libraries für mich so ein nettes passives Einkommen nebenher sind.
Alles was ich sonst so darüber weiß ist Hörensagen von VI-Control, Scorecast und ein paar Biergesprächen mit anderen Komponisten. Lies dich selbst schlau :)
@A-rtur
Hör auf harzmusic und mache keine unüberlegten Schritte. :)
Les Dich erstmal schlau. Es gibt sehr gute englische Bücher zu dem Thema.
Nebenbei arbeiten musst Du, denn selbst ein Kunde hilft Dir ja nicht weiter.
Du musst eher schon über längere Zeit ausgebucht sein.
Ein "Album" zu machen bringt auch nicht sooviel. Kommt halt auch drauf an in welchen Bereich Du willst.
Im Bereich Productionmusic musst Du sehr gute Quali abliefern und möglichst breit gefächert um da wirklich noch etwas zu reissen und Dich vom Rest abzuheben.
Du musst dann evtl. auch mal den 1000. Ukulelen-Song mit Pfeifmelodie für ein Image-Video machen, weil es eben im Trend ist, aber immer unter der Prämisse es besser zu machen, als die 1000 anderen Komponisten auf diesen Plattformen.
Oder irgendwelche Sound-Alikes, welche sich qualitativ vom Rest absetzen, sonst gehst Du in dem Bereich unter.
In dem Bereich, also wo es nicht um spezielle Aufträge geht, ist es auch wichtig auf "Halde" zu produzieren.
Wie hier schon als Beispiel Alex Pfeffer genannt wurde.
Ich kenne Leute aus dem Bereich, die so 200 Cues oder mehr am Start haben, eh es dann mal angelaufen ist.
Mit einem "Album" von 12 Tracks, die Du dort einmalig hochlädst wirst Du am nächsten Tag schon wieder in der Versenkung verschwunden sein.
Ein stetiger Rythmus von mindestens 1-2 mal die Woche wäre schon förderlich. So das Leute die sich auf deine Seite verirren auch sehen, dass dort regelmässig etwas passiert.
 
@A-rtur

Knüpfe erst Kontakte bzw. Kunden. Du kannst ja ne Homepage starten, aber alles erst mal als Privatperson. Leute können deine Musik anhören etc. stellst dich vor...

Wenn du irgendwann wirklich Aufträge bekommst, welche Geld bringen (REGELMÄSSIG) dann kannst du mal anfangen aus der Privatperson mal ein Gewerbe zu machen, nebenberuflich.
Arbeitest dann nur noch Halbtags irgendwo fest eingestellt und die andere hälfte des Tages machst du dein Ding.

Wenn irgendwann regelmäßig genügend Aufträge kommen, dass du wirklich davon Leben kannst, dann kannst du da voll einsteigen.

Sei nicht dumm und gehe es langsam an. Erst einmal unter Hand, dann nebenbei Selbstständig und dann richtig.
 
Dort würde ich dann mein Beispiel-Album präsentieren, doch hier muss ich auch entscheiden, was ich mit meinen bisscherigen besitzlosen Soundtracks machen soll..
Von einem Album würde ich ehrlich gesagt erstmal Abstand nehmen. Kann man vielleicht später mal machen, aber an deiner Stelle würde ich jetzt erstmal Tracks in sehr guter Quali in den von dir genannten Bereichen produzieren. Also, z.B. ein bischen cineastisch angehauchte Soundtracks, ein oder zwei coole Dubstep-Kracher, gute Ambient-Mukke.
Wenn Du später in den Bereichen Erfolg und auch genug Material hast, kannst Du immer noch "Alben" oder Sampler deiner verschiedenen Richtungen anbieten.
 
@SilentWarrior
Das hab ich auch schon überlegt.
Wenn die Aufträge noch rar sind, bleib ich natürlich noch in Vollzeit.
Ich hab schon Erfahrungen mit Webseiten (in der Vergangenheit paar Seiten mit Serverkauf, WordPress und Google Sachen)
Jedoch auch dort sehr schwer sich im Google Ranking nach oben zu arbeiten. Deswegen noch alle Social Network Accounts mit der Seite Verbinden. Mit Facebook klappt Werbung schon sehr gut mit 10€ pro Woche.. allerdings kommt man da kaum aus dem Bundesland raus
 
@Realist
In das Album hatte ich vor den letzten Soundtrack als „leader“, den ich hier mit durchaus gutem Feedback hatte, reinzustellen und daraus andere Tracks ableiten. Zwei Stücke, die ziemlich still sind, ein daraus abgeleiteter Dubstep (mit abgeleitet meine ich, soundtechnisch und selbe Tonleiter) eine 4/4 Beat Nummer und was experementielles. Das wäre dann sozusagen das Album „understand“
 
Deshalb, mach ich, der da einsteigen möchte, sicher nicht Schlager oder Rock, da ich mit diesem Genre nie was zu tun hab.
Entweder ich kann alle Genres, aber nix richtig oder ich hab 1-2, die ich dann aber richtig gut beherrsche.
Völlig richtig, du musst auch wirklich nicht alle Genres können.
Aber gerade im Feld der Spielemusik gibt es Dinge die häufig nachgefragt werden, und um den Fuß in die Tür zu kriegen sollte man sich vor diesen Genres finde ich nicht völlig verschließen.
Nicht nur für den Einstieg sondern auch um Geschäftsbeziehungen aufrecht zu erhalten.
Wenn du z.B. ein cooles Sci-Fi Projekt mit einem Entwickler machst, und ihr folgeprojekt ein Kinder-Fantasyspiel mit Orchestermusik ist, solltest du nicht sagen müssen "Nee, sorry, sowas kann ich nicht". Dann wird ein anderer Komponist dafür engagiert und du bist deine Kundenbeziehung los.
In dem Moment wo ein anderer Komponist den Fuß in der Tür hat, wird der versuchen alle Aufträge dieser Firma auf sich zu vereinen, weil er auch Miete zahlen muss. Und beim dritten Projekt des Entwicklers - wen werden sie fragen? Den Typen mit dem sie gerade gut zusammengearbeitet haben, oder den Typen der vor zwei Jahren gesagt hat "nee, sowas kann ich nicht"?

Ich will nicht sagen, dass es mit dem Ansatz nicht funktionieren kann, ich glaube nur dass es schwieriger ist ein stabiles Einkommen und langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen.
 
Jedoch auch dort sehr schwer sich im Google Ranking nach oben zu arbeiten.
Zuerst benötigst du Kontakte.

Ich habe auch schon oft für Leute etwas gemacht, aber der Wunsch, dass die Leute trotz Zufriedenheit einem weiterempfehlen bleibt ein Wunsch. Die meisten Leute wollen ihr Ding haben und wenn sie es haben, dann kommen sie wieder, wenn sie etwas brauchen, aber Mundpropaganda machen sie für einen nicht.

Aber genau das benötigt man, dass Leute für einen werben. Und dann kommt auch alles andere "von selbst".

Ohne gute Connection und Werbung ist jeder Versuch zum scheitern verurteilt.

Ein Labelbesitzer sagte mal:
"Ich möchte nicht das die Leute sich bei mir mit ihrer Musik bewerben, ich möchte vom Hörensagen mitbekommen das es diesen Musiker gibt und der gut ist, erst dann habe ich auch Interesse an diesem Musiker".

Tja, wie setzt man das um?
 
@harzmusic
Ja, Orchester ist natürlich etwas, wo ich nicht glaube, dass ich es nicht beherrsche. Ich hab mich aber so auf Synth Schrauben Spezialisiert und hab auch keine hochwertige lib für Orchester. Warte auf ein Angebot von Sonivox orchestra (gabs bei de Beat mal gratis, hab’s aber verpasst)
Kontakt ist grad was teuer und das „free Zeugs“ was ich hatte, da schnieft bei manchen Noten der Spieler im Hintergrund und das hört man in der endversion.
//und noch ein Beispiel mit Gitarre..
Ich Trau mich nicht, ein Gitarren vst zu benutzen, da ich kein Gitarrenspieler bin und nicht weiß welche Notenfolgen und welche Akkorde möglich sind !?
Nehme zb ein Akkord mit ein paar Umkehrungen und eine Note noch eine Oktave höher, ist es ja physikalisch vllt gar nicht möglich und es könnte nen Profi auffallen :oops:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr könnt mir doch nicht erzählen, dass ihr jede Art von Musik und ihren aktuellen Zeitgeist beherscht. Ich kann Trance machen, jedoch kein Trance, welches grad IN ist, genau so jedes andere Genre. Jemand, der nur Dubstep macht, kann es allemal besser, als jemand aus der ambient Szene.
Natürlich haben auch gefragte professionelle Komponisten ihre besonderen Stärken. Wenn man Klaus Doldinger bucht, bekommt man was anderes als von Norbert Jürgen Schneider oder etwa von Enrico Morricone. Filmproduzent und -regisseur werden sich genau überlegen, wenn sie einen Komponisten auf diesem hohen Niveau buchen wollen (und können).

Doch jeder der genannten is a) flexibel und hat sich b) hochgearbeitet. Bei Doldinger kann man beobachten, dass seine Filmmusik zum Teil erheblich von seinem Bandprojekt Passport unterscheidet. Er beharrt nicht auf seiner Lieblingsmusik, er liefert ab, was notwendig ist. Diese (und andere) Komponisten sind auf einem sehr hohen Niveau Persönlichkeiten.

Es gibt sehr viele Komponisten, die ein Kompositionsstudium hinter sich haben, wo sie gelernt haben, sich innerhalb kürzester Zeit neue Musikgenre anzueignen. Sie können nach ein paar Tagen Einarbeitungszeit in Stilen komponieren, in denen sie sich nie zuvor versucht hatten. Sogar in Stilen, die sie zuvor nie wahrgenommen haben. Weil sie gelernt haben, die Komponenten der Musik zu analysieren und zu reproduzieren.

Und von denen gibt es ganz viele da draußen.

Wenn du in deinem Stil so eingeschränkt bist und es deinem Willen nach auch bleiben willst, dann ist dagegen nichts einzuwenden. Nur wird dir niemand dazu raten, auf dieser Grundlage deinen Job zu schmeißen und damit selbstständig zu werden. Selbst im Gaming-Genre wird eine größere Palette abverlangt, als du zu liefern bereit bist.

Es könnte als Zubrot funktionieren, Nischenmusik für geeignete Projekte zu schreiben. Das es diese Projekte geben mag, glaube ich gerne. Das strategische Problem wird sein, den Produzenten genau dieser Projekte aufzufallen bzw. diese Projekte im frühen Projektstadium überhaupt zu finden. Es ist unglaublich schwierig, sich ein Netzwerk aufzubauen, wenn man 90% des Netzwerkes nichts zu bieten hat.

Mit einer sehr spezieller Musik müsstest du wenigstens auffallen. Also Musik veröffentlichen, die so originell und erfolgreich ist, dass die Produzenten auf die aufmerksam werden und sagen: "Ja, genau das will ich haben. Den buchen wir." Ein unwahrscheinliches Glücksspiel. Das das jemals ein Fulltimejob wird kann ich mir kaum vorstellen, zumal deine Tonbeispiele, so gut sie auch sind, eine so einmalige, auffällige Stimme nicht erkennen lassen. (Sorry, wenn ich mich irre, bin in diesem Genre nicht zuhause)

Ich gehöre nicht zu denen, die anderen abraten, ihren Weg zu gehen, weil jeder Weg eines Musiker irgendwie steinig und ungewiss ist und man nur mit großer Risikofreude in ein Musikerleben starten darf. Aber in deinem Fall solltest du deine Wünsche und Skills abwägen gegen die Erfordernisse des Marktes und auf jeden Fall Projekte generieren und erfolgreich abschliessen, bevor du deinen Job an den Nagel hängst. Und prüfen, ob du als Musiker nicht auf anderem Weg glücklich werden kannst.

Und natürlich solltest du auch deinen Job einer Überprüfung unterziehen. Jobwechsel, neue Branche, neuer Einsatzort etc. können dir deinen Frust in dieser Hinsicht eventuell nehmen.
 
Naja, ich hab gar nicht vor einem Kunden zu überzeugen, wenn er von mir Schlager möchte. Da mach mir sogar mein Hauptberuf mehr Spaß :D
Du bist naiv und ein Träumer, denn wenn du tagtäglich das ganze Jahr über unter Zeitdruck Auftragsarbeiten abliefern musst, macht das auch nicht immer Spaß. Eher nicht.
 
Naja, ich hab gar nicht vor einem Kunden zu überzeugen, wenn er von mir Schlager möchte. Da mach mir sogar mein Hauptberuf mehr Spaß :D
Du bist naiv und ein Träumer, denn wenn du tagtäglich das ganze Jahr über unter Zeitdruck Auftragsarbeiten abliefern musst, macht das auch nicht immer Spaß. Eher nicht.
Da hast du mich aber schnell verurteil, nur weil ich kein Schlager Produzieren möchte. Das können andere besser und Punkt.
Und ich glaub, alle Musiker sind Träumer.
 

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