Wert eines Soundtracks?

[dhinda]

Würdet ihr mir sowas zutrauen??

Klar, als erstes machste einen boooommmm

 

[A-rtur]

Würdet ihr mir sowas zutrauen??

Gib Gas, Artur, und zeig's denen!

Irgendwie mag ich dich

Stelle mir das so leicht vor. Bis jetzt haben die gängster nur ein durchlaufendes Loop. Bei rap gehts ja nur um den Text, aber der Hintergrund ist iwie total öde.. oder muss es ein 4 Sekunden Loop sein, der 3 Minuten läuft?

 

[Kosaken-Kaffee]

Stelle mir das so leicht vor.

Unterschätzen solltest du das aber nicht. Die Aufgabe ist jedoch eine gute Prüfung für dich zu sehen, ob du andere Genres auch beherrschst. Denn um von der Musik leben zu können, ist mitunter Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit bzw. Flexibilität gefragt.

 

[Moogman]

Würdet ihr mir sowas zutrauen??

Na klar schaffst du das.

 

[muffy]

Stelle mir das so leicht vor. Bis jetzt haben die gängster nur ein durchlaufendes Loop. Bei rap gehts ja nur um den Text, aber der Hintergrund ist iwie total öde.. oder muss es ein 4 Sekunden Loop sein, der 3 Minuten läuft?

Nein, so trivial ist es nicht. Zieh dir mal Romano, SXTN, SSIO oder Capital Bra rein. Einfach ein paar Klötzchen auf 4 Min ziehen ist nicht.

 

[TheNoob]

@A-rtur

Hattest du nicht geschrieben, dass du für niemanden hiphop Beats produzieren möchtest?

Und ich glaub, alle Musiker sind Träumer.

Musiker, die aus dem Hobby ein Geschäft entwickelt haben, erzählen mir das Gegenteil. Da ist kein Platz mehr für Träumerei.

Ist ja gut. Dennoch werde ich für niemanden hiphop Beaz oder Schlager gedoddel produzieren

 

[A-rtur]

@TheNoob
Was Interessiert mich das Geschwätz von gestern?
Aber es ist ein bekannter von mir.

 

[TheNoob]

@TheNoob
Was Interessiert mich das Geschwätz von gestern?
Aber es ist ein bekannter von mir.

Jede Art von Musik kann irgendwo und irgendwie Spaß machen. Ich finde es immer interessant auf ein Genre zu stoßen mit dem ich noch nichts zu tun hatte. Meine Erfahrung ist auch, dass Kunden mich gar nicht fragen ob ich dies oder jenes Genre bedienen kann. Sie gehen eigentlich immer davon aus, dass man als jemand der seine Dienstleistung in der Filmmusik anbietet, genreübergreifend abliefern kann.

 

[Moogman]

@TheNoob
Was Interessiert mich das Geschwätz von gestern?
Aber es ist ein bekannter von mir.

jaja, so fängt das an.
Man denkt dann oft, ach komm, die paar Euro kannste auch noch mitnehmen.
Hab mich anfangs auch dagegen gewehrt und bei Schlager oder Blasmusik bin ich bisher auch immer standhaft geblieben.

 

[Moogman]

Jede Art von Musik kann irgendwo und irgendwie Spaß machen. Ich finde es immer interessant auf ein Genre zu stoßen mit dem ich noch nichts zu tun hatte. Meine Erfahrung ist auch, dass Kunden mich gar nicht fragen ob ich dies oder jenes Genre bedienen kann. Sie gehen eigentlich immer davon aus, dass man als jemand der seine Dienstleistung in der Filmmusik anbietet, genreübergreifend abliefern kann.

wie beim Bäcker: Wie, sie backen keine Laugenbrötchen?

 

[filmchen]

wie beim Bäcker: Wie, sie backen keine Laugenbrötchen?

Gutes Beispiel! Als Dienstleister sollte man sich auch einmal den Standpunkt und das Interesse des Aurtraggebers vor Augen führen.

 

[deydi]

Der wert eines Sountracks steigt, mit deiner bekanntheit.

Selbstverständlich auch mit deinem Können. Aber Wenn möglich zahlt man immer so wenig wie es geht, und das ist bei no-names super leicht.

Das heißt, DU könntest jetzt einen Soundtracks la hans zimmer bastellen, und würdest einen Bruchteil des Geldes bekommen.
Denn hier Ist der wert, mehr deine bekanheit als dein Stück.

 

[Moogman]

Das heißt, DU könntest jetzt einen Soundtracks la hans zimmer bastellen, und würdest einen Bruchteil des Geldes bekommen.

Nein, das könnte er wahrscheinlich nicht.
Die Soundtracks von Hans sind auf sehr hohem Niveau und perfekt ausproduziert, die wenigsten könnten das so gut hinbekommen.
Auch wenn seine Musik oft beim ersten Hinhören einmal banal erscheinen mag, sie ist es aber nicht.
Da steckt ein ganzes Team von Top Musikern und Spezialisten dahinter, die Latte liegt da verdammt hoch.

 

[deydi]

@Moogman
Damit wollte ich eigentlich nur beispielhaft zeigen, das der Wert auch mit deiner Bekanntheit basiert.

 

[filmchen]

Damit wollte ich eigentlich nur beispielhaft zeigen, das der Wert auch mit deiner Bekanntheit basiert.

Na klar. Bekanntheit bedeutet in diesem Metier Zuverlässigkeit. Nichts ist in der Film/TV-Branche wichtiger als Zuverlässigkeit. Wenn du ohne Zicken zu machen pünktlich das abgesprochene liefern kannst, ist da schon die halbe Miete.

Ansonsten ist in Deutschland die Variabilität der Gagen nicht so groß. Bei geförderten Filmen (also alle Kinofilme und einiges aus dem TV) richtet sich die Musikkalkulation sehr viel mehr nach den Gesamtkosten des Films als dem Bekanntheitsgrad des Komponisten. Klar, dass du für 40 Minuten Musik für einen 600.000,- Euro Low-Budget-Film nicht so viel bekommst wie für eine internationale Koproduktion mit einem Budget on 13 Millionen. Klar auch, dass die erfolgreichsten Komponisten für die teuersten Filme schreiben.

Bekanntheit bedeutet Zuverlässigkeit, Zuverlässigkeit bedeutet, dass du gerne gebucht wirst. Die Sporen musst du dir zwangsläufig mit den Projekten verdienen, bei denen die Projektverantwortlichen aufgrund von Geldmangel oder ebenfalls fehlender Reputation überhaupt auf die Idee kommen, dich als Anfänger zu buchen.

Im TV gibt es Regelwerke, die die Gage von bis festlegen. Je erfahrener du bist, desto eher landest du im oberen Mittel. Aber die Spanne ist nicht so weit auseinander. Auch der niedrigste Satz ist kein Armengeld.

Wenn hier von Hans Zimmermann die Rede ist, dann reden wir vom amerikanischen Markt. Der ist anders. Bei einem Monsterprojekt von 100 Millionen spielt es oft keine Rolle mehr, ob man dem Komponisten noch was mehr zusteckt. Da zählen nur Qualität und Zuverlässigkeit. Der amerikanische Filmmarkt tickt etwas anders als unserer. Bei uns sind alle Kinofilme öffentlich gefördert, was auch bedeutet, dass keine Mondpreise gezahlt werden können, egal für welche Position. Weil das gegen die Fördergrundsätze verstoßen würde.

In der Werbung mag es noch einmal anders sein. Da gibt es sicher einen Unterschied, ob man 30 Sekunden Musik für den lokalen Fahrradhändler schreibt oder für Henkel oder Tchibo. Allerdings kann ich zur Werbung mangels Erfahrung nichts substanzielles sagen.

Nochmal andersherum: Die Gagen im deutschen TV und Kino sind ok. Es kommt darauf an, genug Jobs zu bekommen. Damit geht es wiederum darum, sich als zuverlässig zu erweisen. Als flexibel. Und dann vielleicht auch als talentiert. Aber flexibel und talentiert bringen nichts bei fehlender Zuverlässigkeit. Dauerhafte Zuverlässigkeit kann man dummerweise nur beweisen, wenn man viele Projekte zur Zufriedenheit der Kunden erledigt. Und das bedeutet nun mal für die meisten die Ochsentour über viele No- und Low-Budget-Projekte. Oder über Kumpels, die einem weiterhelfen.

Natürlich werden Regisseur und Produzent einen künstlerisch geeigneten Komponisten für ihr Projekt suchen. Weil jeder Komponist anders ist. Aber erfahrene Regisseure und Produzenten können auf einen Pool erfahrener, zuverlässiger Komponisten zugreifen. Es gibt für sie keinen Grund, abwegige Quellen nach einem unbeschriebenen Blatt abzusuchen. Weil sie viel einfacher einen tollen erfahrenen Komponisten finden können.

Deshalb muss ein Neuling, ich wiederhole mich, die Ochsentour machen. Sich raufarbeiten. Etwas Glück gehört dazu, aber das Glück trifft viel öfter diejenigen, die aktiv sind, rumkommen und sich anbieten. Wer die Ochsentour nicht machen will oder es nicht schafft, fällt raus, was nicht schlimm ist, weil es immer noch genug andere hungrige Filmkomponisten gibt, die es unbedingt wollen und die die Ochsentour durchhalten.

Wenn man Filmmusiker werden will, ist nicht die Geldfrage entscheidend, sondern die Frage, wie komme ich an Jobs und wie erledige ich sie auf die beste Art. Schafft man es, an reguläre Jobs zu kommen, wird man auch mit den Gagen klar kommen und mit der Zeit wird es immer besser – vorausgesetzt, man bewährt sich.