Wer war auf einer "Tontechnik-Schule"

  • Ersteller andreas-vogt
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Immer wieder empfohlen und gerne gehört:

Mach ne gescheite solide Ausbildung oder Studium, ideal:, Ingenieur oder Lehrer.

Nebenher kannst ja imer noch Hofa oder nen anderern Fernkurs machen. Das schlimme ist nämlich: Wenn du was gelernt hast, willst du es umsetzen und dazu brauchst du Geld ;)

Grüße, Randy
 
Naja also ich wollte unbedingt beim Film arbeiten. Spezifischen Unterricht gibts da nicht. Die Filmschulen interessieren sich nicht sehr für Ton und die Tontechnikschulen nicht sehr für Film.

Und an einem Set wollen sie Profis und keine Lehrlinge. Da bleibt einem nur der Weg den Beleuchter/Schauspieler/Kameramänner und alle anderen auch gehen müssen. Friß oder stirb. Oder lern was ordentliches. :D

@Rotten: Wenn man etwas schon gut kann, da bin ich voll bei Dir, sollte man sich nicht ausbeuten lassen. Blöd nur wenn die Konkurrenten oft nicht dieser Meinung sind.
 
octavius schrieb:

@Rotten: Wenn man etwas schon gut kann, da bin ich voll bei Dir, sollte man sich nicht ausbeuten lassen. Blöd nur wenn die Konkurrenten oft nicht dieser Meinung sind.


Mit solchen Wichten stellt man sich doch wohl nicht auf eine Stufe, oder? ;-)
 
Aber man kriegt da doch immerhin so eine tolle SAE-Tasche, mit der man dann die Frauen in der Straßenbahn beeindrucken kann. :D
 
Sowas gab´s zu meiner Zeit dort nicht.

Auch kein [g=18]Mac[/g] Book oder sowas...
 
also ich studiere an der SAE Frankfurt. Bedenken mit Job hab ich nur indirekt - wenn ich nichts finde, freue ich mich trotzdem über das Gelernte und jobbe weiter in der Gastronomie....

... bis was kommt :) bissle teuer isses schon.

Aber bin mir auch nicht sicher ob man sich als Praktikant so umfangreiches Wissen aneignen kann - is halt schon ne breiter gefächerte Ausbildung.
 
Aber bin mir auch nicht sicher ob man sich als Praktikant so umfangreiches Wissen aneignen kann - is halt schon ne breiter gefächerte Ausbildung.
kommt drauf an wo man praktikant ist, welche aufträge bzw. jobs man dort hat und wie fähig der chef ist. weiters muss man viel eigeninitiative haben und lernwillig sein - aber das muss man neben der SAE sowieso auch sein.

lg
flox
 
Also zu der Praktikanten-Sache kann ich Floxe nur beistimmen!

Ich mache zur Zeit ein Praktikum bei einem Veranstaltungstechniker seid einem halben Jahr und ich bin alles andere als der Depp vom Dienst.

Ich durfte von an Anfang an mitarbeiten und auch in Sachen Ton wird mir vertraut und auch auf meine Vorschläge Wert gelegt. Ich werde auch alleine gelassen und darf die Sachen erledigen... es ist nicht ständig jemand da, der mir über die Schulter schaut. Und meiner Meinung nach kriegt man auch da die meiste Praxiserfahrung und lernt auch am meisten.

Wenn mir jemand sagt wie etwas funktioniert, weiß ich es dann vielleicht und muss beim nächsten mal aber eventuell nochmal nachfragen. Wenn ich es jedoch selber herausfinde und kapiere, dann hab ich dass auch Verstanden.

Das hat jetzt zwar wenig mit der SAE zutun, aber ich wollte zum Thema Praktikant trotzdem mal was beitragen und diesem "jeder Praktikant kocht nur Kaffee" Gerücht etwas den Boden unter den Füßen wegziehen.

LG
 
Moin,
zum Thema Praktikanten, und da im Speziellen die "ausgebildeten"... nicht nur von der SAE, sondern auch von anderen Schulen:
Ich hatte vor ner Zeit mal Praktikanten gesucht, für allgemeine Tonstudioarbeit und Samplebarbeitung, also recht vielseitiger und lauer Job.
Die Bewerber waren zu 90% beim Wissenscheck nicht in der Lage, grundlegende Arbeiten auszuführen (z.B.Kopfhörermix am Analogpult). Andere waren einfach nur gelangweilt, weil ich keine SSL oder Neve da stehen hatte... obwohl mein Studio damals schon ganz ok war, also kein Ranz und durchaus anspruchsvoll für einen Anfänger.
Ich hätte auch noch nichtmal erwartet, das sie alles können, aber sie waren noch nichtmal in der Lage, ne Frage vernünftig und fachgerecht zu formulieren... wenn sie überhaupt mal gefragt haben.
Wenn solche Leute dann nur zum Kaffee kochen rangezogen werden, dann is das nur ne logische Konsequenz.
Ich habe nicht viel erwartet, aber zumindest einige Basics, Interesse, Selbstständigkeit und eigenen Einsatz.
Wer nen Praktikumsjob oder ne Einstellung sucht, der muss das oben beschriebene halt mitbringen. Und dann wäre es auch egal ob er ein Diplom hat oder nicht.
 
So also...ich war in Berlin an der SAE und ich bin ein "bisschen" enttäuscht von der Machweise und den Gegebenheiten an der Schule bzw. von der Einstellung einiger Verantwortlicher.
Als allererstes ist der "Schuldirektor" immer unfreundlich gewesen - nein moment - unpersönlich ist der passendere Ausdruck.
Dann wird man an der SAE erstmal mit einem Arschtritt - nicht ins Wasser - sondern ins leere Becken gestossen. Wie man 100 "Studenten" unter die Aufsicht von maximal 2, gerade eben selber noch gewesenen SAE-Absolventen stellen kann, und dann auch noch erwartet, dass dabei was vernünftiges rauskommt, der kann eigentlich nur ein unfreundliches, nein unpersönliches #### sein. Sorry, hab den Direktor gefressen.
Meine Erfahrung ist, dass die SAE ne simple Geldmaschine für den Gründer ist, aber keine ernsthafte Schule. Eine Menge Frontalunterricht (gähn) mit anschliessendem praktischem Selbststudium an den Maschinen,aber meistens ohne fachliche Anleitung. Du kannst zwar auch eine Menge dort lernen, wenn du Glück mit den Dozenten bzw Supervisors hast, aber es kann auch anders kommen. Es stimmen einfach eine Menge Sachen auch nicht.
Ich hab die SAE nicht abgeschlossen, muss ich dazu sagen, weil meine Vornoten nicht gut genug waren, um zur Prüfung zugelassen zu werden. Aber da bin ich nicht alleine. Angefangen hatte ich im FulltimeKurs, aber nach ein paar Monaten merkte ich, dass ich da zeitlich überhaupt keine Chance habe. Man wird teilweise so zugeknallt mit sinnlosem Zeug, dass man eigentlich kaum eine Chance hat, die wirklich wichtigen Projekte zu einem glücklichen Abschluss zu bringen. Oder wie findet ihr "Golden Ears", die Übung, wo man sich 20 Stunden lang anhören muss, wie ein englischsprechender "Was-weiss-ich-was" aus weissem oder andersfarbigem Rauschen bei gewissen Frequenzen den Pegel anhebt oder absenkt, um dann im Anschluss, wenn er es wieder tut, zu sagen, oh, das muss bei 150 HZ gewesen sein...hallo??? Jeder, der mir sagt, dass das ne sinnvolle Übung sei, den lach ich einfach aus...Oder das Lötgitter!!! Reine Schikane...
Dann hatten wir Zeiten, als der normale Tagesbetrieb nicht mehr ausreichte, weil sie wohl zuviele Schüler aufgenommen haben und wir Sonntags Nacht von 0 - 8 Uhr früh SSL Pult studieren mussten. Natürlich am selben Tag theoretisch wieder in den Normalunterricht...
Jedenfalls hab ich nicht abgeschlossen und 99 % der Absolventen schliessen beim ersten mal auch nicht ab!!! Ich bin dann in den Teilzeitkurs gewechselt und dann ging es so halbwegs, aber die Quote war eh schon versaut. Jedenfalls hat aus dem Fulltimekurs, mit dem ich angefangen habe, nur einer von 12 abgeschlossen und der war vorher schon an der Uni gewesen und hatte Tontechnik studiert. Ausserdem war sein Vater selber schon Tontechniker gewesen. Also ein Glücksfall. Die andern haben entweder nicht bestanden, es gar nicht bis zur Endprüfung geschafft, oder haben vorher aufgegeben. Noch krasser war es in der Fulltimeklasse nach uns. Von 23 hat dort einer bestanden, und das mit Ach und Krach.
Völlig Banane fand ich auch manchmal die Art und Weise, wie die "Supervisors" die abgegebenen Werke beurteilt haben. Da konntest du Glück haben, aber auch Pech. Oder was meint ihr, was dabei rauskommt, wenn ein Möchtegern Hip Hop Checker es bis in die Supervisor - Riege geschafft hat und dann daran geht, Möchtegern Techno Freaks ihre abgegebenen Arbeiten zu beurteilen? Rischtisch! Flitzkacke - oder auf deutsch - durchgefallen!
Jedenfalls rechnet die SAE ganz sicher fest mit den 99 % durchgefallenen, die dann zu, ich sach mal 95 % sicher noch mal das halbe Bonusjahr dranhängen (und zahlen). Kümmert sich aber gleichzeitig einen Dreck um das, was hinten rauskommt. Als ich dann nach der Verkündigung meines Nichtbestandenhabens zum Teamleiter ging und fragte, ob er nicht eine Idee hätte, wo man sich trotzdem mal nach passenden Jobs oder Praktika umschauen kann, erhielt ich nur ein müdes Lächeln und ein Schulterzucken. Er hatte keine Ahnung!!!
Die SAE wirft alle halbe Jahre, wenn sie dann doch mal, nach drei Anläufen und mit allen möglichen Tricks durchgekommen sind, 100 Audio-Engineers auf den Berliner Arbeitsmarkt. Sagt mir, dass das nicht gut sein kann. Ich war zwar am Anfang superglücklich, dass mir das Arbeitsamt,diese alternative Sache als Reha-Massnahme angeboten hat, weil ich auch schon früher an die SAE wollte und mir das Thüringer Amt dieses verweigerte. Doch hat das ganze einen Pferdefuss...es ist umsonst. Der Markt ist satt und wird sich sicher auch in den nächsten 10-20 Jahren nicht erholen. Wenn schon mein Nachbar (kein SAE-ler) für Rosenstolz einen Remix macht und dann 300 € dafür erhält, dann kann man sich ausmalen, wie alle halbe Jahre 100 frischgebackene SAE-ler den Preis im Musikgeschäft drücken. Berlin is sowieso son Ding für sich, hier gibts von allem zuviel, auch DJs. Sogar ein Ricardo Villalobos legt schon mal umsonst in einer gammligen Tischtennisbar auf. Da soll der unbekannte eine Chance haben, naja,offtopic. Trotzdem, mir hats was genützt, dass ich an der SAE war, ich kenn jetzt den Unterschied zwischen Send- und Inserteffekten...ha und noch einiges mehr...aber Job? Vergiss es...studiere Tonmeister, wenn du einen Job willst. So sehen das jedenfalls die grösseren Studios, bei denen ich nachgefragt habe. Und bei den kleineren wirst du eh nur als Billigpraktikant ausgenutzt...
Jedenfalls glaube ich,dass die SAE die Tests und Aufgaben künstlich schwer macht, damit die durchgefallenen noch ein halbes Jahr Bonus dranhängen. Und ausserdem bin ich auch der tiefsten Überzeugung, dass sie extra schreckliche und langweilende Musik als Übungsstücke einsetzen, damit man die Lust am Musikmachen verliert.
Ausserdem muss es irgendwie trotz des Booms bergab gehen mit der SAE Berlin. Indikator dafür dürfte der Umzug in das neue Gelände sein, was vom Style der Gegend (Reinickendorf) und vom Anspruch her (Szene) eigentlich nicht zu der SAE passt, wie man sie sich vorstellt. Abgesehen davon hört man jetzt in der neuen Location regelmässig, im halbstündlichen Rhythmus, die S-Bahn hinter den Studios lang und gleichzeitig durch die Aufnahme fahren, weil sie es nicht hinbekommen haben, die Aufnahmestudios körperschallmässig zu entkoppeln. Naja die Schule davor lang ja auch schon im Anflugsbereich vom Flughafen Tegel...sehr sinnvoll für ein AudioStudio...
Also, wenn du Lust hast, jeden Tag um dein Wissen zu kämpfen, weil der Supi eigentlich grad keine Zeit für dich hat oder du gerne Geld fürs Zuspätkommen bezahlen möchtest, und falls du dieses Geld nicht rechtzeitig bezahlen kannst, auch gerne 2 Wochen Studiosperre (jetzt 1 Woche) in Kauf nimmst, dann ist die SAE genau das richtige für dich!
 
Also erstmal finde ich das erschreckend, dass es nur so wenige schaffen.
Aber glaubst du ernsthaft, dass das Studium zum Tonmeister oder Toningeniieur einfacher ist?

Wenn man etwas WIRKLICH will, dann schafft man das auch! Und genau DAS ist das Problem bei den meisten SAE Schülern. Die gehen dahin und denken sich: "Fette Sache, ich zahle für eine Private Schule und bekomme dann meinen Abschluss"

So ist das aber nicht. Ich kann nicht verstehen, wie man bereit sein kann 10.000€ für eine Ausbdildung einzuplanen, aber nicht bereit sein dafür auch was zu tun?

Zudem mit dem rosa und weißen Rauschen.... das finde ich schon wichtig und auch interresant. Was ist, wenn du dir ein neues Studio bauen möchtest und mal etwas an der Akustik tun solltest/musst/willst? Ausserdem ist das ein gutes Gehörtraining.

Natürlich ist der Markt Satt an Tontechnikern, wenn du NUR ins Studio schaust. Schalt einmal den Fernseher an und zappe ein wenig durch. Allein da wirste schon bei jeder 2. Sendung einen potenziellen arbeitsplatz sehen.

Also meiner Meinung nach klingt dein Beitrag einfach nur nach reiner Frust.
Ich will dir auf keinen Fall ans bein pinkeln, aber du würdest warscheinlich besser davon reden, wenn du deinen Abschluss bestanden hättest und eventuell einen Job beim Fernsehen/Rundfunk hättest.

Ob du den Abschluss schaffst, liegt letzendlich bei dir und nicht bei den Dozenten. Die meisten Lehrer die ich auf der Schule hatte waren auch völlige Idioten. Na und? Mir doch egal. Ich bin jetzt fertig mit der Schule und die dürfen sich trotzdem noch jeden Tag über die faulen und frechen kids dort aufregen.


Ich entschuldige mich hier schonmal für mögliche Rechtschreibfehler und unlogische Sätze... es ist schon spät und ich bin echt müde :D

LG
 
Ich kann Big-E eigentlich nur beipflichten.

@Deejay21,

fast Dein kompletter Text verrät leider den wahren Grund, warum Du den SAE-Abschluss nicht gepackt hast. Deine Vorstellungen und Ansprüche sind einfach komplett weltfremd. Wenn Du den Sinn von Gehörtraining nicht verstehst und von der SAE als einzig anwendbares Wissen eine absolute Grundlage wie das Anschließen von Effektgeräten mitnehmen konntest, bist Du in dieser Branche wirklich komplett falsch, sorry.

Du stellst jede nicht sofort Spaß und Resultate bringende Übung in Frage und wunderst Dich gleichzeitig, dass Du nicht weiterkommst. Und ich behaupte einfach mal, dass die meisten Durchgefallenen an der SAE genau aus dem selben Grund nicht bestehen. Weil einfach Erwartungshaltung und Einsatzbereitschaft in einem vollkommen verdrehten Verhältnis zueinander stehen.
Mag sein, dass in Deinem Fall auch organisatorische und persönliche Probleme dazukamen, aber das als Grund für Deinen Nichterfolg darzustellen ist wirklich zu einfach.

Ich will Dich damit jetzt wirklich nicht runtermachen oder als blöd darstellen, aber Du musst wirklich Deine Einstellung ändern, wenn Du Deinen Lebensunterhalt mit Tontechnik verdienen möchtest.
 
@Jenner:
Das hat immer auch was mit dem Lehrer zu tun.
Es gibt viele Leute, die Ahnung haben, aber es gibt nur wenige,
die dafür geboren sind Wissen zu vermitteln.
Dazu gehört u-a. auch die Fähigkeit, sich in einen
Laien hineinzuversetzen. Das sehe ich hier schon im Forum:
Ein offensichtlicher Neuling stellt eine Frage und wird
mit mehrdeutigem "Studioslang" in schlechtestem Deutsch zugetextet.
Das ist leider vielerorts so anzutreffen.
In Foren und auch an Schulen.
Wer sich als Schüler kein Herz fasst und Zwischenfargen stellt
ist eigentlich schon verloren.

Dass ich in der Schule bestimmte Dinge niemals verstanden habe,
z.B. Chemie: "So , da sind jetzt 2 Elektronen übrig und die gehen jetzt eine Bindung ein. Und die Wärme, die dabei entsteht ..." -
Das laste ich der Fähigkeit der Lehrer an, die es nicht verstanden
haben das Wissen interessant und bildhaft zu vermitteln.

Wenn ich was erklären kann, dann können andere das auch.

Ich selbst habe weder SAE noch Hochschule noch irgendeine
andere Einrichtung dieser Art als Schüler betreten.
Auf die Formulierung lege ich Wert ...

Ich möchte deejay21 für seinen Erlebnisbericht danken.
Möglicherweise ist er dort mit Realitäten konfrontiert worden,
die sich deutlich von seinen Vorstellungen unterschieden.
Manchmal ist das so. Das ist schade.

Durch eine Freundin, die ein Tonmeisterstudium an einer
staatlichen Hochschule absolviert, bin ich halbwegs im Bilde,
wo dort die Anforderungen liegen.
Die sind dort praktisch so hoch, dass das wirklich nur Leute packen,
die ihr Leben komplett um den Beruf aufbauen. 24 Stunden.
Und auch am Wochenende.

Ich für meinen Teil bin mir halbwegs sicher, dass ich trotz enormer
Vorkenntnisse, über 25 Jahren Recording-Erfahrung und grossem
Interesse am Thema dieses Studium nicht schaffen würde.
Ich habe keinerlei Affinität zu höherer Mathematik (trotz Abitur mit Note2)
und ich kann auch keine Noten lesen. Das sind die Hürden.

Über die Jahre habe ich mir die Einstellung erarbeitet, dass Homerecording
oder wie man das auch immer nennen möchte, eine Sache ist, die ich auch
mit 80 noch machen kann. Und so zieh ich mir das Wissen auf allen mir zur Verfügung stehenden Kanälen rein. Das macht mir Spass.

Wenn einem das Wissen wie bei der SAE oder wie in einer Hochschule
praktisch im Schnellwaschgang eingetrichtert wird, hat man es enorm schwer, wenn man nicht nebenher den ganzen Tag sowieso schon nichts anderes macht, als Fachbücher zu lesen und Gespräche mit anderen Leuten darüber zu führen. Eigentlich ist das fast sinnlos.

Das Problem ist und bleibt die enorme Geschwindigkeit,
in der das alles über die Bühne geht.

Wenn man sich das Wissen selbst aneignet,
kann man die Geschwindigkeit selbst bestimmen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Leute nach ca. 30 Minuten vollkommen fix und fertig sind, wenn man ihnen was zum Thema Audio erzählt.
Bei den meisten Menschen geht nach kurzer Zeit schon nichts mehr rein.
Auch weil viele Fachbegriffe vollkommen unbekannt sind, oder noch nicht
in Fleisch und Blut übergegangen sind. Wenn komplett alles neu ist,
dann wird das ein Trauerspiel.

Wenn ich auf meinen eigenen Kenntnisstand zurückblicke,
dann schlackern mir auch die Ohren, wie sich das über die
Zeit so entwickelt hat.
Aber das ist eben alles auch über einen Zeitraum von 25 Jahren "gewachsen".
Ohne dass ich mich jetzt total anstrengen musste dafür.
Ich bin einfach immer nur drangeblieben.
Klaro, ich habe auch Defizite.
Aber ich habe mir da auch meinen eigenen Umgang damit angewöhnt:
Ich schreibe mir einfach die Dinge, die ich noch nicht weiss auf einen Zettel
und wenn die Zeit gekommen ist, dann zieh ich das durch.
Ein Beispiel: MS-Mikrofonie
Irgendwann habe ich dann alle Infos dazu zusammengetragen und
dann habe ich hier tagelang meine Experimente dazu gemacht.
So lange bis ich in der Lage war, es einem anderen User so zu erklären, dass er es versteht. - Das ist für mich immer ein sicheres Zeichen dafür, dass ich eine Sache selbst gut verstanden habe:
Ich kann sie anderen gut erklären.

Das ist leider ein Dilemma an allen Schulen: Nicht jeder Lehrer erklärt etwas so gut, dass alle Schüler es gut und leicht verstehen. Jeder Mensch ist anders. Dem wird leider nicht immer Rechnung getragen.
(an der Hochschule meiner Bekannten sind lediglich 8 Leute in einem Semester. Und nicht 100 ...

Was ich gerne sagen möchte:
Wer sich langfristig mit Audio auseinandersetzen möchte,
muss sich einfach auf eine langfristige Sache einstellen.
So richtig den Durchblick bekommt man erst nach vielen Jahren.
Und dazu muss man sowohl praktisch als auch theoretisch
ständig am Ball bleiben, sonst reisst der Faden einfach ab.

Eigeninitiative ist das wichtigste.
Dranbleiben.

SAE oder Hochschule - das können immer nur Etappen sein.
 
@Deejay21

Schade, sowas über die SAE Berlin zu lesen.

Habe nämlich auch Erfahrung mit dieser SAE - habe mein Diplom mit einer sehr guten Prozentzahl bestanden - und kann deine Berichterstattung absolut nicht nachvollziehen (klar, so manches organisatorische Problemchen gibts immer mal, aber da ich auch schon an einer staatlichen Uni studiert und somit den direkten Vergleich habe, weiß ich, dass es da auch nicht anders ist).

Die Wiederholerquote ist zwar hoch, aber ein bisschen übertrieben hast du ja schon.
Vor den Prüfungen hab ich mir wirklich richtig derb den Theoriestoff reingezogen und war täglich in den Studios und an den Übungsplätzen. Ich hab mir also den Hintern aufgerissen, anstatt Samstags und unter der Woche lang auszuschlafen und erst einen Tag vor den Theorietests zu lernen anzufangen.
Ich hab mir Mitstudenten gesucht, die genauso motiviert waren und wir haben uns dann gegenseitig hochgepuscht und auch an einer Menge Samstagen von 8 Uhr morgens an 14stündige Studiosessions durchgezogen.
Sowas zahlt sich in den Endprüfungen natürlich aus.
Und ja...es sind viele nicht durchgekommen.
Leider wusste ich aber auch nicht genau, wer diejenigen Studenten eigentlich waren, da ich sie so gut wie nie in den Studios oder im Unterricht gesehen habe.

SAE ist für mich nicht böswillig schwierig sondern absolut machbar - wenn man halt auch dementsprechend dazu beiträgt.

Und dazu gehört es dann eben auch, die Supis mal anzuquatschen, wenn man technische Probleme hat, auch mal ein paar Minuten warten zu können, wenn sich ein kleiner Studentenauflauf angebahnt hat und sollte der Supi einem gerade auch nicht weiterhelfen können, dann kann man zumindest zusammen an der Lösung eines Problems arbeiten. eine Lösung hat sich immer gefunden. Auch die Bewertung der Supervisor fand ich - kann ja nur für mich sprechen - ausgesprochen fair und mir wurde auch hinreichend erklärt warum und wieso....

Klar hab ich auch manchmal geflucht über so manche Übung - aber z.B. Golden Ears fand ich letztendlich echt ne coole Sache und man beginnt wirklich, anders zu hören. Ich fand das ehrlichgesagt richtig geil^^ Man muss halt auch kapieren, warum man diverse Übungen machen soll.

Jedenfalls kann ich deine Meinung nicht nachvollziehen.

Und ich kanns auch nicht nachvollziehen, wie man ne Stange Kohle für was hinlegt und dann nicht mit der selben Menge an Passion rangehen kann an die Sache, die man angeblich den Rest seines Lebens machen will b.z. "es war schon immer mein großer Traum blablabla." Denn wenn man sich ins Zeug legt, dann klappt es halt auch. Und man kann ne Menge lernen (zumindest ich konnte für mich echt viel mitnehmen - war aber vorher auch ein ziemlicher Totalnoob^^).

Und erst recht kann ich nicht nachvollziehen, wie man sich in eine sauteure Schule setzen kann, ohne sich vorher über die Berufsaussichten zu informieren. Mir war das auch schon von Anfang an klar, dass es ein steiniger Weg wird. Aber ich hab mir auch überlegt, was ich mache, wenns halt nichts wird mit dem Job danach. Nen Plan B sollte man schon in der Tasche haben, wenn man sich für so eine riskante Berufswahl entscheidet, oder?

So, jetzt geh ich schlafen.

mfg,
DarkV

P.S.: Mein Lötgitter wurde mir insgesamt dreimal zurückgegeben wegen irgend so nem kleinen Lötpopel....aber jetzt verdammt nochmal kann ich löten wie noch nie eine Frau zuvor gelötet hat, lol^^
 
Wie siehst Du denn jetzt Deine beruflichen Chancen in der Audiobranche?
Mal davon abgesehen, dass Du ja durch Deinen Hauptberuf noch gut im
Sattel sitzt.
Was willst Du machen, wenn sich über einen langen Zeitraum absolut garnichts ergibt? Es wäre ja auch schade, wenn Du nicht am Ball bleibst.
Aber im Grunde müsstest Du es dann auch als ein sehr aufwändiges
Hobby weiterbetreiben, damit die Luft nicht rausgeht. Das ist doch so.
Du wirst ja jetzt nicht losrennen und ein eigenes Studio gründen ...
 
@HipHopMacher*zwinker*

"SAE oder Hochschule - das können immer nur Etappen sein."

Schön geschrieben. Ich seh das Ganze - kanns ja nur für Institute wie der SAE beurteilen - auch eher wie so ne Art "Berufsvorbereitung" - aber nicht als Ausbildung zum Fachmann.

Das wirkliche Fach- und Praxiswissen kommt mit den Jahren regelmäßiger Durchführung und weiterem Wissensaufbaus.

Hatte mir da erst so ein Buch über Fachwissen, Erfolg usw. allgemein durchgelesen und da wurde zumindest geschrieben, dass "wahrhaftige Professionalität" in etwa nach Abgeltung von ca. 10.000 Arbeits-/übungsstunden erreicht werden kann.

Sowas kann wohl die beste Schule oder Uni der Welt nicht innerhalb von 3 Jahren vermitteln.

Genau. Dranbleiben.....
 
@HipHopMacher

Mmmmh, meine beruflichen Aussichen sehe ich insofern als schlecht an, dass bei mir schon mal der gesamte Livebereich entfällt und damit ein großer Teil der Stellen, an die man wahrscheinlich "noch eher so" rankommt.

Ansonsten habe ich die Möglichkeit, wenn die Schule dann mal vorbei ist, ein Praktikum in einem Synchronstudio zu machen. Ich denke, das wäre ne Sache, die ich mir beruflich vorstellen könnte. Das wäre vielleicht auch was, wo man - leider nicht in Festanstellung - aber zumindest als Freelancer (v.a. noch als Frau ohne Ambitionen zu körperlicher Schwerstarbeit^^) noch was finden könnte.

Weiterhin wäre der Bereich der Postproduktion noch recht interessant für mich - Pro Tools läuft^^

Ist halt alles schwierig. Praktikas werden nicht vergütet und von irgendwas muss man schließlich seine Miete zahlen, wenn man aus dem Alter alla Hotel Mama raus ist. Deshalb ein Praktikum und dann hop oder top. Bin mir noch nicht sicher, wie ich das bewerkstelligen werde, aber mehr als 6 Monate am Existenzminimum mit Eigenfinanzierung kann und will sich wohl keiner leisten.

Den Filmton an sich werde ich mir dann in einem privaten Projekt hoffentlich bald mal ansehen können, da bin ich noch skeptisch (zumindest soll so ne Angel ja recht schwer werden auf Dauer).

Ansonsten....soll man ja auch beim Radio über ein Praktikum noch gute Chancen haben, ne Festanstellung zu ergattern...angeblich.....

Tja...und wenn das alles nichts wird....dann mach ich halt mein eigenes Studio auf mit meinen 500 Euro Startkapital und bete jeden Abend, wenn ich in die Heia gehe, dass es bei mir viel besser laufen wird als bei den anderen geschätzten 100Mio. Konkurrenz- und Projektstudios, die es sonst noch so in Berlin gibt. Scherz^^ Ich glaube, sowas ist....ähm...zumindest eine für mich nicht in Betracht kommende Option.^^

Oder ich werde Superstar, weil eine Million Menschen mein [g=540]Logic[/g]-Elektrogedudel anhören wollen (und bezahlen, hahaha).

Naja, mal im Ernst....wenn sich gar nichts ergibt, dann gibts ja immer noch meine "Musik", die mir keiner mehr nehmen kann mit allem was ich zur Realisierung und Umsetzung gelernt habe. Wäre dann zwar alles schade, aber dann könnte mans nicht ändern, die Welt würde nicht untergehen und es gibt auch privat noch Projekte, die man nach Feierabend umsetzen könnte. Aber erst mal werde ich nicht locker lassen und sehen, was möglich ist^^

- Sorry fürs halbseitige OT -
 
Meine Bekannte (die von der Hochschule) ist dort in alle möglichen Projekte involviert . Nebenbei bringe ich sie so nach und nach mit meinen Leuten zusammen (ich meine damit jetzt die professionellen Leute), so dass sie selber auch Connections knüpfen kann und dann tanzt sie noch auf 1000 anderen Hochzeiten, so dass man sagen kann, dass die da so dermassen viel Praxis mitbekommt, das das eigentliche Studium daneben fast schon wie eine Nebensache aussieht.
Die kommen dort auch gut an die Technik ran und es geht rund um die Uhr.
Ich meine, welcher SAE-Student bekommt schon die Möglichkeit, ein Grosses Orchester aufzunehmen? Wohlgemerkt: Das Stück musste sie natürlich auch selber schreiben...
Das sind dann doch noch ganz andere Voraussetzungen dort.

Für die meisten User wäre es wahrscheinlich viel besser, wenn die irgendwie die Möglichkeit hätten, in einem Studio rumzuhängen und sich
dort dann Stück für Stück langsam an die Sache ranzutasten.
Ich sehe das doch hier bei mir zuhause: ich habe so einen hipHop-Kumpel, der bringt dann immer noch einen anderen HipHop-Kollegen mit und dann
spielen wir hier quasi "Workshop". :) Das macht immer viel Spass.
Es ist eben auch noch was anderes, wenn man ausreichend Zeit hat
und die Dinge selbst gestalten kann.

Zurück zu SAE und Hochschulen:
Später in der Praxis geht es dann sowieso überhaupt nicht mehr um technische Angelegenheiten, sondern nur noch um konzeptionelle Problemstellungen und künstlerische Fragen.
Die Beherrschung der Technik ist da garkein Thema mehr.
Das, was man gemeinhin als "Handwerk" bezeichnet, muss einfach sitzen.

Ich hänge hier hauptsächlich wegen der technischen Gespräche
im Forum herum. Im "richtigen" Leben habe ich garnicht
die Möglichkeit in dem Umfang auf Leute zu treffen, die mein
Interesse an audiotechnischen Dingen teilen. Das kommt ja auch
irgendwie blöd, wenn man seinem Nachbarn was über Kompressoren erzählt ... :)

In letzter Zeit versuche ich eben auch immer mehr, in die Richtung zu kommen, dass ich mit Leuten über den künstlerischen Hintergrund rede.
Wie mache ich einen guten Text?
Wie gehe ich an eine Komposition heran?
Warum funktioniert dieser Song nicht?
usw.
Das sind ja irgendwo auch immer noch die Themen, um die sich (zumindest für den [g=79]Homerecordler[/g]) vieles dreht. Wenn man mal davon absieht, wo man die Kohle für das neue Gerät herbekommt usw. ...
 
Moin,

@deejay21:
Einige Dinge, die du bschrieben hast, sehe ich ähnlich wie du. Andere Sachen hast du einfach nicht vertanden.

Die SAE ist ein kommerzielles Unternehmen. Da geht es nicht um persönliche Freundschaften und Gruppenkuscheln, sondern darum, das sie etwas verkaufen wollen; das Diplom. Sie stellen dir eine Leistung zur Verfügung, um die Prüfung zu schaffen. Um mehr geht es da nicht.

Strafe für zu Spätkommen... das ist vollkommen richtig. Ich hab viel zu oft erlebt, das Studenten einfach ne halbe Stunde zu spät oder gar nicht gekommen sind. Einfach so ohne Grund. In der Zeit hätte andere Studenten den Platz nutzen - oder Übungszeit buchen können.

Lötgitter: Das ist doch keine Schikane. Du lernst damit löten. 80% aller Leute können das nicht, ist als Tontechniker aber ein absolutes Pflichtprogramm! Wenn im Master Modul mal ein IC abgeraucht ist, dann hast du gefälligst den Fehler zu suchen und das Ding auszuwechseln. EIn Servicetechniker kostet i.d.R ein kleines Vermögen, und kein Studiobesitzer ist willig, den Service zu rufen, wenn sie eine Fachkraft da sitzen haben. Ich würde dahingehend sogar weitergehen... auf der SAE ist der E-Technik Part viel zu lasch. Wartung, Messtechnik, Fehlersuche und Reparatur müsste auch Bestandteil der Ausbildung sein. Löten natürlich auch.

Golden Ears: Ich fand die Übung interessant. Es schult das Gehör. Ich hab damals auch nicht verstanden was diese Übung eigentlich soll. Irgendwann wirst du es merken was das Ziel der Übung ist... zumal es nur 3 Stunden waren, und nicht 20 :D

Dozenten und inkompetent... kann ich nicht pauschal sagen. Es sind alles keine Pädagogen, und ziehen knallhart ihr Ding durch. Wenn du das nicht verstanden hast dann musst du dich melden, ansonsten geht der Dozent davon aus, das es alle verstanden haben.
80% meiner Dozenten waren durchaus gut, einige sogar sehr gut! Ich hab das Glück gehabt, den Ulli Pallemanns als Dozent gehabt zu haben. Von dem hab ich mehr als viel gelernt.

Prüfung schwer? Hey, das ist nicht dein Ernst, oder? Wirklich jede Frage war Inhalt des Lehrstoffs währen der Ausbildung. Wenn du den Stoff nicht im Unterricht verstanden hast, dann muss der halt zu Hause nachgearbeitet werden. Tust du es nicht, ist das dein Pech. Alleine die Kursgebür wäre für mich aber schon ein Anreiz, das Ganze ersnst zu nehmen.
Das was auf der SAE als Theorie und Praxis als Stoff Angeboten wird, ist VIEL zu wenig, um später im Job wirklich zu bestehen. Die Prüfung müsste schwerer sein, die Aufnahmebedingung viel höher, und die Schule wesentlich länger.

Wie gesagt, in allen anderen Dingen kann ich dir bedingt Recht geben, ich habe teilweise ähnliche Erfahrungen gemacht wie du.

Und nochwas, es sind Jobs da, allerdings werden die nicht an SAE Studenten vergeben, weil in der Industrie der Ruf der Schule nicht grade der Beste ist.
 
Und nochwas, es sind Jobs da, allerdings werden die nicht an SAE Studenten vergeben, weil in der Industrie der Ruf der Schule nicht grade der Beste ist.

Vor allem auch wegen der Masse halbgarer, bequemer Nicht-Absolventen die sagen sie waren auf der SAE, können aber dennoch nicht mal die Grundlagen.
 

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