Welcher Intel-Prozessor für Audio-Workstation? (für extreme Live-Perf

[psyndrome]

Hallo!

Ich bin neu hier, sphärische Grüße!

Beim Board angemeldet habe ich mich deswegen, weil ich Hilfe bei der Kaufentscheidung einer CPU (Intel Xeon, Sockel 2011) benötige. Vielleicht vorab Kurzform: bin Live-Musiker (Cello & Laptop) und auf Live-Performances liegt auch der Schwerpunkt, nutze Massen an Plugins und MIDI-Geräte mit vielen Parametern, der Laptop erreicht jedoch viel zu früh seine Grenzen, wird laut und extrem heiß, obwohl ich noch gar nicht mal richtig angefangen habe, meine Ideen umzusetzen. Deswegen möchte ich einen Umstieg auf eine Workstation wagen. Nicht sofort, aber bis Sommer nächsten Jahres soll das ganze stehen.

Vielleicht etwas Background: der zukünftige Rechner wird ausschließlich einerseits unterwegs als Live-Performance-Workstation und im Studio als Workstation dienen. Genutzte DAW ist Ableton Live 9; ggf. werde ich auf Bitwig Studio umsteigen - deren Engine erscheint mir persönlich aber noch zu buggy (und außerdem fehlen mir bestimmte von Ableton Live bekannte Plugins, die die Macher offiziell erst für die kommende Version 2.0 fertig programmiert eingeplant haben). Mein momentanes Live-Setup besteht aus Violoncello & Laptop (sowie vernünftigem Audio-Interface (RME Fireface UCX), jeder Menge MIDI-Gerätschaften, etc.). Ich spiele Ambient, lange Flächen. Hier ist Hall und Delay ohne Ende im Spiel. Deren Parameter werden *live* von bereits aufgenommenen Spuren verfremdet. Da alles möglichst mit minimalsten Latenzen (meine momante Globallatenz liegt bei ca. 5ms) den Zuhörer als auch meinen Kopfhörer während des Spielens erreichen soll, ist Rechenstärke entscheidend. Der momentane einzige Rechner ist ein Laptop (MacBook Pro Retina (Mid 2012, i7 Quadcore 2,7Ghz, 256 GB Flashspeicher, 16 GB RAM, OSX 10.9.4)). Mit dem Gerät bin ich was manche meiner notwendigen Arbeiten (einfaches Recording, Effekte etc.) angeht, durchaus zufrieden. Das ist zuhause im Studio jedenfalls so. Man kann nicht alles umsetzen, was man im Kopf hat, aber es geht durchaus schon einiges, was vor ein paar Jahren noch als völlig illusorisch galt.

Nun zum Szenario: Im Live-Einsatz spiele ich oft im Sommer outdoor. Das MacBook macht bei Sonnenstrahlen sehr schnell schlapp. Die Umgebungshitze gibt der hauchdünnen Kiste den Rest. Ich muss dazu sagen, dass ich ein Ableton-Live-Set fahre, bei dem alle 4 Kerne des i7-ivy bridge fast die Grenze erreichen. Der Laptop föhnt im Maximum. Alle 4 Wochen entstaube ich die Kiste, da sich doch allerhand in kürtester Zeit ansammelt. Ein Umstieg auf beispielsweise ein Lenovo Thinkpad (Workstation) kommt nicht in Frage. Der zukünftig neue Rechner soll explizit mehr Leistung als das MacBook haben und Mobilität ist für mich irrelevant. Die Kiste muss stabil seine Arbeit verrichten und es sollte möglichst noch Luft nach oben sein. Ein Mac/Win/Linux-Hater noch -Fanboy bin ich nicht. Es soll jedoch explizit weiterhin OSX als Betriebssystem laufen - ergo, wenn ich Hackintosh nicht ordnungsgemäß eingerichtet bekomme bzw. es Hardwarekonflikte gibt, für die es keine Lösung geben wird, wäre der worst case eben Windows 7 oder 8, mit dem ich arbeiten könnte. Aber eben nur im Kriegsfall (Gründe sind spezielle VST-Plugins, Apples interne MIDI-Brücke etc., Synchronisierung, CoreAudio etc.). *Meine* Erfahrungen sind auch, dass Audio-Software unter OSX deutlich stabiler als Win XP/7 läuft. Man kommt schneller zum Punkt, muss sich nicht mit Basic-Einrichtungen rumquälen. Ich arbeite immer noch mit dem vorinstallierten OSX seit Laptopkauf von 2012. Wenn ich an üble Windows-Zeiten zurückdenke: mind. alle halbe Jahre musste eine Neuinstallation aufgesetzt werden, da alles mit der Zeit drastisch langsamer wurde, obwohl CCleaner und Konsorten sowie Defragmentierung genutzt wurde.

Back to topic: CPU-Sockel "Sockel 2011" ist zwingend und es soll definitiv kein AMD-Prozessor werden.

Mein Live-Performance-Set ist relativ aufwendig:

Audio-Interface: RME Fireface UCX
Ableton-Live-Einstellungen: 96khz/24-bit (da live mitgeschnitten wird), niedriger Puffer (64 Samples)
Ableton-*Live*-Set: 2 Inputkanäle mit massig Kompressoren, EQs + mind. *80* Kanäle (es werden eher mehr... (8 Loop-Kanäle, pro Loop-Kanäl 9 Effekt-Unterkanäle, bei der jeder einen einzigen Effekt zugewiesen bekommt, vor allem Delay und Hallfahnen ohne Ende und deren Parameter an mehreren LFOs hängen werden)
Monitor: mind. 27"

(Im Moment gibt es nur 8 Looper-Kanäle und 2-Inputkanäle, Bypass, Master). Für die Berechnung der LFOs ist der i7 hier einfach zu schwach.

Was das Budget für den Prozessor angeht: Es wäre zweitrangig. 2.000€ wären jedoch das absolute Maximum, was ich auszugeben bereit bin. Musiker ist mein Beruf, also bin ich bereit für mein Arbeitsgerät etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Man wird damit sicher einige Jahre gut arbeiten können. Wenn es einen teureren Prozessor gibt, der sinnige xy? % Leistung bietet, würde mich das auch interessieren. Um die ordnungsgemäße Spitzenkühlung von CPU und Gehäuse kümmern sich andere Profis. Stromverbrauch ist nicht relevant. Es geht eben nur allein um den richtigen Prozessor.

Was ist entscheidender: mehr MHz, L3-Cache oder eher mehr Kerne? Oder gar ein anderer Faktor?
Ggf. gibt es auch einen anderen Faktor, den ich vergessen habe, den man aber unbedingt wissen sollte, bevor man eine Empfehlung aussprechen kann?
Könnt ihr mir ggf. schlussendlich eine Kaufempfehlung (Intel Xeon) machen?

PS.: Ich hoffe, das war nun nicht too much und zu konkret.

Vielen lieben Dank!

 

[psyndrome]

Vielleicht ein paar Screenshots auf die Schnelle meines Setups (die kleinere Version) angefertigt:

Hitze: zwischen 85°C-95°C, Lüfter auf volle Hütte: http://i6.minus.com/itAibJGXSZ3mx.png
CPU-Auslastung: Ableton-Live-Anzeige 36%-40% http://i5.minus.com/ib16m2N8VK2z8q.png
Ableton Live Settings: http://i2.minus.com/j6WJgkZ77GcVc.png

Netz ist im Live-Betrieb ausgeschalten (im Screenshot habe ich es vergessen), macht den Kohl aber nicht merkbar fetter. Ansonsten habe ich soweit es geht, alles auf hässlich eingestellt, keine Transparenzeffekt in OSX etc.

Am Set der größeren Version (ca. 10x so viele Spuren) arbeite ich noch. Das macht aber im Moment keinen Sinn, da es schnell zu Aussetzern kommt. Deswegen gibt es dazu keine Screenshots.

 

[NivraMM]

Bei dem Budget dass du aufrufst würde ich mich mit Herstellern von speziellen Audio-PCs in Verbindung setzen. www.da-x.de wäre da ein kandidat, der mir spontan einfällt,
Gibt aber natürlich ganz viele, die sowas anbieten.

Aber dort triffst du vermutlich mehr Erfahrungswerte zu so Belastungen…klar wollen die dir dann auch das Zeug verkaufen, aber die wissen zumindest auch genau warum und bauen dir ein System zusammen, das richtig aufeinander abgestimmt ist eben.

Ich hab keine Erfahrungen mit denen oder anderen Anbietern, aber in so einem Rahmen würde ich es dort versuchen wenn ich an deiner Stelle wäre.

 

[psyndrome]

Genau dieser Anbieter ist angepeilt. Habe letzte Woche mit einem Mitarbeiter telefoniert. Nur die auswählbaren CPUs fand ich auf Anhieb nicht so sehr berauschend. Dual-CPU wird auf ihrer Website auch nicht gelistet. Auf der anderen Seite schreiben User im Ableton-Forum, dass sich mehrere Kerne so sehr wohl nicht lohnen und man für Anspruchsvolles auf möglichst hohe Megahertz-Zahlen setzen möge.

 

[Ari]

Bei Digitalaudioservice wird dir ein Rechnersystem zusammengestellt, so wie du es haben möchtest. Also es gibt natürlich das Grundprodukt (incl Installationsservice und Wartung etc.), aber DU kannst entscheiden, wenn du eine Raketen-CPU darein haben möchtest. Das ist auch nicht gelistet auf der Website, sondern das wird einfach persönlich besprochen. Ist ja keine Stangenware.

Das Profi-System von D.A.S. heisst "AudioKern"




Je mach Anforderung und Arbeitsweise haben die User im Ableton-Forum absolut Recht.
Und gleichzeitig je nach Anforderung.... haben sie völlig Unrecht!

 

[TomSofa]

ob sich mehr als ein dualcore lohnt, hängt allein von deiner software und vom os ab. aber ich kenne mich mit osx und ableton nicht aus. idr. wird bei vielen plugins aber der einsatz einer höhertaktenden cpu mehr bringen. das ist auch bei meiner kombi winxp/sac/vst's so.

auf deinem screenshoot ist zu erkennen, dass du mit 48 kHz arbeitest. warum möchtest du das ändern? das was über eine pa raus geht, wäre auch mit 44,1 kHz ok (die pa ist idr das limitierende element). und auch für mitschnitte würde ich bei max 48 kHz/24bit bleiben. alles darüber bringt für normale veröffentlichungen nicht viel, erhöht jedoch die benötigte rechenleistung immens.

 

[m_tree]

Also erstmal:
JA, der Umstieg auf eine Desktop Workstation lohnt sich definitiv!
Mobile Systeme sind auch bei ähnlichen CPUs immer ne ganze Ecke leistungsschwächer, u.a. weil die Kühlung eben auch so schwierig zu realisieren ist (auf engstem Raum).
In einem "richtigen" Rechner ist viel mehr Platz für große Kühlkörper, große Lüfter und mehr Luftmasse. Da kann zig mal so viel Abwärme abtransportiert werden, wodurch man auch mehr Rechenleistung unterbringen kann.

Dual CPU ist mittlerweile so gut wie ausgestorben, weil es ja sogar schon 12 oder 14 Kerner gibt.

Falls du schon mehr als einen Rechner komplett von Grund auf gebaut haben solltest und demnach weißt, was du tust, spräche m.E. auch nix gegen Selbstbau.
Falls du ihn bauen lassen willst, würde ich der Firma aber auch schon klare Vorgaben machen. Vor allem solltest du klarstellen, dass du unbedingt eine möglichst leistungsstarke CPU Kühlung brauchst. Rechner in direkter Sonneneinstrahlung auf Volllast zu betreiben ist schon nochmal was anderes, bei mehr als 4 Kernen sowieso.

Unabhängig davon, wie du den Rechner auf die Beine stellst, meine Empfehlung:

http://geizhals.de/?cat=cpuppro&xf=25_6~820_2011~3_3000~2_22~25_8#xf_top

Das sind 2 6-Kerner und 2 8-Kerner, jew. leicht unterschiedlich getaktet. IMO würde auch der kleinste 6-Kerner reichen, da dieser, wenn man alle Faktoren zusammen rechnet, mindestens doppelt so schnell, eher sogar 3x schneller als dein alter Core i7 ist (welche Generation ist das? Es gibt von den Core i-x mittlerweile die 4. Generation).

Auch unbedingt darauf achten, dass 4 Speicherriegel verbaut werden, da du nur so das für Sockel 2011 exklusive Quad Channel nutzen kannst. Lohnt sich bei so einer CPU!
Würde dann auch gleich 32GB (4*8GB) nehmen.

Was ist entscheidender: mehr MHz, L3-Cache oder eher mehr Kerne? Oder gar ein anderer Faktor?

Mit mehr Kernen können mehr Threads parallel berechnet werden. Die Software wird immer weiter auf parallele Rechenleistung optimiert, aber es gibt nach wie vor Szenarien, wo nicht mehr als ein einzelner Kern gleichzeitig genutzt werden kann. Eine aktuelle DAW kann ihre Aufgaben aber sehr gut auf mehrere Threads / Kerne aufteilen.
Der Takt an sich ist garnicht sooo entscheidend. Ums einfach auszudrücken muss man auch die Pro-Takt Leistung berücksichtigen, welche sich nur auf einen Kern bezieht. Bei AMD ist diese z.B, derzeit durchweg geringer als bei Intel, weshalb die AMDs auch nicht so effizient arbeiten. Neuere CPUs haben meistens auch eine höhere Pro-Takt Leistung, weshalb auch die Generation deines Core i7s eine Rolle im Leistungsvergleich spielt
Im Endeffekt würde ich nie auf ein Extrem setzen - d.h. sowohl ne anständige Kernanzahl als auch ein anständiger Basistakt. Dem entspricht meine CPU Empfehlung auf jeden Fall
L3 Cache ist nebensächlich, weil der bei High-End CPUs sowieso immer ausreichend dimensioniert ist.

Ggf. gibt es auch einen anderen Faktor, den ich vergessen habe, den man aber unbedingt wissen sollte, bevor man eine Empfehlung aussprechen kann?

Ja:

- Arbeitsspeicher (Menge und Geschwindigkeit - Stichwort Quad Channel)
- eine ordentliche Kühlung, die im Optimalfall auch noch unhörbar ist
- eine SSD für Windows + Programme
- eine passiv gekühlte Grafikkarte aus einer aktuellen Generation

Könnt ihr mir ggf. schlussendlich eine Kaufempfehlung (Intel Xeon) machen?

Siehe oben. Ich würde den kleinsten 6-Kerner für rund 500€ nehmen und schauen, ob dir der reicht. Wenn ja, hast du je nach dem eben mal 1000€ gespart. Wenn nicht, CPU verkaufen und leistungsstärkere holen. Der Aufwand sollte es Wert sein. Das Fünkchen mehr Leistung durch 200MHz mehr Takt lässt sich Intel fast das Doppelte kosten, von den 8-Kernern ganz zu schweigen.

 

[psyndrome]

auf deinem screenshoot ist zu erkennen, dass du mit 48 kHz arbeitest. warum möchtest du das ändern? das was über eine pa raus geht, wäre auch mit 44,1 kHz ok (die pa ist idr das limitierende element). und auch für mitschnitte würde ich bei max 48 kHz/24bit bleiben. alles darüber bringt für normale veröffentlichungen nicht viel, erhöht jedoch die benötigte rechenleistung immens.

Ich möchte meine Live-Konzerte mitschneiden - mit bester Qualität. Das hat zwei Gründe:
einerseits möchte ich neue Alben fertigstellen, die aus zuvor mitgeschnittenen Live-Performances bestehen. Ich bin eher weniger der Scripter, nicht so der Songwriter. Bei mir entsteht alles on demand, live improvisiert. Die Musik soll lossless (ja, große Diskussion - fast schlimmer als Mac/Win ) angeboten werden.
Andererseits halte ich nichts von Presets und downloadbaren Samples. Aus den Live-Mitschnitten entstehen meine neuen Samples (Ambient Drone), die ich teils massiv timestretche. Da habe ich ein paar spezielle Ideen. Die ganze Geschichte soll möglichst wenig glitchy sein, sondern wie aus einem Guss. Mit dieser Sache habe ich mich schon beschäftigt. Alles unter 96 kHz hat für Unzufriedenheit gesorgt.

Falls man selbst mit einer Xeon-CPU an das Limit kommt, werde ich wohl nicht davonkommen, diese mit beispielsweise Universal Audio UAD-2 Octo Ultimate 2 zu entlasten.

Dual CPU ist mittlerweile so gut wie ausgestorben, weil es ja sogar schon 12 oder 14 Kerner gibt.

Ah, oldschool, okay. Gut zu wissen.

Falls du schon mehr als einen Rechner komplett von Grund auf gebaut haben solltest und demnach weißt, was du tust, spräche m.E. auch nix gegen Selbstbau.

So fit bin ich leider nicht. In Magdeburg habe ich keinerlei Musikerkollegen oder Bekannte, die ähnliches machen bzw. sich damit beschäftigen. Nur Zocker, die mir wahrscheinlich 3D-Karte xy aufschwatzen würden. Aber solange die Geschichten noch nicht über Grafikkarten berechnet werden können...

Rechner in direkter Sonneneinstrahlung auf Volllast zu betreiben ist schon nochmal was anderes, bei mehr als 4 Kernen sowieso.

Genau das wird nämlich der Standard sein. Den Tower bekommt dann laut techride erstmal einen Sonnenschirm. Ich habe aber schon Erfahrungen sammeln können mit Straßenmusik und Laptop (selbiges Setup). Sonnenschirme/Schatten haben der Kiste kaum etwas genützt. Bei einer Außentemperatur von 25°C aufwärts macht das Spielen auch keine Freude, da man permanent Angst hat, dass gleich Aussetzer eintreten werden. Mir ist das schon öfter passiert, dass es live zu Aussetzern kam - also zum völligen Erliegen. Genau das darf auf keinen Fall wieder eintreten. Selbst auf Bühnen mit höllenheißer Beleuchtung kommt das einfach nicht gut. Ich denke mit Grauen daran zurück.

...sogar 3x schneller als dein alter Core i7 ist (welche Generation ist das? Es gibt von den Core i-x mittlerweile die 4. Generation).

Die Apple-Rabauken haben leider nicht den konkreten Prozessor gelistet. Müsste aber eine 37/38/39 vorne beim Typ stehen und hinten QM. 2,7 Ghz. Ist ein Mid 2012er. Das war die Zeit der ersten Retinas.

Auch unbedingt darauf achten, dass 4 Speicherriegel verbaut werden, da du nur so das für Sockel 2011 exklusive Quad Channel nutzen kannst. Lohnt sich bei so einer CPU!
Würde dann auch gleich 32GB (4*8GB) nehmen.

Ja, 32 oder 64 GB RAM (in 8GB-Riegeln) sind geplant. Vielleicht vergeht bis zum Kauf auch noch ein wenig Zeit und DDR4 ist bis dahin reif.

Was ist entscheidender: mehr MHz, L3-Cache oder eher mehr Kerne? Oder gar ein anderer Faktor?

Mit mehr Kernen können mehr Threads parallel berechnet werden. Die Software wird immer weiter auf parallele Rechenleistung optimiert, aber es gibt nach wie vor Szenarien, wo nicht mehr als ein einzelner Kern gleichzeitig genutzt werden kann. Eine aktuelle DAW kann ihre Aufgaben aber sehr gut auf mehrere Threads / Kerne aufteilen.

Hat jemand den Vergleich zwischen Ableton Live und Bitwig mal ausmachen können? Evtl. ist die eine oder andere DAW (etwas anderes spielt für meine Live-Performances keine Rolle) ja besser, was das Ausnutzen der CPU-Power angeht.

Ggf. gibt es auch einen anderen Faktor, den ich vergessen habe, den man aber unbedingt wissen sollte, bevor man eine Empfehlung aussprechen kann?

Ja:

- Arbeitsspeicher (Menge und Geschwindigkeit - Stichwort Quad Channel)
- eine ordentliche Kühlung, die im Optimalfall auch noch unhörbar ist
- eine SSD für Windows + Programme
- eine passiv gekühlte Grafikkarte aus einer aktuellen Generation

Es wird eine 512GB SSD verwendet werden. Falls doch das eine oder andere Plugin über die Zeit in die Sammlung kommt. Eigene Field Recordings sind mittlerweile extern auf einer 4TB HDD gebunkert. Die sind nur fürs 'Produzieren im Studio' (wie hochtrabend das klingt) gedacht.

Danke nochmal für eure Antworten.

 

[TomSofa]

Andererseits halte ich nichts von Presets und downloadbaren Samples. Aus den Live-Mitschnitten entstehen meine neuen Samples (Ambient Drone), die ich teils massiv timestretche. Da habe ich ein paar spezielle Ideen. Die ganze Geschichte soll möglichst wenig glitchy sein, sondern wie aus einem Guss. Mit dieser Sache habe ich mich schon beschäftigt. Alles unter 96 kHz hat für Unzufriedenheit gesorgt.

versteh ich.

ein hardcoregamer hat bis auf die sache mit der grafik die selben probleme wie du: er benötigt fett leistung, die wärme muss weg und sicher transportabel sollte es auch sein. insofern könnte dir von dieser seite geholfen werden.

da du das ding vorangig auf der bühne benutzen möchtest, ist die lautstärke der kühlung wahrscheinlich nicht prio 1. ich seh da auch keine probleme, aus einem anständigen 19"-gehäuse die wärme heraus zu bekommen. auf spielereien wie lüfterregelungen etc. würde ich da verzichten und die dinger voll drehen lassen. was nicht da ist, kann auch nicht kaputt gehen... aber wenn du an kühlung denkst, solltest du auch nicht außer acht lassen, in ein gutes, evtl. mit shockmount ausgestattetes, rackcase zu investieren. und da muss die wärme dann auch noch raus.

um nochmal zum ausgangspunkt zurück zu kommen: ich seh ein bisschen das problem die potente kiste sauber und zuverlässig mit osx zu betreiben (ein vergleichbares system von apple ist mir auf die schnelle nicht über den weg gelaufen). ich bekomm ne gänsehaut, mit rumgefrickeltem zeuchs live arbeiten zu müssen (mach ich nicht aber der gedanke daran fühlt sich ziemlich shice an). das hackingtoshdigens meine ich.

aus eigener erfahrung und überzeugung klebe ich z. b. bei meiner livemixe an ziemlich altem aber ausgefeiltem lenovo-zeuchs, das unter xp läuft. das wurde einmal installiert, ganz krass zusammen gestutzt und tut seitdem ohne ein problem. ich hab sicher nicht den leistungsbedarf mit meinen 24 kanälen (maximal comp/gate/lim/eq pro kanal), die ich dann noch evtl. mit sam parallel mitschneide - aber siehst du die möglichkeit dein zeuchs unter einem win-system zu realisieren, falls du dir für viel geld einen rechner zusammengestellt hast und dann osx nicht anständig läuft?

 

[CMF]

Wäre da der neue Mac Pro nicht was für dich?

OSX + Leistung. Weiß nur nicht wie es da mit der Kühlung so aussieht, da die ja von Apple selbst entwickelt worden ist.

Ist auch sau teuer das Ding..

 

[m_tree]

Ganz vergessen mit dem Mac.

Ich würde bei dem Rechner, wenn es kein vollständiger Mac werden wird, evtl. über nen Wechsel auf Windows 7 nachdenken.

Die Macs sind zwar gegenüber Windows Rechnern für ihre Stabilität bekannt. Das liegt aber auch nur daran, dass da sowohl Hardware als auch Software aus einem Hause kommen und alles genau aufeinander abgestimmt ist. Sobald frei nach Gusto zusammengestellt wird kann ich mir gut vorstellen, dass Windows im Vorteil ist.

Was die Kühlung angeht: Leise ist zum Abmischen und für Akustik Aufnahmen im selben Raum wichtig. Für live auf der Bühne aber nicht unbedingt, das stimmt schon.

 

[AndiPaulo]

Ich hab mir vor 3 oder 4 Jahren nen Sony Vajo Laptop mit i5 gekauft. Damit spiel ich manchmal live, mit Ableton, meistens laufen da auch ein paar Loopspuren, einige Synths, ein Drummy, einige PlugIns. Mit ner RME UFX hab ich ne Gesamtlatenz von 5 ms. Ärger hatte ich noch nie, und die Kiste wird nicht langsamer.

Ein paar Jahre vorher hab ich mir nen DA-X mit 19´-Gehäuse gekauft um ihn im Studio und auch live zu nutzen, hab ihn aber nie live verwendet, weil die Kiste 20 kg wiegt und das Gehäuse wegen der Einbautiefe in kein normales Rack passt.

Mich würde interessieren was du genau machst daß du so viel mehr Leistung brauchst. Hast du was zum Anhören, auf Youtube oder so?

Edit:
Ah ja, in deinem Profil steht ja alles drin...

 

[psyndrome]

da du das ding vorangig auf der bühne benutzen möchtest, ist die lautstärke der kühlung wahrscheinlich nicht prio 1.

Exakt, ist eher zweitranging. Aber unwichtig auch nicht gerade. Was ist, wenn man zuhause abmischen will? Jedenfalls lesen sich die Infotags für das Erste ganz gut vom Favoriten: http://www.da-x.de/de/digital-audio-workstation-konfigurator.html - soll wohl alles akkurat leise eingerichtet sein.

ich seh da auch keine probleme, aus einem anständigen 19"-gehäuse die wärme heraus zu bekommen. auf spielereien wie lüfterregelungen etc. würde ich da verzichten und die dinger voll drehen lassen. was nicht da ist, kann auch nicht kaputt gehen... aber wenn du an kühlung denkst, solltest du auch nicht außer acht lassen, in ein gutes, evtl. mit shockmount ausgestattetes, rackcase zu investieren. und da muss die wärme dann auch noch raus.

ich bekomm ne gänsehaut, mit rumgefrickeltem zeuchs live arbeiten zu müssen (mach ich nicht aber der gedanke daran fühlt sich ziemlich shice an). das hackingtoshdigens meine ich.

aber siehst du die möglichkeit dein zeuchs unter einem win-system zu realisieren, falls du dir für viel geld einen rechner zusammengestellt hast und dann osx nicht anständig läuft?

Ja, ein Hackintosh ist extreme Bastelarbeit. Nachher stellt sich vielleicht sogar heraus, dass die Hardware nicht mit dem unstabilen Betriebssystem zusammenarbeitet. Dann hat man den Salat. Der alte Mac Pro (die "Käsereibe") wäre ideal. Aber die alten Prozessoren machen keinen Sinn. Wenn schon ein neuer Rechner, dann was Zeitgemäßes. Schade, dass die Hersteller auf Konsumenten/Smartphone-Schiene fahren. Die 2013er Urne/Mülltonne vom Apfel kommt nicht in Frage. Die ist zwar transportabel, aber DSP-Karten hineinzuschaufeln ist nicht drin. Was den Begriff "Workstation" angeht, wird sich ja nicht nicht zu knappe gestritten. Austauschbarkeit finde ich schon wichtig. Beim Apfel zieht man die A-Karte. Und alles externe Thunderbolt-Gedöns mitzuschleppen inkl. Netzteile, alles dann noch aufbauen (gerade bei Festivals mit 15 Min. Deadline) ist doch eher nicht ratsam. Mit dem MIDI-Equipment ist man schon viel zu viel beschäftigt. Ich fahre den Apfel seit Sommer 2012, vorher war ich mit Windows XP/7 unterwegs. Ja, es wäre möglich, zurück zu Windows zu kehren. Ist halt nur nervend der ganze Wechsel. Ich finde OSX deutlich stabiler (im Audiobereich), was Internetspäße angeht, nehmen sich beide Betriebssystem meiner Meinung nach nichts bzw. muss Mac in vielerlei Hinsicht einfach passen. Dass es keinen Total Commander für Mac gibt, ist fast schon tragisch. Die Treibersuche unter Windows war immer katastrophal. Und wieder wurde der falsche Treiber installiert oder zum x. Male die Auswahl von verschiedenen Dateien gefunden, die eine gleiche Bezeichnung haben, etc. Das ist eben unter OSX das schöne: Hirn frei für Musik, anstatt sich grün und blau zu ärgern und *am* Betriebssystem selbst arbeiten zu müssen. Kurz: ich würde mich mit Windows wieder zwangsweise anfreunden, aber OSX wäre erste Wahl.

Wäre da der neue Mac Pro nicht was für dich?

OSX + Leistung. Weiß nur nicht wie es da mit der Kühlung so aussieht, da die ja von Apple selbst entwickelt worden ist.

Ist auch sau teuer das Ding..

An sich ein interessantes System. Aber schaut man sich die Möglichkeiten in Sachen Erweiterung/Upgrade von Hardware und ggf. DSP-Zeugs an, ist der Traum wieder aus. Und für diesen Preis dann? Da geht zu viel Geld für Apple drauf, weil es eben "Apple" ist. Naja...

Mich würde interessieren was du genau machst daß du so viel mehr Leistung brauchst. Hast du was zum Anhören, auf Youtube oder so?

Edit:
Ah ja, in deinem Profil steht ja alles drin...

Im Moment gibt es keine aktuellen Aufnahmen - ich arbeite gerade an neuen Alben. Bis dato wollte ich aber keinen crap publik machen. Die auffindbaren Videos sind allesamt oldschool. Außer jene mit Laptop-Setup. Alles andere ist das einfache Loopstation-Setup - anderes Paar Schuhe. Das läuft zackig und easy. Aber wenn man eben Drones und Knöpfe drehen will...

 

[Beatback]

Wow finde ich ja sehr interessant was du machst!
Quasi wie der Tim Exile wenn er ein Cello hätte , den finde ich auch klasse.

Ich stehe davor mir einen neuen Mehrkerner zu holen.
Schiele auf die Ivy Bridge I7 Sechskerner für die Sockel 2011, hat momentan für mich das beste Preis Leistungsverhältnis.
Gibt es übrigens auch bei da-x.de wenn du im Konfigurator Basissystem Extreme64 - Ivy Bridge-E und dann ->Intel Core i7 4930K 6x 3,4GHz, Turbo 4,0GHz, HT wählst.

Laut http://www.dawbench.com/benchmarks.htm scheint ein PC System ein wenig performannter zu sein.

 

[Nachtschicht]

ganz wichtig: für deine anwendung auf *keinen* fall xeons verwenden.

xeons haben längeren atem im mix, werden aber bei niedrigen latenzen leicht abgehängt, weil bei niedrigen latenzen der takt sehr viel wichtiger ist als die anzahl der kerne. in deinem fall also unbedingt mehr auf takt als auf anzahl der kerne achten.

ich empfehle auch da-x - nicht nur fürs studio sondern auch für live haben wir von denen systeme gekauft, die einfach tip top sind. anzumerken ist noch, dass desktop gehäuse unkritischer sind als rackgehäuse, was kühlung usw angeht, das musst du dann abwägen.

aus der OSX/win geschichte sollte man sich natürlich besser raushalten, allerdings gebe ich zu bedenken, dass gerade im bereich niedrigerer latenzen windows 7 sehr deutlich die nase vorn hat, und zudem ableton nachgesagt wird, unter OSX deutlich schlechter zu performen als unter windows. wenn das ein isoliertes turnkey-system ist kannst du dich da ja vielleicht bisschen beruhigen
kannst ja auch bei da-x nach hackintosh tauglichkeit fragen und dann selber vergleichen und entscheiden. ich würde die hackintosh sache auch nicht mehr so kritisch sehen, son ding haben inzwischen soviele leute um mich rum, das scheint den nerd-frickel-bereich schon ziemlich verlassen zu haben.

beim neuen mac pro sehe ich ein ähnliches problem wie bei den aktuellen macbook pros (mit denen wir live auch viel ärger haben wegen hitzeproblematik), hab allerdings noch keinen benutzt. würde da aber dann auf jeden fall dringend dazu raten, erstmal erfahrungswerte zum betrieb in einer "heissen" situation wie deiner einzuholen.

 

[AndiPaulo]

Nachdem ich gehört hab was du machst (mit Laptop-Setup) ist mir absolut unverständlich wozu da 80 Spuren gut sein sollen.
Vielleicht solltest du das Set ein wenig schlanker gestalten (natürlich ohne die musikalischen Möglichkeiten einzuschränken). Probier mal Effekt-Racks aus, für jedes PlugIn ne neue Spur aufzumachen seh ich keinen Sinn drin.

 

[Nachtschicht]

hups postüberschneidung weisste jetzt ja alles schon

 

[birdseedmusic]

Moin

Ich würde mich auch AndiPaulo anschließen. So ein Forum ist ja auch dazu da, den Fragesteller das zu sagen, was er eigentlich gar nicht hören wollen, weil es nicht in sein Konzept passt.

Was auch immer für Kunstwerke du veranstaltest, um ein sauschnelles Macbook Pro an den Anschlag zu bringen: Ich bin mir ganz sicher, dass du dieselbe musikalische Qualität auch mit einem anderen, einfacheren Playback hinkriegst. Nach meiner Meinung könntest du den Kram auch einfach auf als WAV rendern und auf ein Smartphone spielen. Dann macht die Live Performance auch mehr Spaß, weil du nicht so viel schleppen und zusammenstecken musst. Und live hört man die 80 Spuren eh nicht raus. Ich und mein Kumpel haben unser Equipment soweit reduziert, dass alles auf einen Fahrradanhänger passt.

Überlege dir doch einfach mal jenseits vom ganzen Technikzeugs, was deine musikalische Grundidee ist, und wie du sie mit deinem vorhandenen Equipment realisieren kannst.

lg
bird

 

[AndiPaulo]

Nach meiner Meinung könntest du den Kram auch einfach auf als WAV rendern und auf ein Smartphone spielen.

Nuja, das hab ich nicht gemeint. Ich rendere meine Backgrounds auch nicht auf WAV runter weil ich live arrangieren will und Zugriff auf alles Mögliche einzeln haben möchte.

Ich find meine Live-Projekte auch nicht ganz unkompliziert, aber 80 Spuren

Mich macht auch die Sache stutzig daß deine Kiste immer langsamer wird und immer wieder mal neu aufgesetzt werden muss. Ich hab meine seit Jahren und mir passiert das nicht. Ist halt nur Musik drauf und kein Internet dran.

Meine Meinung:
Live-Set schlanker machen, DA-X-Laptop kaufen (außer du willst 20 Kilo mehr rumschleppen), nur Ableton drauf, kein Internet dran. Nen Super-Hyper-Ultra-Turbo-Prozessor brauchste dann nicht, ich komm schließlich mit nem veralteten i5 klar.

 

[psyndrome]

Wow finde ich ja sehr interessant was du machst!
Quasi wie der Tim Exile wenn er ein Cello hätte Zwinker , den finde ich auch klasse.

Vielen Dank.

"allerdings gebe ich zu bedenken, dass gerade im bereich niedrigerer latenzen windows 7 sehr deutlich die nase vorn hat, und zudem ableton nachgesagt wird, unter OSX deutlich schlechter zu performen als unter windows."

Was Latenzwerte angeht, absolut. Vor dem MacBook hatte ich ein ASUS-Notebook mit selbigen Prozessor (der ganze Spaß aber nur ca. 40% so teuer wie das Apfelbuch) und nur 8 statt 16 GB RAM. Die Globallatenz (laut Ableton Live-Settings) war immerhin 1ms kleiner. Ist die Frage, ob die Hardware oder doch eher das Betriebssystem dafür verantwortlich ist. Die Latenzgeschichte ist überhaupt mit das Wichtigste im Live-Einsatz. Nichts ist fürchterlicher als Dopplereffekte live.

kannst ja auch bei da-x nach hackintosh tauglichkeit fragen und dann selber vergleichen und entscheiden. ich würde die hackintosh sache auch nicht mehr so kritisch sehen, son ding haben inzwischen soviele leute um mich rum, das scheint den nerd-frickel-bereich schon ziemlich verlassen zu haben.

Ist dem so? Dann muss ich mich wohl in den hackintosh-Boards ein wenig lesend durchquälen. Der Mensch an der anderen Leitung erwähnte, dass seine Truppe keinen Support für hackintosh liefern kann, weil von Apple nicht gewollt. Es sei sinngemäß Glückssacke etc. Wir haben das Thema aber nur kurz angeschnitten. Jedenfalls finde ich das schön von euch, dass wir mal alle Seiten beleuchten.

Nachdem ich gehört hab was du machst (mit Laptop-Setup) ist mir absolut unverständlich wozu da 80 Spuren gut sein sollen.
Vielleicht solltest du das Set ein wenig schlanker gestalten (natürlich ohne die musikalischen Möglichkeiten einzuschränken). Probier mal Effekt-Racks aus, für jedes PlugIn ne neue Spur aufzumachen seh ich keinen Sinn drin.

Jede der 8 Looper-Spuren bekommt nochmal jeweils 10 Unterkanäle (jeder hat ein LFO-Plugin, mehr nicht - diese greifen jedoch auf die jeweilige Looper-Spur auf Effekt x -> Parameter y zu). In der Clip-Matrix sind MIDI-Clips drin, die die gespeicherten MIDI-CC-Werte an die LFOs (Mehrzahl!) senden. Diese werden dann vom iPad aus gesteuert. Ggf. werden es auch mehrere iPads. Aber das ist eine andere Geschichte. Ich will da nicht weiter ausholen, sonst werde ich noch als irre deklariert. Schlimm genug, dass ich in meiner Stadt als Einzelkämpfer agieren muss, weil keine passenden Freaks vorhanden sind. Da gibt es doch so viele noch freakigere Freaks wie die geschätzten Robert Henke und ander.fm als Beispiel.

Außerdem ist es ärgerlich, wenn man gerade im Workflow ist und on demand spielen, editieren und aufnehmen will. Ich will nicht jede halbwegs aufwendige Spur einzeln aufnehmen oder den Rest freezen oder ggf. ein extra für Thema xy performanteres Set laden müssen. Limits sind cool, aber die sind mir woanders schon gesetzt. Ob man so viel Rechenpower brauch oder nicht, ist eben subjektiv. Freunde von mir waren auch der Meinung, dass ich keinen selbstgebauten MIDI-Controlle benötigen würde, dies nicht brauche etc. - manchmal hatten sie Recht. In entscheidenen Fragen leider nicht - da sie keine Musiker sind bzw. nur zuhause spielen oder immer ökonomisch argumentieren.

Ich bin mir ganz sicher, dass du dieselbe musikalische Qualität auch mit einem anderen, einfacheren Playback hinkriegst. Nach meiner Meinung könntest du den Kram auch einfach auf als WAV rendern und auf ein Smartphone spielen. Dann macht die Live Performance auch mehr Spaß, weil du nicht so viel schleppen und zusammenstecken musst.

Genau deswegen habe ich eben zwei Setups: 1x Cello & Laptop + 1x Cello & Loopstation. Nur ab und an will ich eben auch mal die Drones mit dem Laptop-Setup in die Länge ziehen, mich mit anderen Syncen etc. Die Laptop/Workstation-Geschichte ist auch nicht mehr für Straßensessions gedacht, sondern nur für spannendere Gigs, die entspannter sind, wo ich mehr Fläche liefern will. Die Workstation-Geschichte würde eh nur mit akzeptabel großem Bildschirm funktionieren. Nichts für on the road.

Überlege dir doch einfach mal jenseits vom ganzen Technikzeugs, was deine musikalische Grundidee ist, und wie du sie mit deinem vorhandenen Equipment realisieren kannst.

Die Idee(n) sind im Kopf. Es ist explizit das, was ich machen will. Nach dem Publikum darf man sich nicht richten, sonst kann man gleich aufhören. Für Coverbands gilt das sicher nicht. Ich mach den ganzen Tag nichts anderes (außer Bookinganfragen zu checken), im Netz sich informieren, Youtuben, spielen, spielen, spielen, Konzerte geben, mich mit anderen austauschen... Die ganze Musik steht hier 24/7 im Mittelpunkt. Zwischendurch geht man noch ein wenig schlafen.

Ich find meine Live-Projekte auch nicht ganz unkompliziert, aber 80 Spurenhuh

Das Konzept von ander.fm wie oben erwähnt ist ganz interessant. Jeder hat eben andere Sets.

Nuja, das hab ich nicht gemeint. Ich rendere meine Backgrounds auch nicht auf WAV runter weil ich live arrangieren will und Zugriff auf alles Mögliche einzeln haben möchte.

So ist es! Nicht einfach nur Clips abfeuern und 2-3 Knöpfe drehen.