Welchen Limiter für Recording

[Gast92251]

in den kleineren SPL channelstrips: ein softknee Kompressor der maximal im Verhältnis 3:1 komprimiert, dafür aber mit Doppel-VCA Zeitautomatik. sehr praktisch und unauffällig

Danke dir, das werde ich mal ausprobieren, unauffällig immer gut.

 

[Loftone]

Ich habe mir den Klark Teknik 76-KT gekauft.
Der Sound soll sehr an Urei erinner und der Preis ist auch unschlagbar!
Ist zwar ein Kompressor, aber mit Ratio 20:1 spricht man eh schon von Limiting.

Bzgl. Headroom (Bei Gesangsaufnahmen):
Man muss schon sehr heiß in die Pre Amps(dbx540 und Neve 1073) fahren, damit sich der Sound richtig entfalten kann. Unerfahrene Künstler können selten die Dynamik gleichmäßig halten.

Unerfahrene User werden definitiv mit derlei Methode Kummer bekommen.

Der Sound des 76KT hat wenig mit dem 1176er gemein, aber das Regelverhalten ist identisch. Klanglich ist er sehr neutral und anders als der 1176er von UA rauschfrei auch bei hohen Gain. und es gibt kein Knacksen beim drehen der In-/Outputregler. Ein großartiges Tool, sodass ich mir auch einen besorgt habe und gern noch eine zweiten hätte, wenn dem nicht die Linkbuchse für den Stereobetrieb fehlen würde. Für 220 EUR Neu gibt es dieses beeindruckende Gerät und für mich das Vorzeigebeispiel, dass günstig nicht schlecht bedeutet.

Wenn man den Threshold des Limiters kurz vor der Clippinggrenze des Preamp einstellt, ist es ziemlich unmöglich einen Take zu versauen. Passiert das doch, dann hat man entweder den Limiter seine Reaktionszeit falsch eingestellt oder zuwenig Headroom gelassen. Noch nie über diesen Weg was ruiniert.

 

[rocking.xmas.man]

Wenn man den Threshold des Limiters kurz vor der Clippinggrenze des Preamp einstellt, ist es ziemlich unmöglich einen Take zu versauen.

bleibt die Frage ob die Arbeit des Limiters besser klingt als ein geclipptes und mit rx de-clip gerettetes Signal.

 

[Loftone]

Da würde ich ja sagen, denn der Limiter soll ja hier nur als Rettungsanker greifen und die Dynamikspannweite muß nach der Aufnahme noch komprimiert werden. Wichtig ist der Limiter darf nicht pumpen, sonst ist es hinüber. Daher muß man schon eine gute Wahl treffen welcher es sein soll und testen.
Auch gegen ein leichtes vorkomprimieren beim Tracking steht nichts im Wege. Aber man kann sich das sparen, denn nach der Aufnahme muß man eh die endgültige Einstellung finden, daher ist es egal ob vorher schon etwas angedickt würde. Aber auch das gilt nur dann, wenn man sich für ein Gerät entscheidet.
Beispielsweise benutzte ich gerne beim Tracking den Avalon 737. Dessen Kompressor ist recht träge und kann nur etwas andicken und den Sound färben. Weil danach noch ein anderen Komp zum Einsatz kommt macht eine kleine Vorkomprimierung Sinn.

Einem Newbie würde ich aber eher dazu raten die Preamp-Verstärkung klein zu halten um so Headroom zu schaffen und nimmt er in 24Bit oder höher auf, ist das auch nicht falsch.
Egal ob vorkomprimiert oder nur den Limiter als Rettungsanker oder sogar die abscließende Dynamikbearbeitung beim Tracking zu vollziehen, es Bedarf Erfahrung. Letzteres mache ich nie.

Ich habe noch nicht eine geclippte Aufnahme versucht zu retten und kann daher nicht beurteilen, ob ein Declipper derlei gescheit handhaben kann. Definitiv ist das ein zurückrudern was man vermeiden kann,

Kollege @WaveWolf hat zwar einen intressanten Punkt angesprochen und das ist der Punkt Preamps heiß anfahren um deren Sound zu bekommen, aber das betrifft nur eine handvoll an Pres und bestimmt nicht jene die in Soundcards verbaut sind.

 

[rocking.xmas.man]

Ich habe noch nicht eine geclippte Aufnahme versucht zu retten und kann daher nicht beurteilen, ob ein Declipper derlei gescheit handhaben kann. Definitiv ist das ein zurückrudern was man vermeiden kann,

ich schon sehr viele - eine im Wandler geclippte aufnahme die man mit rx rettet klingt viel besser als ein pumpender 1178 oder ein permanent arbeitender L2 (stand bei meinen Kollegen als Hardware und sollte eigentlich nur lauter machen, haben auch einige immerwieder im Software-recording Pfad und überfahren ihn).
Wandler-Clipping bekommen de-clipper, insbesondere der von RX ganz gescheit wieder weg, pumpen wieder wegzubekommen ist viel Handarbeit und nie ganz zufriedenstellend. Wenn aber Limiter überfahren werden und den gesamten Klang verändern sodass bestimmte Frequenzbereiche zerriss klingen - das kannste quasi garnicht retten.

 

[Gast92251]

Also, wenn ich höchst dynamische Stimmen oder Instrumente in einen Limiter führe, dann ist das definitiv kaputt... das ist einfach eklig.
RX hat heutzutage passende, wirklich gute Algos für Clippingmaterial, das kann man in der Tat punktuell sehr schön restaurieren, habe ich auch schon eingesetzt. Bin daher hier auf der Seite von rocking.xmas.man.

 

[Loftone]

Das ist intressant und werde das mal ausprobieren.
Zu einem pumpen sollte es aber gar nicht erst kommen, daher prüfe wer sich bindet.
Bei einem 1176style Komp besteht bei sehr starken unerwarteten Pegelausschlägen eine Pumgefahr beim Limiting genau wie beim vom TE ins Auge gefasste La2a Clone und daher nicht meine erste Wahl als Rettungsanker.
Besonders die alten Drawmer, KlarkTeknik und Symetrix sind gute Tools dafür, denn zum pumpen kann man deren separate Limiter nicht bringen. Es würde in einer Art Distortion münden wenn man es übertreibt und dann liegt der Grund in zuwenig Headroom beim Preamp.

Egal welchen Weg man geht, hauptsache man kennt Lösungswege und nichts ist schlimmer als einen gelungen Take wegen derlei Kummer entsorgen zu müssen.

 

[electrisizer]

ich empfehle einen dbx160a. mit der over easy Schaltung macht nur schwer etwas kaputt und ist recht safe unterwegs. den nehm ich gern dafür her. höherpreisig wäre wohl der distressor 1. Wahl.
1176 in neutral wie der KT geht bestimmt auch. mehr als spitzen abfangen würde ich vor der aufnahme aber nicht. bei einem schnellen release sollte auch nix pumpen. ein La2a clone wie der IGS ist für manches zeuch gerne mal zu langsam...

 

[WaveWolf]

Egal ob pumpender Komp. oder geclippte Aufnahme. Inder Regel sollte der Take immer neu aufgenommen werden.
Solche rettende Tools wie De-Clipper sind ja nur eine Notlösung.

Zum Thema heiss in den preamp fahren:
Ja klar ist das vom Gerät abhängig. Ich nutze unteranderem den dbx540 und da ist der Klang Unterschied sehr groß. Wenn ich Sicherheitshalber nicht ganz so heiß fahre, werden die Takes unbrauchbar.

 

[Gast92251]

Inder Regel sollte der Take immer neu aufgenommen werden.

Nein, das sehe ich komplett anders.
Was, wenn du den allerbesten grandiosesten wie einzigartigsten Take hast, aber dieser durch unzulängliche technische mangelhafte Umstände versaut wird..? eben. Oder denk mal an den Voice Over Bereich, Post Pro usw. Erlaube dir dort solche Fehler nur ein Mal.. dann biste ganz schnell raus als Studio und als Techniker. Und sowas spricht sich auch schnell mal rum. Solch derber Pfusch am Bau ist halt einfach ein No Go. Studiozeit und Sprecher kosten. Da kannst nicht sagen, och, dann nehmen wir das 9-Stunden Hörbuch eben nochmal auf...

Ehrlich... da braucht man doch nicht diskutieren - ein Signal sollte immer bestmöglichst aufs "Band" gehen. Auch wenn man das nur als Hobby betreibt. Sauberes gut gepegeltes Signal = ❤

 

[WaveWolf]

Darum muss man sich vor dem Take die Zeit nehmen alles richtig einzupegeln. Auch Mikrofon und Preamp Auswahl muss getestet werden.
Ich habe noch nie einen Take neu aufgenommen, weil ich diese Fehler im vorhinein versuche zu vermeiden.
PS:
Ich betreibe mein Studio nicht als Hobby, sondern bin selbstständig mit meinem Tonstudio

Inder Regel sollte der Take immer neu aufgenommen werden.

Nein, das sehe ich komplett anders.
Was, wenn du den allerbesten grandiosesten wie einzigartigsten Take hast, aber dieser durch unzulängliche technische mangelhafte Umstände versaut wird..? eben. Oder denk mal an den Voice Over Bereich, Post Pro usw. Erlaube dir dort solche Fehler nur ein Mal.. dann biste ganz schnell raus als Studio und als Techniker. Und sowas spricht sich auch schnell mal rum. Solch derber Pfusch am Bau ist halt einfach ein No Go. Studiozeit und Sprecher kosten. Da kannst nicht sagen, och, dann nehmen wir das 9-Stunden Hörbuch eben nochmal auf...

Ehrlich... da braucht man doch nicht diskutieren - ein Signal sollte immer bestmöglichst aufs "Band" gehen. Auch wenn man das nur als Hobby betreibt. Sauberes gut gepegeltes Signal = ❤