Was tun bei Intonationsproblemen?

[sava2]

Hallo,
das Buch "Powervoice" mit CD habe ich auch.
Das Buch finde ich ganz ok, allerdings finde ich die beiliegende CD nich so toll
(Die Übungen sind meiner Meinung nach nicht gut vorgesungen).
Besser finde ich "The secrets of singing" von Jeffrey Allen.

Brigitte

 

[sava2]

Hallo,

ohne schlaumeiern zu wollen, bei mir ist es genau umgekehrt.

Das heisst, wenn ich 'runter singe, z.b. am Ende der Strophe, habe ich damit
überhaupt kein Problem. Viel schwieriger finde ich es, von unten wieder 'rauf
zu kommen (z.B bei "Holy Diver"von Dio - an der Stelle mit dem "never ending WHEEL").
Das man nach unten mehr Luft braucht, finde ich nicht (eher weniger).
Ich würde aber sagen, dass man den Atemfluss gut kontrollieren muss.
(Ist wahrscheinlich das gleiche, was du meinst).
Vielleicht ist das bei Männern auch anders als bei Frauen (keine Ahnung).
Mir fällt es jedenfalls leichter, tief zu singen, da ich auch eine tiefe Stimmlage habe.
Die Höhe (besonders auf dem Vokal i) ist es, die mir Probleme macht. Na ja, so ist es eben bei jedem verschieden. Ach so, falls jemand Tipps dazu hat, wie man den Vokal i in der Höhe gut bilden kann (Mundform, Lage der Zunge, viel Luft, wenig Luft usw.)
wäre ich über eure Unterstützung froh.

Grüße
Brigitte

 

[fockd]

Wichtig ist auch Wiskey, viel Wiskey. Und Rauchen ist gut, das bringt einen schön warmen klang in die Stimme. Außerdem kann mit einer ordentlichen Bronchitis seine Stimme besser verzerren als durch jedes [g=8]PlugIn[/g]!!!!

 

[mulli81]

Hi,

Also ich finde: Atmen !!! Atmen ist ein wichtiger unterschätzter pfeiler.durch richtige atmung bekommt deine stimme fundament.Das musst du üben.setz dich täglich 30 minuten hin, trinkn kaffee oder egal was du machst...achte darauf dass du bewusst atmest und spürst wie die luft in deinen bauch(!!!) geht.!!!keine flachatmung!!!
Streck ruhig deinen bierbauch raus
Manche nennen das auch chillen

gruss Marco

 

[mulli81]

@sava2: Hi, also die stimmlage ist biologie und gemütsabhängig.versuch auf keinen fall,krampfhaft ne andere stimmlage zu trainieren-das führt echt zu gesundheitlichen schwierigkeiten (bis hin zum aufgeben deiner sängerkarriere)

 

[Solex]

@sava2:
Versuch mal, während dem singen des i an ein a zu denken und den unterkiefer "relativ" weit nach unten zu ziehen... (sieht zwar bisschen blöd aus, aber wenns sich gut anhört )

 

[Talvin]

Hab letztens den Tipp bekommen, den Rachen zu öffnen und so Platz zu schaffen, etwa wie bei Gähnen. Läuft wahrscheinlich auf das Gleiche hinaus, oder?

 

[muckefuzzi]

Hallo.

Ich kannte mal ´ne ausgebildete Sängerin mit klassischer Gesangsausbildung, die wollte bei mir Aufnahmen machen, packte ihre Playback-Cd aus und wollte Whitney Houston covern.

Tja, Problem war nur, sie war so "klasse" klassisch ausgebildet, das bei der Intonation von Rock-Pop-Songs die Stimme nicht mehr zu gebrauchen war.

Sie war fast beleidigt, als ich versuchte, ihr mitzuteilen daß es so keinen Sinn macht und sie solle mal versuchen mit weniger [g=49]Vibrato[/g] und mehr "ROTZ"
zu intonieren, aber für sie hatte ich eben keine Ahnung, da ich nie eine Ausbildung genossen habe.

Bei klassischen Stücken oder Musical wie "Catz" war es schon hörenswert.

Aber aus dieser Erfahrung folgt doch, daß man seine Stimme so entwickeln (lassen) sollte, dass sie später auch zu der Musik passt, die ich singen möchte, da kann der falsche Gesangslehrer Imho ganz viel versauen.

Gruss, Dirk

 

[DonChris]

Hi,

gestern Abend hab ich mal was neues ausprobiert:
In diesem OktoberRomantik-Lied ganz am Schluss singe ich "i looove yooouuuu hoouuu hhou"
Das hat zunächst gar nicht funktioniert - aber dann hab ich mir mit einem Finger ein Ohr zugehalten, und plötzlich war's ganz einfach - das teste ich jedenfalls heute oder morgen nochmal genauer aus...

Grüße

 

[Talvin]

Dat sind ja Tipps hier . Das mit der Gesangslehrerin kann ich nachvollziehen. Ich hab auch Angst, mich irgendwann wie ein Opernsänger anzuhören.

 

[DonChris]

Dat sind ja Tipps hier

ey, bezieht sich das etwa auf meinen superTipp?! Das hab ich mir nicht ausgedacht, sondern schon häufig bei irgendwelchen Liveauftritten beobachtet

 

[sava2]

Hallo,

nee, mache ich bestimmt nicht (das mit der anderen Stimmlage).
Das ginge auch gar nicht. Ich bin definitiv ein Alt.
Ich suche aber immer noch nach geeigneten Liedern.
Dem Herzen nach bin ich ein Rock-und-Metal-Fan, aber Metal
zu singen ist nicht unbedingt etwas für eine Altstimme.
Meistens singe ich Männer-Songs. So habe ich beispielsweise
gerade herausgefunden, dass Robbie Williams in einer mir
angenehmen Stimmlage singt (Ich bin eigentlich kein Robbie Williams
Fan, aber einige seiner Lieder liegen mir von der Tonart her).
Ich würde aber auch gern mal einen Frauen-Song singen, aber
ich finde trotz umfangreicher Suche nichts in meiner Stimmlage.
Sicher gibt es da was, aber ich habe bisher nichts passendes gefunden.
Das könnte Rock, Pop oder auch Jazz sein, wobei ich mich mit Jazz
gar nicht auskenne, das aber gerne mal versuchen würde. Ich denke,
das könnte mir gut liegen (wenn nicht zu anspruchsvoll). Es gibt
da eine Spiele-CD mit Soundtrack (No One Lives Forever). Da ist so
ein James-Bond-mässiger Song drauf. So etwas in der Art suche ich.
Kennt ihr das? Ich habe mir kürzlich eine Shirley Bassey Cd gekauft,
aber die Frau ist dermassen gut -das ist dann doch etwas hochgegriffen.
Patti Smith (Because the night) werde ich auch mal versuchen.
Die singt auch nicht so hoch.
Also, wenn ihr Ideen habt, immer her damit. Würde mich freuen.

 

[diagnostix]

hi,
es ist immer ein GEWALTIGER UNTERSCHIED, ob man zu hause singt oder im studio.
im studio zu singen ist vergleichbar mit live/auf dem konzert singen.
warum?
man kann ein guter mikro/equipment mit "perfektem ohr" vergleichen.
ich habe sogar klassik-gitarre-spieler erlebt, welche superdolle kammer-konzerte abziehen, aber sobald technik ins spiel kommt, war der genuss weg...
besonders im studio traten probleme mit timing...
also, nicht nur sänger haben probleme...
das problem liegt "im hören von sich selbst".
in einem schalltotem raum kann der sänger sog. early reflections nicht mehr hören, sondern nur seine stimme, nackig und bloß...
das ist unnatürlich.
und DAS lernt dich kein gesangslehrer (kann ja auch nicht, weil es geht um DEIN GEFÜHL).
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ähnliche probleme haben chöre auch.
sobald sich ein guter chor in einem anderem raum befindet, muss sich der chor neu einsingen.
und das auf folgende weise:
nicht SICH HÖREN, sondern das was aus dem raum zurückkommt (early reflections).
diese übung simulieren auch gute tonings.
die geben dem sänger ein gewaltiges [g=108]hall[/g] auf die mütze (kopfhörer ) und der sänger singt skalas in gaanz langsamen tempo. die begleitung eines pianos ist dabei, mit gleichem hallanteil. der piano wird in gewissen abständen gemutet, so dass der sänger richtig hören kann wo sich seine stimme im moment "befindet".
der sänger soll dabei DER [g=108]HALL[/g] hören, und nicht sich selbst.
nach zehn minuten wird der piano ganz gemutet (aber aufgenommen), und die übung endet mit der analyse im regie-raum.
(hier war falsch... neiiin, sagt der sänger, ich bin der beste, weiss du??... toni schaltet piano track... der sänger: ähhhm, na gut, weiss du ich bin erkältet... )...

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diese übung wird auch vor konzerten in großen hallen und stadions verwendet.
(die sängerin von juli hat das noch nie gemacht, hi, hi, hi, deswegen singt sie live sooo falsch)...
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fazit:
so kriegt der/die sänger/in nötige sicherheit.
noch ein psycho-trick:
viele singen IN DAS MIKRO rein (an starrem blick zu erkennen).
oder singen IN DER NOTENBLATT/TEXTVORLAGE. auch falsch.
so kann man nicht SICH SELBST HÖREN.

entspannen, blick in die ferne und dabei sich selbst im [g=108]hall[/g] hören, das hilft...

hoffe dass es hilft,
vg
dia

 

[sava2]

Aehm, was heisst jetzt gemutet? Ich nehme an, abgeschaltet ?
Vielleicht stehe ich gerade auf der Leitung. Also, auf der Stimme ist [g=108]Hall[/g]
und auf dem Piano auch. Wenn auf beiden gleich viel [g=108]Hall[/g] ist, müsste es
doch wieder passen oder denke ich jetzt falsch.

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diese übung wird auch vor konzerten in großen hallen und stadions verwendet.
(die sängerin von juli hat das noch nie gemacht, hi, hi, hi, deswegen singt sie live sooo falsch)...
------------------
Übrigens, zum Thema live singen.
Ich habe letztens kurz in ein Konzert von Silbermond reingeschaut.
Da hat die Sängerin dieses Lied Symphonie gesungen, wo sie bei "...nie" so
in die Kopfstimme geht. Vorher hat sie ganz nervös an ihrem In-Ear-Monitoring
rumgezupft. Ausser ihrer Stimme war noch eine verhallte Gitarre zu hören.
Na ja, und als sie ihr "...nie" angestimmt hat, war der Ton aber so etwas von
falsch. Ich gehe mal davon aus, dass sie sich einfach nicht richtig gehört hat und
der Mischer ihr die Gitarre zu laut gegeben hat. Ganz schön peinlich, auch wenn
sie vielleicht nichts dafür konnte. Man weiss es ja nicht, woran es lag.

 

[diagnostix]

sava2 schrieb:
Aehm, was heisst jetzt gemutet? Ich nehme an, abgeschaltet ?
Vielleicht stehe ich gerade auf der Leitung. Also, auf der Stimme ist [g=108]Hall[/g]
und auf dem Piano auch. Wenn auf beiden gleich viel [g=108]Hall[/g] ist, müsste es
doch wieder passen oder denke ich jetzt falsch.
.

hi sava,
nein, du denkst richtig - der sänger hört die skala (piano spiel) in den kopfhörern.
ab und zu wird aber der track mit piano ausgeschaltet (in den kopfhörern).
aber die aufnahme läuft und man nimmt die beiden tracks auf.
dann schaltet man auf dem mischpult der piano aus und hört den sänger und seine stimme IM [g=108]HALL[/g]. ab und zu schaltet man piano wieder ein, um das ergebnis nachvollzuziehen.
ach ja, und die kleine tusse von silbermond... gleiche "instant"-sängerin wie die von juli...
sie hat einfach gestört dass sie ihre TROCKENE STIMME in-ear hört, und der entstandene konzert [g=108]hall[/g] krumm und falsch ist, WEIL SIE NICHT GELERNT HAT IN DER [g=108]HALL[/g] ZU INTONIEREN.
und das ist so einfach:
fragt die schwizer und andere alpensänger wie DIE singen und was heisst, die eigene stimme im [g=108]hall[/g] zu hören...
hoffe dass ich jetzt verständlich war,
vg
dia

 

[ansatheus]

Talvin schrieb:
Ich hab auch Angst, mich irgendwann wie ein Opernsänger anzuhören.

Keine Angst Talvin, die Stimmenveranlagung dazu hast Du nicht, das ist deutlich zu hören. Also mach Dir keine Sorgen. Die Geschichte aber mit dem Rachen öffnen hat Sinn, weil...

1) das Tonvolumen gleichmäßiger und größer wird
2) die gesamte Muskulatur entspannt wird
3) verhindert wird, daß der Hals zumacht und der Kehlkopf hochrutscht

Am besten dabei noch locker die Schultern hängen lassen ... kein Witz, alte Singsang-Schule

 

[Studentin]

Ansonsten gilt nach wie vor das "Übung macht den Meister"-Prinzip.

...dem muss ich leider widersprechen. Gerade beim Singen sollte man nur üben, wenn man auch weiss, was man da eigentlich tut.

Unreinsingen ist nicht immer, wie oft angenommen, eine Gehörsangelegenheit. Aber selbst mancher Berufssänger muss erst neu hören lernen... Wo ein konsequentes Unreinsingen auf wirklichen Gehörmangel zurückzuführen ist, muss eine spezielle Gehörschule einsetzten... Das Unreinsingen aus stimmlichen Gründen trifft selbst hochmusikalische Sänger.

Tonhöhe - in Verbindung mit der Tonstärke - wird im Stimmorgan bestimmt durch den Grad der Spannung, unter dem der jeweils schwingende Teil der Stimmlippen steht. Das heisst also, dass es sich bei der Intonation um ein ausgewogenes Verhältnis von Spannung und Masse handelt.

Wird das ausgewogene Verhältnis von Masse und Spannung für eine Tonhöhe durch überwiegende Masse gestört, so wird der Ton zu tief, dominiert die Spannung, so wird er zu hoch.

Praktisch und ohrengemäß liegen die Umstände einfach: wenn ein Sänger für seine Verhältnisse zu dick singt, so wird er zum Zutiefsingen neigen. Singt er aber zu dünn, so liegt das Zuhochsingen nahe.

Sänger, die sonst rein intonieren, können z.B. durch ungewohntes Singen in größeren Räumen zu stärkerem "Draufgehen" veranlasst werden - und singen zu tief... Andere haben mit Lampenfieber zu tun, werden ängstlich und singen plötzlich zu hoch...

Zu dickes und zu dünnes Singen ist registermäßig gebunden. Unreine Intonation bezieht sich in jedem Falle direkt auf einen Balanceverlust in der Registertätigkeit.
Singen mit zuviel Masse liegt überall da vor, wo ein schwereres Register zuungunsten der leichteren überbetont oder zu hoch hinauf genommen wird. Es ist, als wolle der Klavierbauer die mittlere Lage auch mit Kupfersaiten beziehen...

Das zu massige Singen kann hervorgerufen sein durch gewohnheitsmäßigen Martellatogebrauch, überbetonte Zwerchfellaktivität, Missbrauch des Glottisschlages, Forcieren der Höhe..usw... Das zu dünne Singen tritt leicht ein bei ungenügender Atemhaltung, Gebrauch des hauchigen Einsatzes, Vermeidung der Brustfunktion und bei allem, was zu übervorsichtiger Stimmgebung gehört. Einen Grund kann das Zutiefsingen für sich beanspruchen, der keinen entsprechenden Gegengrund für das Zuhochsingen hat: das ist das gewohnheitsmäßige Heraufschleifen der Tonhöhe im Ansatz, das so gern die Masse der tieferen Tonlage mit nach oben nimmt.

Anders und doch sehr ähnlich im Ursachengebiet liegen die Verhältnisse, wenn es sich um Unreinsingen in bestimmten Lagen handelt. Es gibt Soprane, die sonst ganz sauber singen, in der Mittellage um f' aber immer etwas zu tief sind. Ursache: Die Mittelstimme ist nicht kräftig genug, sich einwandfrei resonanzmäßig durchzusetzten. Andere Soprane singen f'' regelmäßig zu hoch. Ursachen könnten sein: ungenügende Atembalance, fehlende Basis, Mangel an Mittelstimmenkern usw...
Bei Überbetonung der Bruststimme wird naturgemäß bei jeder Stimmgattung die entsprechende Lage zu tief.
....Das waren mal ein paar Beispiele. Die Varianten sind mannigfaltig!
Ich hoffe, das gibt ein wenig Aufschluss über die Ursachengebiete.


Beim Singen ist das im Grunde so... erst macht man sich tierisch viele Gedanken um etwas aber beim singen selbst sollte man besser folgendes beachten: TRY NOT TO TRY !

Literatur:
Lohmann, Paul: Stimmfehler - Stimmberatung, Mainz: Schott Musik International 1938

In diesem Sinne - viele Grüße,
Die Studentin

 

[fmo]

Ich bin beeindruckt !

 

[Talvin]

Mann, jetzt haben wir eine komplette Examensarbeit online.

 

[chrisch]

Hey,
ich weis nicht, welches Instrument Du ausser Deiner Stimme noch spielst. Ich übe diese "Tontreffer" immer, in dem ich mich ans Piano setze, und die einzelnen Töne anspiele und nachsinge. Erst ein C, dann ein D, dann ein E usw. Immer einzeln. Dann langsam aber sicher eine kurze Tonfolge, bis hin zur gesamten Tonleiter. Dabei merke ich aber auch, wenn ich angespannt oder müde bin, dann klappt's nicht so gut. Es kommt auch auf meine momantane Verfassung an.

Versuch's evtl. mal.

Viel Spaß und Erfolg dabei.

Gruß
Chrischan