Ich verwende viele DAW. Und habe die auch alle auf dem Rechner. Warum auch nicht? Als sequentielle Daw nutze ich S1 Version 3. Das ist einfach von der Bedienung unübertroffen.
Ableton ist auch in Ordnung. Verwende ich immer mal den Sampler oder die Drumracks von. Auch mal über Rewire an S1 angedockt.
Ein paar andere liegen auch noch rum fristen aber ihr Dasein der Kompatibilität wegen. Oder weil es Spass macht. Harrison Mixbus zum Beispiel. Gerne immer mal wieder genommen für straight forward Rock Sachen.
Oder Bitwig. Eine faszinierende Software, deren Möglichkeiten sich einem erst erschließen, wenn man sich mal in die Tiefen der Bits und Bytes begibt. Da eröffnen sich dann Möglichkeiten, die es anderswo schlicht und ergreifend nicht gibt. Eigentlich ist das keine DAW, das ist ein Instrument. Das sich ganz hervorragend für Sound Design eignet.
Klar gibt es auch in S1 zum Beispiel Multiinstrumente. Oder im Tab Routing bei den Effekten eine Möglichkeit parallele Effekt Stränge aufzubauen. Das ist aber sehr rudimentär gehalten. Einen Splitter gibt es, auch als Frequenzsplitter zu gebrauchen, aber das war es dann auch schon. Da sehe ich keinen Pegel der einzelnen Wege und der Fader da drin läßt sich auch nicht automatisieren. Und ich bin eingesperrt im Kanal. Ich kann keinen Send aus den einzelnen Wegen setzen und empfangen aus anderen Kanälen kann ich bestenfalls einen Sidechain.
Anders bei Bitwig. Selbstverständlich sehe ich da den Pegel in den einzelnen Zweigen. Und klar kann ich den Regler da automatisieren. Ich kann auch aus einem Audiosignal einen Modulator gewinnen, der mir Effekte in dem Strang steuern kann. Und klar kann ich da alles mit Automation belegen. Und über einen Audio Receiver hole ich mir jedes beliebige Signal in den Zweig, in dem ich das haben will. Da gibt es Audio Mod, Lfo Mod, Note Mod und Step Mod mit deren Modulation ich auch wieder jeden erdenklichen Effekt steuern kann. In den Effekt Feedback Weg eines Plugins kann ich auch wieder Plugins einfügen.
Ich hatte mal versucht, in S1 einen Feedbackweg von einem Hall Plugin mit einem Effekt drin aufzubauen. Also Hall Out in ein Delay und dann wieder rein in den Hallweg. Geht nicht. S1 verhindert erfolgreich, daß man Feedbackwege anlegt. In Pro Tools kann man das übrigens. Cubase und Ableton weiß ich nicht. In S1 habe ich es dann mmit Reastream hinbekommen. Das kommt mit Reaplugs auf die Platte:
http://www.reaper.fm/reaplugs/
Damit habe ich dann ein Signal auf einen Bus geschickt in dem ein parallel Zweig lag. Einmal Direktsignal, also das Hallsignal, dann in einem parallelen Zweig über Splitter realisiert ein Delay. Und um das bändigen zu können vor dem Delay noch ein FreeG Regler. Nur zum Pegel ansehen und um das Signal ein und auszuschalten und automatisieren zu können.
In Bitwig ist das ein No brainer. Das mache ich einfach und gut ist. Da hört es dann aber noch lange nicht auf. Die Samples, die man in einen Slot sieht, die können da nicht nur abgespielt werden. Diese Slots sind eigentlich Sampler. Da kann ich zum Beispiel eine Pitchkurve in den Sound reinmalen. Und das wird dann so in Echtzeit abgespielt. Die Onset, ähnlich den Ableton Warp Markern sind vom Algorithmus und den Funktionen her umfangreicher, als ich es anderswo gesehen habe. Das nur als kleine Beispiele. Der Sound Designer bekommt ein sehr mächtiges Werkzeug mit dem alles denkbare und auch bisher undenkbare realisierbar ist.
Ich habe Bitwig schon lange. Wegen der interessanten Möglichkeiten und auch weil ich das Startup unterstützen wollte. Und die können was die Jungs und Mädels. Eine leoistungsfähige Audio Engine, sehr flexible Codebasis welche die Möglichkeit bietet nahezu unbegrenzt Erweiterungen und Zusätze zu implementieren. So wie sich erst vor kurzem gezeigt hat mit der Release von Touch Bitwig Studio, das eine neue Art der Touch Bedienung von Instrumenten mit sich bringt.
Also da ist sicher noch einiges zu Erwarten von den Entwicklern. Ich bin schon gespannt, was sie sich noch alles einfallen lassen.
Sicher ist auf jeden Fall, wer nur eine sequentielle DAW sucht, der braucht Bitwig nicht. Wer ambitionierte Sound Design betreiben will, der ist bei Bitwig genau richtig. Da findet er Sachen, die er sonstwo nicht findet.
Zum Schluß noch ein kleiner Song, den ich in Bitwig gemischt habe, entstanden aus einer Live Aufnahme während eine Probe. Da habe ich ausgiebig Gebrauch gemacht von derr Möglichkeit der Modulation und der Gewinnung von Modulatoren aus Audiosignalen. Die Tiefe des Bass kommt da zum Beispiel durch Steuerung von EQ und Hall aus dem Signal des Bass zustande:
https://app.box.com/s/bnq7q2vixtin3agzdm26z5eutbvmlo1j
also auch ganz normale Sachen kann man mit Bitwig machen.......
