Was rechtfertigt so teure Mikrofone ?

[Darth Fader]

Was rechtfertigt eigentlich diese Teuren Mikrofone ?
Klar bei Vintage Modellen die nicht mehr hergestellt werden völlig nachvollziehbar.
Qualitätssicherung scheint auch ein Grund zu sein.
Aber ich verstehe nicht warum es Menschen tatsächlich übers Herz bringen 10.000€ für ein Sony auszugeben, oder 6000€ für ein U67.
Soviel besser können die doch nicht sein das man das Geld wirklich für ein Mikrofon ausgibt. Oder irre ich mich da ?
Bin gerade auf ein Elam 251 Klon von Golden age für 6000€ gestoßen daher kam ich zu der Frage.

Vielen Dank

 

[muffy]

Was rechtfertigt eigentlich diese Teuren Mikrofone ?

Im Zweifel der Umstand, dass jemand bereit ist, den Preis zu zahlen.

 

[Schludi]

Vermutlich muss man so ein Mikro haben damit man die Ohren der Zuhörer nicht beleidigt, wenn die über ihre iPhone-Speaker hören :/ ...

 

[Graham]

.

 

[Lacunaflow]

Ist ein Wein für 1000€ 100x besser als ein Wein für 10€?

 

[Gast92251]

Es gibt für alles einen Markt. Das hat man nicht zu bewerten.
Und manchmal hat oberste Qualität und auch purer Luxus eben seinen Preis.

 

[therealelfatale]

Was rechtfertigt eigentlich diese Teuren Mikrofone ?
Klar bei Vintage Modellen die nicht mehr hergestellt werden völlig nachvollziehbar.
Qualitätssicherung scheint auch ein Grund zu sein.
Aber ich verstehe nicht warum es Menschen tatsächlich übers Herz bringen 10.000€ für ein Sony auszugeben, oder 6000€ für ein U67.
Soviel besser können die doch nicht sein das man das Geld wirklich für ein Mikrofon ausgibt. Oder irre ich mich da ?
Bin gerade auf ein Elam 251 Klon von Golden age für 6000€ gestoßen daher kam ich zu der Frage.

Vielen Dank

Ich könnte mir vorstellen, dass das mit dem Preis von Bauteilen, seltenen Erden und innovativen Schaltungen zu tun hat.
Ansonsten würden Leute die Mikrofone ja für einen Bruchteil der Kosten nachbauen insbesondere in China. Das scheint aber kein besonders großes Problem darzustellen.

 

[wertzer]

Denke nicht, dass es eine Rechtfertigung gibt. Auch hier würden die meisten keinen Blindtest bestehen. Einer schreibt bei T, das WA-14 sei eben besser wie die 414er Nachfolger von AKG selber. Das WA-251 hat beste Bewertungen. Die Bauteile bei Warm Audio sind sicher günstiger, aber grundsätzlich ist die ganze Verbauung das gleiche. Wenn du jetzt schaust, das Telefunken 251 wurde nach dem 2. WK gebaut. Die Varianten von damals waren qualitativ wohl um Welten schlechter als ein heutiges Rode NTK. Aber Telefunken hat den Namen und sie waren die ersten. Bei Neumann das gleiche. Ich habe ein U87, bin überzeugt davon aber ich glaube nicht, dass das WA-87 nicht auch die gleichen Anforderungen genausogut erfüllt. Sicher tönen die Mikros roh abgehört nicht gleich, aber nach Anpassung mit EQ und im Endmaster hört wohl keiner mehr einen Unterschied, dat is Angeberei. Die Bauteile sind im Original sicher etwas teurer, aber das zu hören (und ob die jetzt in Deutschland verbaut wurden) nach einem EQ matching halte ich für unmöglich, wenn man einen Blindtest richtig ansetzt.

 

[Darth Fader]

Denke nicht, dass es eine Rechtfertigung gibt. Auch hier würden die meisten keinen Blindtest bestehen. Einer schreibt bei T, das WA-14 sei eben besser wie die 414er Nachfolger von AKG selber. Das WA-251 hat beste Bewertungen. Die Bauteile bei Warm Audio sind sicher günstiger, aber grundsätzlich ist die ganze Verbauung das gleiche. Wenn du jetzt schaust, das Telefunken 251 wurde nach dem 2. WK gebaut. Die Varianten von damals waren qualitativ wohl um Welten schlechter als ein heutiges Rode NTK. Aber Telefunken hat den Namen und sie waren die ersten. Bei Neumann das gleiche. Ich habe ein U87, bin überzeugt davon aber ich glaube nicht, dass das WA-87 nicht auch die gleichen Anforderungen genausogut erfüllt. Sicher tönen die Mikros roh abgehört nicht gleich, aber nach Anpassung mit EQ und im Endmaster hört wohl keiner mehr einen Unterschied, dat is Angeberei. Die Bauteile sind im Original sicher etwas teurer, aber das zu hören (und ob die jetzt in Deutschland verbaut wurden) nach einem EQ matching halte ich für unmöglich, wenn man einen Blindtest richtig ansetzt.

Das sehe ich auch so

 

[HarrySH]

1. Oft muss man nur für den Firmennamen, siehe Autoindustrie.

2. In vielen Fällen sind hohe Entwicklungskosten entscheidend.

3. Das Now-How und Wissen der Entwickler will bezahlt sein.

Welches renommierte Studio nimmt mit 200 €-Mikros auf?

Ich frag mich halt auch ob ich den Qualitätsunterschied raushören würde.

Vor Jahren war ich mal in München im MOC bei einer Hifi-Messe. Gerätschaften jenseits der 10000 €. Die günstgsten Plattenspieler die ich gesehen habe lagen bei 7000 € aufwärts. Was am Publikum aufviel: jede Menge, wahrscheinlich hororige Scheichs.

Und noch eins:

Fender Jerry Garcia Gator Strat LTD

Fender Jerry Garcia Alligator Strat Limited Edition Relic Nitro, E-Gitarre, Custom Shop, Masterbuild by Austin MacNutt, limitiert auf 100 Stück weltweit, einteiliger selektierter Esche-Korpus, einteiliger "Rift-Sawn" Ahornhals mit '55-"Soft...

www.thomann.de

 

[muffy]

Auch hier würden die meisten keinen Blindtest bestehen.

Soso.

 

[psinnovation]

Es gab hier mal jemanden, der hier im Forum in einem Mikrostest zuverlässig alle verschiedenen Typen rausgehört hat...

 

[Schludi]

Also ich glaub der @Astronautenkost ist ein Mikrofonexperte . Der hat nur vermutlich schon 100x das gleiche geschrieben.

 

[Astronautenkost]

Ein U 67 nach original Spezifikation zu bauen rechtfertigt den Preis. So sieht es auch mit dem M 49 V aus. Für professionelle Studios lohnt sich das sogar, weil die Vintagemodelle noch höher gehandelt werden. Würde jemand einen gleichwertigen Klon bauen, wie das zum Beispiel bei Flea der Fall ist, zahlt man immer noch sehr hohe Beträge. Ich habe mal ein original C 12 von Echoschall da gehabt. Zum Niederknien gut. Aber der Preis rechnet sich für mich nicht. Ich habe ein Microtech Gefell M 990, das ähnliche Eigenschaften hat. Ich höre die Unterschiede zu billigeren und damit auch schlechteren Mikros. Diese Frage nach der Rechtfertigung kommt immer wieder auf. Das hat was vom Fuchs und den Trauben. Die allerwenigsten kaufen diese Mikros wegen der Legende, aber wegen der Eigenschaften, die diese Mikros zu Legenden gemacht haben!

 

[wertzer]

Das Now-How

Welches renommierte Studio nimmt mit 200 €-Mikros auf?

200 Euro sicher nicht, nein. Aber mit einem Mik, das jetzt 400 Euro kostet, wurde Thriller aufgenommen. Schau dir mal das WA-251 an, dat kostet unter 1000 Euro. Das ist nur 1 Zehntel des Preises, welcher für das Original aufgerufen wird.

 

[Astronautenkost]

Aber Thriller wurde mit einem Neve 1084 und einem 1176er und vor allem von Bruce Swedien aufgenommen. Aber für andere Aufnahmen mit MJ hat Swedien sein U47 genommen.

 

[wertzer]

Ein U 67 nach original Spezifikation zu bauen rechtfertigt den Preis. So sieht es auch mit dem M 49 V aus. Für professionelle Studios lohnt sich das sogar, weil die Vintagemodelle noch höher gehandelt werden. Würde jemand einen gleichwertigen Klon bauen, wie das zum Beispiel bei Flea der Fall ist, zahlt man immer noch sehr hohe Beträge. Ich habe mal ein original C 12 von Echoschall da gehabt. Zum Niederknien gut. Aber der Preis rechnet sich für mich nicht. Ich habe ein Microtech Gefell M 990, das ähnliche Eigenschaften hat. Ich höre die Unterschiede zu billigeren und damit auch schlechteren Mikros. Diese Frage nach der Rechtfertigung kommt immer wieder auf. Das hat was vom Fuchs und den Trauben. Die allerwenigsten kaufen diese Mikros wegen der Legende, aber wegen der Eigenschaften, die diese Mikros zu Legenden gemacht haben!

Ich finde das mit Flea sowieso komisch. Die bauen Klone und von einem Klon erwarte ich jedenfalls, dass dieser erheblich weniger kostet. Wenn nicht, kauf ich doch das Original.


Und der Haken an deiner Argumention ist nunmal die Zeit. Ein Mikrofon, das in den 70ern mit edelsten Bauteilen als Original gebaut wurde, hatte damals qualitativ schlechtere Bauteile verbaut als ein heutiger Klon für 500 Euro. Die Fertigung von Elektronik hat nunmal Riesenfortschritte gemacht in den letzten Jahrzehnten.

Produktion in DE und die teuren Bauuteile rechtfertigen den höheren Preis wg. Lohnkosten, Kosten für die teureren Bauteile, ja. Wirklich hören wird man da aber kaum was und für die Leute, die keine 10000 Euro für ein Mikro locker haben, ist dann der Preis nicht gerechtfertischt.

 

[psinnovation]

https://recording.de/threads/mikrofone-blindtest-c2-die-zweite.234850/post-2903324

Man kann es wohl zumindest hören

 

[wertzer]

https://recording.de/threads/mikrofone-blindtest-c2-die-zweite.234850/post-2903324

Man kann es wohl zumindest hören

Sagt genau das, was ich oben schrieb, der Thread. Obwohl kein Original mit nem Klon verglichen wird.

Das Now-How

Vielleicht kommt da noch der Erklärbär mit seinem Top Now-How.

 

[Astronautenkost]

Ich finde das mit Flea sowieso komisch. Die bauen Klone und von einem Klon erwarte ich jedenfalls, dass dieser erheblich weniger kostet. Wenn nicht, kauf ich doch das Original.


Und der Haken an deiner Argumention ist nunmal die Zeit. Ein Mikrofon, das in den 70ern mit edelsten Bauteilen als Original gebaut wurde, hatte damals qualitativ schlechtere Bauteile verbaut als ein heutiger Klon für 500 Euro. Die Fertigung von Elektronik hat nunmal Riesenfortschritte gemacht in den letzten Jahrzehnten.

Produktion in DE und die teuren Bauuteile rechtfertigen den höheren Preis wg. Lohnkosten, Kosten für die teureren Bauteile, ja. Wirklich hören wird man da aber kaum was und für die Leute, die keine 10000 Euro für ein Mikro locker haben, ist dann der Preis nicht gerechtfertischt.

Wenn Du recht hättest, würde irgendwer sonst gleichwertige Mikrofone für einen geringeren Bruchteil bauen und ein Riesengeschäft machen. Aber gleichwertig klingende Klone wie von Flea oder BSA haben adäquat hohe Preise. Die Nachbauten von Neumann sind im Prozess der Entwicklung ähnlich aufwändig wie komplette Neuentwicklungen. Der Markt zeigt, dass diese Preise realistisch sind. Sonst gäbe es solche Hersteller und Mikrofone nicht mehr.