Urteil zum Thema Sampling

das find ich jetzt grad sehr interessant, auch weil ich hier offenbar bisschen zwischen den stühlen sitze.

ich bin sehr für den urheberschutz und bin grosser fan von - wenn denn ein sample gebraucht wird - anständigem clearing und respektvollem umgang. aber für mich ist z.b. ein 500ms geräusch oder der schlag auf eine snare etwas, was ausdrücklich *nicht* schützbar sein sollte,

Dann bau es dir selber aus Oszillatoren und Synths zusammen.

Alles, was es wert ist, geklaut zu werden, ist es auch wert, bezahlt zu werden. Sonst würde man es nicht klauen wollen.
Sondern lieber selber machen wollen.

Gruss
 
echt, ey. mimimi. und ich meine nicht "mitbürger mit migrationshintergrund"

Du bist ja auch nicht gerade sparsam, deinen Unmut über die ach so falsch liegenden Remixkünstler kund zu tun. Das zum Thema Mimimi.

Für mich - ich bin jetzt mal unverschämt und formuliere es so: Für mich ist es ein himmelweiter unterschied: Ein Sample von einer alten Jazz.Platte oder ein lieblos dahingerotztes Tut-Tut von der "Sax goes edm Mega Sample Pack 2014" runtergeladen von Beatport... Wer das nicht erkennt, der hat seine "Pofesionalität" in Sachen Musik schon bewiesen... ;-)

Abgesehen davon würde es der Dekadenz der kaptalistisch verrortzen Informationsgesellschaft gar nicht mal schlecht tun, wenn ihr höchstes Gut - geistiges Eigentum - die beiden Worte stehen fast schon exemplarisch für kapital und Information - wirklich von allen seiten bombardiert würde.... Von künstlerischen Sachen abgesehen nehme ich eigentlich eher das Gegenteil wahr.


...aber ich rede ja nunmal genau von geistigem eigentum in bezug auf "künstlerische sachen" :)

ansonsten, sei mir nicht böse, aber die darstellung, man hätte nur die wahl zwischen "eine alte jazz platte" oder "sax goes edm mega sample pack 2014" ist dann doch etwas überzögen und finde ich jetzt nicht so ganz diskutierenswert :) mein hinweis auf geclearte libraries bezog sich im übrigen ausdrücklich auf die pelham-geschichte. der hatte in der produktion eigentlich nichts als die übliche ghost-note-drive-funktion. also das klassische "jetzt noch eine prise loop dazu, dann rollts".

das ist halt was ganz anderes als wenn es um komplette, den song dominierende hauptsamples oder gar prägnante riffs geht.

ansonsten sehe ich auf jeden fall, dass dich mein "mimimi" verärgert hat (sorry dafür) und du entsprechend jetzt zurückhaust, möchte aber doch ausdrücklich drauf hinweisen, dass mein "mimimi" nur auf die generelle position der verschiedenen parteien in dieser diskussion bezogen war, und ich deine etwas persönlicheren attacken als antwort darauf bisschen drüber finde. ich fänds gut wenn wir das ohne hinkriegen würden.

Natürlich ist es überzogen. Aber genau das ist es was - zumindest finde ich das - den Charm bestimmtet Hip Hop Dinger ausmacht.

Was wäre Dir lieber, wenn ein "Smoke on the Water" in der Plattenkiste von ein paar rentnern verstaubt oder wenn das musikalische Thema von irgendnem zweitklassiken Dub-Step-Edm-Menschen (ich mag sie auch nicht) wiederbelebt wird? Blöderweise sind es genau prägnante riffs und dominierende hauptsamples, die für sowas dann herhalten müssen und auch hier haben wir den Unterschied, den das Smoke On The Water riff wirste auch nicht auf dem Beatport sample pack finden.

Ich denke, man sieht das ganze viel zu arg aus dem Kapitalstandpunkt als aus dem künstlerischen Aspekt. Der künstlerische Aspekt lautet- Mir gefällt der Part, damit will ich was machen. Der kapital aspekt lautet: Hat man dafür die Rechte, kann ichs selber einspielen, dass es so rüber kommt, darf ich das, wem muss ich dafür was bezahlen. oder auch "Jawoll das klau ich und mach Millionen damit während die Urheber auf der Strasse verhungern, aber denen geb ich nix ab." (?)

Natürlich gehört der Kapitalaspekt für jeden, der sich dafür entschieden hat irgendwie dazu, denn er verdient seine Brötchen damit. Dennoch sollte man sich als Musiker vl. ein Stückchen mehr fragen, obs mehr Berufung als Beruf ist. Und an nem "geklauten" Sample ist glaub noch keiner verhungert. Zumal man das Riff ja klauen kann, ohne dass es daraufhin irgendwo fehlen würde... ;-)

Und zum Thema Mimimi und angreifen: Ja das hat mich schon etwas genervt aber ich hoffe du hast gemerkt, dass ich es dir durch die blume sagen wollte. Mimimi wird oft von Leuten gebraucht, die in Frage stellen, ob es legitim ist, bestimmte Dinge zu beklagen, die bis heute nicht beseitigt wurden, es ist sogar noch schlimmer geworden. "Mimimi"-Reaktionen werden daher gerne mit Ignoranz und Blauäugigkeit im sinne des establoshments gleichgesetzt und laufen wunderbar mit dem Satz "Alles Gut" zusammen. Das hätte sich Mad max auf die stirn tätowieren können. Abgesehen davon lässt es sich sehr einfach ins gegenteil verkehren. Rumzuheulen, weil wg. ein paar Samples Leute verhungern (oder auch "nur" die grossen Millionen verlieren) ist genauso "mimimi",
 
Zuletzt bearbeitet:
beisp
das find ich jetzt grad sehr interessant, auch weil ich hier offenbar bisschen zwischen den stühlen sitze.

ich bin sehr für den urheberschutz und bin grosser fan von - wenn denn ein sample gebraucht wird - anständigem clearing und respektvollem umgang. aber für mich ist z.b. ein 500ms geräusch oder der schlag auf eine snare etwas, was ausdrücklich *nicht* schützbar sein sollte,

Dann bau es dir selber aus Oszillatoren und Synths zusammen.

Alles, was es wert ist, geklaut zu werden, ist es auch wert, bezahlt zu werden. Sonst würde man es nicht klauen würden.

Gruss
[/QUOTE]

also da muss ich jetzt doch mal kurz bisschen nerdig werden:

wenn ich z.b. am sampler mit verschiedenen quellen rumwerkel, und das aber nur im sinne von sounddesign, dann geht es mir letztlich um...wie soll man das nennen...spektren. textur. also genau die dinge, die der subtraktiven synthese ziemlich abgehen, bzw wo die subtraktive synthese (und in nur wenig geringerem masse auch die additive, fm, physical modeling etc pp) einfach nicht besonders vielfältig ist.

wenn ich jetzt also als quasi-rauschgenerator 500ms "zosch" hinter dem attack eines angeschlagenen ridebeckens von irgendwo her hole, um es meiner synthlinie beizumischen damit die nicht mehr ganz so clean klingt, dann ist das keine urheberrechtlich relevante situation. das bin dann ich beim mischen an klangfarben.

klar, man kann da auch ganz absolut werden und sagen, sampling ist per se verboten (bzw vergütungspflichtig), und wenn jemand kein ridebecken zur hand hat von dem er sich eine prise zosch-rauschen holen kann, dann hat er halt pech gehabt.

aber das finde ich dann 1. wenig konstruktiv und daher 2. langfristig eher noch schädlich. wie gesagt, ich finde die bewertung von schöpfungshöhe da nach wie vor den besten gradmesser. "smoke on the water" hat schöpfungshöhe. 500ms rauschen eines ridebeckens nicht.

verstehst was ich mein?
 
Natürlich ist es überzogen. Aber genau das ist es was - zumindest finde ich das - den Charm bestimmtem Hip Hop Dingern ausmacht.

Was wäre Dir lieber, wenn ein "Smoke on the Water" in der Plattenkiste von ein paar rentnern verstaubt oder wenn das musikalische Thema von irgendnem zweitklassiken Dub-Step-Edm-Menschen (ich mag sie auch nicht) wiederbelebt wird?

Solange es Urheberrecht auf "Smoke on the Water" gibt, sollen die Sampler eben dafür auch bezahlen.
Sobald die Komposition und/oder die Leistungsschutzrechte der Musiker erloschen sind, sollen sie es gerne unentgeltlich tun.

Ich finde, Samplen sollte generell erlaubt sein, aber die Urheber sollten nach Tarif dafür bezahlt werden.
Schützt künstlerische Freiheit der Sampler genauso wie künstlerische Freiheit der echten Musiker, die Songs, aus denen Samples gesaugt werden, kreativ erschaffen haben.

Gruss
 
Teilweise schon sehr ignorant, wie hier pauschal über ne Kunstform gesprochen wird. Ich sample selber nicht, aber nicht weil ich es nicht will, sondern nicht wirklich kann, da hab ich mir lieber schnell mal Gitarre beigebracht. Ernsthaft, wenn es um plumpes sample setzen nach dem Baukastenprinzip rein aus kommerziellen Gründen ohne Credit an den Urheber geht, bin ich bei den Kritikern. Aber wer wirklich behauptet, dass das alles wäre, soll weiterhin seine vier Akkorde Arpeggios spielen und sich der Illusion hingeben, er erschaffe was großes.
 
Im Urheberrecht heißt es doch, dass ich den Song covern darf wenn ich den Song nicht grundsätzlich verändere - was Text und Musik betrifft!
Mache ich ein Cover wo ich da etwas verändere brauche ich daher das Einverständnis des Urhebers.
In beiden Fällen muss man aber, zweck Lizenfreigabe, Lizengebühren zahlen - war so und ist so!

Verwendet jetzt jemand nur irgendwas aus meinem Song und verändert das dann - muss er mich um Erlaubnis fragen und zahlen - so sehe ich das!

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wenn ich jetzt also als quasi-rauschgenerator 500ms "zosch" hinter dem attack eines angeschlagenen ridebeckens von irgendwo her hole, um es meiner synthlinie beizumischen damit die nicht mehr ganz so clean klingt, dann ist das keine urheberrechtlich relevante situation.

Dann brauchste es auch nicht klauen, sondern kannst es selber aufnehmen.

Ach so? Du hast kein Becken im Studio? Du hast auch keinen Drummer, der dir das Becken anspielt? Du hast auch gar kein Studio, keine Mikrofone, keine Audio-Interfaces, um sowas im Heimstudio aufzunehmen?
Und du müsstest dafür Kohle abdrücken, um ähnliche Sounds im Tonstudio aufzunehmen? Um sie für dein "Klau-Produktion" zu verwenden?

Aha! Warum sollten andere sowas kostenlos für dich aufnehmen? Damit du es von ihren Platten und Alben runter schmarotzt?

Alles, was es wert ist, geklaut zu werden, ist es auch wert, rechtmässig bezahlt zu werden.

Gruss
 
Wenn ich für einen Song z.B. einen Gitaristen oder Pianisten bitte mir was einzuspielen, so hat der auch Rechte.
Das war früher alles selbstverständlich und hat auch in den meisten Fällen, klar gab es da auch Diebstahl und Urheberrechtsverletzungen, so funktioniert.

Nur heute will man da dran kratzen ... nur weil de Leut für ihre Beats sich kostenlos und ohne zu Fragen in der Audiowelt bedienen wollen ... das ist doch kein Selbstbedienungsladen :oops:
 
Die Sache des (einseitigen) Angriffs auf das geistige Eigentum im Bezug auf Künstler fand ich noch interesannt. Ich meine wir haben ja schon Krieg hier. Ist diese Benachteiligung von Künstlern nicht wieder mal Beweis eines system-immanenten Faschismus?

Es wird oft angeführt, dass im Dritten Reich Künstler geziehlt belangt, terrorisiert und beseitigt wurden oder nicht? Heutzutage geht das quasi automatisch. Ja saperlot.
 
Natürlich ist es überzogen. Aber genau das ist es was - zumindest finde ich das - den Charm bestimmtet Hip Hop Dinger ausmacht.
Was wäre Dir lieber, wenn ein "Smoke on the Water" in der Plattenkiste von ein paar rentnern verstaubt oder wenn das musikalische Thema von irgendnem zweitklassiken Dub-Step-Edm-Menschen (ich mag sie auch nicht) wiederbelebt wird? Blöderweise sind es genau prägnante riffs und dominierende hauptsamples, die für sowas dann herhalten müssen und auch hier haben wir den Unterschied, den das Smoke On The Water riff wirste auch nicht auf dem Beatport sample pack finden.

da fehlt dann aber bei den "was wäre mir lieber" optionen die option "es wird wiederbelebt, und der künstler, der das riff geschrieben hat, wird analog zur relevanz im song an den einnahmen beteiligt".

und nochmal: bei dem zugriff auf geclearte libraries sprach ich explizit von "dienstleistungsloops" wo subtilen ghostnotes im groove und ähnlichem. bitte tu nicht so als hätte ich was anderes gesagt.

Ich denke, man sieht das ganze viel zu arg aus dem Kapitalstandpunkt als aus dem künstlerischen Aspekt. Der künstlerische Aspekt lautet- Mir gefällt der Part, damit will ich was machen. Der kapital aspekt lautet: Hat man dafür die Rechte, kann ichs selber einspielen, dass es so rüber kommt, darf ich das, wem muss ich dafür was bezahlen. oder auch "Jawoll das klau ich und mach Millionen damit während die Urheber auf der Strasse verhungern, aber denen geb ich nix ab." (?)
Natürlich gehört der Kapitalaspekt für jeden, der sich dafür entschieden hat irgendwie dazu, denn er verdient seine Brötchen damit. Dennoch sollte man sich als Musiker vl. ein Stückchen mehr fragen, obs mehr Berufung als Beruf ist.

naja, die karte kann man ebenfalls andersrum spielen. also, ich rede ja hier nur von den fällen, in denen eine veröffentlichung und kommerzielle verwertung stattfindet. wer das tut, der kann m.e. nicht mehr gegenüber einem originalurheber die "aber denk doch an die kunst!" karte spielen, denn der kann dann natürlich selber antworten "ach so, also, wenn du hier der nur-an-die-kunst-denker bist, warum dann die VÖ?"

und ich finde die sichtweise, dass man dem originalkünstler die entsprechende wertschätzung entgegenbringt *gerade* als künstlerischen aspekt. das ist einfach eine frage des respekts. und wer systematisch versucht, bei seiner veröffentlichung die originalkünstler aussen vor zu lassen, der hat in der regel natürlich vor allem ein motiv, sie aussen vor zu lassen: er will nix abgeben. also genau das, was du mit "kapitalaspekt" meinst.

Und an nem "geklauten" Sample ist glaub noch keiner verhungert. Zumal man das Riff ja klauen kann, ohne dass es daraufhin irgendwo fehlen würde... ;-)

ja klar, wenn man so rechtfertigen will, dass einem komponisten einfach jeder jede beliebige musikalische idee stehlen und damit reihbach machen darf, dann kann man das natürlich machen. dann habe ich allerdings eine klare meinung dazu, wer da der kapitalist ist und wer hier mehr in der kategorie untereinander fair miteinander umgehender künstler unterwegs ist.

ich verstehs auch echt einfach nicht. ich hatte auch schon releases mit samples. die wurden halt gecleart. und wenn man zu dem schluss kam, dass die nicht besonders relevant waren, gabs halt keine bis nur ne kleine beteiligung (oder ich hab das sample halt durch was anderes ersetzt), und wenns so relevant war dass es ein kompositorisch relevanter grundpfeiler des lieds war, dann kriegt der mensch, der diesen kompositorischen beitrag geleistet hat natürlich die entsprechende vergütung. ist doch nur fair.

Und zum Thema Mimimi und angreifen: Ja das hat mich schon etwas genervt aber ich hoffe du hast gemerkt, dass ich es dir durch die blume sagen wollte. Mimimi wird oft von Leuten gebraucht, die in Frage stellen, ob es legitim ist, bestimmte Dinge zu beklagen, die bis heute nicht beseitigt wurden, es ist sogar noch schlimmer geworden. "Mimimi"-Reaktionen werden daher gerne mit Ignoranz und Blauäugigkeit im sinne des establoshments gleichgesetzt und laufen wunderbar mit dem Satz "Alles Gut" zusammen. Das hätte sich Mad max auf die stirn tätowieren können. Abgesehen davon lässt es sich sehr einfach ins gegenteil verkehren. Rumzuheulen, weil wg. ein paar Samples Leute verhungern (oder auch "nur" die grossen Millionen verlieren) ist genauso "mimimi".

also gut, dann sage ich nochmal explizit, dass das mimimi ausdrücklich nicht auf dich gemünzt war und ich nur meine generelle unzufriedenheit mit etwas ausdrücken wollte, was ich als eine aus den fugen geratenen balance in der gewichtung der verschiedenen interessen empfinde.

wie du hoffentlich an der parallel hier stattfindenden anderen diskussion sehen kannst, bin ich beileibe kein anti-sampling-hardliner. und ich rümpfe auch nicht mal die nase, wenn jemand ein langes, relevantes sample benutzt, denn natürlich ist es ein klassischer und legitimer hiphop-spass, ein musikalisches motiv in einen neuen kontext zu setzen und damit neu zu beleben, und das hat überhaupt nicht zwingend was mit einfallslosigkeit zu tun. aber ich finde dann eben, dass in solchen fällen der komponist des samples entsprechend der relevanz des verwendeten samples vergütet werden sollte. das ist für mich eine reine frage der fairness.

aber den zustand des geistigen eigentums (des künstlerischen nämlich) sehe ich halt als eine grösseres ding als nur die befindlichkeit eines urhebers. da geht es einfach um einen grundpfeiler, auf dessen existenz das gesamte konzept "ich mache musik, und wenn jemand mit dieser musik geld verdient, steht mir was dafür zu" basiert. wir reden hier von nichts weniger als dem recht von musikern auf bezahlung beim konsum ihrer arbeit. klar, wer will kann seine musik verschenken. aber das funktioniert halt ab einem gewissen grad der spezialisierung nicht mehr - zuende gedacht würde das sonst bedeuten, dass musiker musik grundsätzlich nur als hobby betreiben können sollten, und da erhebe ich einspruch. geistiges eigentum ist insofern halt einfach nicht egal, und wird - im bereich der musik - halt seit jahren massiv mit füssen getreten.

und in dem kontext empfinde ich die behauptung von remixkünstlern, sie würden in der heutigen daw-welt in der man in 74697846293746983649824634 möglichkeiten ertrinkt, nicht genügend material haben, als im vergleich doch ziemliches luxusproblem. und einen schuss in den eigenen fuss, denn wer sich richtig reinkniet, möchte vielleicht dann doch irgendwann die passion zum beruf machen (und sollte das auch können!). und dann steht er da und stellt fest, dass die schiere möglichkeit, sowas zum beruf zu machen, einem remix-bequemlichkeitsproblemchen geopfert wurde.

das ist einfach kein guter tausch.
 
Warum muss man das wo stehlen ?

Weil das Original sample vl um so viel längen geiler ist, als das was ich einspielen könnte und es vl. gar nicht meine Ambition ist, es so perfekt einzuspielen, ich weder Ausstattung noch Können noch Muse dafür habe,ich es aber ich trotzdem gerne diese exczellente Pointe, wie es offensichtlich keinem anderen gelungen ist, sie so auf den Punkt zu bringen, in einem neuen Kontext verwenden möchte?

Wie gesagt, ich finde man vergisst kapitalverseuchter weise absolut den künstlerischen Aspekt und den Aspekt, dass es nicht geklaut, sondern kopiert ist und dem Aspekt, dass es keine Schande ist, kein Beethoven zu sein.
 
ich freu mich drauf wenn der erste trap-charttitel das riff von "smoke on the water" sampelt, die kids, die das heute alle nicht kennen, es zum hit machen, und vor gericht dann argumentiert wird, dies hätte die verkäufe des originals ja nicht berührt. und ausserdem hätte man ja bisschen nen moogfilter draufgemacht, und die letzten 2 akkorde rückwärts laufen lassen. remixrecht und so!

Nun ja, so aehnlich werden es wohl deep purple begruendet haben, nachdem sie das mainriff des liedes von Astrud Gilberto and Gil Evans uebernommen haben :)

https://www.whosampled.com/sample/3...Gilberto-Gil-Evans-Maria-Quiet-(Maria-Moite)/
 
wenn ich jetzt also als quasi-rauschgenerator 500ms "zosch" hinter dem attack eines angeschlagenen ridebeckens von irgendwo her hole, um es meiner synthlinie beizumischen damit die nicht mehr ganz so clean klingt, dann ist das keine urheberrechtlich relevante situation.

Dann brauchste es auch nicht klauen, sondern kannst es selber aufnehmen.

Ach so? Du hast kein Becken im Studio? Du hast auch keinen Drummer, der dir das Becken anspielt? Du hast auch gar kein Studio, keine Mikrofone, keine Audio-Interfaces, um sowas im Heimstudio aufzunehmen?
Und du müsstest dafür Kohle abdrücken, um ähnliche Sounds im Tonstudio aufzunehmen? Um sie für dein "Klau-Produktion" zu verwenden?

Aha! Warum sollten andere sowas kostenlos für dich aufnehmen? Damit du es von ihren Platten und Alben runter schmarotzt?

Alles, was es wert ist, geklaut zu werden, ist es auch wert, rechtmässig bezahlt zu werden.

Gruss


burkie, natürlich hab ich ein becken im studio. ich versuche nur, den unterschied zwischen sampling-als-sounddesign und sampling-als-zitatmechanismus zu erklären.

ein beckenrauschen ist kein zitat. es ist einfach nur ein spektrum. und sampling ist da insofern als kreativboost im erstellen von sounds was anderes als "becken selber einspielen", weil du eben auf meta-ebene rasend schnell durch verschiedene spektren hüpfen kannst. da sitzt du dann an deinem patch und willst, dass der rauschanteil jetzt irgendwie organischer klingt als das in der subtraktiven synthese übliche rauschen, also fährts du durch irgendwelche drumsamples und suchst dir ein bisschen rauschen. mehr ein hifirauschen? oder mehr son schmuddelig mittiges 50er jahre zosch?

das alles ist sounddesign und kein zitat. du hast am ende ein ergebnis, das nichts-aber-auch-gar-nichts mit einer urheberrechtlich relevanten handlung zu tun hat. du negierst hier gerade sampling als technik insgesamt, sampling verdanken wir aber jede menge interessanter klangfarben, die alle ohne jeglichen urheberrechtlichen verstösse zustandegekommen sind. ein mittenspektrum hat keine kompositorische relevanz. das ist schlicht nicht zielführend.
 
Warum muss man das wo stehlen ?
Weil das Original sample vl um so viel längen geiler ist, als das was ich einspielen könnte und es vl. gar nicht meine Ambition ist, es so perfekt einzuspielen, ich weder Ausstattung noch Können noch Muse dafür habe,ich es aber ich trotzdem gerne diese exczellente Pointe, wie es offensichtlich keinem anderen gelungen ist, sie so auf den Punkt zu bringen, in einem neuen Kontext verwenden möchte?
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Also du meinst du nimmst dir das Recht das Original zu stehlen weil es halt geiler ist :rolleyes:
Also darf ich mir dann auch das Haus des Nachbarn stehlen weil es halt geiler ist und ich mir das nie so schön bauen könnte, ja und Kohle hab ich ja auch keine ...
Ja und wegen seiner Frau ... ;-)
Wie gesagt, ich finde man vergisst kapitalverseuchter weise absolut den künstlerischen Aspekt und den Aspekt, dass es nicht geklaut, sondern kopiert ist und dem Aspekt, dass es keine Schande ist, kein Beethoven zu sein.
aso es ist ja nicht geklaut, sondern nur kopiert, aha

na ja dann kann ich ja schauen ob ich im Netz ein Bild von dir finde ... das kopiere ich dann verwende es für eine Werbegraphik für ein Pornoinserat :D

Du hast schon etwas extreme Ansichten, oder ?

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ich freu mich drauf wenn der erste trap-charttitel das riff von "smoke on the water" sampelt, die kids, die das heute alle nicht kennen, es zum hit machen, und vor gericht dann argumentiert wird, dies hätte die verkäufe des originals ja nicht berührt. und ausserdem hätte man ja bisschen nen moogfilter draufgemacht, und die letzten 2 akkorde rückwärts laufen lassen. remixrecht und so!

Nun ja, so aehnlich werden es wohl deep purple begruendet haben, nachdem sie das mainriff des liedes von Astrud Gilberto and Gil Evans uebernommen haben :)

https://www.whosampled.com/sample/3...Gilberto-Gil-Evans-Maria-Quiet-(Maria-Moite)/


hihi, das wusste ich z.b. nicht. und, mussten sie dafür was hinlegen? ich werd jetzt nicht deep purple in schutz nehmen oder so, wie gesagt, das beispiel war vollkommen beliebig und ich hab da kein pferd im rennen, mir gings nur um ein beispiel zur veranschaulichung.
 
Außerdem heißt es nicht "stehlen" sondern "samplen". Stehlen klingt so negativ ( benutzt Du wohl mit Absicht, dieses Wort ).:p
ich mag es nicht wenn wir in deutschsprachigen Ländern andauernd alles verdenglischen > samplen = stehlen :p
 
ach so, also, wenn du hier der nur-an-die-kunst-denker bist, warum dann die VÖ?"
Da muss ich dich jetzt "leider" enttäuschen. :p Ich weiss ja nicht wo/wie/ob du veröffentlichst. Für mich ist das reine Geschäft der Veröffentlichung eine kalkulierte Null-Nummer. D.h. dass ich das Geld, dass sich auf meinem Vertriebskonto wieder für diverses wie Coverlizenzen, WErbung etc. liegen lasse. Zus. berappe ich noch teilweise nicht wenig für Master und Artworks. Wenn ich dann noch das Geld für das Equipment und SW-Lizenzen abziehe ist es eine absolute Minus-Nummer. Ich vö eigentlich primär, um mehr Leute zu erreichen und das klappt auch ganz gut. Ich habe mehr streams und downloads als youtube und soundcloud klicks und co zusammen. Ich denke dass ich schon authentisch bleibe, wenn ich den künstlerischen Aspekt propagiere. Irgendwelche Geier, die tatsächlich Erfolgskalküle mit geklautem Material schmieden blende ich aus, die interessieren mich nicht.

da fehlt dann aber bei den "was wäre mir lieber" optionen die option "es wird wiederbelebt, und der künstler, der das riff geschrieben hat, wird analog zur relevanz im song an den einnahmen beteiligt".

Das wird ja vl. die Technik irgendwann (Hoffentlich) bringen. Ich hab dazu ja die google suche gepostet.

und in dem kontext empfinde ich die behauptung von remixkünstlern, sie würden in der heutigen daw-welt in der man in 74697846293746983649824634 möglichkeiten ertrinkt, nicht genügend material haben

Ja hmm. Wie einfach es ist sich in diesem ÜBerangebot zu verlieren und nix auf die Reihe zu bringen als Samples zu "klauen". Du tust gerade so, als ob jemand deine komplette Veröffentlichung klauen will. Tatsächlich steht das der Remix o.ä. nur sehr selten in Konkurenz zum Originalwerk. Ich stimme Dir voll und ganz zu, dass der Original urheber auch was vom Erlös (20€ / Jahr?) erhalten sollte, wie gesagt ich denke technisch machbar wäre sowas. Nur wird es nicht gemacht, weil es kein Argument ist, ob etwas die Welt fairer macht sondern ob es Kapital vermehrt. Vl. entwickelt sich ja etwas als nebenprodukt aus der Sony-Sache.
 
Ich feier deep purple trozdem zumal sie ja auch was völlig neues aus dem riff gemacht haben. Und auch led zepplin mag ich. Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass es sowas in jedem genre gibt und gab. Ich hab halt manchmal das Gefuehl, dass man da, gerade weil sampling mehrheitlich im hiphop vorkommt, mit zweierlei mas misst.
 
Wenn ich für einen Song z.B. einen Gitaristen oder Pianisten bitte mir was einzuspielen, so hat der auch Rechte.
Das war früher alles selbstverständlich und hat auch in den meisten Fällen, klar gab es da auch Diebstahl und Urheberrechtsverletzungen, so funktioniert.

Auch hier muss ich leider widersprrechen. Ihr habt euch leztens noch in einem anderen forum ueber den guten alten Nicky Hopkins unterhalten. Trotz der vielen schoenen lieder ist der relativ arm vesrtorben, was auch daran liegt, dass er fuer seine beitraege meist keine rechte erhalten hat, sondern als studiomusiker wie n normales personal bezahlt wurde. es gibt da noch tausende beispiele in denen sog. rocklegenden abgekupfert haben und der eigentliche interpret nichts bekommen hat. led zepplin hatte ich ja schon genannt. ich bin ein grosser dylan fan, aber weiß auch, dass er seine instrumentale mehrheitlich aus alten balladen und folks entnommen hat.
 

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