Urteil zum Thema Sampling

... jegliche Form der Einschränkung, schränkt auch die Kunstfreiheit ein
Aber wo bleibt denn andererseits der Schutz der Kunst des "Originalkünstlers" und seiner Kunstfreiheit eine auch teiweise Verwendung seines Schaffens z.B. abzulehnen?
Es heißt ja bewusst nicht "Kunstanarchie"
Tarantino wäre nicht so erfolgreich ohne diese Technik, weil ohne sie kaum einer seiner Filme existieren würde (wer interessiert ist kann sich ja z.B. mal den Film "Lady Snowblood" ansehen). Viele seiner Filme bestehen aus Aneinanderreihungen von Szenen die zum Teil 1 : 1 aus andern Filmen übernommen wurden.
Vielleicht hat er ja nachgefragt, ob er das Ursprungsmaterial benutzen darf? ;)
.. und ne das mit Kraftwerk stimmt, soweit ich weiss wollte der eine immer nur Kohle abgreifen. :p
Ja, darf er auch. Er hat ja immerhin für das Ausgangsprodukt gearbeitet :p

Man kann aber auch im Umkehrschluss sagen, dass keiner bereit ist für die Leistung des anderen zu bezahlen. Erkläre das morgen mal beim Bezahlen dem Bäcker.
und zum Argument nachbauen: kann man denn einen Sound so einfach 1 : 1 nachbauen?! bezweifle ich stark. Außerdem hat nicht jeder die Möglichkeit dazu, unabhängig davon ob der jenige die Fähigkeiten dazu hätte. Man braucht Platz, ein guten Raum, Instrumente, etc...
Mein Gott, dann lässt man es einfach und macht was eigenes, individuelles. Ist sowieso cooler. Oder fragt nach...

Zudem sagt ja auch keiner, das einem alle Möglichkeiten zustehen.
 
Ich respektiere Leute die rausgehen in die Natur, dort die verschiedensten Geräusche aufnehmen um diese dann in ihrer DAW zu verbiegen.
Diese Leute haben eine ganz klare Vorstellung wie das fertige Werk klingen soll und was sie dafür an Ausgangs-Geräuschen benötigen.
Das würde ich mir sogar anhören weil ich es spannend finde was man aus einfachen Geräuschen machen kann :)
Das nenne ich dann selbstgemachte Geräusche zum Samplen.

Diese Form des Sampeln unterscheidet sich für mich aber grundsätzlich von Sampeln vorhandener Teile eines anderen Musikstückes ...

Zum Sampeln von anderer Musik hat Magix ein gutes System, so ich finde.
Dort kann man alles mögliche an Material erwerben.
Verwendet man das Material nur für den Hausgebrauch, sprich es wird dann nicht veröffentlicht, zahlt man nur 2-5 € für so ein Teil.
Verwendet man das Material um damit ein Werk zu produzieren, welches man dann auch veröffentlichen möchte, zahlt man ein vielfaches davon, sprich 20-100 €.
Das ist ein sehr faires System, so ich finde :)
Wäre vielleicht ein Ausweg zu diesem Thema hier und sogar eine Geschäftsidee ;-)

Man eröffnet quasi eine Samen --- ääh Samplingbank.
Kauft die Rechte von Musikstücken, pregnanten Riffs, usw. auf ... zerschnippselt diese Stücke in kleine Teile und bietet sie zum Erwerb, inkl. Rechte, an!
Das wär doch was für die Beatbastler auf ihren DAW's ?
Hey coole Idee oder ?

.
 
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und zum Argument nachbauen: kann man denn einen Sound so einfach 1 : 1 nachbauen?! bezweifle ich stark. Außerdem hat nicht jeder die Möglichkeit dazu, unabhängig davon ob der jenige die Fähigkeiten dazu hätte. Man braucht Platz, ein guten Raum, Instrumente, etc...

Eben! DAS Argument, für Samples zu bezahlen.

Werden die Sampleurheber nicht bezahlt, so schränkt das die Kunstfreiheit ein.

Gruss
 
Und mal ehrlich, was spricht denn dagegen, einen Sound exakt so selbst zu erzeugen, wie man es braucht, auch ohne Samples? Ausser eigenes Unvermögen am Instrument oder DAW-Software?

Jupp! Nur das Unvermögen der Jungs :)

Vergleich mal mit Dichtern, Lyrikern oder Maler, etc...

Da wird auch kein einzelnes Wort ( Eigenschöpfungen ausgenommen) oder Satz aus einem Roman oder einem Gedicht geschützt.

Was aber unsere Sample Brüder gerne wollen ist eben dann übertragen aus einem oder mehreren Texten bestimmte Stellen kopieren, Sampeln, in neuem Kontext veröffentlichen.

Warum es @schnuffke2 kostenlos gestattet werden soll fremdes Material zu nutzen solange er damit nicht selber Geld verdient bleibt sein Geheimnis.
Wie verquer muss man dafür im Kopf sein?

Geben wir denn nun jedem Menschen jegliche Software und Hardware umsonst, solange er diese nur zum eigenen Spaß benutzen möchte? :-D:-D:-D

Weil, der Ärmste kann sie sich doch nicht selber herstellen!
:-D

Absurd.
 
Ach, jetzt kommt wieder das "Dass sind ja gar keine richtigen Musiker" gebashe. :confused:
 
Ach, jetzt kommt wieder das "Dass sind ja gar keine richtigen Musiker" gebashe. :confused:
hab nicht gelesen das es darum geht.
Es geht ums bezahlen von Dingen die jemand anderer gemacht hat.
Es geht nicht darum wer den Größeren hat ;-)

... ginge es darum hättest du keine Chance :D
 
Mein Gott, dann lässt man es einfach und macht was eigenes, individuelles. Ist sowieso cooler. Oder fragt nach...

Zudem sagt ja auch keiner, das einem alle Möglichkeiten zustehen.

Also ist es doch nicht so einfach (unabhängig davon ob man Instrumente spiele kann) oder? :p

Deine Aussage impliziert zudem das Sampling nichts individuelles/ eigenes ist.

Es gibt zu dem Thema offensichtlich sehr gespaltene oder gegensätzliche Meinungen und wir werden da nicht auf einen Nenner kommen. Ich finds nur schade wenn man sowas gerade zu verteufelt und grundsätzlich ablehnt sowie obendrein alle die auf das Sampling zurückgreifen als kreativlos, ungeschickt oder unfähig bezeichnet oder sie eben allgemein abwertet. Schließlich erfordert das Sampling ja auch so einiges (das Wissen natürlich in den meisten Fällen nur die, die es schonmal selbst gemacht haben)....

Es wäre einfach schön wenn man sich gegenseitig und die individuellen Arbeitsweisen oder kreativen Prozesse etwas mehr respektieren, ja vielleicht sogar anerkennen und wertschätzen würde (ich kann die Sichtweise der Sampling-Gegner ja auch ein Stück weit nachvollziehen, auch wenn mir da der Blick auf die andere Seite fehlt).
Ich denke nämlich hier gehts für einige insgeheim darum das sie Sampling nicht als Kunstform und kreativen Prozess anerkennen wollen, weil man dafür ja kein Instrument spielen brauch und nichtmal die Fähigkeit benötigt Noten zu lesen. Auf deutsch gesagt ist es was für minderbemittelte Beatprodutzaz die zu doof sind Noten zu lesen oder ein Instrument zu spielen, richtig (und auch die Rechnung wäre viel zu kurz gemacht)? :)

Edit: Der Lacunaflow war schon schneller :)

Edit II: Speziell was das Sampling in der Hip-Hop-Kultur angeht, hilfts z.B. auch wenn man sich mal etwas mit der Geschichte auseinander setzt. Da lässt sich nämlich plötzlich ganz einfach nachvollziehen wieso in dieser Szene zugegeben oft ohne Zustimmung auf Samples zurückgegriffen wird. Sowas hat auch einen historischen und gesellschaftliche Hintergrund. Da gehts nicht einfach nur um schlecht erzogene Menschen die nicht den Anstand haben mal nachzufragen...
... die Dinge sind oftmals wesentlich komplexer als es auf den ersten Moment scheint...
 
Zuletzt bearbeitet:
Für diejenigen die es noch nicht kennen ;-)

 
ich hab jetzt nur kurz reingeschaut und gehört.
Ich frage mich grad: "haben die um Erlaubnis gefragt und für die Verwendung des Materials bezahlt ?"

Für mich die einzige Frage die sich für mich zu dem Thema hier stellt :)

Mir geht es nicht darum ob das Sampeln Kunst ist oder ob die DAWler die sampeln Künstler sind!

Die machen und hören ihre Musik ... andere machen und hören andere Musik ... und gut ist :)
 
Nein, es geht hier doch um die Frage, ab wann und unter welchen Umständen man für Zitate bezahlen muss. Das Verfassungsgericht scheint hier die Auffassung zu haben, dass die Urheber des inkriminierten Schnipsels wohl etwas zu weit gehen.
 
"haben die um Erlaubnis gefragt und für die Verwendung des Materials bezahlt ?"
Ja, angeblich soll alles Lizenziert sein, was ich mir aber auch gut vorstellen kann, das war ja keine Hinterhofband.
dann wäre es für mich O.K.
Ich masse mir nicht an darüber Urteil abzugeben ob das Kunst ist oder nicht.

Haben die Jungens dafür bezahlt, lief alles korrekt und ehrenhaft ab, dann :right:
Haben se das nicht, soll se der Musikergott mit seinen Blitzen treffen ;-)

.
 
Warum es @schnuffke2 kostenlos gestattet werden soll fremdes Material zu nutzen solange er damit nicht selber Geld verdient bleibt sein Geheimnis.
Wie verquer muss man dafür im Kopf sein?
Das ist im Moment gültige Rechtssprechung! Ich kann in einem Rahmen samplen, ohne dafür zu bezahlen. Das ist ein demokratischer Konsens, der so Bestand hat. Aber ich bin verquer im Kopf ... sicher, sicher.

Es ist vielmehr immernoch das Geheimnis, was daran jetzt so schlimm ist. Außer hohlen Worten kommt da keine Erklärung.
 
ich hab jetzt nur kurz reingeschaut und gehört.
Ich frage mich grad: "haben die um Erlaubnis gefragt und für die Verwendung des Materials bezahlt ?"

Für mich die einzige Frage die sich für mich zu dem Thema hier stellt :)

Mir geht es nicht darum ob das Sampeln Kunst ist oder ob die DAWler die sampeln Künstler sind!

Die machen und hören ihre Musik ... andere machen und hören andere Musik ... und gut ist :)

Den Standpunkt kann ich durchaus nachvollziehen, wobei für mich nicht ausschließlich das von Bedeutung ist.
Gerade im Beispiel von Lacunaflow sieht man das vom Orginal kaum bis nichts übrig bleibt, insoweit könnte man die Frage stellen was der Urheber des Sampels (kreativ) zum neuen Musikstück beigetragen hat.

Aber naja, da hat eben jeder seine Meinung :drink:
 
Gerade im Beispiel von Lacunaflow sieht man das vom Orginal kaum bis nichts übrig bleibt,

Wenn nichts übrigbleibt, kann man ja auch gleich auf die Samples verzichten, und stattdessen seine eigenen aufnehmen. Andererseits wird es für die Sampleurheber dann auch extrem schwierig sein, nachzuweisen, von wem die Samples stammen.

Sobald man die Samples aber erkennt, so ist wohl gerade dieser spezielle Sound dieses Samples wichtig für das Stück gewesen - dann soll der Sampler auch dafür zahlen.


Die Urheber der ursprünglichen Sample-Aufnahme haben ja Zeit, Kreativität und Geld dafür investiert, diesen Sound zu erstellen.
Die Klauer wollen zwar diesen Sound, aber weder Zeit, Kreativität noch Geld dafür investieren. Sondern sich umsonst an anderer Leute geistigem Eigentum bedienen.

Gruss
 
Deine Aussage impliziert zudem das Sampling nichts individuelles/ eigenes ist.
Wenn Du stumpfes Absamplen (also 1:1 kopieren) meinst, stimme ich Dir zu.
Aber wenn es kreativ "verwurstet" wird ist das für mich ein anderes Ding ("The Prodigy" macht das da schon zeilweise sehr spannend). Ich pauschalisiere da nicht.

Also noch mal zu den Möglichkeiten:

Heutzutage haben wir alle mehr als genug davon. Das kann also doch nicht der Grund sein, dass man nur stumpf samplen muss ohne jegliche kreative Weiterverwertung. Wer es dennoch nicht kann, dem fehlt es mMn. nur an max. zwei Eigenschaften: Wissen und/oder Talent.

Wenn ich dennoch nicht über die o.g. Möglichkeiten verfüge nutze ich das technisch Gegebene und mache damit etwas spannendes. So entstand u.a. ja irgendwie auch der ganze House-Sektor.

Und wenn auch dieses nicht reicht bleibt trotzdem noch eine Möglichkeit: Einfach nachfragen, ob man das Sample nutzen darf oder eines kaufen? Das ist doch nicht wirklich schwierig zu bewerkstelligen.
genau, wir streiten ja nicht, wir diskutieren doch nur und das ist gut so :drink:
Genau!
:drink:
 
Ich finds nur schade wenn man sowas gerade zu verteufelt und grundsätzlich ablehnt sowie obendrein alle die auf das Sampling zurückgreifen als kreativlos, ungeschickt oder unfähig bezeichnet oder sie eben allgemein abwertet. Schließlich erfordert das Sampling ja auch so einiges (das Wissen natürlich in den meisten Fällen nur die, die es schonmal selbst gemacht haben)....

Junge, komm mal wieder runter. :) Wo hast Du das hier gelesen? Du versuchst gerade sehr bewusst einer Seite etwas unter zu schieben und das ist doppelt übel.

Es geht hier doch die gesamte Zeit nicht darum was Du da gerne hättest, sondern vorrangig um die Frage soll zukünftig legal und kostenfrei sich Jeder bei Jedem und Allem bedienen können in Bezug auf Verwenden von Versatzstücken von Songs.


Es wäre einfach schön wenn man sich gegenseitig und die individuellen Arbeitsweisen oder kreativen Prozesse etwas mehr respektieren, ja vielleicht sogar anerkennen und wertschätzen würde
Niemand hat im Thread SAMPLING als Technik in Frage gestellt. Das ist s.o. voll Dir hier bewusst eine Unterstellung und der Versuch das Ganze in eine bestimmte Ecke zu stellen.

QUOTEOTE="DHG, post: 2536651, member: 81750"]Speziell was das Sampling in der Hip-Hop-Kultur angeht, hilfts z.B. auch wenn man sich mal etwas mit der Geschichte auseinander setzt. Da lässt sich nämlich plötzlich ganz einfach nachvollziehen wieso in dieser Szene zugegeben oft ohne Zustimmung auf Samples zurückgegriffen wird. Sowas hat auch einen historischen und gesellschaftliche Hintergrund.[/QUOTE]

Wie leben jetzt und Du hast wie jeder andere Mensch die heutigen Möglichkeiten und nicht diejenigen Deiner Vorfahren! :-D

Die waren drauf angewiesen sich die Drums und Grooves von alten Platten zu ziehen.

Du aber lebst im Vergleich dazu im Schlaraffenland, hast Millionen völlig kostenfreier bzw. billig zu erwerbender Loops jeglicher Stilrichtung, jeglicher Instrumente, vocals zur Verfügung...bis hin zu Milliarden frei verfügbarer ganzer Songs (bei Einhaltung der Regeln). Und dann, bei all dieser Pracht wird von Dir und Anderen hier der kostenlose Zugriff auf das gesamte Repertoire der Menschheit gefordert :-D weil ihr unbedingt lizenzierte Samples braucht. Ja nee, is klar! :-D:-D:-D

Und dieses “Sampeln ist auch Kunst und ihr wisst ja überhaupt nicht wie schwer das ist kannst Du mal gleich komplett stecken lassen.:-D
Wir sind hier in einem Fach Forum. Ich möcht mal sehen wer von uns Beiden besser mit einem Sampler umgehen kann, ob Hardware oder Software, egal :-D
Dein Pech dass wir 2018 schreiben.

Meine Beiträge zu den Recording.de Remix contests kann Jeder seit Jahren und gerade wieder aktuell ja anhören. Von Dir haben wir noch nie etwas Gesampeltes gehört :) Tja.
Merkst Du was?
Mir geht es nicht darum ob das Sampeln Kunst ist oder ob die DAWler die sampeln Künstler sind!

Die machen und hören ihre Musik ... andere machen und hören andere Musik ... und gut ist :)
So ist es, das aber wollen einige Teilnehmer hier zu gern anders interpretieren.
Nein, es geht hier doch um die Frage, ab wann und unter welchen Umständen man für Zitate bezahlen muss.

Amen.
 

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