Über "Über den Wolken"

  • Ersteller Andaraginga
  • Erstellt am
Reinhard Mey, Martin Betz, Matthias Reim. Die sind doch alle völlig überbewertet.
 
Ich bin auf ein Statement von Reinhard Mey gespannt.
 
Ach so, kleiner Nachtrag zum Ganzen.

Als langjähriger Pilot hatte ich noch nie, zu keiner Sekunde, irgendein Verständnisproblem mit diesem Text.
Ganz im Gegenteil! Well done Reinhard Mey. Es gibt da keinerlei sachliche Fehler drin, das ist alles kompletter Schmarrn, was der Typ da schreibt.
 
Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und bin der Meinung, dass "sachliche Fehler" in Songtexten völlig unerheblich sind, so lange beim Hörer im Kopf Bilder entstehen mit denen er etwas anfangen kann und die ihn emotional "mitnehmen" bzw. fesseln.
Kopfkino und Emotionen beim Hörer auslösen ist für mich die Kunst-Mey hat das mit diesem Text/Song doch prima hinbekommen.

Mir geht so ein kleingeistiges Getue echt auf den Sack, besonders wenn ich mir dann dem seine eigenen "Ergüsse" anhöre...sorry, aber wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit so großen Steinen schmeissen :]->
 
Abgemacht! Neuer "Lernen von ..."-Thread mit "Über den Wolken", damit der gute Betz mal was lernt. Wer übernimmt?
 
Bei einer Textanalyse geht es immer um mehr, als um Subjektives. Schon mal aus dem Grund, weil Sprache und Dichtung Gesetzmäßigkeiten unterliegen.
Da gebe ich dir völlig Recht!

Warum diskutieren Musiker beispielsweise heftigst über Akkordfolgen, Modi oder Sounds?? Ist das, bei Lichte besehen, nicht ebenfalls reinste Gewohnheit und Geschmacksache?!?

Oder anders gefragt: Was ist an Kunst, Kritik und Kritikkritik objektiv?

Ich teile die Meinung von Betz nicht - nicht weniger, aber auch nicht mehr! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Reinhard stellt sich alleine mit seiner Gitarre auf die Bühne und begeistert tausende.
Was solls da zu diskutieren geben?
Habe den link gar nicht angeklickt.
Er ist für mich immer noch der erste deutsch-Rapper.
Ein Barde.
Wer ihm am Zeug flicken will, der soll erstmal vergleichbares liefern.
Punkt!
:)
 
Aus psychologischer Sicht wären es interessant, die Beweggründe für eine solche "Kritik" zu hinterfragen.
 
  • Danke
Reaktionen: CFR
Ich teile die Meinung von Betz nicht - nicht weniger, aber auch nicht mehr! :)
Ich vermute ja, dass es eigentlich um etwas ganz anderes geht. Betz kritisiert Texte. Die versammelte Mehrheit hier kritisiert Betz.

Hier die Sachebene - da die der Person.
 
Betz kritisiert Texte.
Nee, Betz kritisiert im konkreten Fall nicht rein auf der Sachebene.
Scheinbar. Aber er greift den Komponisten und Texter Mey ja auch generell an.
Und er fällt ein Urteil über den Text, nämlich "überbewertet" oder? Ganz sachlich? Lol.
Hat sich was mit "sachlich" aka rein objektiv oder was immer.
 
...warum kritisiert ein Amateur Songtexte von Personen, die von Ihrer Kunst leben können? Und das mit so einer Überheblichkeit? Und nochmal, ein Songtext steht immer im Zusammenhang mit der Melodie und der Musik und ist kein Gedicht, das alleine wirken muss.
 
ebenso kann ich die Abgrenzung von "stauben" und "stäuben" nicht nachvollziehen
Wie ein Schleier staubt der Regen.
meinst du das hier?
Einmal passt es zu seinem Stil was die Ausdrucksweise angeht auch gibt es Bestäuber auf Flaschen mit denen man Blumen Feuchtigkeit spendiert.
Staub ist in dem Fall auch ganz gut gewählt da Staub in jede Ritze reingeht, das gleiche gilt mit diesem fiesen Nieselregen der durch Wind einem ins Gesicht bläst, fies Nasskalt sowas :D

Und der nasse Asphalt bebt.
Das wurde auch Kritisiert, es gibt unsichtbare kräfte die ein Flugzeug entgegnen muss / Erzeugt diese Kräfte übertragen sich ja auch auf den Boden die Pfützen machen das für unser Auge Sichtbar,

Dann hat der Typ da noch falsch Zitiert

Es heißt in den Pfützen schwimmt Benzin, da Benzin Öl enthält wird es zur Linse da es sich nicht mit dem Wasser verbindet, Sonnenlicht scheint auf die Pfütze / Öl Lichtbrechungen entstehen Farben bilden sich wie bei einem Prisma, nur nicht so klar, da Benzin sich verflüchtigt ist es in Bewegung daher die Schlieren.
Nagelt mich da aber jetzt nicht fest ich bin kein Physiker aber so erkläre ich mir das.

Er schreibt bzw Zitiert:

in den Wolken schwimmt Benzin
schillernd wie ein Regenbogen

Das sagt er dazu.
„Wolken spiegeln sich darin“ – da bin ich im Zweifel: Ob sich in den Benzinschlieren einer Pfütze noch etwas spiegeln möchte? Gemeint ist wohl: Da sind Pfützen, auf manchen schwimmt Benzin, in andern spiegeln sich die Wolken.

Der Typ ist so doof das tut schon weh, das kommt davon wenn man nicht mal ins Freie geht und etwas die Natur beobachtet.

Das mit der Luftaufsichtsbaracke finde ich zb gut, es hat was von einem Provisorium da darf sich jeder ausmalen wie solche eine Luftaufsichtsbaracke aussieht und Jacke reimt sich natürlich hervorragend darauf :D

Es kommt vor das man einen gelesenen Text nicht gleich versteht oder anders Auffasst, wenn der Autor es aber mal vorliest wird/könnte es klarer und verständlicher werden, Betonung, Pausen usw sind dann sehr wichtig.
Darum gibt es ja auch schon mal Streit im Forum, je nach Stimmung wird es auch so aufgefasst und schon gehts los.
 
Das hab ich noch vergessen.

Über den Wolken
Muss die Freiheit wohl grenzenlos sein
Alle Ängste, alle Sorgen
Sagt man
Blieben darunter verborgen
Und dann
Würde was uns groß und wichtig erscheint
Plötzlich nichtig und klein.

Was ist denn an Und dann falsch, der Gedanke wurde zu ende Gedacht es folgt eine weitere Erkenntnis, das Timing die Pause das ist eine super Überleitung.
 
Betz kritisiert Texte.
Das soll er wegen mir machen.
Ich finde auch das Argument nicht angemessen, er dürfe das erst, wenn er selbst entsprechendes geleistet hat.

Aber über den Wolken ist für mich unabdingbar kein reiner Text. Und den Text aus dem Kontext (Musik/Gesang/Vortrag) zu reißen, ist ein kapitaler Fehler.
Es wäre interessant zu erfahren, ob Reinhard Mey erst den Text hatte und dann die Musik dazu gemacht hat, oder umgekehrt. Ich vermute es war ein Prozess, das Eine ist mit dem Anderen zu einer Einheit gewachsen.

Es mag auch sein, dass einiges aus dem Text bei kritischer Betrachtung unbeholfen wirkt. Ich finde, genau das macht den Charme aus. Es ist ja auch keine "Flughafen-Besichtigungs-Bedienungsanleitung".
 
Ein paar Beispiel für die "hohe Schule der Argumentation" hier...:
spielt als Argument keine Rolle
Personen, die von Ihrer Kunst leben können
spielt als Argument keine Rolle
mit so einer Überheblichkeit
ist eine subjektive Wahrnehmung bzw. Unterstellung - spielt als Argument keine Rolle
ist kein Gedicht, das alleine wirken muss.
hat das Betz so behauptet? Nur weil er es in der Kategorie "überschätzte Gedichte" hat, bedeutet das nicht, dass er das damit sagen will. Faust I ist ja auch kein Gedicht. Also wieder: eine Unterstellung


Eiermann bringt zwar einige tatsächliche Argumente, vermengt sie aber leider mit solchen Ausfälligkeiten:
Abwertung der Person -> soll auch dessen Kritik in ein schlechtes Licht rücken
Der Typ ist so doof das tut schon weh
brutale Abwertung der Person -> soll auch dessen Kritik in ein schlechtes Licht rücken
das kommt davon wenn man nicht mal ins Freie geht und etwas die Natur beobachtet.
mehr ad hominem geht fast gar nicht -> bösartige, hasserfüllte Diffamierung . . . kein Argument, sondern wieder der Versuch, durch Beschmutzung der Person die Kritik zu entwerten
 
Es mag auch sein, dass einiges aus dem Text bei kritischer Betrachtung unbeholfen wirkt. Ich finde, genau das macht den Charme aus. Es ist ja auch keine "Flughafen-Besichtigungs-Bedienungsanleitung".
Genauso geht es mir mit dem Text auch. Ich war nicht einmal "langjähriger Pilot", und trotzdem konnte der Text bei mir immer andocken. Ich fand ihn immer gut. Aber ich bin auch ein offener Mensch, der bereit ist, seine eigenen Gedanken in Frage stellen zu lassen - das hat Betz für mich getan und auch das finde ich gut. Weil er nachvollziehbar argumentiert.
 

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