Text über Heimat

[speedtom]

Also als Deutscher fühle ich mich auch bei jedem Besuch in den USA pudelwohl, weil die Art einfach toll ist, das sagt allein noch nichts aus über die Herkunft

Ja, da habe ich mich vielleicht nicht richtig ausgedrückt. Nicht nur pudelwohl, irgendwie so als wäre ich unter meinesgleichen. Hier in Frankfurt gelte ich manchmal als extrovertiert, zu gut gelaunt, freakig. Kennst du blind melon mit rain? So in etwa:

 

[ModulationMatrix]

Also als Deutscher fühle ich mich auch bei jedem Besuch in den USA pudelwohl, weil die Art einfach toll ist, das sagt allein noch nichts aus über die Herkunft

Ja, da habe ich mich vielleicht nicht richtig ausgedrückt. Nicht nur pudelwohl, irgendwie so als wäre ich unter meinesgleichen. Hier in Frankfurt gelte ich manchmal als extrovertiert, zu gut gelaunt, freakig.

Hehe, ja, ich kanns mir vorstellen.

 

[JeZe]

@JeZe

Akzeptierst Du jemand, der Angst vorm Fliegen hat oder Angst vor Spinnen? Angst ist eine uns angeborene Eigenschaft, die maßgeblich für das Überleben der Menschheit war und ist.

Mitgefühl und Hilfsbereitschaft sind ebenfalls angeborene Eigenschaften. Das ist schon alles ganz schön und gut. Wir haben alle diese Eigenschaften in verschiedener Ausprägung. Cool. Und wenn ich jemandem begegne, bei dem die Angst überwiegt, dann nenne ich den ängstlich. Und wenn jemand gegenüber Ausländern Angst empfindet, weil er sich noch nicht dran gewöhnt hat, dann nenne ich so jemanden einen ängstlichen, herzlosen Blödmann. So feine Unterschiede zu machen, erscheint mir sinnvoll.

Wir haben also jemanden, der Angst davor hat, dass sich seine Lage verschlechtert und jemand anderen (dich), der denjenigen beleidigt. Was macht dich so sicher, dass andere zu beleidigen eine besseres menschliches Verhalten ist als (ev. auch grundlos) Angst zu haben?

Oder anders gesagt: wenn jemand Angst vor Spinnen hat, ertrinken deswegen nicht Leute im Mittelmeer. Insofern finde ich solche Leute nicht ganz so blöd.

Zwischen Österreich und Deutschland ist kein Mittelmeer.

 

[User70408]

Zwischen Österreich und Deutschland ist kein Mittelmeer.

+1

 

[User70408]

Seitdem wohne ich in Frankfurt. Ich liebe meine Stadt, die Leute, den rauhen Charme des Hessischen, meinen Verein (auch wenn wir gerade verloren haben, ich komme gerade aus dem Stadion).

Du sprichst grad etwas interessantes zum Thema "Heimat" für mich an.

Bitte meine kommenden Ausführungen nicht falsch verstehen, weil du ja ein Anhänger der runden Kugel bist !

Noch nicht so lange her, da hat mein Arbeitgeber, der Direktor, den gesamten Führungsstab, so auch mich, ins Wiener Happelstadion zu einem Länderspiel - ein Qualifikationsspiel zur EM eingeladen.
Ich bin ja Sportbegeistert, aber hatte ehrlich gesagt mit Fussball nie was am Hut. Wie schon oben geschrieben war meine Sportart immer die Leichtathletik, ja auch Schwimmen, also eher die Individualsportarten, weniger die Mannschaftssportarten.

War jetzt seit Jahrzehnten, sicher 35 Jahre her, das erste Match wo ich zugegen.
Ich hab da die ganze Szenerie mit leichtem Argwohn beobachtet.

Irgendwie hatte ich während der ganzen Zeit nicht so das Gefühl, hier geht es um eine sportliche Auseinandersetzung, schon alleine der Sprachgebrauch der zu vernehmen war.
Eigentlich war es ja ein Länderspiel, ich hatte aber das Gefühl es ging um einen Länderkampf ...

Auch die Medien im Vorfeld, wie auch nach dem Spiel, verwendeten Worte wie - "Schicksalschlacht". "Es geht ums Überleben", die "feindliche Mannschaft bezwingen", uvm ...

Es war auf den Rängen für mich ein gewisses - "Miteinander" spürbar.
Gemeinsam wurden die "Schlachtgesänge" angestimmt.

Also wie gesagt bitte nicht falsch verstehen, sonst habe ich hier gleich alle Fußballanhänger gegen mich, werden sicher nicht wenige sein, und kann aus dem Forum auswandern

aber irgendwie hatte ich ein wenig das Gefühl bei dem Spiel ging es den Leuten nicht nur um eine sportliche Auseinandersetzung, sondern auch um patriotische Heimatliebe ...

"Patriotische Heimatliebe" verbinde ich jetzt aber nicht wirklich mit Sport, da steckt für mich weit mehr drin ...


.

 

[speedtom]

Irgendwie hatte ich während der ganzen Zeit nicht so das Gefühl, hier geht es um eine sportliche Auseinandersetzung, schon alleine der Sprachgebrauch der zu vernehmen war.
Eigentlich war es ja ein Länderspiel, ich hatte aber das Gefühl es ging um einen Länderkampf ...

Ist dir das denn so fremd, auch als Trainer eines Individualsportlers? Warst du denn nicht stolz, wenn sich dein Zögling gut im Länderkampf geschlagen hat?

 

[User70408]

Irgendwie hatte ich während der ganzen Zeit nicht so das Gefühl, hier geht es um eine sportliche Auseinandersetzung, schon alleine der Sprachgebrauch der zu vernehmen war.
Eigentlich war es ja ein Länderspiel, ich hatte aber das Gefühl es ging um einen Länderkampf ...

Ist dir das denn so fremd, auch als Trainer eines Individualsportlers? Warst du denn nicht stolz, wenn sich dein Zögling gut im Länderkampf geschlagen hat?

Ja klar war ich stolz, weil ich ihn ja trainiert hab

Aber da war null Nationalstolz dabei, das ist mir fremd !
Ich konnte mich immer an der Leistung erfreuen, klar.
Da stand im Mittelpunkt der Sportler, nicht die Nation...

Aber um das geht es ja nicht, nicht um das Gefühl des Trainers.

Ich frag mich was denn bei der Zuschauermenge im Fußballtadion für eine Erwartungshaltung im Mittelpunkt steht ?

Es war deutlich mehr als nur der sportliche Wettstreit zwischen zwei Fußball-Mannschaften.
Da wurde tatsächlich gegen eine andere Nation "gekämpft".
Und letztendlich haben "Wir" alle gemeinsam - Spieler und Zuschauer - den Gegner besiegt ...
Ja das hab ich stark gespürt; es waren ja 48.000 Menschen die gemeinsam um den Sieg gekämpft haben, da !

Zum Glück war es diesmal "nur" ein Fußballspiel ...



.

 

[User70408]

-

hat sich das Forum wieder mal selbstständig gemacht ... ich glaube es wollte was schreiben ... nein, doch nicht

 

[AndiPaulo]

aber irgendwie hatte ich ein wenig das Gefühl bei dem Spiel ging es den Leuten nicht nur um eine sportliche Auseinandersetzung

Ich hab mal nen Artikel gelesen wo das Phänomen Fußball folgendermassen erklärt wurde:

Der Mann ist physisch und psychisch sehr geeignet um an Jagdpartien teizunehmen. Allerdings hat die Menschheit seit 12000 Jahren ein Problem: Wohin mit den Jägern, die keiner mehr braucht?
Da kommt Fußball als Triebabfuhr ins Spiel: 11 Mann probieren, mit einem ballistischen Objekt etwas Großes zu treffen, was sich mit allen Kräften erbittert wehrt.

Frauen haben es da einfacher:
Sie hatten in der Jäger-und-Sammler-Gesellschaft eher den Sammler-Teil, sie sind zufrieden wenn sie in ihrem Körbchen etwas heimtragen können. Ihnen ist der nahtlose Übergang zum Konsumenten gelungen.

 

[JeZe]

Seitdem wohne ich in Frankfurt. Ich liebe meine Stadt, die Leute, den rauhen Charme des Hessischen, meinen Verein (auch wenn wir gerade verloren haben, ich komme gerade aus dem Stadion).

Du sprichst grad etwas interessantes zum Thema "Heimat" für mich an.

Bitte meine kommenden Ausführungen nicht falsch verstehen, weil du ja ein Anhänger der runden Kugel bist !

Noch nicht so lange her, da hat mein Arbeitgeber, der Direktor, den gesamten Führungsstab, so auch mich, ins Wiener Happelstadion zu einem Länderspiel - ein Qualifikationsspiel zur EM eingeladen.
Ich bin ja Sportbegeistert, aber hatte ehrlich gesagt mit Fussball nie was am Hut. Wie schon oben geschrieben war meine Sportart immer die Leichtathletik, ja auch Schwimmen, also eher die Individualsportarten, weniger die Mannschaftssportarten.

War jetzt seit Jahrzehnten, sicher 35 Jahre her, das erste Match wo ich zugegen.
Ich hab da die ganze Szenerie mit leichtem Argwohn beobachtet.

Irgendwie hatte ich während der ganzen Zeit nicht so das Gefühl, hier geht es um eine sportliche Auseinandersetzung, schon alleine der Sprachgebrauch der zu vernehmen war.
Eigentlich war es ja ein Länderspiel, ich hatte aber das Gefühl es ging um einen Länderkampf ...

Auch die Medien im Vorfeld, wie auch nach dem Spiel, verwendeten Worte wie - "Schicksalschlacht". "Es geht ums Überleben", die "feindliche Mannschaft bezwingen", uvm ...

Es war auf den Rängen für mich ein gewisses - "Miteinander" spürbar.
Gemeinsam wurden die "Schlachtgesänge" angestimmt.

Also wie gesagt bitte nicht falsch verstehen, sonst habe ich hier gleich alle Fußballanhänger gegen mich, werden sicher nicht wenige sein, und kann aus dem Forum auswandern
.

Wenn das eine Ausnahmeerscheinung bei Länderspielen wäre, wäre es befremdlich, aber es ist bei jedem Spiel Hamburg gegen St. Paul oder FC Bayern gegen 1860 München in noch viel stärkerem Maße der Fall.

 

[User70408]

@JeZe

Hm, ja das hab ich fast befürchtet ...

 

[popnapp]

@JeZe

Was macht dich so sicher, dass andere zu beleidigen eine besseres menschliches Verhalten ist als (ev. auch grundlos) Angst zu haben?

Die Justiz gibt mir recht. Beleidigung ist ein weniger schwerer Tatbestand als unterlassene Hilfeleistung.

Zwischen Österreich und Deutschland ist kein Mittelmeer.

Guter Witz. Und was ist mit dem Bodensee?

 

[JeZe]

@JeZe

Was macht dich so sicher, dass andere zu beleidigen eine besseres menschliches Verhalten ist als (ev. auch grundlos) Angst zu haben?

Die Justiz gibt mir recht. Beleidigung ist ein weniger schwerer Tatbestand als unterlassene Hilfeleistung.

Du wirst Dich wundern: ein ängstlicher Blödmann zu sein ist nicht justiziabel, diesen zu beleidigen aber schon.

Unterlassene Hilfeleistung gibt es nur bezogen auf eine konkrete Person und Situation. Solch eine Person müsste dann direkt aus einem Kriesengebiet über die Nordsee zu uns kommen und der verängstigte Blödmann müsste sich weigern sie aus dem Wasser zu lassen. Dann - und nur dann - würde Deine vereinfachte und konstruierte Argumentation Sinn ergeben.

Verstehe mich nicht falsch - ich setze mich auch dafür ein, dass wir helfen, aber "das wie" muss doch wohl diskutiert werden dürfen unter Anhörung aller Argumente und ohne Vertreter bestimmter Meinungen vor vornherein zu diffamieren und zu diskreditieren.

 

[holgi]

Unsere Heimat, das sind nicht nur die Städte und Dörfer,
Unsere Heimat sind auch all die Bäume im Wald
Unsere Heimat ist das Gras auf der Wiese, das Korn auf dem Feld,
Und die Vögel in der Luft und die Tiere der Erde
Und die Fische im Fluß sind die Heimat

Und wir lieben die Heimat, die schöne
Und wir schützen sie, weil sie dem Volke gehört,
Weil sie unserem Volke gehört

@holgi
"Heimat" ... "Volk" , hm

wer ist das "Volk" ?

"Volk", das sind für mich alle Menschen dieser Erde

was ich dann nicht verstehe ist der Teil - "Und wir schützen sie, weil sie dem Volke gehört"

Vor wem muss man die Heimat schützen ?

Außer vielleicht, das man gemeinsam die gemeinsame Heimat Erde z.B. vor der Umweltverschmutzung schützen muss, ja das verstehe ich



.

Ich habe dieses Lied samt dem Text verlinkt um zu zeigen, wie man damals in der DDR Heimat besungen hat, und im gleichen Atemzuge die Bereitschaft diese Heimat zu verteidigen, bei denen ging nur sehr wenig ohne militärische "Unterstützung"

Das habe ich damals erkannt und verabscheut, diese Lieder waren oberflächlich und passten in den kalten Krieg, aber immer wenn ich sie heute höre erinnere ich mich an meine Heimat, meine Kindheit und Jugend.

 

[Teestunde]

@holgi

Das habe ich damals erkannt und verabscheut, diese Lieder waren oberflächlich und passten in den kalten Krieg, aber immer wenn ich sie heute höre erinnere ich mich an meine Heimat, meine Kindheit und Jugend.

Verabscheut hab ich sie nicht, aber es hat mich genervt, weil man diese Lieder überstrapaziert hat. Heute erlebe ich mich dabei, wie ich einen ganzen Nachmittag DDR-Kinderlieder höre. Da geht es mir wie dir.

 

[holgi]

@holgi

Das habe ich damals erkannt und verabscheut, diese Lieder waren oberflächlich und passten in den kalten Krieg, aber immer wenn ich sie heute höre erinnere ich mich an meine Heimat, meine Kindheit und Jugend.

Verabscheut hab ich sie nicht, aber es hat mich genervt, weil man diese Lieder überstrapaziert hat. Heute erlebe ich mich dabei, wie ich einen ganzen Nachmittag DDR-Kinderlieder höre. Da geht es mir wie dir.

Ne, verabscheut ist zu krass, stimmt schon, aber doof fand ich das

Im Kindergarten haben wir Winkelemente zum Ersten Mai gebaut, das waren Papppanzer, und im Buddelkasten haben wir Sand aufgeschüttet und vorne schräg den Spaten rein getan, das war unser Panzer.

Mitte der 80er hat eine Arbeitskollegin von mir erzählt, wie ihre Mutter, die Kindergartenleiterin war, Besuch von irgendwelchen Funktionären bekam die nachschauten, ob genug Militär-Spielzeuge vorhanden waren.

Anfang der 80er begann in der DDR eine Zeit der Remilitarisierung des zivilen Lebens, in den Schulen die vormilitärische Ausbildung mit den dreiwöchigen Lageraufenthalten in den Sommerferien für die Jungs der 8. und 9. Klassen, dort wurden wir auch von Offiziersanwärtern im Wehrdienst betreut, und zeitgleich den Sani-Kursen/Zivilverteidigungwochen für die Mädels in der Schule selber.

Wenn du nicht schiessen wolltest im Lager musstes du vor hunderten von Kameraden beim Antreten vortreten und es laut sagen, da war dir Spott und Hohn sicher, der Gruppendruck dort war enorm, niemand hätte dich geschützt vor den Reaktionen derer, die einfach nur Bock auf Stress hatten wenn du dich so geoutet hättest.

Da war es klüger zuvor in der Schule dies schon anzumelden und den Sommer dann mit den Mädels bei der Zivilverteidigung abzuhängen. Problem hierbei war jedoch, man wollte mit 14/15 nicht als Laschi durchgehen und mit den Weibern rumsitzen während die Kumpels Soldaten im Dreck spielten, auch hier; Gruppendruck.

Gott was habe ich diese Zeit gehasst.

 

[User70408]

Unsere Heimat, das sind nicht nur die Städte und Dörfer,
Unsere Heimat sind auch all die Bäume im Wald
Unsere Heimat ist das Gras auf der Wiese, das Korn auf dem Feld,
Und die Vögel in der Luft und die Tiere der Erde
Und die Fische im Fluß sind die Heimat

Und wir lieben die Heimat, die schöne
Und wir schützen sie, weil sie dem Volke gehört,
Weil sie unserem Volke gehört

@holgi
"Heimat" ... "Volk" , hm

wer ist das "Volk" ?

"Volk", das sind für mich alle Menschen dieser Erde

was ich dann nicht verstehe ist der Teil - "Und wir schützen sie, weil sie dem Volke gehört"

Vor wem muss man die Heimat schützen ?

Außer vielleicht, das man gemeinsam die gemeinsame Heimat Erde z.B. vor der Umweltverschmutzung schützen muss, ja das verstehe ich



.

Ich habe dieses Lied samt dem Text verlinkt um zu zeigen, wie man damals in der DDR Heimat besungen hat, und im gleichen Atemzuge die Bereitschaft diese Heimat zu verteidigen, bei denen ging nur sehr wenig ohne militärische "Unterstützung"

Das habe ich damals erkannt und verabscheut, diese Lieder waren oberflächlich und passten in den kalten Krieg, aber immer wenn ich sie heute höre erinnere ich mich an meine Heimat, meine Kindheit und Jugend.

@holgi
Vielen Dank fürs Verlinken
Niemand kann seine Kindheitserinnerungen verleugnen.
Das damals erlebte, auch gehörte, ist dann Teil von einem selbst.

Ich war in den 90ern, dank dem Sport, auch sehr viel in der ehemaligen DDR.
Noch heute habe ich Freunde in Chemnitz, Leipzig, Halle, Dresden, Erfurt, Magdeburg, ich hab dort viele Monate meines Lebens verbracht.
Das war damals so 5-10 Jahre nach der Öffnung.
Ich kann mich an viele Diskussionen, die ich nicht missen möchte, erinnern.
Da ging es um den Einfluss des DDR Sozialismus in den Sport aber auch in die Kunst und Musik.

Egal ob ein wissenschaftliches Buch, die Eröffnung einer Meisterschaft, oder ein Liedtext, der Sozialismus musste seinen gebührenden Platz einnehmen.

Das war aber nicht nur damals in der DDR so.
Noch heute ist z.B. das Pentagon in den USA der größte Sponsor von Hollywood.
Nur wer in seinem Drehbuch genug Platz für die Glorifizierung des US Amerikanischen Militärs vorsieht, bekommt diese Zuwendungen!
Filme wie z.B. "Pearl Harbor" wären ohne Pentagon nicht finanzierbar gewesen.
Alles wurde für den Film vom Pentagon kostenfrei zur Verfügung gestellt, dafür hatte das Pentagon auch die Entscheidungsmacht ob der Film für die Veröffentlichung freigegeben wird ...

Aber viele, vom Pentagon finanzierte, amerikanische Filme sind wichtiger Bestandteil meiner Erinnerungen aus meiner Kindheit ...
ach wie ich diese Western geliebt habe, mein liebstes Spiel waren damals diese Cowboy und Indianerfiguren, ich hatte auch so ein tolles Fort, einige Planwägen und Tipis

Ich hab aber, trotz des Pentagon, immer zu den Indianern gehalten, das war in den späten 60ern ... zur gleichen Zeit sangen Bob Dylan und Joan Baez gegen Vietnam ... das haben mir aber die amerikanischen Spielfilme zeitgleich nicht gezeigt, dass checkte ich zeitversetzt erst ein paar Jahre später ... so lernte ich letztendlich das Spiel auf der Gitarre

Ich weiß, das hat jetzt alles nix mit dem von dir verlinktem Lied zu tun ... ist mir nur grad so eingefallen



.

 

[Teestunde]

@holgi

Gott was habe ich diese Zeit gehasst

Ich hab mir (zum Glück) den Fuß verstaucht und bekam für die drei Wochen eine Sportbefreiung. Das hat mich gerettet. Ich werde nie vergessen, wie glücklich ich war. Unser Sportunterricht war nämlich sehr hart, weil die Leistungspunkte sich an der Norm der KJS (Kinder- und Jugendsportschule) orientierten, die bei uns in Frankfurt stationiert war. An die Forderungen sind nur die härtesten Sportler herangekommen. Für jemanden wie mich bestand null Chance, wenigstens eine Drei zu kriegen.
Unsere armen Jungs hatten es noch schwerer: jeden Morgen fünf Stadionrunden Dauerlauf irgendwo oben an der Ostsee. Und Leute aufspießen mit einem echten Bajonett. Kein Kontakt nach Hause die ganzen drei Wochen...

 

[holgi]

Das war aber nicht nur damals in der DDR so.

Ja, und diese Erkenntnis war ein Schock für mich NACH der Wende, also nicht das man das nicht schon irgendwie gewusst hat damals, aber im Osten hatte man ein derart verklärtes Bild vom Westen, das glaubt kein Schwein, hahaha.... In den Jahren dann die der Wende folgten wurde es um so offensichtlicher.

Ich meine, erzähle deinem Kind es darf nie auch unter keinen Umständen jemals auch nur eine Süssigkeit naschen, das arme Kind wird davon fantasieren und darin wohl die Lösung aller Probleme der Welt sehen

 

[holgi]

@holgi

Gott was habe ich diese Zeit gehasst

Ich hab mir (zum Glück) den Fuß verstaucht und bekam für die drei Wochen eine Sportbefreiung. Das hat mich gerettet. Ich werde nie vergessen, wie glücklich ich war. Unser Sportunterricht war nämlich sehr hart, weil die Leistungspunkte sich an der Norm der KJS (Kinder- und Jugendsportschule) orientierten, die bei uns in Frankfurt stationiert war. An die Forderungen sind nur die härtesten Sportler herangekommen. Für jemanden wie mich bestand null Chance, wenigstens eine Drei zu kriegen.
Unsere armen Jungs hatten es noch schwerer: jeden Morgen fünf Stadionrunden Dauerlauf irgendwo oben an der Ostsee. Und Leute aufspießen mit einem echten Bajonett. Kein Kontakt nach Hause die ganzen drei Wochen...

Ja, und jeden Morgen VOR dem Frühstück 3000 Meter laufen, dann am Nachmittag ABC Marsch für jene, die frech waren (also ICH), es gab nur ein paar ABC Anzüge samt Gasmaske, einer davon war meiner, bei 30 Grad. Mit dem Ding musste ich gefühlte 8 Stunden herum latschen.. Keine Ahnung wie lange es tatsächlich war.

Eines Nachmittages hat man Gruppen gebildet, diese mussten dann auf einem Stoppelacker gegeneinander losgehen, erlaubt war alles, bis auf Faustschläge, also Ringen, Schwitzkasten, Judo und son Scheiss.
Ich hatte Panik, mein Leben war immer gewaltlos und Militär war mir fremd, geprügelt habe ich mich nie.