Text über Heimat

[User70408]

@popnapp
Hm, ich weiß es ist nicht leicht das geschriebene Wort richtig zu lesen ...
Mach nicht den Fehler nur einzelne Sätze aus dem Zusammenhang zu reissen, so kommt es zu Mißverständnissen

Ich hab ja geschrieben -

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es vielen "Ostdeutschen" genau so geht.
Sie sind "Fremde" in ihrer Heimat nicht gewohnt.
Da steckt vielleicht viel mehr Angst vor dem "Fremden" drin als man vermuten will ... ?

Grundsätzlich ist diese Angst verständlich!
Man muss sich halt seinen Ängsten stellen und sie besiegen, das geht aber natürlich nicht so schnell.

Nochmal, zusammengefasst >>> ich kann die Angst verstehen ... alles klar ?


.

 

[popnapp]

@DonPedro

Mach nicht den Fehler nur einzelne Sätze aus dem Zusammenhang zu reissen, so kommt es zu Mißverständnissen

Zu welchen Missverständnissen ist es denn gekommen? Ich habe den Eindruck, ich habe dich schon ganz richtgi verstanden, mit Kontext.

Du sagst, du kannst die Angst der Fremdenfeindlichen verstehen. Und mir geht es auch so, gerade auch wenn man die Erklärungserfahrungen von Holgi beispielsweise dazu nimmt. Und ich wollte dann darauf hinweisen, dass mit einem Verständnis der Angst aber keine Akzeptanz oder Entschuldigung der Angst verknüpft ist, jedenfalls bei mir eher nicht. Ich halte Ausländerfeinde für Blödmänner und unangenehme Zeitgenossen. Andere Blödmänner und unangenehme Zeitgenossen verstehe ich ja auch irgendwo, irgendwie ein bisschen. Sogar Terroristen. Verstehen heißt aber nicht verzeihen, oder beschönigen oder relativieren. Oder etwa doch?

 

[User70408]

Zu welchen Missverständnissen ist es denn gekommen? Ich habe den Eindruck, ich habe dich schon ganz richtgi verstanden, mit Kontext.

nein, du hast es nicht verstanden !

weil du schreibst

Du sagst, du kannst die Angst der Fremdenfeindlichen verstehen. Und mir geht es auch so, gerade auch wenn man die Erklärungserfahrungen von Holgi beispielsweise dazu nimmt. Und ich wollte dann darauf hinweisen, dass mit einem Verständnis der Angst aber keine Akzeptanz oder Entschuldigung der Angst verknüpft ist, jedenfalls bei mir eher nicht

du musst, von mir geschrieben. auch in meinen Kontext einfügen,

Man muss sich halt seinen Ängsten stellen und sie besiegen

damit hab ich ja alles auf den Punkt gebracht !

ich hab aber auch geschrieben
.

das geht aber natürlich nicht so schnell.

weil ich schon lange genug auf dieser Welt und ein gesundes Maß an Hausverstand habe
Wichtig ist, dass man die Ängste der Menschen respektiert und ihnen dabei hilft sie schnellstmöglich abzulegen ! Das geht aber nur wenn man sich auf Augenhöhe begegnet und miteinander redet.



.

 

[JeZe]

@DonPedro

Mach nicht den Fehler nur einzelne Sätze aus dem Zusammenhang zu reissen, so kommt es zu Mißverständnissen

Zu welchen Missverständnissen ist es denn gekommen? Ich habe den Eindruck, ich habe dich schon ganz richtgi verstanden, mit Kontext.

Du sagst, du kannst die Angst der Fremdenfeindlichen verstehen. Und mir geht es auch so, gerade auch wenn man die Erklärungserfahrungen von Holgi beispielsweise dazu nimmt. Und ich wollte dann darauf hinweisen, dass mit einem Verständnis der Angst aber keine Akzeptanz oder Entschuldigung der Angst verknüpft ist, jedenfalls bei mir eher nicht.

Akzeptierst Du jemand, der Angst vorm Fliegen hat oder Angst vor Spinnen? Angst ist eine uns angeborene Eigenschaft, die maßgeblich für das Überleben der Menschheit war und ist. ich finde man kann nicht so oberflächlich über Angst sprechen, wie das in der der momentanen Debatte getan wird.

Ich halte Ausländerfeinde für Blödmänner und unangenehme Zeitgenossen. Andere Blödmänner und unangenehme Zeitgenossen verstehe ich ja auch irgendwo, irgendwie ein bisschen. Sogar Terroristen. Verstehen heißt aber nicht verzeihen, oder beschönigen oder relativieren. Oder etwa doch?

Ich glaube, dass der überwiegende Teil von dem Du hier sprichst ganz einfach wie wir alle mit lieben und netten Menschen zusammenleben will und es ihm egal ist, wo diese herkommen. Der Unmut richtet sich gegen Menschen die zu uns kommen, von denen vermutet wird, dass sie nicht lieb und nett sind.

Ich würde es daher eher "nicht lieb und nett"-feindlich nennen, denn es ist zu vermuten, dass diese Menschen auch etwas gegen nicht liebe und nette Deutsche haben.

 

[sts]

@popnapp:
Ich glaube, wenn man zwischen Erklärung (-sversuch) und Rechtfertigung unterscheidet, kann man die Aussage von Don Pedro durchaus verstehen. Man kann Gründe für irgendwas suchen (und vielleicht auch finden), ohne diese gleich gutheißen zu müssen.

 

[hedelund]

In einem Lied von mir heißt es: Geh, breite Deine Arme aus, und erlebe dieses Land.
Den Text dazu habe ich von einer jungen Frau und Mutter.
Für mich steckt in dem Einen Satz sehr viel Sinnlichkeit. Heimat ist ein Begriff, der immer wieder etwas anders interpretiert wird.
Für mich persönlich, der in einem friedlichen Elternhaus aufgewachsen ist, bedeutet Heimat da wo ich geboren bin.
Die Landschaft, der Geruch von Wäldern und See`n. Das Rauschen des Windes und die sich ausrollenden Wellen am Strand im Abendsonnenschein. Vor allem Kultur und Sprache. Dort wo Deutsch gesprochen und gesungen wird, ist meine Heimat.
Zur Zeit wird der Begriff Heimat neu definiert. Das hat etwas mit der Globalisierung der Menschheit zu tun.
Wir erleben eine Willkommens Kultur, und lassen andere Menschen, die nicht die Möglichkeit hatten von einer Heimat im friedlichen Elternhaus zu berichten, an unserer Heimat teilhaben.
Wir müssen unsere Heimat nicht preisgeben, sondern nur in unserer Bequemlichkeit etwas näher zusammen rücken. Was kann schöner sein als hilflosen Menschen das Gefühl zu geben, hier bin ich angekommen, hier ist meine Heimat.
Das ist kein Wunschdenken, das kann Realität werden.

HL

 

[Teestunde]

@hedel-clear-cherry

Geh, breite Deine Arme aus, und erlebe dieses Land.

Der Satz war von dir.

 

[popnapp]

@DonPedro

Man muss sich halt seinen Ängsten stellen und sie besiegen

damit hab ich ja alles auf den Punkt gebracht !

Wunderbar auf den Punkt gebracht.

ich hab aber auch geschrieben
.
das geht aber natürlich nicht so schnell.

Ach ja, natürlich Versucht denn überhaupt jemand, seine Angst schnellstmöglich zu überwinden? Wie lange, meinst du, brauchen die dafür? Mit welchen Wartezeiten rechnest du? Sind diese Pegida-Demos und das Anzünden von Flüchtlingsunterkünften Teil dieser Angsttherapie? Ich meine, da ertrinken Leute im Mittelmeer. Vielleicht sollte man sich irgendwie beeilen?

@sts

Ich glaube, wenn man zwischen Erklärung (-sversuch) und Rechtfertigung unterscheidet, kann man die Aussage von Don Pedro durchaus verstehen.

Ich meine ja immernoch, ich hätte die Aussage von Don Pedro verstanden. Und ihr nichtmal widersprochen, sondern einfach nur was hinzufügen wollen. Nämlich, genau wie du sagst, dass Erklärung das eine ist, gut und schön, aber Rechtfertigung darin noch nicht enthalten sein sollte, sondern unterschieden werden müsste. Genau mein Reden.

 

[popnapp]

@JeZe

Akzeptierst Du jemand, der Angst vorm Fliegen hat oder Angst vor Spinnen? Angst ist eine uns angeborene Eigenschaft, die maßgeblich für das Überleben der Menschheit war und ist.

Mitgefühl und Hilfsbereitschaft sind ebenfalls angeborene Eigenschaften. Das ist schon alles ganz schön und gut. Wir haben alle diese Eigenschaften in verschiedener Ausprägung. Cool. Und wenn ich jemandem begegne, bei dem die Angst überwiegt, dann nenne ich den ängstlich. Und wenn jemand gegenüber Ausländern Angst empfindet, weil er sich noch nicht dran gewöhnt hat, dann nenne ich so jemanden einen ängstlichen, herzlosen Blödmann. So feine Unterschiede zu machen, erscheint mir sinnvoll.

Oder anders gesagt: wenn jemand Angst vor Spinnen hat, ertrinken deswegen nicht Leute im Mittelmeer. Insofern finde ich solche Leute nicht ganz so blöd.

 

[holgi]

Und trotz alledem, also all der guten und schlechten Erinnerungen an meine Heimat, bekomme ich feuchte Augen wenn ich folgendes Propagandalied der DDR höre

"Heimat" wird auch wesentlich über Gefühle transportiert, darin liegt eben auch die Gefahr der Verklärung, das früher alles besser war usw., nicht wenige Menschen sind davon fest überzeugt, war schon immer so, denkt doch nur mal an all die Opas und Omas die von Adolf und seinen Autobahnen reden....

https://youtu.be/x3BXXSzA2oQ

Unsere Heimat, das sind nicht nur die Städte und Dörfer,
Unsere Heimat sind auch all die Bäume im Wald
Unsere Heimat ist das Gras auf der Wiese, das Korn auf dem Feld,
Und die Vögel in der Luft und die Tiere der Erde
Und die Fische im Fluß sind die Heimat

Und wir lieben die Heimat, die schöne
Und wir schützen sie, weil sie dem Volke gehört,
Weil sie unserem Volke gehört

 

[User70408]

@popnapp

Du bist mir einfach zu anstrengend ...
hast eine ausgeprägte Fähigkeit im Kreis zu reden. das ist mir schon öfters aufgefallen

aber wie schon ... das ist mir zu anstrengend!

 

[User70408]

Unsere Heimat, das sind nicht nur die Städte und Dörfer,
Unsere Heimat sind auch all die Bäume im Wald
Unsere Heimat ist das Gras auf der Wiese, das Korn auf dem Feld,
Und die Vögel in der Luft und die Tiere der Erde
Und die Fische im Fluß sind die Heimat

Und wir lieben die Heimat, die schöne
Und wir schützen sie, weil sie dem Volke gehört,
Weil sie unserem Volke gehört

@holgi
"Heimat" ... "Volk" , hm

wer ist das "Volk" ?

"Volk", das sind für mich alle Menschen dieser Erde

was ich dann nicht verstehe ist der Teil - "Und wir schützen sie, weil sie dem Volke gehört"

Vor wem muss man die Heimat schützen ?

Außer vielleicht, das man gemeinsam die gemeinsame Heimat Erde z.B. vor der Umweltverschmutzung schützen muss, ja das verstehe ich



.

 

[Teestunde]

Oh, ich werde auch sentimental, wenn ich diese Lied höre. Obwohl ich mir die Frage, die Don stellt, schon in der Kindheit gestellt habe. Die Heimat zu schützen, ist lobenswert, doch der Grund kam mir immer seltsam vor: weil sie dem Volke gehört. Hm. Wir haben das Lied als Kinder rauf und runter gesungen, bei so ziemlich jedem Fahnenappell war entweder "Unsere Heimat" dran oder "Der einfache Frieden". Gisela Steineckert, die Texterin, schrieb mir mal, dass sie es zum Schluss nicht mehr ertragen konnte, dass ihr Liedchen dermaßen überstrapaziert wurde. Das glaube ich ihr gern. Es war DAS DDR-Kinderlied!

 

[artname]

Schade, offensichtlich können einige von Euch ihr Heimatgefühl letztlich nur über das Unbewusste Herabsetzen Fremder definieren. Warum ist es Euch so wichtig, euch über andere zu stellen? Über den gemeinen Ossi, den gemeinen Sachsen usw? ihr schreibt zwar: Oh, das ist interessant, aber ich lese darin AUCH die Zufriedenheit, nicht so zu sein. Aber was wisst ihr wirklich über diese Regionen? und was wisst über über Euch, die ihr anders sozialisiert seid? Was wisst ihr über Eure Courage?

Für mich ist die Heimat ein freies Land. Jener Ort, wo ich Mut schöpfe. Mal sind es die bergigen Straßen meiner Kindheit, die ich mit 16 noch ohne zu jammern bezwang. Mal ist es mein Tischtennisverein, in dem ich das Siegen und Verlieren lernte. Mal sind es Jugend-Freunde, die mir meine Entwicklung spiegeln. Mal sind es lange Spaziergänge an der Nordsee, wo meine Ohren wieder das naive Belauschen der Mitwelt lernen, mal ist es die Mentalität meiner Kindheitsheimat ( wenn ich wiedermal bemerke, wie ungeniert wir mit Fremden Kontakt aufnehmen können).

Ich glaube immer mehr an die Kraft der Gene. Auch das ist für mich innere Heimat. Einer meiner Söhne sieht mir total unähnlich. Zufällig fand ich dann aber das Bild eines mir bis dato unbekannten Vorfahren. Wow: Wie aus dem Gesicht geschnitten.
Wenn ich mir anschaue, wie meine nicht unkomplizierte Mutter ständig Wörterbücher wälzt, um einen Begriff auf den Grunde zu gehen oder sich NICHT von politischen Ereignissen abwenden kann, dann verstehe ich immer besser, wer ICH BIN. Ob ich will oder nicht. Ich hab ein unentrinnbares Schicksal, von der Heimat und der Familie mit geprägt. So wie ihr auch. Diese Fesseln müssten mich betrüben... Aber das Gegenteil ist der Fall. Das Wisssen um meine heimatliche Geprägtheit erleichtert mir manche Entscheidung. Vor allem beim Texten.

Ich muss mich nicht über andere erheben, um mich zu fühlen. Ich lass mir sogar hin und wieder gern mal das Befremdliche meiner Person spiegeln Ich mied früher Klassentreffen aller Arten. Heute gehe ich gern hin. Schon um zu sehen, wie mich meine Mitschüler oder - studenten früher erlebten. Ab und zu klingt es gar nicht mal so gut, wie ich mir heimlich erhoffte. Dann brauch ich einige Zeit um zu begreifen, wie ich heute aus diesem gespiegelten Wissen Profit ziehen kann. Einer meiner Mitschüler spiegelte mir mal spöttisch meine Wissbegier. Ich war durchaus peinlich betroffen. Aber dann verstand ich plötzlich noch besser, weshalb ich nicht Musiker wurde, sondern Texter blieb. Ich erkannte meine besonderen Fähigkeiten. Hätte ich ohne Kontakt zu einem bestimmten Mitschüler nicht erkannt

In meiner Berliner Gegend ändern Flüchtlinge das Straßenbild. Ich erinnere mich an 1989. Da gab es ähnlich drastische Veränderungen. Ich brauchte einige Jahre, um meine Verunsicherung ab zu legen. Na und!!! Das ist nun über 20 Jahre her! Ich hab mich an das neue Berlin gewöhnt. Und wie! Und mit diesem Gefühl werde ich auch die erneute Verunsicherung überwinden

Gruß

 

[speedtom]

Schade, offensichtlich können viele von Euch ihr Heimatgefühl letztlich nur über das Herabsetzen Fremder definieren.

Könntest du erläutern, welchen Beitrag du da im Sinn hast? Ich habe nämlich bei den letzten Beiträge davon nichts bemerkt...

 

[artname]

Könnte ich. Werd ich aber nicht tun. Ich muss kein Öl in die Flamme gießen. Ich wüsste außerdem eh nicht, wen ich hervorheben soll. -

P.S. Aber du hast Recht. Ich hab quer gelesen. Bei ruhiger Btrachtung hat natürlich jeder einzelne Beitrag eine eigene Botschaft. Ich mag lediglich im Zusammenhang mit Heimat keine Konfrontationen. Weil ich sie als Ablenkungsmanöver empfinde. Ablenkung von den interessanteren Fakten des eigenen biografischen Ereignisprotokolls. Ablenkung von eigenen Spiegelbild.

Für mich gleichen sich vermutlich die meisten Menschen in ihren Fähigkeiten zu Liebe, Mut, Angst oder Verrat. Und Geografie oder Machtkonstellation nur Katalysatoren, in deren Wirkungsbereich jeder mehr oder weniger zufällig gerät.

Leider scheinen wir uns auch in der Neigung zu gleichen, uns auf dem Rücken anderer zu erhöhen. Ich sicher auch. Der Verlauf einer Diskussion stimmt mich halt immer traurig, wenn es um die Fehler anderer geht. Das liest sich für mich wie stinkiger Atem. Lieber lese ich von Aktionen. Ich weiß, ich kritisiere ja soeben auch. Aber nur, damit diese Schuldzuweisungen aufhören. Damit wir bei unserer Heimat ankommen. Hass muss ja nun wirklich nicht mehr herbei geschrieben werden. Ein Königreich für ein gutes Gefühl.

Bin wirklich in der Zwickmühle. Kann jemand dieses Gefühl nachempfinden?

 

[speedtom]

Könnte ich. Werd ich aber nicht tun. Ich muss kein Öl in die Flamme gießen. Ich wüsste außerdem eh nicht, wen ich hervorheben soll. - ich meine eben, dass ich zur Beschreibung meiner Heimat keine Feindbilder brauche, weil das Geografische mir eher zufällig erscheint.

Du versteckst deine Aussage manchmal (also jetzt) derart, dass ich dir nicht folgen kann. Wenn du schon bemängelst, dass du enttäuscht bist, dann ruhig raus damit.

Ich sehe gerade, dass du dein Post bearbeitet hast. Jetzt heisst es:

ihr schreibt zwar: Oh, das ist interessant, aber ich lese darin AUCH die Zufriedenheit, nicht so zu sein. Aber was wisst ihr wirklich über diese Regionen? und was wisst über über Euch, die ihr anders sozialisiert seid? Was wisst ihr über Eure Courage?

Nun, ich fühle mich demnach angesprochen!

Ich weiss relativ wenig über die DDR, deswegen finde ich das interessant, was holgi ausführt. Und gerade weil ich wenig weiss, empfinde ich das so. Ist per se nichts Schlechtes, sollte ich vermuten (ich kann mich aber auch irren).

Was meine Heimat betrifft, dazu schreibe ich gerne in einigen Minuten...

 

[artname]

Richtig interessant wird es erst, wenn du vor Ort selbst recherchierst. Abervdas wirst du vermutlich nicht tun. Falls nicht, was ist an einer einseitigen Darstellung interessant? Die verifizierbare, gut geschilderte, vielfältige Darstellung oder die gute Verträglichkeit mit dem eigenen Vorurteil?

Warum genügt nicht im Gegenzug die eigene Schilderung? Ich vermute, bei aufmerksamer Betrachtung wirst du Parrallen finden. Das fände ICH interessant.

DU hast aber holgi ins Spiel gebracht. Ich will wirklich keinen hervorheben. KEINEN.

Lg

 

[speedtom]

So dele, nun meine Geschichte!

Ich bin in Frankfurt als typisches "Besatzungskind" (American GI Dad / German Frollein Mum) geboren. Kurz nach meiner Geburt, ich war keine vier Monate alt, sind wir in die USA übergesiedelt.

Dort lief nicht alles wie erwartet, und mit sieben Jahren ging es zurück nach good ol' Germany. Es ist vielleicht interessant zu erwähnen, dass ich damals, mit sieben Jahren, noch kein Wort Deutsch konnte.

Seitdem wohne ich in Frankfurt. Ich liebe meine Stadt, die Leute, den rauhen Charme des Hessischen, meinen Verein (auch wenn wir gerade verloren haben, ich komme gerade aus dem Stadion).

Frankfurt gilt nicht umsonst als extrem tolerant. Die lange Geschichte als Messestadt, die Börse, der Flughafen, der Bahnhof, das alles sorgt dafür, dass hier Multi-Kulti gedeihen kann, und das grössenteils geräuschlos. So bin ich ausgewachsen, als Kind einer alten Sozi-Familie, mit der Botschaft "Umarme das Unbekannte, fürchte es nicht"!

Unter dem Gesichtspunkt finde ich holgi's Geschichte doppelt spannend. Wir sind im selben Land gross geworden, aber unter völlig anderen Voraussetzungen. Deshalb hebe ich mich um Gottes Willen nicht über irgendjemanden empor - ich möchte fast sagen, ganz im Gegenteil, weil dieser Urglaube, den ich damals mitbekommen habe, mittlerweile gehörig wankt. Ich erschrecke mich manchmal selbst, wenn ich denke "irgendwann ist aber auch gut" - unser Proberaum liegt in Offenbach, und wenn ich vom Proberaum zu nächsten Kiosk laufe um Bier zu holen, dann geht es an Scharen Sportwetten-Büros vorbei und anderen Lokalitäten, die ich nicht mir genauer anschaue, samt der dazugehörigen Klientel. So richtig gefällt mir das nicht. Diese Gedanken hatte ich eigentlich nur reaktionären Opas zugetraut.

Egal, nun aber zur Heimat! Auch wenn die Erinnerungen an USA nicht sonderlich gross erscheinen, aber bei jedem Besuch dort (und es sind zahlreiche) fühle ich mich pudelwohl. Dazu braucht es nicht viel. Zum Beispiel bei einem der letzten Besuche: ich sitze bei meiner Cousine auf der back porch, und blättere in der Spin (alternatives Musikmagazin) am Pool und nippe am Michelob Light (typisch amerikanisches Leichtbier). Herrlich. Ich fühle mich verstanden, geliebt, und unter meinesgleichen. Eine simple Situation, aber ich vergesse sie nie!

 

[ModulationMatrix]

Also als Deutscher fühle ich mich auch bei jedem Besuch in den USA pudelwohl, weil die Art einfach toll ist, das sagt allein noch nichts aus über die Herkunft

Ich war aber auch schon mal eineinhalb Jahre dort und da habe ich zum Ende hin gemerkt dass ich da doch nicht ganz hingehöre.