Text über Heimat

[SoulFrontier]

Ja genau @artname

Du bringst es auf den Punkt! Das Erzählen geht auch besser
wozu über Definitionen grübeln

 

[Teestunde]

@all

Texte sind auch Heimat. Da wo die offenen und naiven Vorgänge noch große Spielräume besitzen....
Anstatt hier Heimat zu definieren, lasst uns lieber von Heimat erzählen.

Das hatte ich mir vom TE erhofft. Momentaufnahmen aus seinem Leben, die für ihn Heimat bedeuten.

 

[Kollege]

hätte jmd bock auf ein date mit angela? romantisches candle light dinner. über politik darf nicht gesprochen werden.

 

[ModulationMatrix]

*würg*

 

[Saurus]

Huch! Nun wollte ich gerade mal den Songtext lesen, der Auslöser wieder einer heißen Debatte war...

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[Geändert von Arghlos am 03.02.2016 23:01 Uhr]

 

[artname]

Hm... plötzlich Schweigen im Wald? Persönliche Erfahrungen austauschen? Kaffeekränzchen mit der Kanzlerin? Was für ein Brüller!

Wie gern schreiben die Musiker hier:" ist doch alles persönlich bedingter Geschmck"! Mensch, habt ihr keine Persönlichkeit? Könnt ihr mehr, als nur Klischees austauschen? Eure ständigen Verlinkungen zeigen auf fremde Originalität und im besten Falle auf ironische Vorlieben, welche dafür sorgen, dass ihr wenigstens ein paar Schnipsel findet, die ihr wie einen Avatar hier als Eure Meinung posten könnt.

Ich habe noch keinen Star kennengelernt, der nicht privat von großen Zweifeln geplagt wird. Nur in den Foren, also auch hier, tönen lauter selbstbewusste Homerecorder aus dem Dunkeln. Tönen ihre Meinungen, als wären sie omnipotent. So omnipotent, dass sie nicht mal bemerken, dass Heimat auf JEDEN Fall an persönliche Erfahrungen gekoppelt ist. Mit zusammen geklauten Statements eigenes Heimatgefühl zu bezeugen, bringt nichts! Mir nicht. Euch nichts. Meine Aufmerksamkeit gehört immer den Autoren. DIE zeigen bei der Werkschaffung Flagge. Ihr nicht! Ihr seid nur "Liker". Jedes erfahrungsbedingte Statment erzählt der Welt letztlich mehr.

Ihr könnt jetzt einen sheetstorm starten. Ich bin wetterfester geworden. Ihr könnt aber auch überlegen, warum euch EUER Heimatgefühl nicht eine Episode wert ist. Natürlich wollt ihr keine SELBSTDARSTELLER sein. gut, dann bleibt Fremddarsteller. Lauft öffentlich und leidenschaftlich weiter für YouTube Reklame. Ihr klaut Geklautes, um Eure Idendität unter Beweis zu stellen.

Sorry, es gibt einige Musiker hier, die mich auch als Textkritiker begeistern. Aber ich werde sie nicht nennen, um den Rest auf diese Weise nicht persönlich zu diffamieren. Ich hoffe, die Betreffenden fühlen, dass ich ihre Kommentare sehr, sehr schätze.

Also wie gesagt, ihr könnt euren sheetstorm zur Abwechslung mal wieder auf mich richten. Übrig bleiben wird bei mir auf jeden, dass Euch zum Thema Heimat nichts näher geht, als andere nieder zu schreiben. Ein weiterer "ärmlicher " Sieg.

 

[SoulFrontier]

Ich hab was zum Begriff Heimat, selbst erlebt

1990 bin ich als junger Mann mit meiner Frau aus der ehemaligen DDR in den Westen übergesiedelt, ich wurde immer als "fremd" erkannt und behandelt, heute weniger, damals tatsächlich immer.

Man kommt als Fremder nie wirklich an, man kommt auch nicht von seinen Wurzeln los (Heimat), ich denke wenn du alles abschneidest was einmal war hat man evtl. Chancen richtig anzukommen...Aber wer kann das schon?

Als in den 90ern die Nazis im Osten aufmuckten und man das Gefühl bekam das dort nur solche Figuren wohnen habe ich mich meiner Heimat geschämt, im Westen hat man mich darauf angesprochen, ich habe tatsächlich meine Heimat verteidigt, so gut es ging.

Im Osten hat man mir klar gemacht das ich keine Ahnung mehr davon habe was seit meinem Umzug dort passiert, ergo: Heimat ohne mich.

Ich sitze heute noch, nach 26 Jahren zwischen den Stühlen, ich habe eine Heimat die es nicht mehr gibt, viele Menschen von damals sind gestorben, der Ort ist nicht wieder zu erkennen, ich sehe meine Heimat fast nur noch in Erinnerungen.

Und ich hätte nie gedacht das mich das schmerzt.

Will sagen; heimat ist sehr wichtig für mich.

Bitteschön artname, für Dich zitiert

Ich bin selber im Osten geblieben und habe nicht vor weg zu gehen

Ich erlebe es recht häufig dass Leute, die in Richtung Westen gingen wegen Arbeit, wegen höherem Gehalt, nach Jahren zurück kehren und dort, wo sie hingegangen sind, niemals heimisch wurden. So häufig höre ich das, es wundert mich.

Ich lebe seit mehr als dreißig Jahren in Mecklenburg. Ich bin inzwischen hier zu Hause und es ist meine Heimat. Ich liebe die Natur und die Mentalität der Menschen hier. Bin ein Nordlicht geworden.

Ich hab das Glück niemals weg gemusst zu haben, wie es leider so vielen Menschen hier ging.

Nun kommen jedes Jahr mehr Menschen zu uns
um hier Urlaub zu machen. Ich komme oft mit Urlaubern ins Gespräch. Viele, die zum ersten Mal da sind, sind überrascht.
Meistens positiv

Mich freut das. Auch zu sehen wie die Städte, die Dörfer sich verschönern freut mich und tut gut Seen hier, die noch vor zwanzig Jahren Kloake waren wegen exzessiver Bodendüngung, Überdüngung, sind wieder sauber. Obwohl da noch immer viel zu viel gedüngt wird imo.

Jepp, überall im Osten hat sich viel getan. Imo sollte der Soli schon ne ganze Weile lang im den exWesten gehen.
Wenn ich z.b. im Ruhrgebiet unterwegs bin kommt mir oft das nackte Grausen ob dem Zustand von öffentl. Gebäuden Straßen etc.

naja, bla bla, bla

 

[holgi]

Es muss gut 19 Jahre her sein das ich mit meiner Frau und Freunden auf einem Mittelalterfest irgendwo in der Nähe von Bielefeld war, es war eine stilechte Burg, alles sehr beengt und es rauchte irgendwo ein Grill die ganze Szenerie ein, auf einem kleinen gezimmerten Podest spielte eine Mittelalterband, nicht diese unsäglichen Pseudefolkloristen mit tausenden von Tattoos und violetten Dreadlocks..

..ne, das waren glaube ich nur vier Musiker die auf alten Instrumenten recht unaufgeregt Musik aus dem Mittelalter spielten. Dazu trank ich einen Becher Met, ich erinnere mich sogar noch an das Wetter

In diesem Moment fühlte ich mich daheim, ich hatte das Gefühl das ich zu hause bin, in der Musik, in der Stimmung, in diesem Wohlgefühl.

Manchmal denke ich das wir in unseren Genen diese Heimat mit uns tragen, dunkle Wälder und Mittelgebirge und Ritterquatsch und so

 

[wye]

Ich habe mich nirgends so fremd gefühlt, wie auf so nem Mer a Luna Festival (wollte nur Neubauten sehen), eben weil genau diese völkischen Mittelalter/Pagan Freaks dort waren, auch das restliche Programm war so grausam...wie auf nem Mars, unterirdisch, im wahrsten Sinne des Wortes...Mittelerde.

Heimat ist für mich Aufklärung, also aufgeklärte, interessierte Menschen, das reicht mir schon.

 

[artname]

Danke SoulFrontier,

Ja, holgis Posting hab ich mit viel Interesse gelesen..deines nun ebenfalls. Und aus sehr persönlichen Gründen auch noplans Gedanken unter #98.

Ich hab ebenfalls einen recht internationalen Stammbaum. Als ich 20 war, sang ich internationale Folklore. Damals sprach mich eine schöne Russin an: "Du hast russisches Blut in den Adern!" Ich:"Nicht das ich wüsste. Ich mag einfach russische Folklore. " Sie orakelte: "Du wirst es noch sehen!"
Jahrzehnte später offerierte mir meine Oma einen russischen Vorfahren. Er war mein Opa. Und seither glaube ich immer stärker an die Stimme des Blutes.

Gerade vor wenigen Wochen fand diese Story eine interessante Fortsetzung. Ein toller kroatischer Sänger suchte meine textliche Unterstützung. Wir hatten phantastische Vorgespräche. Ich dachte ich hätte ihn gut verstanden. Schrieb einen Text. Der gefiel ihm ausgezeichnet. Und eine Musik. Die irritierte ihn stark. Er schrieb eine eigene Melodie, die mich wiederum irritierte.

Darum ersuchte ich einen bulgarischen Geiger um eine Expertise. Er schmunzelte amüsiert: "Junge, die kroatische Musik ist stark römisch geprägt. Wie auch die Musik deines Sängers. Deine Musik ist stark slawisch geprägt. Ahnst du, warum? " - Ich musste laut lachen und sagte: "Die muss mir glatt mein Opa unterschoben haben". Mein Bulgare lächelte hintersinnig....

und widersprach: " Deine Melodie ist slawisch. Dein 7/8-Rhythmus allerdings deutet auf türkischen Ursprung. Viele Deutsche empfinden den Balkan slawisch. Tatsächlich hatten aber die Türken beispielsweise auf die bulgarische Musik einen viel größeren Einfluss." - Erst staunte ich, dann musste ich wieder lachen: Mein Ohren hatten Opas russische Heimat also einfach mal um das türkischem Territorium vergrößert. Jenseits aller historischen Fakten....Aber das ist innere Heimat!

Zuhause fiel mir noch ein, wie ich als Kind Karl Mays Balkanbände wieder und wieder verschlungen hatte. Nun überlege ich, ob nicht in dieser meiner komischen Verstrickung mit dem Balkan Stoff für ein größeres Balkanprojekt liegt.

@ wye

Schon klar. Aber hast du eine Episode, die DEIN Heimatgefühl gut illustriert?

 

[wye]

Ich mag Orte, die nicht zu heiß sind, Schottland, eher Norddeutschland, bekommt meinem Körper besser, keine brutale Sonne und schwül heiß, keine Berge (verstellen Blick und wirken bedrohlich).....leider alles nichts für mich,

Ich mag Wald, Highlands, raue Küsten eher nordisch, weniger aufgeregt, weniger Schwatz, bisschen knorrig, fragend, kritisch...Horror ist Süditalien....Zeit ab Luther....davor Horror.

Ich mag auch Wave Bands, aber nicht das Zeugs, was auf so Pagan Festivals läuft, mehr so No Wave/Postpunk.

Kulturelle Heimat wäre New York, Schmelztiegel ohne Kitsch.

 

[artname]

@wye

Danke. Ich bin auch sehr oft im Norden. In Husum, auf Hallig Hooge oder Helgoland. Aus sehr ähnlichen Gründen. Aber diese Entdeckung verdanke ich dem Heimatgefühl meiner Partnerin. Und die wiederum ihrem Ex Heimat und Vermischung von Heimat, wohin ich auch schaue...

Wenn ich meine amerikanischen Schwestern (Heimat) besuche, treibe ich tagelang durch Newyork wie ein Blatt im Wind. Hatte ich als Kind überhaupt eine Wunschheimat, dann New York. Entwurzelter kann ich mich nirgendwo fühlen. Und freier. Ich könnte mir NY als Ort meines Freitodes vorstellen...

Nirgendwo kann man leichter interessante Menschen treffen.... und verlieren. Eine der schönsten Frauen, die ich je kennenlernte, schrieb mir am Times Square ihre Adresse auf eine Serviette. Am nächsten Morgen wusch meine Schwester unwissend meine Jeans. Keine Adresse mehr. Nur noch das riesige NY, meine extrem flüchtige Heimat
Lg

So, nun halt ich mich aber zurück.! Bitte schreibt weiter....

 

[AndiPaulo]

Ich bin mir sicher dass "gescheiterte Existenz" und "Integrationsverweigerung" keinesfalls auf Dich persönlich bezogen war.

Nu, ich bin da nicht so sicher. Da hat einer mal ein paar Vorurteile rausgehauen ohne den TE zu kennen. Und die rote Brille fand ich auch seltsam. ?

Würdest Du mal vorurteilsfrei lesen dann könntest auch Du verstehen. Nur leider magst Du lieber Dein Feindbild pflegen

Meine Fragen beantwortest Du auch nicht. na, wie auch.

Ich bin hier schon lange raus weil die Diskussion nix, aber auch gar nix bringt, vor allen die Diskussion mit dir nicht. Dein "wie auch" kotzt mich an weil du mir unterstellst gegen deine "Wahrheit" keine Gegenargumente zu haben. Hab ich, ist aber zwecklos sie vorzubringen. Zum Thema Feindbild kannste dir mal an die eigene Nase greifen, Argumente werden von dir als Spinnerei, Verschwörungstheorie und Lafontaine abgebügelt.

Bleib bei deinem Weltbild, ich bleib bei meinem. Sachliche Diskussion mit dir find ich nicht möglich.

Jetzt kannste weiter gegen mich pöbeln, ich werd nicht drauf antworten.

...uuund tschüß...

 

[artname]

Andi, du bist noch online. Nicht doch noch ne kleine Episode zu Heimat..? .Muss ja nich.. Kann aber vielleicht doch? Ick halt mir auch zurück. Versprochen!

 

[DHG]

Ich hab die heutigen Beiträge nur überflogen...
...wann ging es hier zuletzt um das eigentliche Thema, bzw. ist das nicht schon durch?

 

[AndiPaulo]

Andi, du bist noch online. Nicht doch noch ne kleine Episode zu Heimat..? .Muss ja nich.. Kann aber vielleicht doch? Ick halt mir auch zurück. Versprochen!

Na ok, weil du´s bist.

Schwierige Sache bei mir, geboren in München, aufgewachsen in 3 fränkischen Käffern, Heidelberg, Wiesloch bei Heidelberg, 6 verschiedene Schulen bis zur 10. Klasse, da is das Thema Heimat schon so ne Sache...

Heimatliche Gefühle kamen bei mir dann auf wenn ich mal ein paar Jahre wo gewohnt hab, ich bin da flexibel. Meine derzeitige Wahlheimat ist die Südpfalz, da bin ich hingezogen weil da die meisten meiner Kumpels wohnen.

Man könnte also sagen daß Heimat bei mir eher von soziale Strukturen abhängt als von Gegenden (obwohl, die Südpfalz ist sehr schön).

Ansonsten.
Heimatplanet Erde, und um den mach ich mir richtig Sorgen.

 

[artname]

Danke Andy

Den Freunden zu folgen ist ein starkes Argument. Wenn es gar die Kinderfreunde waren, hat man anderswo eigentlich zwei Heimaten auf einemal (die Kinderheimat und die neue).

lg

 

[User70408]

Heimatplanet Erde, und um den mach ich mir richtig Sorgen.

@AndiPaulo
Sei willkommen in meiner Heimat

Meine Heimat ist nämlich auch die Erde, die ich mir irgendwann mal ohne, vom Menschen geschaffenen, Grenzen wünsche.

Ich weiß so blöd denken nur Gutmenschen ...

 

[artname]

Oops Don,

Erde ohne Grenzen? Da sagst du ja etwa ähnliches wie unser verloren gegangener TE. Das wird ihn freuen. Falls er noch mit liest.

Noch nie ein romantisches oder böses Lied über die Kinderheimat geschrieben? Als Liedermacher? Ich staune echt...

Ansonsten: Viele große Bands begannen oder blieben gar von der Besetzung her im Grunde Schulbands. Dorfgrenzen können Weltmusik machen.

So.mein internetfreies WE beginnt. Viel Spass noch allerseits.

 

[AndiPaulo]

Ich weiß so blöd denken nur Gutmenschen ...