Studio im Kellerraum?

[Dragonate]

Moin,

ich möchte mich schon länger etwas vergrößern, und vor allem auf stärkere Monitore setzen, diese konnte ich aber nie besorgen/einsetzen da ich quasi jetzt schon im Rechtsstreit mit meinen Nachbarn bin ^^

Ich überlege in den Kellerraum meiner Eltern ein kleines Hobbystudio zu errichten, dieser hat so ca. 5 x 3,5 Meter in den Maßen.

Was ich mir als Problem vorstellen könnte ist die leider niedrige Deckenhöhe von ca. 1,80 Meter.

Ist das für die Akkustik ein großes Problem? Es wird natürlich ein günstiges und kein Profi Studio, aber ich möchte gerne wissen ob dies ein "no-go" ist.

Und Fragen zur Dämmung, wieviel absorbierendes Material bringt mal so an? Habe in vielen Videos gesehen das vereinzelnd Schaumstoffblöcke angebracht sind, sah aus wie frei nach schnauze verteilt, gibt es da eine gute Faustformel/Vorgehensweise?

 

[tomric]

Und Fragen zur Dämmung, wieviel absorbierendes Material bringt mal so an? Habe in vielen Videos gesehen das vereinzelnd Schaumstoffblöcke angebracht sind, sah aus wie frei nach schnauze verteilt, gibt es da eine gute Faustformel/Vorgehensweise?

Mag sein, daß das Einige so machen, prinzipiell gibt es aber ein paar Grundregeln zur Aufstellung und dann bringen Messungen und gezielte Maßnahmen i.d.R. ein besseres Ergebnis. In die Akustik-FAQ hast Du schon reingeguckt ?

 

[Black_Bender]

hi,

also bei 1,80 würd ich niemanden mehr empfehlen da was zu machen.

ja ok wenn man wirklich in absehbarer zeit nichts anderes findet und die einzige alternative musik an den nagel hängen wäre dann kann man auch in der besenkammer musik machen.

aber geld würde ich da nicht reinstecken.

1,80m höhe ist einfach kein ort mehr an dem man länger bleiben will.

ansonsten werden alle allgemeinen fragen in den stickys beantwortet da der letzte teil deiner frage sehr allgemein ist und deutlich erkennbar macht dass du dir die stickys noch nicht durchgelesen hast.


lg

 

[Dragonate]

Danke für die Info Ihr beiden, ne habe ich noch nicht gelesen, aber mache ich jetzt natürlich.

Mhhh mich nervt das auch ziemlich mit der tiefen Decke, aber ich hab sonst einfach keine alternative, ich werde hier wol noch länger wohnen bleiben und kann defakto keine ordentlichen Monitore aufstellen, und über Kopfhörer mischen ist nichts für mich....

Habe meinen Vater noch nicht eigneweiht, mal schauen wenn er von der Idee begeistert ist mache ich es, wenn nicht dann werde ich ihn aufgrund der suboptimalen Gegebenheiten nicht versuchen zu überreden ... ^^

 

[mikesilence]

Ich hab einen ähnlichen Raum: 5,40 x 3,55 x 2,10m.

Bei mir funktioniert das relativ gut mit einem LEDE-System, die eine Wand hat einen halbrunden, grossen absorber bekommen und auf der anderen Seite steht ne Menge Kram der die Reflektion diffus gestaltet.

 

[Dragonate]

Hey danke für die Info Mike, du hast natürlich 30 CM mehr Deckenhöhe, aber schön das du sagst es ginge schon

 

[Farbkraft]

ich bin kein raum gestaltungsprofi...ich bin ein probierer und genauer analytiker

ich kann deine situation gut nachempfinden...sehr gut...

ich mache meine sachen in ner art besenkammer..beschissene vorraussetzungen aber meine ergebnisse kann man sich mittlerweile sehr gut anhören - so mancher DJ spielt den ein oder anderen Track von mir auch ohne professionelles master usw usw usw....

ich lege dir ans herz in deiner situation: vielleicht laber ich hier zeug des dir sowieso schon klar ist, aber VIELLEICHT kann dir ja was helfen davon - ansonsten ignorieren und wegkicken den scheiss ich finde es passt zu deiner situation...

du musst nicht zwingend laut musik analysieren bzw. abmischen oder mastern....wenn du eine möglichkeit hast in nem auto oder sonst wo deine sachen mal laut gegenzuhören reicht das auch aus wenn du dein gehör trainierst und dir strickte grobe regeln notierst an deiner wand oder sonst wo, nach denen du dich richtest und dir ne art step by step arbeitsliste erstellst...

NIEMALS kann man gleich vorgehen beim mischen oder mastern aber es gibt durchaus grobe schritte die vor allem in den nicht-ideal umgebungen gold wert sein können wenn man diese richtig anwendet für sich selbst!

sehr laut abhören ist kurzweilig wichtig bzw. für die brisantesten stellen im mix schon mal wichtig, ansonsten reicht auch durchschnitt lautheit bzw. auch mal leise,.. !!!SEHR!!! leise abhören bis du den furz des nachbarn hörst - blöd gesagt - hier wirst du hören, ob anteile im mix in etwa noch zu hören sind bzw. welches instrument evtl. zu leise oder zu laut ist!

ideale räume kann und will ich mir nicht leisten weil ich sowieso am finanzminimum arbeite...

wer keine leichten / idealen bedingungen hat, muss eben auf andere dinge sein augenmerk legen um das so gut als möglich zu kompensieren....

ein unaufgeräumtes regal gilt z.b. schon als guter frequenz körper....blablabla un vieles mehr in der richtung...

1. lerne deinen raum kennen - egal welcher

2. nimm den track der dir am besten gefällt und in die richtung in die du arbeitest / dein genre - nimm die qualitativ beste version des jeweiligen tracks und höre KONZENTRIERT und SEHR GENAU auf ALLE elemente im mix, zerlege den track bis aufs kleinste detail in aller ruhe und IMMER wieder

3.hör dir den track in deinem produktions-raum an

4. hör dir den track im auto oder auf einer anderen analge an auf welcher du auch DEINE produktionen GEGENHÖRST!

5. Produziere deine tracks und gleiche diese mit der referenz ab und gib dir einige (vermutlich monatelange) zeit bis du deinen raum und die entsprechende akkustik-problematik kennst und gegensteuern kannst!

6. du wirst mit wille und ernsthafter und konsequenter rangehensweise gute ergebnisse erzielen!

7. ich würde dir empfehlen auch mal NACH der fertigstellung deines mixes kopfhörer zu nehmen weil du hier hörst, welche frequenzen evtl. sehr weh tun im ohr oder stören...NIEMALS NUR mit kopfhörern mischen oder mastern ABER kurzzeitig! bloße kopfhörer mischungen werden deine mixe stumpf klingen lassen weil du nah am ohr dafür sorgen willst "unbewusst", das alles angenehm klingt......deshalb NUR in bestimmten produktions phasen mal die kopfhörer nehmen und kurz checken ob alles HÖRBAR ist oder dein gehör ruiniert wenn du es 2 min hörst - blöd gesagt -

8. ruhig auch billige kopfhörer nehmen und checken ob es für billig ware geeignet ist um endkonsumenten die vielleicht keine geilen soundwiedergabe-geräte haben ebenfalls zu ermöglichen deine sachen zu hören ohne das es total beschissen klingt


meine tipps....

 

[tomric]

Mhhh mich nervt das auch ziemlich mit der tiefen Decke, aber ich hab sonst einfach keine alternative

Ja, das kenn ich. Bei mir scheitert es ja schon an der symmetrischen Aufstellung des Abhörplatzes und im Rücken hab ich Fenster über nahezu die gesamte Breite…

 

[Dragonate]

Danke für deine Ausführlichen Ratschläge Farbkraft.

Die meisten Tips waren mir schon bekannt, aber es kann nie schaden das du es mir nochmal vergegenwärtigt hast.

Für mich stellt der Wunsch nach neuen Monitoren und auch der Möglichkeit mal lauter abzuhören einfach einen nächsten Schritt dar, dabei geht es mir auch um ein gewisses Gefühl mich mehr zu euphorisieren, das fehlt mir einfach. Und ich will gerne auch mal laut hören in dem Moment wo ich schraube, auch wenn man grundsätzlich zum Mixen Leise hören soll, das weiß ich.

Aber einfach in dem Moment auch mal switchen, rein fürs feeling.

Ách nochmal ne ganz andere Frage´zu Monitoren, bissl peinlich, aber ich hab an meinem PC mein externes Audio Interface von Saffire, daran wiederum meine bisherigen Monitore. Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob meine Monitore Aktiv oder Passiv sind.
Sie haben einen eigenen Lautstärkeregler und sind somit aktiv oder? Und trotzdem hängen Sie ja an meinem Audiointerface, ist das eigentlich richtig? Bzw nimmt man dann nicht passive?

 

[stefangeidel]

aktiv = Stromkabel geht rein

 

[Dragonate]

Ok dann sind meine aktiv, aber bräuchte ich diese wenn ich ein Audio Interface von Focusrite Saffire habe, kann das passiven Monitoren Saft liefern ?

 

[tomric]

Für passive Monitore bräuchtest Du eine separate Studioendstufe (ohne Lüfter) oder zumindest einen ordentlichen Hifi-Verstärker. Letztere haben i.d.R. den Nachteil, daß die Eingänge nicht symmetrisch sind und Du Dir evtl. Störgeräusche einfangen kannst.

 

[stefangeidel]

Das hier lohnt sich mal zu lesen:
http://www.adam-audio.com/files/downloads/Aktiv_vs_passiv.pdf

 

[Dragonate]

Danke Leute. Perfekt Stefan, ich habe mir so eben am frühen Morgen die gesamte Erklärung durchgelesen, super geschrieben und verständlich.

Ich fühle mich fast erleuchtet obwohl es im Büro noch dunkel ist : D