Songtext braucht Melodie

  • Ersteller Musicman77
  • Erstellt am
Ich bin Songtexter und Sänger

Ehrlich?

Der Text schwächelt an allen Ecken. Nicht nur, dass er sich als Liedtext kaum eignet, sagt mir der Text gar nichts. Was will man dem Hörer hier mitteilen? Jemand der sich an das alles erinnert, aber gleichzeitig noch nicht sprechen kann, ist absurd. Wenn ein Kind so klein ist, kann es sich an solche Dinge wie Bomber, Explosionen, Vater gar nicht erinnern, da ihm dafür das Wissen über Dinge fehlt. Auch zeitliche Abläufe können so, wie geschrieben nicht nachvollzogen werden. Das der Vater das Geld holen wollte, ehrt ihn zwar, doch einem Kleinkind ist Geld und was es damit auf sich hat, kein Begriff.

Das einem Kleinkind durch gewisse Umstände das Grundvertrauen abhanden kommen kann und es durchaus Verlustängste hat, ist mir klar, aber das an einer Mutter festzumachen, die nicht mehr lächelt, weil der Vater tot ist, ist m.M. nach ziemlich weit hergeholt.

Man sollte als Erwachsener nicht versuchen kleinkindliches Verhalten und Erfahrungen mit erwachsener Sprache und Logik zu erklären. Das ist die Crux an diesem Text!

Als Erwachsener, der von früh an das Grundvertrauen verloren hat, würde ich das ganze von hinten aufrollen:

Mutter war nie da/ hat mich nie geliebt/ erst jetzt wo es fast zu spät/ wir haben geredet/ sie sagte mir/ als Vater durch die Bombe starb/ ist etwas in ihr gestorben/ was sie das ganze Leben nie verließ/ so hat der Krieg zwei weitere Opfer gefunden

So in dieser Schiene etwa, das hat einen logischen aber auch gefühlsmässigen nachvollziehbaren Bogen.

Schönen Tag noch!
 
Ich bin Songtexter und Sänger

Was will man dem Hörer hier mitteilen? Jemand der sich an das alles erinnert, aber gleichzeitig noch nicht sprechen kann, ist absurd. Wenn ein Kind so klein ist, kann es sich an solche Dinge wie Bomber, Explosionen, Vater gar nicht erinnern, da ihm dafür das Wissen über Dinge fehlt. Auch zeitliche Abläufe können so, wie geschrieben nicht nachvollzogen werden. Das der Vater das Geld holen wollte, ehrt ihn zwar, doch einem Kleinkind ist Geld und was es damit auf sich hat, kein Begriff.

!

man will den hörer mitteilen, wie und zwar wie ganz genau eine derartige psychische störung entsteht. dinge, die normalerweise in psychologischen fachbüchern stellen, ich versuche es mit einem lied.

was ist daran auszusetzen?

ansonsten: stelle dir doch einfach vor, das kind kann sprechen. das ist u.a. das schöne an liedern: sie sind fiktiv...
 
Liebe Leute,

ich will hier mit euch keine Fachdiskussion über die Entstehung von Persönlichkeitsstörungen bei Kindern veranstalten und deren Zusammenhang mit der Erziehung in Krippen (Persönlichkeitsstörungen, die sich übrigens meist erst im Erwachsenenalter kenntlich machen. Daher wir möglicherweise die bitteren Früchte dieser Sache wohl erst ernten, wenn noch einige Jahre vergangen sein werden. Dass die ersten Anzeichen für derartigen Störungen an unseren Kindern bereits heutzutage sichtbar sind, das dürfte jedoch keine Illusion sein: Depressionen, Ängste, Gewalt, ADHS, sonstigen psychische Störungen, Alkoholismus unter Kindern und Jugendlichen sind heutzutage weit verbreitet). Ich bin kein Psychologe, aber ich kennen einen und ich habe zudem einige Bücher darüber gelesen, dass das Risiko für Kinder Schädigungen der Persönlichkeit davonzutragen (schwer und weniger schwer) sehr groß ist, wenn sie von kurz nach der Geburt bis zum dritten Lebensjahr in Krippen gesteckt werden. Eine Meinung, die viele Fachleute auf dem Gebiet teilen. Das Grundproblem dabei ist, dass das Kind nicht die emotionale Bindung bzw. Wärme erhält, die es gerade in diesen ersten Jahren braucht. Emotionale Wärme können nur Mütter geben, die ausgeglichen sind, die nicht im Stress sind, die Zeit und Aufmerksamkeit fürs Kind haben. Etwas, was bei den vielen Karrierefrauen oder Frauen, die vom Staat trotz Kinder gezwungen werden zu arbeiten, heutzutage wohl doch des öfteren in Frage gestellt werden dürfte. Und je größer der Stress für eine Mutter, je größer die Probleme, die sie selbt hat, desto schlechter für das Kind. Die Kriegssituation im obigen Text, habe ich gewählt, um die Thematik besonders deutlich zu machen, weil die Mutter ihr eigenes Trauma an das Kind – unbewusst – weitergegeben hat.

Wer sich darüber schlau machen will, der lese bitte die entsprechenden Bücher oder google einfach im Internet, aber hier darüber weiter diskutieren, das würde, glaube ich, zu weit führen.

Dass der Text, so wie er oben momentan steht, sich nicht optimal für ein Lied eignet, das sehe ich ein und das habe ich auch schon ganz oben versucht zu kommunizieren. Ich wollte mit obiger Aufnahme nur die Grundstimmung erzeugen, um die es mir bei der ganze Sache geht. Der Text kann von mir umgestaltet und umgeschrieben werden, so dass er für ein Lied taugt. Das wird nicht sehr schwierig sein, da ich auch als Romanautor arbeite und Schreiben und Texten mein eigentliches Element ist. Um ihn umzuschreiben, brauche ich aber zuerst eine Melodie bzw einen Sound, der – wie ganz oben schon gesagt – zu der Grundstimmung des Liedes passt. Denn ich mache es in der Regel so, dass ich nach einer Melodie schreibe. Dabei stelle ich mir irgendetwas aus dem Bereich Darkelektro, Industrial, Gothic vor. Können auch gerne Bomben, Flugzeugdröhnen etc. drin vorkommen. Ob der Text gesungen oder weiterhin mehr gesprochen sein soll, das weiß ich noch nicht. Das hängt ganz von dem Sound ab.

Also, wer sich unter euch Produzenten bei diesem Thema angesprochen fühlt und es interessant findet, und wer zudem in den Bereichen Darkelektro, Industrial, Gothic etc. zuhause ist, der möge sich bei mir melden, so dass wir zusammen was auf die Beine stellen.
 
Hallo Musicman,

ich finde dein Bestreben so eine Thematik zu vertonen sehr gut! Lass dich nicht davon abbringen. Besonders in diesen Zeiten ist es wichtig, dass es mehr Lieder gibt die etwas Aussagen und auch Stellung beziehen / eine Meinung ausdrücken. Die Welt braucht nicht noch mehr von diesen (Liebes)liedern, die vollgepackt sind mit Allgemeinplätzen, nur damit sich auch bloß jeder potenzielle Käufer davon angesprochen fühlt.

Ich bin deiner Meinung, dass in der frühkindlichen Entwicklung die Ursachen für die meisten psychischen Krankheiten zu finden sind. Krippen und ähnliches sehe ich auch sehr kritisch. Ich habe jeweils ein Praktikum in einem Kindergarten so wie in einer KiTa gemacht. Und das emotionale Elend das ich dort bei den Kindern erlebt habe, war extrem bedrückend.
Aber noch bedrückender war die Ignoranz der Betreuer dem gegenüber. Von wegen liebevoll! Die spulten da ihren pädagogischen Lehrplan ab, zwangen den Kindern einen bestimmten Tagesablauf auf und ignorierten dabei die Individualität und die damit verbunden unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder. Als ich mich weigerte dem Lehrplan zu folgen, weil ich das Vertrauen der Kinder nicht mißbrauchen wollte, wurde ich bei der KiTa schließlich vorzeitig entlassen.

Allerdings denke ich nicht, dass diese emotionale Not bei den Kindern allein durch das Abschieben in die KiTa entsteht. Bei den meisten liegen die Ursachen zu Hause. Dass sie nach dem Schulunterrricht die zweite Hälfte des Tages in der KiTa eingesperrt sind, kommt dann noch erschwerend dazu. Aber auch Kinder die den ganzen Tag mit ihren Eltern zusammen sind, können emotional vernachläßigt sein und später entsprechende Krankheiten entwickeln. Wären die Betreuer in den KiTas nicht so ignorant, könnten sie dieser Entwicklung sogar positiv entgegenwirken, indem sie den Kindern die Liebe entgegen bringen, die sie zuhause nicht bekommen. Aber das würde halt sehr viel mehr Anstrengung bedeuten und auch mehr Personal benötigen. Aber vorallem auch ein großes Umdenken!

Zu deinem Text: Ich finde die Idee gut, dem Kind das noch nicht sprechen konnte, die Worte zu geben, mit denen es seine Gefühle ausdrücken kann. Auch therapeutisch gesehen ist so ein Lied sehr wertvoll! Jeder Hörer der ähnliches als Kind erlebt hat, kann durch den Text seine damaligen Gefühle wiederentdecken und artikulieren/hinausschreien/-singen.
Einzig die Erklärung, dass die Mutter das Kind vernachläßigt, weil der Vater gestorben ist, ist sehr dünn. Soetwas kann ein Auslöser sein, aber nicht die eigentliche Ursache. Dass die Mutter durch den Tod des Mannes so aus der Bahn geworfen wurde, dass sie emotional total dicht macht, muß noch andere Ursachen haben. Denn sie hätte ja trotzallem ihre Trauer mit dem Kind teilen und den Tod gemeinsam verarbeiten können.

Bleib auf jedenfall dran, ich bin gespannt auf das Endergebnis!!! (das du hoffentlich dann hier postest :) )

p.s.: Bist Du von der CDU oder PBC hier eingeschleust worden?

Da bist du aber nicht mehr ganz auf dem Laufenden! Die CDU ist doch inzwischen für KiTas. Liegt doch auch auf der Hand, schließlich sind ihre Klientel hauptsächlich Arbeitgeber. Und für die kann es ja nur gut sein, wenn beide Elternteile für den Arbeitsmarkt bereitstehen. So kann man dank des Überflusses an Arbeitskräften immer weiter den Lohn drücken (und Frauen kann man ja eh weniger zahlen als den Männern).
 
danke für Dein konstruktives feedback Jan.

Und "schön", dass man mit Dir auch jetzt jemanden hat, der den ganzen Schei**, der zum Teil in Krippen bzw Kitas abgeht, miterlebt hat. n Kumpel von mir ist auch Erzieher und erzählt mir ziemliche Horrorgeschichten von diesen Krippen.

Und richtig: Liebesschnulzen hat diese Welt genug. Wir sollten den wahren Übeln auf den Grund gehen...und insbesondere diesem Land gehts ganz beschissen. Dem etwas Abhilfe zu leisten, dafür sollten wir was tun...ich versuche es zumindest...

Auch Dank den anderen hier, die sich Mühe geben, mir ein paar Ideen zu geben.

Jetzt muss nur noch nen Producer her...
 
Oh jeh, psychlogische Fachbücher in Knüttelverse gepackt und mit Musik versehen. :-(

Heyhehey Baby, i wanna know-o-oho, if you be my mum....

Dann viel Glück!
 
MrMusicman, kannst Du mal diese sinnlose Vollquoterei sein lassen? Oder brauchst Du das als Bestätigung?
 
@sts

Nach welchen Kriterien würdest Du denn beurteilen, wann sich ein Sprachbild stimmig anhört, demzufolge gut ist und daher ungeprüft (von allen Hörern?) als richtig für die Story akzeptiert wird? Vielleicht fällt Dir ja auch ein Beispiel ein.

bin leider sehr in Eile.

Also zunächst soviel: Für mich funktioniert ein Sprachbild, wenn es mich emotional trifft (positiv oder negativ), ohne dass es dafür inhaltlich irgendeine Stellung beziehen muss. - Es funktioniert zuerst im übertragenem Sinn und - oh wunder - die Psyche überträgt diesen zweifelhaften Wahrheitsgehalt Millisekunden später auf den ursprünglichen Sinn! Die Metapher schleicht sich also am prüfenden Verstand vorbei direkt ins Unterbewusstsein.

Typisch dafür die politische Diskussion:

"Meine Herrschaften, lassen Sie doch die Kirche im Dorf ..." kann wütende Emotionen oder Beifall wecken, obwohl das Sprachbild absolut nix sagt!

Das ist natürlich ein Beispiel für eine total abgewirtschaftete Metapher.

Alle Parteien und Medien sind unentwegt auf der Suche nach vorübergehend frischen Metaphern, da diese die Diskussion mehr als veranschaulichen: sie entscheiden Diskussionen, ohne im Geringsten zur sachlichen Klärung beizutragen. Einfach weil sie in sich anschaulich, originell...kurz stimmig sind. Das wirkt geistreich und etwas Geistreiches kann ja wohl nicht allzu weit daneben schießen. Oder? :D

Das wissen auch die Sprach-Künstler seit Jahrhunderten.

Der Zweck heiligt die Mittel....8)

P.S.: Die Wirkung des Sprachbildes setzt natürlich voraus, dass man

1.) die Sinn-Übertragung, z.B. die Metapher, versteht und akzeptiert
2.) mit der ursprünglich gemeinten Sache nicht allzu parteilich verbandelt ist.
 

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