Slate Digital

[TedStriker]

Naja, ganz so doof find ichs gar nicht. Wo liegt der Unterschied zu nem Amp wie dem Kemper? Wie teuer meint ihr wird das werden? Also Pre und Mics.

Ich meine auf GS gelesen zu haben, dass Steve Slate selbst das ganze bei ungefähr 2000 Dollar ansiedelt

 

[synthpark]

Naja, ganz so doof find ichs gar nicht. Wo liegt der Unterschied zu nem Amp wie dem Kemper? Wie teuer meint ihr wird das werden? Also Pre und Mics.

Ich meine auf GS gelesen zu haben, dass Steve Slate selbst das ganze bei ungefähr 2000 Dollar ansiedelt

so teuer?

das finde ich gut. Sonst läuft jeder mit nem virtuellen U87 rum.
Und kaufen hab ich keine Lust.

Danke Slate.

 

[Engineer4U]

Ich finde das Slate Mikrofon Dingens gar nicht so uninteressant.
Mir ist auch eigentlich gar nicht so wichtig, ob es "genauso" klingt wie die originalen Preamps und Mikros, sondern ob es den Sound positiv in deren Richtung biegen kann, ohne dass es "komisch verschraubt" klingt.
Eigentlich ist das Prinzip nicht schlecht.
Ich habe um die 30 Mikros verschiedenster Art, aber keins der "heiligen Grale".
Ein Sm 57 z.B. würde ich in echt benutzen, ebenso nen Subkick.

Nen Ela M 250 oder U47 hab ich aber nicht rumfliegen, und wenn man mit dem Slate Teil in die Ecke kommt und es annähernd so klingt als hätte man halt eins dieser Dinger benutzt, warum nicht.
Die Sache das Mikro im Mix ändern zu können ist auch schon ziemlich geil eigentlich.
Ich mache oft moblie Aufnahmen in fremden Räumen, da schleppe ich dann anstatt 5 Preamps und 5 Großmembranern zum rumtesten halt das Dingen mit.

Ist rein von der Arbeitsweise her auch durchaus angenehm.

Ich würde es nicht vorab verteufeln, ohne es mal probiert zu haben.
Für -+ 2000$ bekommt man grad mal ein vernünftiges Röhrenmikro, der Preis geht wenn die Quali am Ende stimmt schon in Ordnung denk ich.

Ich denk mir halt:
Ob ich jetzt das Slate Teil kaufe oder 1-2 gute "normale" Mikros, wo ist der Mehrwert am Ende höher?
Vom Spassfaktor mal abgesehen, den man damit mit Sicherheit hat.

 

[Kuno]

Mir ist auch eigentlich gar nicht so wichtig, ob es "genauso" klingt wie die originalen Preamps und Mikros, sondern ob es den Sound positiv in deren Richtung biegen kann, ohne dass es "komisch verschraubt" klingt.

Da habe ich einen guten Tipp für dich:

Lern mischen.

Dann kannst du dir per EQ und einem guten Sättigungsplugin den Sound genau da hin biegen, wo du ihn haben willst. Das ist flexibler und zielführender als 10 Wundertüte-Plugins.

 

[Engineer4U]

Oh, danke Kuno für diesen super Tipp!

Als ich angefangen habe mit Schrauben gab es keine Plug ins.
Ich weiß wie echte Sättigung klingt, ich habe mit echten (originalen) Ela 251ern gearbeitet (besitze leider aber selbst keine) , ich habe auf 24 Spur 2" Tape recorded und und und.
Seid über 10 Jahren mach ich das professionell, und verdiene mein Geld damit.
Insgesamt habe ich ungefähr 200+ Musikproduktionen gefahren. Keine Ahnung, Hab nicht gezählt.
Ich glaube,ich kenn mich schon so grob aus...

Ich behaupte einfach mal, das ich genug Erfahrung habe, um zu wissen, was ein EQ und ein Sättigungs-Plug in macht.

Ich finde die Idee von Slate das auf Knopfdruck abzurufen trotzdem gut. Wenn es gut klingt, was ist daran falsch?
Wenn es jetzt 20000€ kosten würde, wäre das noch was anderes.

 

[synthpark]

hmmm Engineer4U kann ja mischen

Aber ich glaub nicht, dass die Mics wirklich in allen Facetten so modelliert sind. Manchmal merkt man erst mit einem EQ, zum Beispiel Höhenboost, dass alles ein billiger Fake ist, denn das gite Mic kann man schön boosten.

 

[Engineer4U]

@ synthpark: Das gilt es eben herauszufinden, ob das System den "real life test" übersteht...
Dafür muss man es aber eben mal benutzt haben.

 

[TheTick]

Kann man dann ja sehen wenn draußen ist. Aber alleine die Idee ist stark. Ich warte drauf, da ich nämlich tatsächlich kein richtig gutes Mic hab.

 

[Engineer4U]

Kann man dann ja sehen wenn draußen ist. Aber alleine die Idee ist stark.

Eben, mehr wollte ich eigentlich auch nicht sagen.
Kann natürlich am Ende auch Murks sein.

Der Kemper ist z.B. auch son Ding, was ich nicht mehr missen will.
Was nicht heißt, das ich nie wieder nen Amp "echt" aufnehme.

Hat auch Jahre gedauert, bis ich gesagt habe: Ok, jetzt brauch ich tatsächlich nicht unbedingt nen echten Gitarrenamp. Der Kemper ist gut, der AXE auch...

Ich würd dem SLATE VMS Teil zumindest mal ne Chance geben.
Evtl. ist auch erst der 2. Nachfolger zu gebrauchen, oder das Ding wird in 2 Jahren eingestellt. Wird man sehen.

 

[Kuno]

Ich behaupte einfach mal, das ich genug Erfahrung habe, um zu wissen, was ein EQ und ein Sättigungs-Plug in macht.

Ich finde die Idee von Slate das auf Knopfdruck abzurufen trotzdem gut. Wenn es gut klingt, was ist daran falsch?

Der "Tipp" war natürlich ein bisschen sarkastisch gemeint.

Aber gerade wenn du gut mischen kannst und einige Jahre Erfahrung hast, kann ich deine Haltung überhaupt nicht nachvollziehen.

"Was ist daran falsch?" ist die falsche Frage.
Stell dir ein EQ-Plugin vor, welches auf seiner GUI nur einen Button hat, um durch 30 Presets durchzuschalten, von denen du nicht weißt, was sie tun.
"Wenn es gut klingt, was ist daran falsch?"

 

[TheTick]

Naja, warum muss ich detailliert wissen (und nach deiner Argumentation auch mit EQ/Sättigung nachbauen können) was ein U47 mit meinem Signal macht? Ich schalte das Preset ein, sehe obs passt und gut ist. Das ist ja im Prinzip das Gleiche, wie wenn ich das Mikrofon hätte und es vor meinen Sänger halte. Es ist dann ein "Preset" in Hardwareform, ich kann ausprobieren, ob es an dem Sänger klingt und das VMS ist demnach gleiches als Software. Um diese Erfahrung ohne VMS zu machen, müsste ich ganz schön viel Kohle und Zeit investieren. Natürlich möchte ich hier handwerkliches Können nicht schlecht reden, aber um ein Mikrofon zu imitieren fehlt es hier mit Sicherheit dem einen oder anderen Nutzer an Können UND Erfahrung. Warum sollte ich also nicht diese Abkürzung haben können?

 

[Kuno]

Wieso willst du unbedingt ein Mikrophon imitieren?
Wieso willst du wahllos irgendwelche Presets durchsteppen, in der Hoffnung, daß irgendeins passt?
Und vor allem:
Wie kommst du darauf, daß man MEHR Zeit und Kohle investieren müsste, wenn weiß, was man tut?

Zum Thema Geld:
Man kann sich natürlich alle Jahre ein Slate VTM, Slate VCC und Slate VM für einige tausend Euro kaufen ...
... oder man lernt, wie man mit seinem (meist kostenlos mit der DAW Software mitgelieferten) EQ und ein paar Sättigungsplugins genau da hin kommt, wo man auf diesen Ebenen hin möchte.

Ich sehe auch nicht, in wiefern das mehr Zeit kosten würde.


Aber gut ... soll jeder machen, wie er meint.
Es gibt ja auch allen Ernstes Leute, die 5 verschiedene EQ-Plugins benutzen ...

 

[Marc1610]

Ich sehe da auch keinen Sinn drin.
Die Amps könnten aber brauchbar sein, denn er scheint sich was Sättigung angeht gut auszukennen zumindest trifft er da meinen Geschmack was Sound angeht.

 

[Nachtschicht]

klingt nach antares microphone modeler.

hat mir vor vielen jahren paarmal beim matching unterschiedlicher mikrofonaufnahmen ca. die halbe strecke abgenommen. ist doch was (aber wäre jetzt für mich als anwendung zu speziell und selten vorkommend als dass ich mir dafür extra nochmal n neues plugin holen muss)

grundsätzliches statement: plugins mit wenigen knöpfen mag ich. ich merke seit längerem dass ich beim mix tendenziell gerne zu spezialisierten one-trick-ponys greife als zu eierlegenden wollmilchsäuen bei denen ich mich dann an den 65867215323 parametern zu tode schraube.

son bisschen muss man den inneren nerd ja auch hin und wieder mal in zaum halten, sonst übernimmt der noch die komplettherrschaft

 

[rockfred]

Erinnert mich an die Videos von einem Vortrag eines Ingenieurs von Schoeps. Grundaussage war in etwa, ein möglichst neutrales Mikrofon zu nehmen und die gewünschte Färbung zu modellieren. Also für mich, scheint es in diese Richtung zu gehen.
Das man damit, aber aus einem SM58 kein U87 macht ist klar, aber wenn man mit einem neutralen Kleinmembraner startet und diese Emulationen gut mit dem Signal harmonieren, warum nicht?

Edit: Hier ist das über eine eigene Mikronserie gelöst. Ich denke, dass kan funktionieren.

 

[teebaum]

das problem an solchen tools ist, dass sie nur modellieren können, was auch anliegt.
ein mik mit wenig auflösung und zerrigen höhen kann man noch so verbiegen, es wird nie auflösung bekommen und auch nie sauber klingen können - wo keine substanz ist, kann man auch nicht hobeln & aus hors sol tomaten wird auch mit gewürzen und farbstoffen nie eine anständige suppe.

so etwas wird als "mal in einem verse die stimme etwas nach megaphon klingen lassen"-effekt funktionieren, aber aus einem billigen chinamik wird man damit kein u47 zaubern können.

 

[synthpark]

so etwas wird als "mal in einem verse die stimme etwas nach megaphon klingen lassen"-effekt funktionieren, aber aus einem billigen chinamik wird man damit kein u47 zaubern können.

darüber hab ich mir auch Gedanken gemacht.

Aber vielleicht meint Slate, sein Mic (das wird ja anscheinend mitgeliefert!)

ist so hochwertig von der Qualität, dass es eben an der Qualität an sich dann nicht scheitert.

 

[teebaum]

so etwas wird als "mal in einem verse die stimme etwas nach megaphon klingen lassen"-effekt funktionieren, aber aus einem billigen chinamik wird man damit kein u47 zaubern können.

darüber hab ich mir auch Gedanken gemacht.

Aber vielleicht meint Slate, sein Mic (das wird ja anscheinend mitgeliefert!)

ist so hochwertig von der Qualität, dass es eben an der Qualität an sich dann nicht scheitert.

... und was ist mir den effekten durch die richtcharakteristik? nahmbesprechungseffekt? raumeigenschaften?
selbst mit einem messmikro mit sehr liniearen werten und wenig verzerrung (a la dpa 4006) kommst du diesbez. nicht weiter - man müsste so ein mik dann noch mit einer "idealen niere" kombinieren, um die richteigenschaften des miks mitabzubilden - als nächstes kommt der preamp, der wandler - ich denke, es wird klingen, wie instagram aussieht - lustig

 

[the_Emre]

Er liefert ja auch den Preamp mit. Mikrofon, Preamp, Plugin. So könnte tatsächlich ein Schuh draus werden Nur werden die Leute jetzt sicher nicht anfangen ihre, wie Augapfel gehüteten Telefunken, Neumann, Sony Mikrofone u.s.w. in eBay zu verticken und ein "Unbekanntes" "Charakterloses" Mikrofon vor ihre Klienten hängen

 

[synthpark]

... und was ist mir den effekten durch die richtcharakteristik? nahmbesprechungseffekt? raumeigenschaften?
selbst mit einem messmikro mit sehr liniearen werten und wenig verzerrung (a la dpa 4006) kommst du diesbez. nicht weiter - man müsste so ein mik dann noch mit einer "idealen niere" kombinieren, um die richteigenschaften des miks mitabzubilden - als nächstes kommt der preamp, der wandler - ich denke, es wird klingen, wie instagram aussieht - lustig

das stimmt.

Wenns nur als Gesangsmic herhält, kann man das nicht vernachlässigen? Aber den Nahbesprechungseffekt wird man nicht so Herr werden, da fehlt dann die Rauminfo.

Vielleicht ist nochn Abstandslaser eingebaut für die Simulation