Raumschiff (Elektro) - Was geht besser?

[KOENIGSKIND]

Hey ihr,

ich würde gerne Meinungen zu diesem Track hören. Grade was das Abmischen angeht fehlt mir echt die Erfahrung, da arbeite ich mich grade ein. Bin aber auch offen für alle anderen Anmerkungen, sprich Arrangement, Sounddesign etc. Ich bin einigermaßen neu in dem Genre (war bisher eher gitarrenmäßig unterwegs) und freue mich über jeden Input.

 

[Pheeel]

Hallo Kapitän,
Ich vermute, die Gitarre musstest Du deswegen so gut verstecken, weil es da Rhythmustechnisch ein paar Probleme gibt. Die geht sehr stark unter, und selbst da höre ich leichte Probleme mit dem Allgemeinen Flow/Groove deiner Begleitung.
Arrangement/Mixing. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen, welcher Arbeitsschritt unter welchen Fachbegriff fällt. Mir persönlich stößt deine Filterautomation ein wenig auf. Das wäre für mich ein Mixingschritt, für andere ist es aber Arrangement. Du hast bzw. versuchst mit deinen Sounds und Rhythmen etwas treibendes zu erzeugen. Und mit der Filterautomation hast Du dich da auch in diese Richtung bewegt. Leider hast Du größtenteils nur sehr stark in eine Richtung die Filter bewegt. Du öffnest im Prinzip in deinem Song wiederholt gefühlt ein halbes dutzend mal deine Filter, um sie dann am Ende recht zügig wieder zu schließen.

Fühlt sich für mich ein wenig an wie: "Scotty, wir haben ein Motorschaden Problem".
Ich glaube, dort etwas mehr Variationen, vor allem dingen auch mal ein kurzes oder langes runterfahren vor der Bridge, könnten dort einiges schöner und runder machen. Oder eine Floating Phase, eine Gleitphase, in der Du dein Raumschiff nicht weiter beschleunigst.

 

[KOENIGSKIND]

Danke fürs kreative Feedback Das mit den Variationen habe ich befürchtet...einerseits will ich den Flow nicht allzu sehr unterbrechen und bin auch durchaus Fan einer angenehmen Monotonie, andererseits soll natürlich eine gewisse Abwechslung rein. Ich überlege, weitere Parameter des Leadsynths zu automatisieren und zu verfremden. In der Vergangenheit habe ich einfach haufenweise Synthspuren dazu geschmissen und mich total verrant...Vielleicht habe ich es jetzt mit dem Minimalismus etwas übertrieben.

 

[Chronique]

Mir ist diese durchgehende 4-Akkord-Phrase einfach zu simpel über die gesamte Länge des Tracks. Da müsste mehr Abwechslung rein, ein paar andere Harmonien usw.

 

[Kosaken-Kaffee]

Schliesse mich meinen Vorschreibern an: dem Song täte noch etwas mehr Abwechslung gut.

Wenn das aber Deine ersten Mix-Gehversuche sind, dann ist der Anfang schon mal nicht schlecht.

 

[Audiotic]

+1 für die Punkte oben.
Das durchgehende Synth Thema ist für mich zu "flach" (rhythmisch, frequenztechnisch und von feel und melodie)
Die HiHat Percussions klingen finde ich echt gut (loops oder selber programmiert?), schön hissende open hats.
Basstechnisch fehlt etwas.

Alles in allem für mich 4min die ein 30 Sekunden Part eines coolen Tracks sein könnten

 

[Ash]

Nichts was schon mal gesagt wurde .

 

[Hyp]

Meiner Meinung gibt der Ansatz leider auch nichts her, was selbst mit mehr Aufwand etwas anderes als Abgedroschenheit ergeben wird. Aber das geht großen Namen nicht besser, an denen man sich in dem Bereich schulen könnte, wie Deadmau5 und Eric Prydz sowie dessen Projekt 'Pryda' -- auch diese bleiben zumeist hinter dem Standard von '80er-Jahre Computerspielemusik zurück.

Einen grundsätzlichen Weg für Abwechslung in der Monotonie sehe ich z.B. rhyhtmisch in Humanisierung (kleine Variationen und Verschiebungen um das Raster herum vom ersten Takt an) und Polyrhythmik (z.B. mal 3er-Muster zum 4er-Takt laufen lassen). Der Beat kann mehr als ein Metronom sein und trotzdem trancig bleiben, wenn die Variation nicht als Abweichung kommt, sondern Grundeigenschaft des gleichmäßigen Flusses ist, also minimal ständig passiert.

Solche Ideen kommen in diesem Genre jetzt vielleicht noch 10, 20 Jahre zu früh. Alles andere als in dem Bereich starre Loops laufen zu lassen, weil das "schon immer so war", liegt noch außerhalb des kreativen Vorstellungsbereichs der allermeisten Trackmacher.

 

[hazz]

Es klingt alles zu weit weg. Das muss direkt in die Fresse. Mehr Stereo und mehr Druck

 

[KOENIGSKIND]

Vielen Dank für die Rückmeldungen! Ich glaube, ich hatte das Gefühl, erstmal die Basics einigermaßen beherrschen zu müssen, bevor ich experimenteller werde. Sind viele Punkte dabei, die ich den nächsten Stücken berücksichtigen möchte.

 

[Pheeel]

Learning by doing. In dieser Musikrichtung hast Du es oft mit Track-Aufbau zu tun. Das ist etwas anderes als Song-Aufbau. Du hast ein Hauptthema und eine Bridge. Du hast also bei einem 5min track etwa 3min Zeit dein Hauptthema aufzubauen und in einen kleinen Höhepunkt zu führen der dich in dir Bridge leitet und diese wiederum führt dich zurück zum absoluten Höhepunktes des Tracks. dem Hauptthema in seiner finalen Version von welchem aus du langsam wieder abbaust bis du in einem DJ freundlichen Outro landest.

Der von mir angesprochene Kritikpunkt ist etwas Kontraproduktiv. Weil du deine kleinen Teilabschnitte sehr gerne in sich sehr stark steigerst und von Teilstück zu Teilstück immer wieder ein ähnliches Verhalten zeigst. Das gesamte Ansteigen der Spannung/Energie bis zur Bridge geht verloren, weil du immer wieder in kleinen Stücken ansteigst, und die Filter zum nächsten Abschnitt wieder zügig zu machst.


das wäre ein Beispiel für einen schlichten typischen Track Aufbau.