Raumakustik verbessern

[TonyR]

Hi,

nun ist es soweit und ich habe mal meinen Raum gemessen nach der Anleitung die hier Black Bender bereitgestellt hat.

Das einzige was ich nicht gemacht habe, da ich es nicht richtig verstanden habe, war unter Preferences Mic/Meter die Calibration ECM8000 Datei einzustellen.
Was ich allerdings gemacht habe ist meine Soundcard (per loop) einzumessen und dann die .cal Datei unter Soundcard Clibration File einzustellen.

Ich habe mit einem SPL Meter eingemessen und das ECM 8000 Mic genutz und zwar an der Spitze der Abhördreiecks.

Vor einigen Jahren hatte ich schon die vordere sowie hintere Wand mit 20cm dicken Hanf Platten bedeckt. Die sind nicht direkt an der Wand sonder mit ca. 15 cm Abstand.

An der Decke habe ich auch was, doch da nur sehr dünn ca. 10cm (Hanf), da ich damals nicht wusste wieviel die Decke mitmacht.

Ich würde gerne mal eure Meinung hören zu den Messergebnissen und was man evtl. verbessern könnte.

Ich habe jetzt erstmal nur die Hauptabhöre gemessen, da sie tiefer gehen als meine NS10.

Hier schon mal die Datei für diejenigen die damit was anfangen können.

https://www.dropbox.com/s/11uf7dgy8...ereo linke und recht Spitze Abhördreieck.mdat

Der Raum ist ca. 21-23qm groß, ca. 5,50m x 3,90m und 2,93m hoch.
Typisch Altbau, sprich Steinwände und der Decke wohl so eine art Rigips und dahinter hol, Boden mit Laminat bedeckt.

Hier eine Übersicht über mein kleines Studio und Messdaten.

 

[packetflow]

Hi,

ich kann Dir leider nicht bei der Auswertung helfen. Bei dem Kalibierungsfile schon eher. Interessant wäre es schon ob sich die Messung dadurch verändert. Man kann sich die Datei einfach mit einem Texteditor ansehen und schauen wo die Korrekturen gemacht werden, es wird ja auch beim laden der Datei im Fenster angezeigt. Man sieht das gerade im sehr tiefen Bereich und im hohen Bereich korrekturen vorgenommen wurden.

Ich denke es macht schon Sinn die Datei auf das Mikrofon zu legen anstatt auf der Soundkarte, da wären die minimalen Korrekturen sicherliche anders von den Werten her.

Man möge mich korrigieren. Aber ich denke die Datei korrigiert einfach kleine Abweichungen die das Mikrofon in gewissen Frequenzen hat, was wiederrum mit einen noch genaueren Mikro gemessen wurde.


Viele Grüße
*p

 

[Akai31]

das problem was ich sehe ist das die serienkonstanz bei einem billigmikro nicht besonders hoch sein wird. ob nun ein beliebiges kalibrierungsfile fuer dein spezifisches mikro funktioniert, halte ich fuer fraglich. eine kalibrierung fuer einen wandler macht auch keinen sinn, die sind freqmaessig alle glatt.
bei einem preamp kann das sinn machen, weil gerade guenstigere designs relativ grosse abweichungen ueber den gain bereich.
problem: eine kalibrierung funktioniert halt nur in genau dem spezifischen gainbereich, sagen wir 40db. nur wie misst man ein digitalsystem per loopback und 40db ein?
phantomspannung waere noch so ein unsicherheits kriterium.
lange rede... ich wuerde drauf scheissen.
solche messungen sind eh nur ein eher grober snapshot und dienen lediglich zur orientierung beim akustikdesign.

zu den messungen: du musst wissen mit welchen kompromissen du leben kannst, denn die wird es immer geben.
schieb mal die lautsprecher und absorber rum, und schau wie sich deine messungen veraendern( dabei bitte nicht nur auf waterfall und freqgang konzentrieren). dann erkennt schonmal recht gut welche faktoren von was beeinflusst werden und wie man vorgehen koennte. ein patentrezept gibts halt nicht.

 

[TonyR]

Vielen Dank für eure Antworten.
Das mit der Calibrierung des Mic sehe ich auch etwas problematisch, denn wie schon Akai31 geschrieben hat, jedes Mic ist etwas anders und man müsste schon mein ECM 8000 calibrieren.

Ich werde wohl auf jedenfall meine Cloud neu machen, mit etwas dickerem Material und evtl. auch reflektieren und in schräger Stellung?
Falls Ihr Empfehlung habt was ich nutzen sollte, Basotect, Hanf, Steinwolle etc. dann wäre jede Info hilfreich.

Ich werde wohl auch noch was an die Tür hängen, vielleicht dort Basotect mal gucken.

Hab etwas angst den Raum zu stark absorbierend zu machen, oder muss ich mir da keine Sorgen machen.

Das Hauptproblem sehe ich wohl bei ca. 66-70Hz und 85-90Hz da bricht es richtig ein, das hat wohl mit dem Abstand zur Wand hinter und seitlich der Lautsprecher zu tun. Besonders der linke Lautsprecher zeigt dieses Verhalten.
Vielleicht könnte ich hier noch was hinter die Absorber packen (Basotect, Steinwolle etc.).

 

[TonyR]

Naja und die 100hz / 200hz könnte man auch noch etwas behandeln

 

[Akai31]

Falls Ihr Empfehlung habt was ich nutzen sollte, Basotect, Hanf, Steinwolle etc. dann wäre jede Info hilfreich.

Hanf funktioniert nicht besonders effektiv, bezogen auf Materialdicke und Absorbtionsgrad. Basotect ist sehr leicht und deshalb für Deckensegel gut geeignet. Guter PUR-Schaumstoff geht auch, ebenso wie Thermarock. Oder dicker, Sonorock.

Hab etwas angst den Raum zu stark absorbierend zu machen, oder muss ich mir da keine Sorgen machen.

Ein Raum kann nicht zu stark absorbieren (zumindest nicht messtechnisch). Das Argument kommt meist auf, wenn man falsch absorbiert, also Bass und Grundton nicht ausreichend behandelt wurden. Für etwas Wohlfühl-Feeling kann man Bassabsorber immer noch mit Diffusoren bedecken.

Vielleicht könnte ich hier noch was hinter die Absorber packen (Basotect, Steinwolle etc.).

Genau; testweise LS schieben und Dämmaterial schieben und aufmerksam beobachten.

 

[Akai31]

Naja und die 100hz / 200hz könnte man auch noch etwas behandeln zwinker

Konzentrier dich nicht zu sehr auf Einzelfrequenzen. Es geht ja um das Gesamt- "Kunstwerk". Jede Massnahme zieht häufig eine Verbesserung an der einen und eine Verschlechterung an der anderen Stelle nach sich.
Geschickt Kompromisse finden...

 

[TonyR]

OK.

Hanf nicht so gut...hmmm naja ist schon vorne und hinten in voller fläche verbaut.

Ok ich denke für die Decke werde ich Basotect nehmen wegem dem Gewicht, Thermarock schaue ich mir mal an.

Gilt bei Basotect auch um so dicker umso besser für die tiefen Frequenzen?

 

[Akai31]

Gilt bei Basotect auch um so dicker umso besser für die tiefen Frequenzen?

Die Regeln sind erstmal für alle porösen Absorber gleich. Grobe Hinweise findest du ganz sicher in den Stickies.
Wo im einzelnen die Grenzen liegen, hat aber auch sehr stark mit der spezifischen Anwendung zu tun und lässt sich leider nur sehr grob überschlagen.
Übliche Anwendungen bei B. sind so bis etwa 10-20cm Dicke. Üblich heißt aber nicht zwangsläufig optimal, weil:
- Für den Grad der Bassabsorbtion sind aber genauso Position, Größe des Absorbers etc. wichtig.
- Ein einfaches, typisches Deckensegel taugt sicher eher wenig zur Bassabsorbtion, auf Grund der og Voraussetzungen.

 

[TonyR]

Vielen dank Akai31,

Werde mal sehen wo ich was über die Wirksamkeit der einzelnen Materialen hier was finde. Evtl. wechsele ich ein paar meiner Thermohanf Platten aus bzw. ich verstärke sie an den Ecken da dort ja noch einiges an Luft / Platz ist.

 

[Akai31]

vollbuendigkeit steigert die effektivitaet stark, also zb raumhoch, -breit.

 

[synthpark]

ein einfaches Deckensegel von zum Bsp 2x2 meter 10 cm basotect und 10 cm wandabstand wirkt schon sehr ordentlich im Bereich 100 hz aufwaerts. ich hab 2 davon an der decke. die grosse flaeche machts.

hier liegen die Probleme allerdings weiter unten.

 

[TonyR]

Hi synthpark,

ja habe das auf jedenfall vor. Mein momentanes Deckensegel war mehr eine Notlöusng mit Resten und ich war mir nicht so sicher was die Decke so aushält.
Dachte mir auch evtl. mache ich es aus Basotect. Wie hast Du es denn an die Decke gebracht, Holzrahmen?

Zwar werde ich mit dem Deckensegel nicht das Problem des linken Lautsprechers im Bereich zwischen 60-90 Hz Regeln können, denn das liegt wohl eher hinter dem Lautsprecher.

Wo hast Du denn Deine Basotect gekauft.

Hier nochmal 2 Fotos von meinen eher dürftigen Deckensegel.

 

[synthpark]

ich hab rahmen gebaut und dann mit haken und ketten die Konstruktion an die Decke befestigt. mein Absorber ist nicht luftdicht abgeschlossen.

das Basotect hab ich bei schaumstoffdiscounter bekommen
aber schon vor ewigen zeiten.
lg

 

[Schadumm]

Ich habe die komplette Decke übern Pult abgehangen 150X360X40 (höhe)cm

Da hatte sich im Frequenzgang am meisten getan!

Ist zwar etwas Arbeit ,aber das Lohnt sich aufjedenfall


gruss

 

[TonyR]

Ok,

vielen Dank für Eure Tips.

Denke ich werde auf jedenfall meine Decke neu machen.

Danke an alle.

 

[TonyR]

Ich nochmal!

So die Decke werde ich wohl mit Rockwool Termarock 50 machen, sowie die neuen Seitenabsorber.
Ich denke min. 10cm dicke sollte es sein?

Ich habe ja leider nur mit Thermohanf gearbeitet, deswegen was würde wohl passieren wenn ich meine Eckabsorber mit Sonorock befülle statt dem Thermohanf zeug?

Meine jetzigen Absorber sind hinten offen und vorne sind sie mit Sackleinen bespannt, muss ich sie schliessen wenn ich da Sonorock hineinpacke?

 

[Schadumm]

So die Decke werde ich wohl mit Rockwool Termarock 50 machen, sowie die neuen Seitenabsorber.
Ich denke min. 10cm dicke sollte es sein?

also wenn dann min. 30 cm !!!

 

[TonyR]

Echt 30cm mit Termarock 50?
Gibt es eigentlich irgendwo Daten zur Absorbtionsgrad? Basotect schien mir sehr teuer im Vergleich, m2 Preise von über 100€ ?

 

[Akai31]

Bei 30cm wuerde ich zu sonorock tendieren. man sollte schon den stroemungswiderstand im auge behalten. andererseits wuerde ich auch keine absorber unter 15cm einsetzen. aber wie gesagt alles material und anwendungsbezogen.
du koenntest deinen thermohanf mit einer schicht thermarock unterstuetzen. und mach die absorber raumhoch und vollflaechig vors eck.