Raumakustik in der Gesangskabine verbesssern

[azari]

die kabine von matsches ist allerdings nicht so einfach nachzubauen, das teil sieht sehr durchdacht aus, und der jenige der das entworfen hat, scheint wirklich plan zu haben.

ich könnte das auf keinen fall, und ich bezweifel dass der normal [g=79]homerecordler[/g] das hinbekommt, deswegen würde ich bei dem basotect bleiben. mit 1-2 kleinen resonanzabsorbern von www.mbakustik.de die wirklich gut sind.

die holzlatten sind zb in dieser kabine von matsches sind helmholzresonatoren die gestimmt sind auf die moden oder störfrequenzen in der kabine. das muss berechnet werden und auch genau ausgeführt werden.

 

[Alberto]

watt? wo siehst du da helmholtzresonatoren? ich seh keine!

 

[azari]

die holzlatten sehen für mich aus wie helmholzresonatoren.

 

[Alberto]

und wo is das loch? das sind slateresonatoren. wenn du so willst kleine plattenschwinger.. und die sind auch nicht groß berechnet sondern nach dem zufallsprinzip angeordnet, nehme ich an.

edit: ich frag mich bloß immer bei den slate teilen was da schwingen soll...

 

[azari]

ein schlitzresonator ist ein helmholzresonator soweit ich weiß.

aber was weiß ich schon

 

[_Diel_]

und wo is das loch?

Meisstens zwischen den Beinen

 

[FreezProductions]

Meisstens zwischen den Beinen

Danke für diesen geistreichen Kommentar.

ein schlitzresonator ist ein helmholzresonator soweit ich weiß.

Aber nur, wenn hinter den Schlitzen auch eine Luftmasse da is, die Schwingen kann... So funktioniert nämlich ein Helmolzresonator. Bei seiner Resonazfrequenz schwingt die Luft IM Resonator phasenverkehrt zur Luft AUSSERHALB des Resonators und bremst zweitere dadurch aus.

Dieser Absorber ist anders. Es ist ein Breitbandabsorber d.h. hinter den Brettern befindet sich ein Material (Mineralwolle) welches Schallenergie absorbiert. Damit die Energie auch bei der Wolle ankommt, müssen die Bretter Abstand zueinander haben (wie sonst soll die Luft da ankommen).
Man könnte auch davon ausgehen, dass die Bretter bei tiefen Frequenzen als akustische Impedanzwandler funktionieren - glaube ich aber nicht, weil sie IMHO sehr fest verschaubt aussehen.
Warum lässt man die Bretter dann nicht weg? Dafür gibt es 2 Gründe:
1. es sieht mit Brettern schöner aus
2. Basotect bringt man auch nur im Schachbrettmuster an. Man möchte die Kabine nicht totdämpfen. Das gilt natürlich auch für Breitbandabsorber.

 

[azari]

danke, jetzt habe ich was dazu gelernt!

bedeutet das, dass das teil gar kein schlitzresonator ist??

 

[FreezProductions]

Ich glaube nein. Sicher bin ich mir aber auch nicht
Kommt wie gesagt drauf an, ob zwischen den Brettern und dem Dämmaterial genug Luft ist, um gegenzuschwingen.

 

[azari]

geil!

aber dennoch was du gesagt hast, hat mich weiter gebracht.

matsches schrieb, dass die holzlatten in unterschiedlicher dicke und abstand zueinander angebracht worden sind... ist das nicht ein hinweis auf helmholz?

egal, ich denke der kollege matsches wird bald für aufklärung sorgen.

dennoch danke für die guten infos.

 

[gslam]

Ein Schlitzabsorber ist ein Helholtzresonator.
Breite und Tiefe, sowie Abstand der Schlitze bestimmen die [g=349]Frequenz[/g].

Die Abstände sind alternierend, um eine Breitbandigkeit zu erreichen.

 

[azari]

na schau mal einer

 

[matsches]

azari schrieb:
die kabine von matsches ist allerdings nicht so einfach nachzubauen, das teil sieht sehr durchdacht aus, und der jenige der das entworfen hat, scheint wirklich plan zu haben.

Danke, hört man gerne
Ich habe sie geplant und gebaut, allerdings in Funktion als Sozialpädagoge um "nicht immer einfachen Jugendlichen" die Möglichkeit zu geben, sich sinnvoll zu beschäftigen.

Allerdings habe ich wochenlang "geJohnSayerT" und alles gelesen "wo in Internet gibt"!
Habe mit 16 Jahren Zimmerer gelernt (und dann irgendwann anstatt Architektur (wie ursprünglich geplant) Sozialpädagogik studiert.
Nun setze ich die Wünsche von Jugendlichen so um, dass ich selbst auch damit zufrieden bin.
Die Ausgangslage war: "Ey Alta, wir brauchen Kabine für krassen Hip-Hop in Juze! Mit Schaumstoff und so!"

Als Rockmusiker (Anfang 30) geht sowas eben dann in eine andere Richtung.... und es kommt eine JuzeBooth mit Slat-Resonator-Absorbern-Schlitzdingens raus.
Da ist auch nichts ausgerechnet, bei Vocals denke ich auch nicht, dass dies nötig ist. Hauptsache es klingt trocken aber nicht tot und von Außen kommen keine Störgeräusche rein.
Beim Bau selbst wurde dann an mancher Stelle doch noch manches umgeplant.

 

[FreezProductions]

Kein Problem - dafür ist das Forum ja da.
Und dafür, dass spätestens morgen jemand auftauch, der mir erklärt, was an meiner Erklärung alles falsch war

Es kann, wenn Luft dahinter ist, natürlich sein, dass es ein Helmholtzresonator ist, der mehrere Resonanzfrequenzen hat, die von den Abständen der Bretter abhängen.

matsches klärt das dann schon noch

 

[azari]

bin echt beeindruckt von matsches, wenn es mehr so typen geben würde, hätten wir keine probleme mit dem nachwuchs obendrauf hat er auch noch wirklich plan von akustik.

aber das beweißt ja nur was ich gesagt habe, dass man das nicht einfach nachbauen kann.

also es ist ein helmholz-schlitz-slatresonator wenn ich jetzt alles richtig verstanden habe. lol

 

[FreezProductions]

Als Rockmusiker (Anfang 30) geht sowas eben dann in eine andere Richtung....

Und zwar in die Richtige
Rechnen ist für Gesang wirklich nicht nötig... Bei Drums dann schon eher, aber die passen halt in keine Kabine - da braucht man nen Raum.

 

[matsches]

FreezProductions schrieb:

Es kann, wenn Luft dahinter ist, natürlich sein, dass es ein Helmholtzresonator ist, der mehrere Resonanzfrequenzen hat, die von den Abständen der Bretter abhängen.

matsches klärt das dann schon noch

Nö, wie gesagt ist da nichts ausgerechnet. Nur eben darauf geachtet, dass kein "Toter" Raum entsteht und sich auch die Kosten in Grenzen halten, der Brandschutz weitgehend gewährleistet ist und auch keiner auf die Idee kommt, am Schaumstoff "rumzupopeln."
Hell und freundlich musste die Kabine innen natürlich auch sein!
Ich erhebe keinen Anspruch drauf, dass die Kabine das NonPlusUltra ist (Die Akustik darin allerdings schon!)

gruß
matsches

 

[Alberto]

oh mann... wie kompliziert doch son paar dachlatten sein können. aber warum funktioniert das dann? ein helmholtzresonator benötigt meines wissens nach ein abgeschloßenes volumen gegenüber dem außenraum... halt ne kiste die dicht ist sozusagen (außer dem rohr bzw loch natürlich).

und son paar bretter über glaswolle genagelt biklden nu nicht gerade das abgeschloßendste raumvolumen hinter sich


wo is mein denkfehler?

 

[matsches]

Alberto schrieb:
wo is mein denkfehler?

Mein Wandaufbau ist kein Resonator. Ist ein Schlitzabsorber
Dahinter ist allerdings dicht! Die Gipskartonplatten sind sogar innen mit Acryl an den Holzlatten abgedichtet. Die ganze Wand ist dicht. Nur anstelle von Luft ist eben Mineralwolle, sonst müsste die Wand ja 1 meter dick sein 8)

Die Schallwellen werden an den Schlitzen "verwirbelt". Den restlichen, die durchkommen wird dann in der Mineralwolle durch Reibung die Energie entzogen bzw. in Wärme umgewandelt. Da resoniert nichts
An den Brettern selbst werden ein paar Schallwellen reflektiert, die aber dank schräger Wände dann nicht direkt zurückgeworfen werden, sondern schräg gegenüber in den Lochplattenschlitzdingsabsorber wieder geschluckt werden. So klingt der Raum nicht tot, hat aber auch keine störenden Flatterechos. Logisch, oder?

0{°¿°}0

 

[azari]

bringen wir es auf den punkt!

das ding ist kein slat/schlitzresonator!!!! also auch nix helmholz haha