Raumakustik im Keller (mit Grundriss)

[deAndi]

Wo soll ich ansetzen bzw. wie soll ich meinen Plan anpassen?

Mach deine Bass-Traps und mess nach wie viel es gebracht hat. Was soll ich dir noch anraten? Dein Raum braucht Absorption. Falls dir die Traps reichen ist alles gut

 

[Schlumpfpeter]

Das wird nichts. Kauf dir einen vernünftigen kopfhörer. Raumakustik muss man leider ganz oder gar nicht machen, ein Zwischending gibt es nicht.

MIt KH kannst mitlerweile super Ergebnisse abliefern. Musst nur die richtigen nutzen. Verum 1 oder Audeze ab 1k+ wären 2 prominente Beispiele die funktionieren.

Ne Möglichkeit wäre auch da so viel Absorbermaterial wie physisch möglich rein zu bringen, also die Bassfallen über die ganze Wand hinter den Boxen zu ziehen, dann über Boxen zu produzieren und über KH zu mischen. Du wirst über Boxen nämlich so leider keine zuverlässigen aussagen treffen können. Manche Leute scheinen aber Boxen zum Spaß haben beim Produzieren zu benötigen. Ich würde einfach direkt auf KH wechseln. Habe ne ähnliche Situation und bin super happy nur über KH zu arbeiten.

 

[Elektrotanz]

Ist es nicht am wichtigsten den Raum zu kennen? Ich kenne 2 Leute, die ziemlich erfolgreich im Bereich Techno produzieren, mixen und auch mastern. Deren Raum ist überhaupt nicht behandelt. Sie kennen den Raum und wie es dort klingt halt in- und auswendig und wissen wenn es so und so klingt, ist es gut. Dass ich keine Studioumgebung erreichen kann ist klar, aber in eine Situation zu kommen, in der der Raum "normal" klingt und zu wissen, was gut zu hören ist und was nicht, würde mir ja ausreichen. Durch den Einsatz von Referenzsongs kann man das Ergebnis ja auch gut beurteilen.
Es gibt ja nicht nur super und beschissener Raum.

Im Moment produziere ich zu 100% mit KH. Leider drücken bei mir die DT 990 Pro nach ner gewissen Zeit.

 

[Schlumpfpeter]

Ist es nicht am wichtigsten den Raum zu kennen? Ich kenne 2 Leute, die ziemlich erfolgreich im Bereich Techno produzieren, mixen und auch mastern. Deren Raum ist überhaupt nicht behandelt. Sie kennen den Raum und wie es dort klingt halt in- und auswendig und wissen wenn es so und so klingt, ist es gut. Dass ich keine Studioumgebung erreichen kann ist klar, aber in eine Situation zu kommen, in der der Raum "normal" klingt und zu wissen, was gut zu hören ist und was nicht, würde mir ja ausreichen. Durch den Einsatz von Referenzsongs kann man das Ergebnis ja auch gut beurteilen.
Es gibt ja nicht nur super und beschissener Raum.

Im Moment produziere ich zu 100% mit KH. Leider drücken bei mir die DT 990 Pro nach ner gewissen Zeit.

Nein, das funktioniert nicht. Der Fehler den dir der Raum in das Signal gibt ist auf der Zeitachse und nicht statisch. Insofern ist es unmöglich für das menschliche Gehirn dies auszugleichen. Ungerader Frequenzgang lässt sich hingegen problemlos ausgleichen. Um den geht es aber bei der Raumakustik nur allerhöchstens sekundär.

 

[Marcel_H]

Ist es nicht am wichtigsten den Raum zu kennen?

Ja, das ist natürlich sehr wichtig. Das Problem ist nur, bei unbehandelten oder schlecht behandelten Räumen gibt es ja nicht "den Raum", sondern da ist ja gerade eins der Probleme, dass es bei nur minimalster Veränderung der Abhörposition (wo Du sitzt/stehst) große Unterschiede gibt in dem, was Du hörst.

Es geht doch m.E. darum, dass man für sich eine Umgebung schafft, in der man wiederholbar und effizient gute Ergebnisse abliefern kann (weil man die Umgebung kennt UND die Umgebung möglichst konstant ist auch wenn ich mal 10cm anders sitze, etc.).

Und hier sind wir wieder beim Thema, entweder man geht "all in" mit seinem Raum oder nutzt sehr gute Kopfhörer. Es spricht Dir ja keiner ab, dass Du in Deinem Raum zum Spaß Musik hören kannst

 

[deAndi]

produzieren, mixen und auch mastern.

Viele hits aus den 90ern und aus der Wende wurden auf HiFi Anlagen zuhause produziert. Spricht nichts dagegen, aber du fragst hier im Unterforum (Raumakustik & Dämmung) um Ratschläge.

Mach einfach, dass was du vor hast und teil mit uns die Messung. Du hast ja dir bereits ein Konzept für dich ausgearbeitet, setz es doch um. Wenns dir reicht ist alles super. Aber bitte verbeite nicht Aussagen wie: "man brauch ja seinen Raum gar nicht groß behandeln, um ein zufriedenstellendes Ergebniss zu erreichen" oder "ein Paar Bass-Traps und schon ist der Nachhall im Griff."

Bei Bestem Willen möchte ich dich nicht bloßstellen. Letztens meinte hier jemand, in seinem Raum hört man kaum einen Nachhall. Dabei sitzt er in seiner Ecke an einer schrägen Wand und fragt, ob seine Akustikmaßnahmen sinn machen die er plant.

 

[Elektrotanz]

Nein, nein, das wollte ich damit gar nicht sagen (und hab ich so auch nicht gesagt). Ich beziehe mich nur darauf, dass oftmals die Aussage kommt, dass eine Behandlung des Raum gar nichts bringt. Das kann ich mir halt nicht vorstellen.

 

[Elektrotanz]

Ja, das ist natürlich sehr wichtig. Das Problem ist nur, bei unbehandelten oder schlecht behandelten Räumen gibt es ja nicht "den Raum", sondern da ist ja gerade eins der Probleme, dass es bei nur minimalster Veränderung der Abhörposition (wo Du sitzt/stehst) große Unterschiede gibt in dem, was Du hörst.

Es geht doch m.E. darum, dass man für sich eine Umgebung schafft, in der man wiederholbar und effizient gute Ergebnisse abliefern kann (weil man die Umgebung kennt UND die Umgebung möglichst konstant ist auch wenn ich mal 10cm anders sitze, etc.).

Und hier sind wir wieder beim Thema, entweder man geht "all in" mit seinem Raum oder nutzt sehr gute Kopfhörer. Es spricht Dir ja keiner ab, dass Du in Deinem Raum zum Spaß Musik hören kannst

Ja, wenn das die Quintessenz aus dem ganzen ist, dass Mixen ohne KH keine Sinn macht, dann ist das so. Da kann ich auch mit Leben.
Dann muss ich halt Produzieren und Mixing noch stärker trennen.
All-In würde bei mir ja aber auch bedeuten, dass ich den Raum nicht mehr als Keller-Ablageraum nutzen kann, weil ich ihn dann komplett umgestalten müsste. Das möchte ich preislich aber nicht und ist platztechnisch auch nicht sinnvoll (irgendwo muss das Zeug ja hin).

 

[RudeRudi]

Was denkt ihr?

Dein Vorhaben erinnert mich etwas an meinen Kellerraum. Ich habe die Akustik meines Raumes mit jeweils 1 1/2 Pack Dämmwolle in den Ecken der Rückwand und einigen Bastectelementen im Raum deutlich verbessert.
Das ist natürlich alles andere als ein professionelles Umfeld, aber trotzdem kann man in so einem Raum Musik hören, Mischen und Musik machen. Dauerhaft mit Kopfhörer zu arbeiten wäre für mich keine Option, - mal kurz Gegenhören aber schon.
Ein guter Kompromiss eben.

 

[Elektrotanz]

Das wird nichts. Kauf dir einen vernünftigen kopfhörer. Raumakustik muss man leider ganz oder gar nicht machen, ein Zwischending gibt es nicht.

MIt KH kannst mitlerweile super Ergebnisse abliefern. Musst nur die richtigen nutzen. Verum 1 oder Audeze ab 1k+ wären 2 prominente Beispiele die funktionieren.

Ne Möglichkeit wäre auch da so viel Absorbermaterial wie physisch möglich rein zu bringen, also die Bassfallen über die ganze Wand hinter den Boxen zu ziehen, dann über Boxen zu produzieren und über KH zu mischen. Du wirst über Boxen nämlich so leider keine zuverlässigen aussagen treffen können. Manche Leute scheinen aber Boxen zum Spaß haben beim Produzieren zu benötigen. Ich würde einfach direkt auf KH wechseln. Habe ne ähnliche Situation und bin super happy nur über KH zu arbeiten.

Ich hab mir mal ein paar Videos zu den Verum1 angeschaut und ich werde sie auf jeden Fall mal testen. Danke für den Tipp!

 

[Elektrotanz]

Dein Vorhaben erinnert mich etwas an meinen Kellerraum. Ich habe die Akustik meines Raumes mit jeweils 1 1/2 Pack Dämmwolle in den Ecken der Rückwand und einigen Bastectelementen im Raum deutlich verbessert.
Das ist natürlich alles andere als ein professionelles Umfeld, aber trotzdem kann man in so einem Raum Musik hören, Mischen und Musik machen. Dauerhaft mit Kopfhörer zu arbeiten wäre für mich keine Option, - mal kurz Gegenhören aber schon.
Ein guter Kompromiss eben.

Das klingt doch gut und motiviert mich

 

[holgi]

jetzt will ich auch noch meinen Senf dazugeben

ich habe keinerlei akustische Massnahmen getroffen in meinem Hobby-Büroraum, ich mache dort seit Jahrzehnten Musik und habe mich eingearbeitet, zum Bass checken lasse ich den Mix laufen, mache die Abhöre laut, und gehe raus ins Treppenhaus, meine Erfahrung sagt mir dann was gut/schlecht gelungen ist

ferner hab ich Kopfhörer die ich selten nutze, vor allem habe ich jede Menge Referenzen am Start, oder anders, 99% aller Musik die ich höre, höre ich hier im Hobby-Büroraum auf der Abhöre

will sagen; es gibt viele Wege nach Rom, und meist hilft Erfahrung im Umgang mit dem Gegebenen recht weit

 

[Schlumpfpeter]

Ja, wer ohne Krücken gehen möchte macht aber besser was anderes.

Ich hab von den ganzen halbgaren Lösungen noch nie professionell klingenden Output gehört, von Leuten mit passenden Kopfhörern schon. Von Leuten mit gut gelungener Raumakustik auch. Jeder muss da für sich selbst abwägen was ihm der Aufwand mit der gut gelungenen Akustik wert ist. Und ob man auf professionelle Ergebnisse hinarbeiten möchte oder Jahrzehntelang bestenfalls gehobene Mittelklasse erreichen möchte. Bei letzterem schließe ich mich selbst auch ein. Ich hab erst kürzlich mein Level auf halbwegs professionelles Niveau heben können, so das meine Sachen im Club tatsächlich funktionieren wie ich mir das vorstelle. Durchweg, planbar und ohne Glückstreffer. Das ist die Abhörsituation, ohne die passend zu kriegen wird das nichts. Die Leute reden sich das nur gerne selber schön, wenn sie schon Ewigkeiten ohne gute Abhörsituation arbeiten.

 

[RudeRudi]

All-In würde bei mir ja aber auch bedeuten, dass ich den Raum nicht mehr als Keller-Ablageraum nutzen kann, weil ich ihn dann komplett umgestalten müsste. Das möchte ich preislich aber nicht und ist platztechnisch auch nicht sinnvoll (irgendwo muss das Zeug ja hin).

Auch das war bei mir ein Thema. Ich wollte einen Musikraum inkl. Drums, Sofa, Amps, Abhöre usw. eine Werkstatt und Stauraum.
Ich kenne die Maße deines Raumes nicht, aber meiner war groß genug um eine Trennwand einzubauen, da hat man plötzlich mehr Stellfläche so komisch das erstmal klingen mag.

 

[Elektrotanz]

Ich habe mir einige DIY-Videos und Anleitungen zu Bassfallen angeschaut und eigentlich alle bauen Dreieck-Bassfallen. Warum eigentlich? Rein aus ästhetischen Gründen? Weil es platzsparender ist?

 

[deAndi]

ästhetischen Gründen?

Genau und weil sie keine Ahnung haben. Deine effektive Wirkung sinkt durch geringere Tiefe.

 

[Elektrotanz]

Hi, ich bin mal wieder an dem Thema dran. Es hat sich leider seit meinem letzten Post nicht viel getan. Vor allem da sich jetzt eine neue Möglichkeit auftut. Ich hatte ja den 5x6 Meter Raum erwähnt. Ich überlege nun ihn so aufzuteilen, dass ein Raum mit den Maßen 300x360x244cm entsteht. Damit bin ich laut Raummodenrechner im Bereich für einen akzeptablen Raum. Meine ursprüngliche Planung lässt sich dort zu 100% umsetzen, mit dem positiven Effekt, dass der Raum leer ist und ich weitere Akustikelemente platzieren kann. Nur die Tür (es wird ein Durchbruch ohne Tür mit Vorhang) wäre an der hinteren Wand in der Mitte. Die braunen Regale müsst ihr euch wegdenken.

Nun aber zu meiner eigentlichen Frage: Der Raum hätte dann rechts und in Abhörrichtung Betonwände. Links und hinten Trockenbauwände. Jetzt frage ich mich (und somit auch euch), was macht das mit der Raumakustik? Beton und Trockenbau verhalten sich ja nicht gleich. Kann man das in den Griff bekommen und wenn ja wie?