Mischungen, die wirklich analog klingen

[rauschkiller]

Hallo zusammen

Also die von mir verlinkten Geschichten klingen "faaaast" 1:1, da ich die LP's habe

Ich komme aus der analogen Zeit und kann recording-man in weiten Teilen zustimmen. Ich habe den wandel in das digitale Zeitalter mitgemacht, über die gruseligen ADAT Aufnahmen und den 1. gruseligsten PC Geschichten.

Die PC / MAC Geschichten sind besser geworden, keine Frage !
Aber ne echte Röhre / Transformer etc bleibt eben echt und klingt auch so ! Die ganzen Emu's auf dem Rechner haben ein Problem gemeinsam, den Rechner als Nadelöhr. Das habe ich mal wieder gemerkt, als ich Anfang des Jahres ein Gerät ( 1700€ ) angeschafft habe, von dem es aus gleichem Hause ! auch ne Pluginvariante ( 160€ ) gibt.

Das Plugin verliert klanglich, obwohl es im Grunde genau das Gleiche macht, wie die Hardware.

Der Worklfow in einer DAW und das Feintuning mittels Totalrecall sind genial aber richtig Butter und Schmalz jibbet nur mit Hardware. Warum wohl haben Masteringstudios gute ( and above ) analoge Hardware
und rüsten fleißig auf ?!?

Viele von den hier Anwesenden kennen Analog nicht und sind mit dem topgeilen 128K MP3 der 90er gross geworden.... Man kanns nicht übel nehmen, das sie analog nicht kennen und auch nicht zu schätzen wissen.
Denn es ist ihnen nicht grainy genug, ich nenne es eher nicht kaputt genug

Stärkster Ableger des Grainysounds ist für mit Metall ( Lärm ) mit seinen diversen Derivaten. Aktuell klingts fast wie die Demo Sachen des guten alten Commodore C64.

Analog bearbeitet, bedeutet für mich mehr Tiefe ( platt gesagt 3D ), mehr Körper bei den Instrumenten / Stimme und weniger Harsch in dem Bereich ab 1K aufwärts.

Zum Schluss:
" Mischungen, die wirklich analog klingen " kann man halt nur beurteilen, wenn man aus der Zeit kommt und nicht von pseudoanalog ( wie ein bischen brummen hier, ein wenig rauschen da ) in die irre geführt wird...

 

[schnuffke2]

Viele von den hier Anwesenden kennen Analog nicht und sind mit dem topgeilen 128K MP3 der 90er gross geworden.... Man kanns nicht übel nehmen, das sie analog nicht kennen und auch nicht zu schätzen wissen.
Denn es ist ihnen nicht grainy genug, ich nenne es eher nicht kaputt genug

" Mischungen, die wirklich analog klingen " kann man halt nur beurteilen, wenn man aus der Zeit kommt und nicht von pseudoanalog ( wie ein bischen brummen hier, ein wenig rauschen da ) in die irre geführt wird...

Und noch so einer...

...wieviele von der Sorte werden wohl noch hier auftauchen? Langsam fange ich an mich ernsthaft aufzuregen.

 

[Schlumpfpeter]

Ich finds amüsant und vor allem sehr interessant. Hier präsentieren sich psychologische Zusammenhänge ohne ende bzgl. Wahrnehmung und "Attributisierung".

 

[andy_g]

Also Zwischenfazit: Gutes Analog rockt, da muss das schlechte ITB noch viel aufholen

 

[Schlumpfpeter]

Also Zwischenfazit: Gutes Analog rockt, da muss das schlechte ITB noch viel aufholen

Das stimmt und im Gegenzug rockt gutes digital, da muss schlechtes analog auch noch viel aufholen.

 

[andy_g]

Also Zwischenfazit: Gutes Analog rockt, da muss das schlechte ITB noch viel aufholen

Das stimmt und im Gegenzug rockt gutes digital, da muss schlechtes analog auch noch viel aufholen.

Diskuss

 

[Kollege]

anal o.g.

als rapper name. das wär doch mal was.

 

[verflixte13]

Zum Schluss:
" Mischungen, die wirklich analog klingen " kann man halt nur beurteilen, wenn man aus der Zeit kommt und nicht von pseudoanalog ( wie ein bischen brummen hier, ein wenig rauschen da ) in die irre geführt wird...

hm … ich komme ja auch aus der „alten analogen zeit“ …

aber, um ehrlich zu sein, dann sollte man auch anmerken ->
dass man seine „hör-parameter“ schon längst umgestellt hat.

by the way … es ist gar nicht mehr so einfach, seine „alte“ abhörkette
wieder in betrieb zu setzen … (amp/speaker/plattenspieler haben sich
zwischenzeitlich bei mir auch verändert.) … was dann auffällt —>

alte „scheiben“ klingen über eine „alte“ kette weitaus authentischer
(und damit ist nicht das „knister-knaster“ gemeint.) … während die gleichen
schallplatten /nachträglich digitalisiert „oftmals“ nicht mehr zu ertragen sind.

aber, unter „neuen produktionen“, also in der digi-timeline, finden sich so
viele hammergeile mischungen, dass ich keinen grund sehe der „alten analogen zeit“
lange hinterherzutrauern.

nach wie vor, stehe ich auch auf analoges „gear-zeuch“ und ich bin der festen
überzeugung, dass sich beides hervorragend verbinden lässt …

also, lebe ich „ heute“ zwischen den beiden "welten" und sehe keine
notwendigkeiten daran etwas zu ändern.

LG

p.s.
die hinterlegten YouTube-videos, die klingen zumeist unerträglich grottig!
da würde ich keinen pfifferling darauf geben …

 

[AWF]

Also, um es mal kurz zu fassen:

Was mich an heutigen Sounds und Mixe usw. stört ist der Bereich über 12 kHz. Dieser Bereich wird gerade von vielen Leuten überstrapaziert und lässt eine Mischung wortwörtlich "digital" klingen.

Wenn ich von einem Unterschied analog/digital sprechen würde, dann wäre das meine erste Anlaufstelle.

 

[Schlumpfpeter]

Also, um es mal kurz zu fassen:

Was mich an heutigen Sounds und Mixe usw. stört ist der Bereich über 12 kHz. Dieser Bereich wird gerade von vielen Leuten überstrapaziert und lässt eine Mischung wortwörtlich "digital" klingen.

Wenn ich von einem Unterschied analog/digital sprechen würde, dann wäre das meine erste Anlaufstelle.

Also sprichst du digitalem klang ein Attribut zu, das auf die Anwendung bzw. Den Anwender und dessen können / Unvermögen zurück zu führen ist.

 

[muffy]

Der Thermionic Swift Röhren-Eq hat sogar ein Air Band...

 

[holgi]

Vorweg: Ich habe keine wirklich technisch fundierte Meinung zum Thema, ich schreibe jetzt als Konsument und Pseudomischer.

Analog klingt für mich was früher auch analog produziert wurde, quasi aus der Vinyl-Zeit. Nehme ich zB Deep Purple In Rock, klingt dies für mich analog da in diesem Mix quasi das fehlt was ich mit "Air" und "Subbass" bezeichnen würde, und somit hat sich der Produzent meisterhaft mit dem beschäftigt was ihm zur Verfügung stand, das wenige also perfekt inszeniert.

Gleiches gilt mMn auch für SOM First and last and always, es klingt schlüssig und nimmt in meinen Ohren das zur Verfügung stehende Klangspektrum sehr "ernst".

Als ich vor gut 27 Jahren begann mit Audiokassetten meine Musik aufzunehmen galt das selbe, da war nicht viel Spielraum, Rauschen bekam ich in den Griff indem ich ua nicht zu viel Air provozierte, deshalb musste ich mich in Sachen Hochmitten disziplinieren damit es nicht klirrt usw, gleiches galt für den Bass, der musste knackig und gut hörbar sein.

 

[Realist]

Also sprichst du digitalem klang ein Attribut zu, das auf die Anwendung bzw. Den Anwender und dessen können / Unvermögen zurück zu führen ist.

Würde ich so nicht sagen. Die Techniken haben sich im Laufe der Zeit einfach geändert.
Habe letztens auch ein Tutorial gekauft wo es um EDM ging. Dort hat der Tutor erstmal alle Sounds auf 500Hz gecheckt.
Sound zu muffig? Um 500 was raus.
Ich denke, heutzutage wird schon mehr auf Transparenz und Klarheit hin gearbeitet, schon alleine weil man die Möglichkeiten hat, sich zig Plugins zu laden und alle Signale bis ins kleinste Detail bearbeiten zu können.

Auch die Hörgewöhnheiten haben sich sicherlich im Laufe der Jahre geändert.
Hatte mir mal vor einiger Zeit z.B. eine CD von Ellie Goulding gekauft. Ich weiss noch nicht mal wie die entstanden ist.
Aber die Scheibe hat stellenweise so merkwürdig, gepushte Höhen, dass ich mir die CD nicht an einem Stück anhören könnte.
Andere Musikhörer würden das vielleicht anders sehen/hören.
Ist halt auch so ein Geschmacksdingens.

 

[schnuffke2]

Also sprichst du digitalem klang ein Attribut zu, das auf die Anwendung bzw. Den Anwender und dessen können / Unvermögen zurück zu führen ist.

Es ist zumindest das, was herauskommt, wenn man es nicht beachtet. Sehe ich auch so, diese seltsame Höhenlastigkeit ist ein digitales Phänomen.
Bei elektronischer Musik kommt dann schnell der Spruch "Klingt voll nach Laptop!" Mich persönlich stören Höhen oder besser Hochmitten schon von dem Punkt an, an dem sie anfangen "billig auszufransen", was meist, nein immer, deutlich unter 12kHz anfängt ( auf einen Einzelsound bezogen ).

Wenn man es als Anwenderfehler einordnen möchte, kann man das tun. Es ist dann das gleiche, wie andersherum. Die Analgötter hier, die die Analogklischees der Normalsterblichen auch nur auf Anwenderfehler zurückführen.

Solche Soundklischees können sich ja evtl. nur durch den nicht perfekten Umgang mit Geräten und Plugins bilden? Wäre jetzt mal meine Idee. Man macht halt Fehler und "analog" reagiert eben anders darauf als "digital". Da sehr viele Menschen die gleichen Fehler machen, kommen halt die gleichen Sounds bei herum. Klischees entstehen...

Nochmal kurz zur Höhenlastigkeit - ich glaube, dass allein dadurch schon einige Dinge beinflusst werden. Plastizität, Räumlichkeit, Transienteschmuh, Kuschelfaktor...

 

[holgi]

Als ich vor ca 10 Jahren meinen alten Marantz-Hifi-Verstärker wegschmeissen musste, da er schlichtweg kaputt war, bin ich losgezogen um mich mit nem neuen Hifi auszustatten, samt Boxen.

Ich habe ewig probe-gehört, nichts klang wie ich es gewohnt war, überall wollte man mir 5.1 verkaufen, ich suchte nach nem Hifi-Set wie ich es mochte, lange Geschichte in kurz: Ich hab nen YamahaVerstärker gekauft, meine alten Standboxen behalten und nen kleinen Sub dazu geholt.

Die Vinyls die ich mitunter seit Jahrzehnten schon besass klangen ohne Sub auf der neuen Anlage einfach flach.

Meine Theorie: Zum alten analogen Hifi-Vinylsound gab es dementsprechend Geräte die darauf gerichtet gut funktionierten, mit neuerer Technik wiederum laufen CDs aus digitalen Schmieden perfekt.

Analoger Sound aus der alten Zeit brauchen wohl auch alte Abspielgeräte um sich entfalten zu können, irre ich hier?

 

[synthpark]

Also sprichst du digitalem klang ein Attribut zu, das auf die Anwendung bzw. Den Anwender und dessen können / Unvermögen zurück zu führen ist.

Würde ich so nicht sagen. Die Techniken haben sich im Laufe der Zeit einfach geändert.
Habe letztens auch ein Tutorial gekauft wo es um EDM ging. Dort hat der Tutor erstmal alle Sounds auf 500Hz gecheckt.
Sound zu muffig? Um 500 was raus.
Ich denke, heutzutage wird schon mehr auf Transparenz und Klarheit hin gearbeitet, schon alleine weil man die Möglichkeiten hat, sich zig Plugins zu laden und alle Signale bis ins kleinste Detail bearbeiten zu können.

Auch die Hörgewöhnheiten haben sich sicherlich im Laufe der Jahre geändert.
Hatte mir mal vor einiger Zeit z.B. eine CD von Ellie Goulding gekauft. Ich weiss noch nicht mal wie die entstanden ist.
Aber die Scheibe hat stellenweise so merkwürdig, gepushte Höhen, dass ich mir die CD nicht an einem Stück anhören könnte.
Andere Musikhörer würden das vielleicht anders sehen/hören.
Ist halt auch so ein Geschmacksdingens.

Ja und der nächste Autor checkt alles Muffige auf 300 Hz.

 

[muffy]

Ich habe ewig probe-gehört, nichts klang wie ich es gewohnt war, überall wollte man mir 5.1 verkaufen, ich suchte nach nem Hifi-Set wie ich es mochte, lange Geschichte in kurz: Ich hab nen YamahaVerstärker gekauft, meine alten Standboxen behalten und nen kleinen Sub dazu geholt.

Ich habe eine ähnliche Odyssee hinter mit. Habe auch einen Yamaha Net-Receiver gekauft, der klingt soweit ganz gut. Allerdings hat der keinen Phono-In und da ging die Suche nach einem gescheiten Pre los. Am Ende habe ich auf Ebay einen 1990er Kenwood-Pre gekauft, der wirklich gut - bzw. "vertraut" klingt.

Ich habe nämlich immer noch die Theorie, dass die "Generation MP3" überhaupt nicht nachvollziehen kann, worüber wir hier reden, es also eine Frage der Prägung ist. Ich kann mich noch dunkel daran erinnern, als wir unseren Farbfernseher bekommen haben. Das war Anfangs auch komisch.

 

[Schlumpfpeter]

Also sprichst du digitalem klang ein Attribut zu, das auf die Anwendung bzw. Den Anwender und dessen können / Unvermögen zurück zu führen ist.

Würde ich so nicht sagen. Die Techniken haben sich im Laufe der Zeit einfach geändert.
Habe letztens auch ein Tutorial gekauft wo es um EDM ging. Dort hat der Tutor erstmal alle Sounds auf 500Hz gecheckt.
Sound zu muffig? Um 500 was raus.
Ich denke, heutzutage wird schon mehr auf Transparenz und Klarheit hin gearbeitet, schon alleine weil man die Möglichkeiten hat, sich zig Plugins zu laden und alle Signale bis ins kleinste Detail bearbeiten zu können.

Auch die Hörgewöhnheiten haben sich sicherlich im Laufe der Jahre geändert.
Hatte mir mal vor einiger Zeit z.B. eine CD von Ellie Goulding gekauft. Ich weiss noch nicht mal wie die entstanden ist.
Aber die Scheibe hat stellenweise so merkwürdig, gepushte Höhen, dass ich mir die CD nicht an einem Stück anhören könnte.
Andere Musikhörer würden das vielleicht anders sehen/hören.
Ist halt auch so ein Geschmacksdingens.

Das stimmt alles, hat aber mit analog bzw. digitalem klang nichts zu tun. Digitaler "Klang" ist brutal neutral. Was man daraus macht ist das was viele dann als einen klang wahrnehmen.

Analog ist heutzutage Alles von verwaschen und dreckig Bis zu brutal klar und aufgeräumt, was man daraus macht ist dann das was als analoger "klang" wahrgenommen wird.

Dazu kommt das analog längst nicht immer brutal neutral konnte, wurde ja schon angesprochen, Limitierung im Bass und den Höhen bei Platten z. B..
Das hat aber ebenfalls nichts mit analogem klang zu tun, sondern mit den Limitierungen eines einzelnen Mediums.

Das einzige was bleibt ist die self fulfilling prophecy, alle sagen "so und so ist analog" und damit gibt's dann den Stempel, der aber eigentlich eine Vorstellung von etwas beschreibt, nicht aber etwas existierendes.

 

[holgi]

Mein Marantz wog gefühlt 15kg, der Yamaha ist genau so gross, aber den kann ich mit zwei Fingern anheben, da ist sicherlich einiges "anders" bei den neueren Geräten, logisch, wie auch immer, der Marantz klang um Welten besser.

Früher haben wir an unseren HIFIs immer die Bässe reingedreht ohne das es wummerte, die Höhen rein ohne das es zischte, die Mitten raus ohne das es ne Badewanne gab, das klappte mit Vinyl hervorragend.

Mache ich das heute mit dem Yamaha und ner CD kriege ich das kalte Grausen, dort musste ich mit dem Sub den Wumms nachliefern den ich brauche um dann mit etwas Höhenanhebung nicht Ohrenbluten zu bekommen.

 

[Schlumpfpeter]

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Solche Soundklischees können sich ja evtl. nur durch den nicht perfekten Umgang mit Geräten und Plugins bilden? Wäre jetzt mal meine Idee. Man macht halt Fehler und "analog" reagiert eben anders darauf als "digital". Da sehr viele Menschen die gleichen Fehler machen, kommen halt die gleichen Sounds bei herum. Klischees entstehen...

Exakt! Dazu dann noch Marketing blah und das sich gegenseitig hoch schaukeln und sich erzählen wie Geil man ist weil man analoges gear benutzt und dessen Vorteile gegenseitig preist (etwas überspitzt dargestellt, aber der zu Grunde liegende Mechanismus sollte erkennbar werden), mit anderen Worten ne menge an Unterstützung für die "eigene" "fundierte" "Meinung "....