ich finde synthparks einwand (ein bischen wieter oben im thread!) sehr angebracht an diesem punkt der diskussion.
die technik wird vorallem in foren vielmals masslos überschätzt.
ich kenne einige mischer, die (vielmals auch aus kompatibilitätsgründen um in vielen studios ihre mixes öffnen zu können) mit protools, den standartplugins von avid & ein paar wavesplugins arbeiten & damit sehr gute mixes abliefern.
diese leute haben musikalität, kreativität und wissen genau, was ein song braucht, zudem setzen sie die pegel verdammt gut (was etwas vom wichtigsten ist). es fehlt den mixes dann ein quentchen klangliche eleganz, aber alles andere sitzt 1a.mit dem entsprechenden mastering sind diese mixes dann auf internationalem niveau.
andereseits kenne ich noch einiges mehr freaks, die andauernd ihr equipment umtauschen und upgraden und trotzdem nie zufrieden sind - und ihre mixes sind auch weit von "weltspitze" entfernt.
es ist viel einfacher, der technik die schuld zu geben, wenn man seine visionen nicht erreicht, als sich selber an der nase zu nehmen und an sich zu arbeiten.
irgendwann ist man dann vielleicht am punkt, wo man mit den standartmitteln schon wirklich weit gekommen ist und erst dann macht ein investieren in teures outboard und die edelsten plugins eigentlich wirklich sinn - nur sind solche investitionen ja selten von rationellem denken geleitet, sondern haben mit technikverliebtheit oder spieltrieb, sammlertrieb oder fetischdenken zu tun. das ist auch gar nicht schlimm (ich bin z.b. meiner fotoausrüstung auch nicht würdig und liebe sie trotzdem), man sollte sich selber gegenüber aber ehrlich genug sein und zugeben können, wenn man etwas vorallem für sein ego oder seinen spieltrieb gekauft hat und nicht wirklich für die arbeit.
ein bischen anders sieht es mE beim mastering aus (und wir sind hier ja im masteringforum). auf der summe spielt die qualität eines tools eine wirklich bedeutende rolle, man kann sich mit schlechten mitteln da auch ganz schnell vieles kaputt machen. wer professionell mastert muss sich mE die zeit nehmen, die eigenschaften seiner mittel immer mal wieder mit neuen tools zu vergleichen und sich mit den fähigkeiten seiner tools ernsthaft auseinander zu setzen.
man sollte sich aber auch vor augen halten; dass die hier verglichenen tools alle weit weg von "schlecht", vor ein paar jahren hätten die noch nahezu alles in den schatten gestellt, was es in der digitalen welt gab!
langer rede kurzer sinn; die gui ist vielmals wichtiger als der algorithmus, im mix ist auch ein standarttool meistens absolut genügend und beim mastering lohnt es sich, sich ein bischen genauer reinzuhören, wenn man diesen beruf ernsthaft betreiben möchte.