Mikro oder Interface? Eigentlich klar. Oder...?

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Hallo zusammen,

ich warte seit Monaten auf das RME Babyface, das mein uraltes Tascam US-122 ersetzen soll. Je länger sich der Erscheinungstermin hinzieht, desto mehr Zeit habe ich zum Überlegen, ob ich mit den 550 Euro nicht in ein anderes Glied der Signalkette investieren sollte (vollständige Ausrüstung in meinem Profil). Als Großmembraner verwende ich noch immer ein T.Bone SC 1100, das sicher nicht gerade die Krone der Schöpfung ist. Im Preisbereich des Babyface gäbe es immerhin ein Neumann TLM 102, das mich ganz schön anmacht.

Es heißt ja immer Mikro > Raum > Preamp > Wandler. Dass ich immer noch zum Babyface tendiere (für beide Produkte zusammen reicht mein Budget nicht), hat mehrere Gründe. Zum einen habe ich noch nie mit einem hochwertigen Mikro gearbeitet und kann mir den angeblichen Quantensprung nicht vorstellen - ein Anfänger-Problem. Eigentlich war ich auch immer recht zufrieden mit dem T.Bone. Zudem würde mir das Babyface gleich drei entscheidende Verbesserungen bringen:
- RMEs Preamps scheinen selbst den Vergleich mit teurem Outboard-Equipment nicht scheuen zu müssen
- bessere Wandler
- vernünftiger Hi-Z-Eingang. Da mag der eine oder andere die Stirn runzeln. Ich erzeuge meinen E-Gitarren-Sound aber im Computer (Revalver und TH-1) und die Hi-Z-Eingänge des Tascams sind wirklich nicht zu gebrauchen. Die Behelfslösung mit DI-Box und Line-In macht mich auch nicht glücklich. Das ist wirklich ein wichtiges Argument für den Kauf eines neuen Interface für mich!
(- dazu noch die vielen Anschlussmöglichkeiten, die ich als Solist eigentlich nicht brauche, und das Total Mix plus Effekte)

Könnte es sein, dass diese drei Punkte zusammen die Vorteile eines neuen Mikros übertreffen? Das größte Problem in meiner Kette dürfte ohnehin der Raum sein, den ich aber nicht verändern kann/will, da ich in diesem (WG-)Zimmer auch wohne und nicht in einer ständigen Studio-Atmosphäre hausen will.

Schon einmal herzlichen Dank für eure Meinungen
M.
 
Hallo,

ich find deine Überlegung absolut vernünftig und korrekt.
Die 3 aufgezählten Punkte überwiegen ganz klar gegenüber einem (nicht spührbaren) Qualitätssprung durch ein anderes Mikrofon.

Also für mich ganz klare Entscheidung: .... RME Interface!


Ari
 
Ihr könntet der Liste noch RME's guten Ruf für schnelle und stabile Treibersoftware zufügen - ein Vergleich, den Tascam bestimmt scheuen muss.

;-)
 
Die Behelfslösung mit DI-Box und Line-In macht mich auch nicht glücklich.

Kein Wunder, sollte das Signal nach der DI-Box ja auch in einen Preamp laufen ;)
 
Ari schrieb:
Die 3 aufgezählten Punkte überwiegen ganz klar gegenüber einem (nicht spührbaren) Qualitätssprung durch ein anderes Mikrofon.
Den Unterschied zwischen der T-Bohne und einem TLM 102 kann man schon hören! Trotzdem würde ich in einem ersten Schritt auf das Babyface umsteigen und dann in einem zweiten, späteren Schritt auf Neumann umsteigen.
 
Den Unterschied zwischen der T-Bohne und einem TLM 102 kann man schon hören!
Du kannst die Mirkofonnamen beliebig austauschen, und dein Satz wäre immernoch zu 96% korrekt. :)

In seinem Fall daoben ist aber ganz klar, dass hier erstmal vernünftig gearbeitet können werden muss. (wasn das fürn bescheuerter Satz??? 8-/ ) Daher ist die Geräteentscheidung eindeutig.

Ein neues Mikrofon löst seine technischen Probleme nicht.

Ari
 
kickback schrieb:

...und Line-ins; und nach der Beschreibung dachte ich, die wären zum Einsatz gekommen

Ah, kapiert. Da hab ich mich ungenau ausgedrückt. Nein, ich gehe schon in den passenden Mic-In. Eigentlich ist der Sound mit DI ganz ok. Eine All-in-one-Lösung (zumal in RME-Qualität) wäre mir trotzdem lieber.
 
Eine All-in-one-Lösung (zumal in RME-Qualität) wäre mir trotzdem lieber.

Achso, wenns nur eine Abstimmung zur Bestätigung deines guten Plans werden soll:

go4it ;)
 
Nene!
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Ich hoffe schon darauf, dass jemand auch noch ein paar spannende Argumente für den Kauf des Mikros in die Runde wirft. Wenn sich niemand findet, werde ich heute Nachmittag mal den Advocatus Diaboli in eigener Sache spielen müssen. Wundert mich schon, dass bisher alle in Richtung des Babyface tendieren.
 
ja weil der Unterschied, der in paar Frequenzen sehr gering ausfallen wird, dich im Musikalischen Prozess nicht voranbringen wird. Die neuen technischen Möglichkeiten und Gegebenheiten der RME allerdings sehr wohl!

Also da gibts wirklich nicht ein Argument FÜR den umgekehrten Kauf.

Ari
 
Dann will ich noch mal...

Ich bin nicht so sicher, ob der Zugewinn durch ein neues, deutlich besseres Mikro wirklich so gering ist wie von Ari angemerkt. Klar sind selbst die günstigen China-Teile heute durchaus anständige Mikrophone. Ich habe aber schon oft gelesen, dass sich der wahre Unterschied erst im Mix zeigen soll. In der Tat habe ich das Gefühl, dass gerade die nervigen Frequenzen meines T.Bone durch einen Kompressor in den Vordergrund gerückt werden. Das klingt dann ein bisschen blechern, und ich hätte die Hoffnung, dass mir das Neumann einen runderen Klang liefert.

Woher kommt denn das Mantra Mikro > Raum > Preamp > Wandler? Und warum soll das in meinem Fall nicht gelten?

@ Ari: Kannst du nochmal genauer sagen, was du damit meinst, wenn du sagst, dass mich die neuen technischen Möglichkeiten des RME im musikalischen Prozess voranbringen. Bis auf den Hi-Z In hat das Tascam eigentlich alles, was ich brauche - zumindest soweit ich das heute beurteilen kann.
 
Leute, nun hat das Schicksal die Entscheidungsfindung übernommen.

Ich hatte Ende Juli das Babyface vorbestellt. Nun stellt sich aber heraus, dass sich die Auslieferung wegen Produktionsschwierigkeiten bis Anfang Oktober verzögert.

Gleichzeitig scheint mein T-Bone den Geist aufzugeben. Seit ein paar Tagen hat es immer wieder Aussetzer, in denen es kein Signal überträgt. Das Problem hatte ich schon einmal vor etwa zwei Jahren. Damals konnte der Thomann-Reparaturdienst keinen Fehler finden und tatsächlich hat das Ding seit dem Check wieder tadellos funktioniert. Jetzt habe ich aber keine Garantie mehr und eine Reperatur auf meine Kosten lohnt sich bei der 150 Euro-Bohne eh nicht.

Also habe ich entschieden, die Kaufreihenfolge umzudrehen. Jetzt das gute Großmembraner und später das Babyface.
 
In dem Fall ist das bessere Mikro wohl der erste logische Schritt. Ich hatte das Babyface auch im Auge, habe mich dann aber für das Fireface UC entschieden. Das läuft wunderbar.
 
Das Fireface ist mir zu groß. Wie ich in der Parallelwelt schon schrieb:

"Ich finde, RME haben kapiert, wie viele moderne (Home-)Recorder aufnehmen. Daheim, am Desktop, ohne Patchbay und Regieraum. Wir sehen ein, dass wir ohne teures Studio nie ein Drumset in Top-Qualität aufnehmen können und greifen deshalb auf Samples und Helferlein wie EZD zurück. Deshalb brauchen wir nicht viele Anschlüsse (ich z.B. nur zwei für die Abnahme einer Akustikgitarre), wollen aber gleichzeitig nicht auf gute Preamps und Wandler verzichten. Statt Outboard-Equipment nutzen wir Plugins - und prompt bietet uns RME ein neues Total Mix mit DSP-Effekten im Babyface. Qualität bleibt natürlich abzuwarten, aber dem Unternehmen eilt ja ein sehr guter Ruf voraus.

Viele Vorschusslorbeeren für ein Produkt, das noch gar nicht erschienen ist - ich weiß. Aber für mich sieht es so aus, als hätte ich meine Recording-Lösung für die nächsten Jahre gefunden.
 
Statt Outboard-Equipment nutzen wir Plugins - und prompt bietet uns RME ein neues Total Mix mit DSP-Effekten im Babyface. Qualität bleibt natürlich abzuwarten, aber dem Unternehmen eilt ja ein sehr guter Ruf voraus.

Viele Vorschusslorbeeren für ein Produkt, das noch gar nicht erschienen ist - ich weiß.

Man könnte statt "prompt" auch sagen "endlich". Denn ein bißchen geschlafen hat RME da schon. Interfaces mit DSP-FX gibts schon zur genüge...
 
yep, eigentlich ist das innenleben des babyfaces fertig, allerdings war rme nicht mit der qualität der gehäuseteile zufrieden --> aus ende august wird ende september oder sogar noch später (kommt auch drauf an wann man bestellt hat, denn der ansturm ist groß!!!)

dies nur mal so zur ergänzung für alle, die wie ich drauf warten...
 
Obscureetal schrieb:(kommt auch drauf an wann man bestellt hat, denn der ansturm ist groß!!!)
Jetzt haben sie ja noch einen Monat länger Zeit auf Vorrat zu produzieren... Ist schon nicht ohne Ironie, dass die einstige Made-In-Germany-Marke RME nun wegen Bauteilen aus China in Verzug kommt.

@kickback: Das will ich gar nicht bestreiten. Aber dieses Gesamtpaket aus kompakter Bauweise, Edel-Preamps und Wandlern und DSP-Effekten habe ich bei den Mitbewerbern noch nicht gesehen. Da zahle ich immer für Features drauf, die ich nicht brauche (z.B. zusätzliche Ein- und Ausgänge).
 
@kickback: Das will ich gar nicht bestreiten. Aber dieses Gesamtpaket aus kompakter Bauweise, Edel-Preamps und Wandlern und DSP-Effekten habe ich bei den Mitbewerbern noch nicht gesehen. Da zahle ich immer für Features drauf, die ich nicht brauche (z.B. zusätzliche Ein- und Ausgänge).

Und ich will ja auch garnicht bestreiten, dass das Babyface vermutlich in einer anderen Liga spielen könnte als die bisherigen Lösungen, aber die Idee von FX im DSP-Mixer ist eigentlich schon ...uralt ;)

Nicht falsch verstehen: ich hab auch RMEs und find sie toll, aber ich hab mir jahrelang für bestimmte Zwecke (schnell irgendwo Vocal recording hinfahren zB) keine RME genommen sondern bei den Mitbewerbern zugeschlagen und mich dabei grün und blau geärgert, dass ich von RME keinen DSP-Mixer mit Hall und Kompressor bekomme.
 

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