Meine Erfahrungen mit Preamps zum SA800G

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Ich wollte einfach mal meine ersten Erfahrungen mit Preamps teilen.
Weil ich zuvor selber auf der Suche war in der Hoffnung jemand hätte diese schon öffentlich geteilt. Aber es war kaum bis garnichts zu finden.

Also haben wir uns die Mühe gemacht ein Studio in der Nähe zu finden, welches schon auf einem professionellen Niveau arbeitet. So fern man professionell festlegen kann :D

Also Mic eingepackt und los ging es.

Angekommen im Studio haben wir dann erstmal das Mikrofon auheizen lassen und uns in der Zeit ein paar Preamps ausgesucht auf die wir den Fokus legen wollten.
Warm Audio wa73, Heritage Audio HA73, Avalon 737, Avedis MA5, Golden Age Premier 73.

Wir haben mit allen Preamps einen Rap Part und eine Gesungene Hook Aufgenommen.
Nachdem wir schon mehrere anläufe hatten und die Stimme meines Kollegen warm gelaufen war haben wir dann auch die vocals so stehen lassen. Wir wollten die Best mögliche Gleichheit bekommen. Hat auch gut geklappt.

Wir haben, weil mir dass für den kommenden preamp wichtig ist, immer den Lowcut genutzt der beim preamp falls vorhanden dabei war.
Leider hab ich für euch keine Files.

Verwendet wurde das SA800G von Stam Audio.
Ziel ist es, das Signal nicht zu sehr zu färben aber den Sound etwas Griffiger zu bekommen in den mitten und tiefmitten.
Griffig ist das SA800G schon, aber diese könnte etwas definierter sein.
Es muss auch nicht unten rum mehr haben, lieber ewas dünner und dafür mehr tiefmitten mit Qualität
Dabei spielt es keine Rolle wie nah die Klone ans Original kommen.

Deswegen Hier die kurze Zusammenfassung

Warm Audio WA73

Lowcut: Klingt komisch, als würde man ganz schmal eine Frequenz sweepen bei der Cuttoff Frequenz. Klingt auf einer Vocal sehr merkwürdig.

Klang: die Höhen klingen super Weich und Smooth, die ersten 2 Minuten. Danach merkt man, das ist nicht smooth, das ist verschmiert.
Die Sättigung kommt schon recht früh. Zu früh für meinen Geschmack. Der Sound wird zu schnell schon festgelegt. Viel Raum zwischen clean und Colour gibt es nicht.
In der Mitte klingt das Signal Nasaler, muffig.


Heritage Audio HA73

Lowcut: unauffällig, klingt wie er soll, macht ein bisschen mehr Druck an der Cutoff Frequenz, aber gut dosiert.

Klang: erstmal eher neutral. Man hat hier viel mehr Raum den preamp auch clean zu fahren. Die Tiefen klingen ausgewogen, etwas weniger aufdringlich als am interface preamp zuhause. Leicht heller, keine auffälligen negativen Punkte.
Ein ticken mehr Griffigkeit ohne aggressiv zu werden.
Sound wird mit mehr Gain aber auch dicker und direkter. Tiefmitten klingen schön clean, da hab ich auch, was eher selten vorkommt die tiefmitten anheben können ohne Muff.

Avalon 737
Lowcut, klang ziemlich sauber sogar bis 140Hz, eher wie ein lowshelf. Gefällt mir am besten der lowcut hier.

Klang:
Als einziger Preamp in einer für mich nicht bezahlbaren Kategorie, Kompressor und EQ weggelassen. Klang von der Auflösung her eigentlich am besten, aber wirklich nur im direkt Vergleich. Sonst eher sehr zurückhaltend. Da kann man eigentlich ruhig auch zum uad Avalon greifen
Hübsche das Signal auf, dezent . So dezent dass er mir das Geld aber auch nicht wert wäre.

Golden Age Premier

Lowcut: klang gut, ein ticken zu stärker hörbar aber ohne Anhebungen an der Cutoff Frequenz.

Klang: in den Höhen Neutral, leicht aggressiv, mit den stärksten S lauten aber nicht verschmiert. Mitten leicht betont, nicht clean, die Färbung eher dreckig und die Tiefen recht neutral.

Avedis MA5
Lowcut, keiner vorhanden.

Klang, hier könnte ich den Text vom Heritage hin kopieren, da diese zwei sich echt sehr ähnlich sind. Der Avedis klingt aber eigentlich am aufgeräumtesten, in allen Punkten. Wäre vermutlich von allen der beste Allrounder mit einer dezenten mitten Betonung, die recht breit klingt . Hat bei 28khz die Möglichkeit anzuheben, klang dabei aber immernoch schön weich in den S lauten.
Wäre vermutlich meine erste Wahl, wenn ich ein gutes 500er Rack hätte.


Für mich kommt also Avalon und Avedis nicht in frage.
Von den 3 Aufnahmen der Neve Klone kommt für mich

Platz 3, warm Audio.
Platz 2, Golden Age
Platz 1, Heritage Audio

Also habe ich mich dafür entschieden den Heritage für mich zuhause mal zu bestellen und dort ausgiebig zu testen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich kommt also Avalon und Avedis nicht in frage.
Von den 3 Aufnahmen der Neve Klone kommt für mich

Platz 3, warm Audio.
Platz 2, Golden Age
Platz 1, Heritage Audio

Also habe ich mich dafür entschieden den Heritage für mich zuhause mal zu bestellen und dort ausgiebig zu testen.

Zum Stam Clone kann ich nichts sagen aber ist sicherlich kein schlechtes Mic. Wobei es ja aber auch keine wirklich schlechten Mics mehr gibt heut zu Tage..

Ich hab ein echtes C-800G und will es freiwillig in diesem Leben nicht mehr hergeben müssen ;)
Als externe Preamps habe ich noch den Avalon 737, den Avedis MA5 und den BAE1073

Ich konnte mich damals zwischen den 1073 und den MA5 nicht entscheiden weil einfach alle beide geil waren. Dann habe ich einfach alle beiden behalten obwohl ich eigentlich nur einen kaufen wollte. Funktionieren tun aber alle 3 sehr gut! Es sind halt klangliche Farb-Nuancen wo der eine oder andere mal besser passt.

Der BAE 1073 ist eher dunkler, smooth und hat untenrum mehr Bauch als z.B. der AMS Neve 1073. Ergänzt sich also mit dem seidig, luftigem und breit klingendem C-800G sehr gut.

Der Avalon 737 harmoniert auch sehr gut mit sem Sony. Der Preamp hat nicht soviel Fleisch wie die beiden anderen, ist eher etwas leichter. Passt aber sehr gut wenn man viele Stackings aufnimmt z.B. fette R&B Chöre mit 20-60 Spuren dafür nehme ich den sehr gerne her. Das schönste an dem Gerät ist aber der sehr musikalisch klingende EQ!

Meine Standard-Chain ist den 1073 als Preamp zu nutzen und von dort aus in den Line In des 737ers um nur den Comp und EQ zu nutzen. Ist übrigens auch die Chain von Dr. Dre ;)

Der Avedis MA5 ist manchmal schwer in Worte zu fassen! Er ist insgesammt etwas leichter als der 1073, bildet aber dennoch alles sehr gut ab und kann auch untenrum dick sein. Der MA5 ist aber auch deutlich breiter und luftiger als die beiden anderen Preamps.
Er hat eine sehr schöne Colloration und bildet Transienten extrem gut ab. Wofür ich den MA5 am meisten schätze ist folgendes:
Wenn ich damit Rap oder Gesang aufnehme, versteht man einfach gnadenlos jedes einzelne Wort! Die Signale setzten sich extrem gut im Mix durch! Wenn Geld also knapp ist, würde ich mich definitiv für den MA5 entscheiden!
Bei Gearslutz gab's irgendwo auch mal nen Thread wo dieser mit nem Vintage Neve 1073 verglichen wurde und dieser bei diesem Gerät am Nähesten dran war. Wie die Fertigung bei Heritage oder Warm genau aussieht weiß ich nicht aber der Avedis wird in Handarbeit gefertigt und hat statts Chinaböller nur hochwertige Innereien verbaut.

Ich habe übrigens auch die digitalen Vertreter. Das UA Apollo mit allen Unison Preamps. Sowie das Townsend Labs Mic mit allen Mic Collection Plugins. Damit allein kann man heutzutage schon komplette Alben produzieren und man muss nicht zwingend wie ich das ganze Luxus High-End Zeugs haben.. Die Emu vom C800G kommt von der Tonalität schon extrem nah an mein Sony heran. In Punkto Transientenabbildung, Mikrodynamik, more Openness, 3Dness, Wärme usw hat aber mein Original noch die Nase vorn.

Diese Webseite hier war der Grund warum mich das Townsend Labs überzeugt hat. Hier wurde ein akribisch genauer Vergleich von über 300 Mikrofonen gemacht in einem reflexiontotem Raum. Hört mal selbst wie gut die Emu an das Original heran kommt:


Wenn das Ding nicht gut wär, hätte es UA sicher auch nicht aufgekauft
 

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