Also mir hat es Spass gemacht das zu mastern. War mal was ganz anderes. Das braucht nur ein veredeln mit einer leichten Umgewichtung das die "Magic" noch mehr raus kommt.
leicht? Ich habe bei 20k rund +7db geboostet, bei 8300k +4db und bei 50k rund +6db u. bei 40k 6db abgesenkt. Dazu dann noch die tape Farben, welche die Bässe nochmals anheben, verschönern, abrunden. Kommt schon einges zusammen.
Digital habe ich den Blue EQ von Acustica genommen (ist gleich dem chandler) und damit ähnlich stark geboostet wie mit der Hardware und das Slate Tape benutzt - also eine in etwa ähnliche Kette insgesamt digital zu analog.
Also, ich glaube ich habe noch nie(!) solche extremen Gainsettings gebraucht im Mastering. Wenn man bei solchen Werten landet kann das eigentlich nur bedeutet:
- der Mix ist sehr "off" und sollte zurück zur Mixingstage (leider nicht immer möglich)
- das Ohr ist übermüdet und man sollte aufhören für diesen Tag
- das Monitoring ist zu intransparent und man hört nicht wirklich was man tut
Ich lasse mich beim mastern definitiv vom Mix lenken und setze einfach mal voraus, dass der Mischer eine Idee für den Track hatte (und nicht einfach nur Geld sparen wollte und deshalb ein Mastering statt eines Mix zubuchen...). Im Regelfall bedeutet das, dass halbe bis ganze dBs geschoben werden und viele kleine (jeweils präzise AB gehörte) Entscheidung zum Endprodukt führen.
Die Holzhammermethodik ist sicher eher besser beim Mischen aufgehoben. Mastering ist schon ein relativ spezielles Mindset und es macht ja durchaus Sinn, dass jemand der mastert nicht auch regelmässig mischt und jmd der ein Mastertingstudio betreibt nicht häufiger mischt. Man verrennt sich sonst sehr schnell. Für viele ist Mastering ein rein technikbezogenes Topic (tolles Gear), was aber leider kompletter Unsinn ist. Man wählt seine Tools nach Bedarf, nicht nach Preisliste. Wenn für einen Job ein einzelner digitaler EQ das richtige Werkzeug ist, wählt man das. Der nächste verlangt vlt nach etwas Röhrenschmelz (was immer das sein soll..) und der übernächste nach der vollen Breitseite und der kompletten Chain.
Ein solides Masteringsetup besteht mEn aus einem transparenten EQ (nicht so leicht zu finden, leider) und einem Limiter. Der Rest ist max nicetohave. Alles andere erledigt mindset, Erfahrung, Abstand zum Produkt und ein erstklassiges Monitoring.
Alles andere ist nur (ein mehr oder minder zufälliges Summenprocessing), sollte man nicht mit Mastering verwechseln...
Ich mein von keinem von euch kam die Rückfrage an den Auftraggeber für welches digitale Medium gemastert werden sollte (youtube, itunes, CD)? Ob die Songs als Mini-EP fungieren sollen? Ob es vorher schon Releases gab, an die man klanglich vlt anschliessen sollte...? Usw...
Was hier passiert ist, hat also mit Mastering leider eigentlich nur am Rande etwas zu tun.
Mastering ist doch kein zwangsläufiger Processingschritt, der durchgeführt werden muss. Sondern der Blick von aussen auf ein fast fertiges Produkt und das Umsetzung einer Vision.
Desto mehr die davon reindrehen desto fetter kann das möglicherweise klingen (so meine Theorie). Dass man auch Mitten rausdreht/reindreht im Mastering ist klar. Habe bei mir auch mehr obere Mitten reingedreht als Höhen 
