Manolitos persönlicher DAC-Vergleich auf 1 Abhöre

[Manoloco]

Was geht ...

Gestern ist der Horus eingetroffen. Ich habe bereits erste Höreindrücke, welche ich jedoch noch genau analysieren muss, bevor ich meinen Eindruck festhalte.

Somit ist meine Auswahl auf folgende Geräte geschrumpft:

Meitner Ma1, Weiss DAC1-MK2, Cranesong Avocet, Merging Horus.
Der Mytek fällt etwas aus dem Konzept, möchte ich jedoch rein interessenhalber nochmals genau hören. Interessant ist, dass der Horus ebenfalls in diese Klangrichtung tendiert.

Aber diese Feinheiten ... dieses Weekend brech ich meine Testreihe ab. Ich mag nimma!

 

[Manoloco]

Cranesong Avocet stufe ich auf dem selben, transparenten Niveau des Weiss DAC2 ein. Für mich selbe Dynamik und Klarheit von Tief nach Hoch. Er ist obenrum wirklich etwas heisser, jedoch nicht wirklich scharf oder schneidend. Wo er etwas einbüsst, ist im Tiefenerlebnis. Klingt eine Spur flacher bei extrem räumlichen Material, dafür auch etwas direkter, wenn es deftiger zur Sache geht.
Was ihn vom Konzept her absolut hervorhebt, ist die total wertige Bedieneinheit, welche sich sehr schick auf dem Tisch macht. Die Relaisschaltung stört mich in keiner Weise. Der Wandlerteil selbst kann elegant ins Abseits geschoben werden und ist dann nur noch dezent zu hören.
Was ich bei der RME nur über Software lösen konnte (Totalmix), liegt hier selbstverständlich als knackiger Druckschalter schön angeordnet und ist farblich systematisch aufgeteilt jederzeit Griff(Drück)bereit.

Ein Kopfhörerausgang ist vorhanden und klingt mMn fantastisch. Räumlicher, etwas spritziger als aus meiner RME UC.

Unbedingt hören! Er ist sehr nahe an einem Weiss DAC2 und die Bedienung ist exklusiv gelöst. Es können weitere Quellen angeschlossen und der Pegel angeglichen werden. Die analogen Ausgänge bieten Platz für 3 Paar Monitore oder wo auch immer man die Signale hingeleitet möchte.
Auch das umschalten zwischen verschiedenen Samplefrequenzen geht sehr zügig, ohne irgendwelche Artefakte.
Kein Firewire wie der Weiss, aber sämtliche digitalen Anschlüsse, welchen man im Studioalltag begegnet.

Total geil!

 

[Manoloco]

Ausgegangen vom Weiss DAC1-MK2 als meine Referenz, habe ich folgenden klanglichen Eindruck vom Merging Horus, reine DA Wandlung und vielleicht Handhabung.

Der Horus ist ein Stück offensiver und härter als Weiss. Ich vermisse etwas Detail in der Tiefe, in den ausfadenden Reverbs, welche im ausklingen schneller verschmelzen als beim Weiss. Den Impact möchte ich nicht wirklich beurteilen, da ich keine Möglichkeit habe den Horus als Masterclock zu verwenden. Mir fehlen schlicht die nötigen Kabel dazu. Gut möglich, dass durch die eigene Kontrolle gerade die Basssounds präziser ausfallen würden. Es ist die Frage, wie die Referenz ursprünglich gedacht war. Falls der Weiss durch seine Jitterfunktion tatsächlich glänzt, höre ich beim Horus eine leichte Abrundung des Bassimpacts. Um das genau einschätzen zu können, müsste der Horus allerdings als Master hinhalten, da in dieser Hinsicht doch noch einiges an Detailarbeit herausgekitzelt werden kann.

Die DA-Wandlung des Horus schätze ich tendenziell Richtung Mytek-DA ein. Eine gute Spur direkter, frontaler. Nicht ganz diesen einnehmenden 3D Effekt wie Mytek (welcher sich beinahe hinter meinem Kopf schliesst), sondern dazwischen, für mich angenehmer. Im Bassbereich ist er differenzierter und knackiger.

Die Synchronisation verschiedener Sampleraten klappt leider nicht automatisch, lässt sich jedoch simpel im Menü nachjustieren (siehe Foto). Ich bin mit der Bedienung aber auch nicht wirklich durch. Weiss ist es schlicht egal mit was ich ihn beschmeisse. Schnell und ohne Artefakte wechselt er auf die neue Samplefrequenz.

Man muss das Ganze jedoch auch von Aussen betrachten, was der Horus für zusätzlichen Mehrwert bietet. Die Grundausstattung, welche ich hier vor mir habe:

1x MADI IO (Coaxial/Optical), 24x AES-EBU
1x 8 ch. Mic/Line A/D module, DSD/DXD Premium, (8 mic pre-amplifiers mit phantom)
1x Horus 8 ch. Line Output D/A module, DSD Premium.

Das Menü ist per Touchscreen bequem erreichbar, lässt sich per Netzwerkanschluss auch bequem aus dem Explorer bedienen.

Damit gilt es ganz klar abzuwägen, wo der Fokus und zukünftige Ausrichtung liegen soll. Horus ist eine All-in-One Schaltstelle und ihn nur auf die DA Wandlung zu reduzieren, wird ihm schlicht nicht gerecht.

Daniel Dettwiler (CH-Tonmeister) meinte gerade als Comment, dass beim Horus die AD ganz besonders ausgeprägt ist und seine EMM-ADs quasi arbeitslos macht. Ob aus Detailliebe oder Bequemlichkeit, weiss ich gerade nicht. Aber es muss wohl oder übel eine Kombination sein
Als Hauptmonitor gibt es spezifischere Lösungen und Spazialisten. Ist jedoch sicherlich Geschmackssache und sehr individuell.

 

[Adebar]

Somit ist meine Auswahl auf folgende Geräte geschrumpft:

Meitner Ma1, Weiss DAC1-MK2, Cranesong Avocet, Merging Horus.

Da bin ich schon seeeehr auf Dein abschließendes, klangliches Urteil gespannt.

 

[teebaum]

danke für den bericht - ich kann deine resultate (bei den geräten, die ich kenne) nachvollziehen, auch wenn ich zu anderen entscheidungen gekommen bin.
vielmals gehts (ab einem bestimmten level) auch nicht mehr um besser/schlechter, sondern nur noch um "passender".
beim abhören z.b. habe ich ein etwas weicheres (aber dennnoch detailiertes) klangbild auch gerne, im masterchain mag ich hingegen mytek oder prism dann lieber als weiss oder lavry.
ganz vieles hat aber auch mit den weiteren kombonenten in deiner chain zu tun, psi haben ja auch ihren ziemlich eigenen fokus (sie sind ja nicht ohne grund sehr umstritten und werden innig geliebt oder überhaupt nicht geschätzt).

ich bin im übrigen ziemlich anderer meinung als aldebar bez. der idealen beurteilungsart - ich möchte einen loop ganz häufig hören und sehr schnell umschalten konnen, immer wieder - und dann einen weiteren loop etc.
danach möchte ich einen wandler ein paar wochen lang anhören und einen richtigen langzeittest damit haben - diese 2 extreme bringen mir viel mehr als 30 min und dann mal gemütlich umstecken - aber jeder nach seinem gusto

dieser langzeittest hat den lavry black in meinen abhörchain gebracht - ich wollte ihn schon verkaufen, den eigentlich finde ich ihn eher "mässig" (in meinen masterchain würde er nie kommen) - aber ich kann mit ihm extrem lange ermüdungsarm arbeiten.

 

[Adebar]

ich bin im übrigen ziemlich anderer meinung als aldebar bez. der idealen beurteilungsart

Wie kommst du denn da drauf?

ich möchte einen loop ganz häufig hören und sehr schnell umschalten konnen, immer wieder - und dann einen weiteren loop etc.

Genau!

danach möchte ich einen wandler ein paar wochen lang anhören und einen richtigen langzeittest damit haben

dito

diese 2 extreme bringen mir viel mehr als 30 min und dann mal gemütlich umstecken

da bin ich ganz Deiner Meinung.


Was Manoloco und Dimitirec bisher geschrieben haben kann ich bisher voll und ganz unterschreiben und passt mit meinen Eindrücken zu den Wandlern sehr gut zusammen.

 

[teebaum]

@ aldebar - dann muss ich dich wohl falsch verstanden haben

 

[Manoloco]

Mein Wunsch war es auch, schnell umschalten zu können. Aber da ich schlicht nicht die Möglichkeiten dazu haben, war ich überrascht wie gut es trotzdem mit dem umstöpseln ging. Also ich habe das ebenfalls so verstanden

Glaubt mir, dass ich zwischendurch wahrhaft dachte, jetzt dreh ich durch und werde wahnsinnig, bilde mir das alles ein. Aber ich bin da jetzt einen ganzen Monat drinn und habe in dieser Zeit beinahe nix anderes gemacht, als hin und her zu stöpseln um mich zu vergewissern. Ich spürte nach mehreren Stunden genau den Punkt, an dem ich abbrechen musste und dies auch gerne tat.

Obendrauf war ich immer froh um Schützenhilfe von Luca, Adebar, René Zingg und Daniel Dettwiler (inkl. aller Threadbeteiligter), welche mir meine Eindrücke bestätigten bzw mir gute Hinweise gaben wie ich das alles überhaupt anstellen soll.

Heute kriege ich ein Wordclock-Kabel und dann klappt das auch mit dem zügigen umschalten, allerdings lediglich um die interne Wordclock gegenüber dem externen sync einzuschätzen. Ich denke das wird ebenfalls interessant. Beim Weiss DAC2 war das umschalten 'eindrücklich'. Aber ob es matchentscheidend wird, mal hören.

Daniel Dettwiler meinte, dass gerade die Tiefenstaffelung von der Clock profitiert. Beim DAC2 hatte ich da jedoch eher den Eindruck von schnelleren und ausgeprägteren Transienten. Das muss ich jedoch nochmals genauer unter die Lupe nehmen.

Was die PSI betrifft, sie legen die Wandler-Unterschiede ziemlich klar an den Tag. Inkl. der RFZ Zonen und dem starken, schnellen Sub, bin ich mir sicher, dass sie meine Auswahl dankend entgegennehmen und ausspielen können. Es geht ja immer um die Kombi und wie man gesehen hat, um Geschmacksfrage und Empfindung.

Kann ich wirklich jedem empfehlen das für sich ausfindig zu machen. Die Händler und Produzenten sind in unserer 'kleinen Welt' sehr aufgeschlossen und lassen die Gerätschaft unverbindlich in den eigenen 4 Wänden testen. Hier reden wir von Zeiten zwischen 2-5 Wochen!

 

[Manoloco]

Und die letzten 2h meine letzten, verbleidenden DACs verglichen:

WEISS DAC1-MK2 und Meitner Ma2

Ich habe mir diesen Vergleich bis zu letzt aufgehoben, da beide für mich, aus der Auswahl, auf dem höchsten Niveau spielten und sie sich klanglich beim genussvollen hinhören nicht grossartig voneinander unterscheideten. So mit richtig viel Zeit und endlos gehörten Referenztracks auf 24/44.1 und 24/176.4 Basis, haben sich für mich doch einige Differenzen aufgetan, sie für mich gar nicht so ungehört hingenommen werden können.

Klangästhetik und Tiefenstaffelung ist bei beiden Modellen praktisch identisch. Beim aufgezwungenen ausfindig machen, finde ich den Meitner etwas frontaler, jedoch ohne Tiefe zu verlieren. Den Weiss empfinde ich da etwas zarter in den Konturen bzw eine Spur befreiter, luftiger.
Auch spielt der Weiss bei niedrigen, wie hohen Temperaturen einfach eine Spur kräftiger und ausdrucksstärker. Das mag etwas suspekt erscheinen ... zart und gleichzeitig kräftiger.. Ich würde es vielleicht unter der Dynamik einordnen versuchen. Sehr schnell. zB stark angeblasene Trompeten lassen mich wenige millisekunden 'zusammenzucken' und fallen dann wieder wie gewohnt in das Klangbett zurück. Schwer zu beschreiben .. ich habe sehr räumliche Jazz-Live-Aufnahmen und sehr knackige Electrokracher vor-und rückwärts gespielt um verschiedenste Aspekte gegenzuhören.

Auch ist der Weiss untenrum einfach druckvoller, auch wenn ich ihn ein paar dB zurücknehme, hat er mehr Kraft im oberen Subbereich, ohne knackige Akzente vermissen zu lassen. Da mein Raum im Bassbereich sicher nicht auf höchstem Niveau spielt, akzeptiere ich den Klangeindruck einfach, in selber Konstellation gespielt, ohne dies werten zu wollen. Der Mytek war nochmals eine Spur satter untenrum, als der Weiss. Hier bin ich also vorsichtig mit Aussagen.

Ausstattungstechnisch lässt der Meitner keine Wünsche offen! Zumindest hat dieses Modell sogar einen eingebauten USB, CD-Player, Display und Fernbedienung. Ein sehr schickes Gewand und fühlt sich damit nicht nur im Studio wohl.

Der liebe Weiss ... gewohnt minimalistisch und zeigt immerhin mal mit ein paar LEDs, was gerade für ein Signal anliegt. Optisch sehr schlicht, spartanisch und zurückhaltend, ja unterkühlt, hat er mich klanglich doch über die ganzen Wochen am meisten überzeugt. Ich würde meine getesteten Geräte wie folgt einstufen, von gut bis my choice:

- Benchmark DAC1, Dangerous Source, Grace M903 (lediglich tonale und transparente Unterschiede .. alle 2D)

- Weiss DAC2, DAC202, Cranesong Avocet (von der Bedienung her unerreicht!)
und Mytek 192DSD, wobei er ein derart anderes Soundbild kreierte, steht damit einfach etwas alleine da. Mag man oder nicht. Ich bin gespannt, wie er bei Luca klingt.

- Merging Horus : Tendenzen zum Mytek-Klangbild! Ausstattungstechnisch das Hammermässigste Gerät I/Os, alles da, ich bin jedoch auf der Suche nach meinem DAC. Nicht mehr, auch nicht weniger.

- Meitner Ma2

- Weiss DAC1-MK2

Ich habe mein Baby gefunden und freue mich riesig auf meinen ganz eigenen Weiss DAC1!
Und ich freue mich riesig in dieser selbst auferlegten Odyssee endlich zu einem Ende gekommen zu sein. Wer Zeit, Nerven und Interesse hat, sollte sich das ebenfalls antun. DA-Wandler waren für mich nie ein Thema und ich dachte mit RME eine Topauswahl getroffen zu haben. Es liegt noch mehr drinn, wie mir der letzte Monat Woche für Woche aufgezeigt hat.

Viele Referenzen habe ich damit gehört. Wie ich das nun auf meine eigene Arbeit anwende?
Auf dem Weiss habe ich bereits gemischt und komme sehr schnell zu einem guten Ergebnis. Jetzt heisst es büffeln und lernen, mischen was die Sau herhält! Ich möchte das Klangbild für mich überzeugend nutzen können und ich hoffe, es zeigt sich dann auch in der Portierung auf sämtliche Anlagen und Situationen

Nochmals herzlichen Dank an Daniel Weiss, Adebar/Apke Tontechnik, Flyline.ch, Klangwerk und Defi Technique für die Bereitstellung der Geräte! Auf Facebook und per EMail hatte ich auch unglaublichen Support von allen!

Ich freue mich jetzt endlich wieder Musik machen zu können
Oh Moment ... Umzug steht ja auch noch bevor

 

[Adebar]

Hi Manoloco,

auch wenn ich mich noch mehr gefreut hätte, wenn der Meitner MA-1 Dein Wandler geworden wäre sag ich herzlichen Glückwunsch zu Deiner Entscheidung. Am Ende sind es kleine Präferenzen, die das Zünglein an der Waage anders ausschlagen lassen.


Auf einem klanglich noch höheren Niveau spielt der EMM Labs DAC2X - leider auch preislich. Es zeigt nur, dass selbst mit DAC1 oder MA-1 noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist, auch wenn Du mit dem DAC1 jetzt auf einem Niveau spielst, wo noch nicht mal so manches Mastering Studio mithält.

Gute Entscheidung! Rock on.

 

[teebaum]

Auf einem klanglich noch höheren Niveau spielt der EMM Labs DAC2X - leider auch preislich. Es zeigt nur, dass selbst mit DAC1 oder MA-1 noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist, auch wenn Du mit dem DAC1 jetzt auf einem Niveau spielst, wo noch nicht mal so manches Mastering Studio mithält.

Gute Entscheidung! Rock on.

ab einem gewissen level sollte man nicht mehr von besser/schlechter reden, eher von anders oder "meinen geschmack besser treffend" - man sieht das schon nur an deiner und luca's beurteilung von weiss vs. mytek oder daniel dettwilers neuer liebe horus - zuvor war emm labs bei ihm ganz weit oben - ich habe meinen weiss verkauft, weil mir prism und mytek besser gefallen. würde ich vorallem klassik mastern, wäre ich vielleicht bei weiss geblieben.

 

[synthpark]

Auch wenn ich nie der Meinung sein werde, dass ein halbwegs vernünftiger DAC 2D klingen kann, ein großes Dankeschön und Respekt für den wochenlangen umfangreichen Test und deine geschilderten empfundenen Höreindrücke.

 

[Manoloco]

Auch wenn ich nie der Meinung sein werde, dass ein halbwegs vernünftiger DAC 2D klingen kann,

Okay. Allerdings wäre die Kernaussage auch eher, dass es DACs gibt, welche 3D klingen. Ich war wirklich überrascht, da ich nun endlich etwas mit dem Ausdruck "Tiefenstaffelung" anfangen konnte. Keine subtile Geschichte. Der Mytek hat dem ganzen noch die Krone aufgesetzt (auch wenn das für mich schlicht zuviel 3D war)
Selber hören und für Dich den Unterschied finden

ich habe meinen weiss verkauft, weil mir prism und mytek besser gefallen. würde ich vorallem klassik mastern, wäre ich vielleicht bei weiss geblieben.

Ich habe den Weiss tatsächlich an Jazz und Klassik hochgezogen. Gar nicht meine Musikumgebung, jedoch eines meiner Ziele meine Electropop-Sachen näher an die räumliche Realität zu führen.
Ein heftiger Ausschlag war die souveräne Entspanntheit bei gleichzeitig massigem Druck und Detalversessenheit. Wirklich nie zu aufdringlich und doch präzise und ehrlich egal welches Material.

 

[Akai31]

Super, freut mich für dich. Viel Spass und Erfolg damit. Wenn du jetzt noch die Raumakustik in deinem neuen Raum genauso akribisch angehst, hast du dir wirklich eine hochwertige Basis geschaffen auf Grund von eigenen Eindrücken arbeiten zu können. Dann sind die Zeiten des Blindflugs, Gegenhörens, Hoffen, Vermuten so gut wie vorbei und man kann sich endlich auf die eigenen Eindrücke verlassen.

Selber hören und für Dich den Unterschied finden Lächeln

Ich denke, daß ist auch schlicht eine Philosophiefrage. Ich kenne einige sehr kompetente Techniker, die solche deutlichen Unterschiede auch ohne mit der Wimper zu zucken ins Reich der Mythen schieben. Allerdings kenne ich auch keinen, der sich mal die Mühe gemacht hat wirklich zu vergleichen.
Die denken alle sie hätten ein absolutes Hörgedächnis... und da sie ja beim abhören alles so hören wie aufgenommen (

), besteht auch kein Grund zu zweifeln...

Ich hab das auch lange so gesehen... bis ich mir mal doch die Mühe gemacht habe.

Und eine gute Abhörsituation erleichtert es einem halt ungemein, sich eine eigene Meinung zu bilden...

Ich kann jeden akzeptieren, der sagt, dass die Unterschiede für IHN irrelevant sind. Aber nicht wenn die Eindrücke unter schlechten Abhörbedingungen (nein, nicht alle Konsumenten hören per Ipod, im Auto oder per Mini-Kompaktanlage...) oder gar nur reine Theorie sind...

 

[teebaum]

Wenn du jetzt noch die Raumakustik in deinem neuen Raum genauso akribisch angehst, hast du dir wirklich eine hochwertige Basis geschaffen auf Grund von eigenen Eindrücken arbeiten zu können

die raumakustik dürfte aufs resultat locker faktor 10 ausmachen! das sollte man sich beim konzipieren einer regie auch im hinterkopf behalten.

ch denke, daß ist auch schlicht eine Philosophiefrage. Ich kenne einige sehr kompetente Techniker, die solche deutlichen Unterschiede auch ohne mit der Wimper zu zucken ins Reich der Mythen schieben.

beim thema "wandler" bekomme ich auch immer ein wenig einen "inneren konflikt" - ich bin irgendwo immer noch ein wenig "punk" und eigentlich fände ichs richtig, wenn jeder mensch für ein paar euro das absolut gleichwertige bekommen könnte und das endresultat nur die folge von kreativität, können und passion ist, nicht von den vorhandenen mitteln.
gerade die highender kommen mir dabei ein wenig wie rolexträger und porschefahrer vor, schwanz raushalten, ego aufboren, einfach die sorte menschen, die nicht zu meinem freundeskreis zählen.

nun ists leider aber so, dass ein "dacia-wandler" für den professionellen audiotaxifahrer nicht das ideale werkzeug ist und ich mich deshalb gerne in der "mercedes liga" aufhalte - solide, angenehmes arbeitstier, wird auch vom kunden als standart akzeptiert, aber noch nicht die "peniskomplexklasse".
mytek macht für mich genau diese liga & erstaunlicherweise sind die inneren werte dann in meinen ohren vielmals sogar besser als bei karossen, bei denen vorallem bei der verpackung und dem image investiert wurde.

btw: sehe ich weiss nicht als egoprodukt (dafür sieht es viel zu sachlich aus im rack) und ich möchte manoloco sicher nicht ans bein pissen, er hat diesen vergleich ja gemacht um selber zu wissen, was tatsächlich für unterschiede existieren (im gegensatz zu vielen, die ein überteuertes produkt kaufen fürs ego, ohne es eigentlich wirklich beurteilen zu können).

 

[Akai31]

Sehe ich aus so (vor allem das mit dem Punk...

).

Und natürlich kommen Abhöre und Raum deutlich vor dem DA. Aber wenn man bei den Lautsprechern anfängt genau hinzuhören, dann wird man schnell merken, daß der DA im Abhörpfad keine unerhebliche Rolle spielt. Ich hab das schon einige merkwürdige Dinge erlebt.

Aber um guten Sound zu fahren (zumindest im Misch/Masteringkontext) bedarf es genau einer Sache; ein gutes Abhörsystem. Alles andere ist erstmal Kesselflickerei; Edel-PlugIns, DSP-Systeme, Hardwaregeräte, teure Tische, 10 Bildschirme, vollausgebauter Rechner, Mega-Sequenzer, Audio-Interfaces und der ganze Quatsch, der hier so gerne mit Hingabe und Leidenschaft diskutiert wird.

Und für die Lautsprecher (die ich klar an erster Stelle der Daseinskette sehe) hat kaum einer mehr Geld übrig oder vermag "die feinen Unterschiede eh nicht zuhören". Ein reines Industriekonstrukt und auch nicht klüger als sich alle paar Jahre ein neues Auto (in Modefarbe) zu leasen, eine neue Küche anzuschaffen, Waschmittel zu kaufen die viel weisser waschen und Joghurts zur Gesundheitsförderung...

 

[synthpark]

Okay. Allerdings wäre die Kernaussage auch eher, dass es DACs gibt, welche 3D klingen.

meine persönliche Erfahrung ist bislang folgende:

Die gleichen Lautsprecher in verschiedenen Positionen aufgestellt können mal total flach und mal richtig 3D klingen.

Ich hatte früher im akustisch optimierten Stereodreieck ein sehr schön räumliches Klangbild. Sogar NS10s haben in günstiger Aufstellung richtig viel Tiefenstaffelung. Am DJ-Tisch hingegen klangen die gleichen Genelecs, Adams und KRKs total 2D, die ganze Tiefenstaffelung ging verloren.

Als schlechten DA-Wandler hab ich bisher den Focusrite Saffire gehört, der klang irgendwie flach (Transienten, Bass).

Sowohl mit einem einfachen UA-25 Interface, Presonus Central Station Wandler oder Fireface UFX höre ich ausreichend Tiefeninformation, vorrausgesetzt Abhöre und Raum geben das her.

 

[Manoloco]

Die gleichen Lautsprecher in verschiedenen Positionen aufgestellt können mal total flach und mal richtig 3D klingen.

Und wenn sie immer in der selben Position stehen?

btw: sehe ich weiss nicht als egoprodukt (dafür sieht es viel zu sachlich aus im rack) und ich möchte manoloco sicher nicht ans bein pissen, er hat diesen vergleich ja gemacht um selber zu wissen, was tatsächlich für unterschiede existieren (im gegensatz zu vielen, die ein überteuertes produkt kaufen fürs ego, ohne es eigentlich wirklich beurteilen zu können).

Kein Ding! Es ist mir bewusst, was ich mir hier geleistet habe. Das ist für mich klar eine Wohlfühl-Investition. Ich hätte eine Prise unter meinen Empfindungen 'nur' die Hälfte ausgeben können und wäre damit wohl glücklich gewesen.
Es ist wirklich nicht übertrieben, wenn ich wirklich Haaraufstellmomente und nahe den Tränen war, während ich eingetaucht bin

 

[teebaum]

Okay. Allerdings wäre die Kernaussage auch eher, dass es DACs gibt, welche 3D klingen.

meine persönliche Erfahrung ist bislang folgende:

Die gleichen Lautsprecher in verschiedenen Positionen aufgestellt können mal total flach und mal richtig 3D klingen. Ich hatte früher im akustisch optimierten Stereodreieck ein sehr schön räumliches Klangbild. Sogar NS10s haben in günstiger Aufstellung richtig viel Tiefenstaffelung. Am DJ-Tisch hingegen klangen die gleichen Genelecs, Adams und KRKs total 2D, die ganze Tiefenstaffelung ging verloren.

Als schlechten DA-Wandler hab ich bisher den Focusrite Saffire gehört, der klang irgendwie flach (Transienten, Bass).

Sowohl mit einem einfachen UA-25 Interface, Presonus Central Station Wandler oder Fireface UFX höre ich ausreichend Tiefeninformation, vorrausgesetzt Abhöre und Raum geben das her.

das problem an solchen aussagen ist immer, dass einem viele leute dafür abqualifizieren - er hört den unterschied von rme und weiss nicht? der muss ja eine taube nuss sein!
interessanterweise ist es aber im masteringalltag bei mir doch immer noch so, dass 50% der angelieferten mixes, die wirklich grottenübel sind, mit dem teuersten equipment gemacht werden.
man kann den fokus sehr unterschiedlich legen und einen guten produzenten zeichnet vielmals aus, dass er allen wichtigen aspekten eine gewisse aufmerksamkeit gibt - und damit ein arrangement schon nur in die "rme-klasse" kommt, brauchts ein sehr solides handwerk. also wo sollte man zuerst die löcher stopfen?
wenn jemand recordings macht für ecm, spielt der wandler sicher eine gewisse rolle, das mik, die positionierung, der raum, die abhöre & selbstverständlich das instrument und der musiker bleiben aber auch da bedeutender, sobald der wandler ein mindestmass erfüllt (für kalkbrenner scheint das rme zu sein, sehr viele jazzrecordings auf renomierten labels wurden mit den vielgescholtenen avid-wandlern gemacht)

 

[teebaum]

Die gleichen Lautsprecher in verschiedenen Positionen aufgestellt können mal total flach und mal richtig 3D klingen.

Und wenn sie immer in der selben Position stehen?

dann müssen die schwächen des wandlers konträr deren der lautsprecher(position) sein

(ich meine das nur zum teil ernst)