M/S Mastering - wann macht es Sinn?

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Wolfgang

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Ich muss ehrlich sagen das ich M/S Mastering zwar schon mal versucht habe aber mir hat sich da, in der Bearbeitung, kein Vorteil daraus ergeben und das Endergebnis war auch nicht besser.

Wann setzt ihr es ein, bei welchen Problematiken und mit was fuer ein Ergebnis?
 
Ich nutze das M/S Mastering seit einiger Zeit. War zwar etwas arbeit um genau herauszufinden was ich damit machen kann und vorallem machen soll. Durch die Bearbeitung des Seitensignals bekomme ich irgendwie mehr Luft in die Mixe und kann z.B. bei Rockproduktionen noch sehr schön die Gitarren bearbeiten. Auch beim Mittensignal kann man sehr schön in die Vocals eingreifen. Kann heuet Abend auch ein Beispiel posten
Mein Masteringsetup sieht inzwischen so aus.
M/S Matrix in [g=539]Cubase[/g] 5, als Kompressor für das Mittensignal nutze ich einen von Tubetec (extern) , dann nutze ich die EQs vom Tracks 3 und für das Seitensignal je nach Musikstil EQ und Kompressor

ich komm so ganz gut klar. Durch die Bearbeitung des Mono/Mittensignals erreiche ich eine grössere (gefühlte) Lautheit als mit der reinen Summenbearbeitung. Ohne allerdings an die Grenzen gehen zu müssen und die [g=4]Dynamik[/g] komplett zu zerlegen.


Eine andere Variante nutze ich eher dann wenn ich mehr Subbassanteile möchte.

Ich lege mir in [g=539]Cubase[/g] den Song 3 mal ab . Spur 1 bleibt original. Spur 2 und 3 werden auf eine Subgruppe gelegt. Dann bei Spur 3 die Phase drehen, so dass sich die Signale komplett auslöschen, dann auf Spur 3 (oder2) einen EQ und dort die tiefen Frequencen bis ca. 100 Hz anheben. Dann lege ich ich einen Kompressor auf die Subgruppeund habe dort einen schönen Bassanteil, den ich einfach zum original dazumischen kann....funktioniert natürlich auch für Mitten und Höhen.......

Generell versuche ich aber schon beim Mix mit Gruppenkompression zu arbeiten ..da muss man beim Mastering nicht mehr soviel machen.

Früher bin ich dem Irrglauben unterlegen , dass man eh alles beim Master macht......aber man wird ja älter und erfahrener (zumindest ein bisschen) ;.))
 
Na ja bei den meisten HR Produktionen muss man ja leider mehr retten als mastern. Da hilft es schon. Besonders wenn man z.B. auf ein zu trockenes Drumset noch etwas [g=108]Hall[/g] packen will 8vor allem [g=149]Snare[/g]), oder die zu muffigen Rhythmusgitarren auffrischen möchte. Aber wie gesagt mit echtem Mastering hat das weniger zu tun, als mehr mit drastischer Mixfehler-Korrektur
 
Ich nutze M/S-Bearbeitung im Mastering auch meist zur Schadensbegrenzung. Ein Beispiel:
Ich bekomme einen Titel, in dem mir die Hihat zu krass ist, wenn ich jetzt den obenrum cutte, zerstöre ich mir auch die Luft auf den Vocals. Mit nem M/S-EQ kann ich nur die Seite (in 90% aller Mixe ist die Hihat auf der Seite) im kritischen Frequenzbereich bearbeiten ohne mir die Vocals (die in 92% aller Mixe in der Mitte sind) kaputt zu machen.
Andersrum kann ich aber auch mittige Signale (bleiben wir im Beispiel: die Vocals) kräftig im hochfrequenten Bereich aufblasen, ohne das Hihat, oder auch Overheads zu spitz werden.
 
heribert_lenz schrieb:
Ich nutze M/S-Bearbeitung im Mastering auch meist zur Schadensbegrenzung.

OK, dazu muss ich sagen das bei so groben Sachen eher der Anruf an den Klienten kommt mit der Bitte um Aenderung des Mixes.

Aber was fuer Vorteile haette M/S Mastering in "normalen" Situationen?
 
Also ich fummel schon ewig immer wieder damit herum.

Zur Behebung eines "Fehlers" habe ich es noch nie sinnvoll nutzen können.

Siginifikante Vorteile konnte ich auch nie entdecken in Richtung:
"Ahhh, MS-Master" etc...

Man verziert eher seine Arbeit mit einem "Machteffekt", hat das Gefühl eines größeren Einflusses.
Unterm Strich erreicht man wahrscheinlich "ohne, die selbe Akzeptanz beim Kunden und Endverbraucher.
 
Fuer mich hat sich immer das Problem ergeben das "normale" Mixe nicht streng zwischen exakte Mitte und nur Stereo unterscheiden.

Gerade wenn sehr viele "echt" Stereospuren (z.B. ORTF) verwendet wurden...
 
Trotzdem könntest, du zum Beispiel, gelegentlich auftauchende phasige "Ohrendrücker" punktuell aus dem Seitensignal rausdrehen oder wegfahren.
Die Frage ist ob es nötig ist...

Möglichkeiten zu chirurgischem Rumfummeln tun sich endlos auf.
Auch beim "fehlen" der akustischen Mitte.
Vermutlich gibt es keinen definierten Monoanteil bei deinen komplexen Aufnahmen.
Außer du nimmst in MS auf.
 
OK, dazu muss ich sagen das bei so groben Sachen eher der Anruf an den Klienten kommt mit der Bitte um Aenderung des Mixes.

Dazu muss der Kunde sowohl handwerklich als auch technisch in der Lage sein ;-)
 
frankye schrieb:
Dazu muss der Kunde sowohl handwerklich als auch technisch in der Lage sein ;-)

Naja, und der der handwerklich als auch technisch in der Lage ist das zu machen haut auch keine solchen Schnitzer in seinem Mix rein.

Ist dann M/S Mastering im Pro Bereich ueberfluessig und nur als Rettungstool zu betrachten?
 
Wolfgang schrieb:
Naja, und der der handwerklich als auch technisch in der Lage ist das zu machen haut auch keine solchen Schnitzer in seinem Mix rein.

Ist dann M/S Mastering im Pro Bereich ueberfluessig und nur als Rettungstool zu betrachten?

Nun ja, das würde ich so auch nicht sagen. Es ist evtl. nicht grundsätzlich nötig, aber ich persönlich empfinde die Möglichkeit Mitte und Seite getrennt zu bearbeiten als Hilfsmittel für bestimmte Situationen, Ziele oder auch Probleme im Master. Es muss sich dann natürlich der zu bearbeitende Bereich stärker in der Mitte oder eben auf der Seite abspielen. Und, da hast du sicher Recht Wolfgang, selbstverständlich ist das nicht in jedem Mix der Fall.
Langer Rede kurzer Sinn: Es ist natürlich kein Allzweckmittel, sondern eine Hilfestellung (jedenfalls aus meiner Sicht).

Und in der Situation, dass ich jedem Mischer seinen Mix um die Ohren hauen kann, befinde ich mich leider noch nicht ganz. Deshalb muss ich manchmal auch "Schadensbegrenzung" erledigen. Dabei hilft mir öfter die M/S-Bearbeitung...
 
Ich finde, M/S Kompression auf der Summe kann eine schöne und natürliche Erweiterung des Stereobilds erzielen ohne das man auf "stereo widening" Tools mit komischen Phasenproblemen zurückgreifen muss.
 
Ich denke Wolfgang hat schon Recht. Bei einem guten, professionellen Mix würde ich jetzt technisch auch kein Vorteil bei M/S sehen. Es kommt aber schon manchmal vor (wie bei Franky) das man M/S bei nicht so guten Mixen als Verschlimmbesserungs/Hilfsmittel nutzt.
Bei einem guten Mix könnte ich mir höchstens vorstellen das man M/S als Gestaltungsmittel ansieht um zB deutlich in den Klang hart gepannter Gitarren einzugreifen, wenn man meinst das als Mastering Ing. machen zu müssen. Oder eben nochmal deutlich Einfluss auf die Stimme im Mittensignal zu nehmen. Ich persönlich denke man sollte in so einem Fall als Mastering Ing. nicht so stark in den Grundsound des Mixes eingreifen, aber womöglich sieht der ein oder andere das ja anders.
 
ReinerReibach schrieb:
Bei einem guten, professionellen Mix würde ich jetzt technisch auch kein Vorteil bei M/S sehen. Es kommt aber schon manchmal vor (wie bei Franky) das man M/S bei nicht so guten Mixen als Verschlimmbesserungs/Hilfsmittel nutzt.

Lieber einen schlechten Mix noch mal nachbessern lassen als beim Mastern das Unmoeglich zu versuchen...
 
Hi,

Beschäftige mich momentan auch gerade mit dem Thema, weil ich als Nicht-Profi damit beglückt wurde, ein Album zu mastern. *GG (Keine Angst, kein Professionelles *G).

Eine Frage an alle: Wenn ihr beim Mastering Kompromisse eingehen müsst, um Lautheit, ein ausgewogenes [g=349]Frequenz[/g]- oder Stereo-Bild usw..... zu erzielen, verschieben sich nicht auch z.B. Lautstärken-Verhältnisse der einzelnen Instrumente?

Bei mir z.B. verzerrte Gitarren, Hallfahnen und beißende Becken, die einfach extrem stark raus kommen.

Um dem entgegenzutreten hat mir MS (erstaunlicherweise speziell MS-EQing) schon geholfen. Leider habe ich noch nicht das Know-How, das gesamte Potential dieser Technik auszuschöpfen.

Ich wette, es gibt (neben der oben erwähnten Technik die Mitte zu komprimieren) da noch einige Tricks, die für Lautheit, Verhältnisse, Punch usw.... herangezogen werden können.

Gefahr: Das Stereo-Bild kann (speziell bei MS-EQing) schlimm zerstört werden. (Aus eigener Erfahrung *GGG)

Kennt sonst noch jemand Tricks, die hilfreich sind?

lg. JayT.
 
JayT schrieb:
Kennt sonst noch jemand Tricks, die hilfreich sind?

Fruehzeitig genug bescheid geben das es mit dem Mix kein Mastering sondern nur Schadensbegrenzung wird.
 
Wolfgang schrieb:
...
Fruehzeitig genug bescheid geben das es mit dem Mix kein Mastering sondern nur Schadensbegrenzung wird.

Stems könnten da auch weiterhelfen.
Also getrennte Summenspuren von Playback und Gesang, oder besser noch feiner: Drums, [g=118]Bass[/g], Vocals, Gitarren, Rest

Setzt voraus, dass der Mischer nicht unbedingt auf seinen Summenkompressor bzw. Summenbearbeitung besteht.
Diese arbeitet ja dann anders bzw. wird komplett ausgehebelt, wenn man Stems haben will.

Problem: Der Mastering-Mann könnte dazu genötigt werden, viel Arbeit, die der Mischer richtig machen sollte, selbst nochmals durchzuführen.

lg. JayT.
 
frankye schrieb:
Na ja bei den meisten HR Produktionen muss man ja leider mehr retten als mastern. Da hilft es schon. Besonders wenn man z.B. auf ein zu trockenes Drumset noch etwas [g=108]Hall[/g] packen will 8vor allem [g=149]Snare[/g]), oder die zu muffigen Rhythmusgitarren auffrischen möchte. Aber wie gesagt mit echtem Mastering hat das weniger zu tun, als mehr mit drastischer Mixfehler-Korrektur


jepp - genau meine meinung. mastern macht man einfach nicht selbst! du verschenkst dadurch objektivität. ausserdem wird so sichergestellt, dass dein mix nicht nur bei dir gut klingt, nicht zu vergessen die betriebsblindheit...ich hatte das glück, einen ausserordentlich guten und bekannten user hier aus dem forum zum mastern meines albums zu gewinnen. er hat aus (seiner sicht) aus gut gemixten songs eine einheit geschaffen. das endergebnis ist definitiv hörenswert.
achtung, werbung
smil451c7211b9e19.gif
www.MySixStringRescue.de
 

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