Latenz bei Aufnahme. Wie anpassen?

[Sascha Franck]

Kein Problem, ich mag Haarspalterei.
Deswegen mag mich so manch Einer hier nicht.
Nur so als Hinweis.

Kenne ich alles. Nur so als Hinweis...

 

[WorkFloh]

@clemenserwe Also ich sehe das Thema eher im Bereich "Recording und Mikrophonierung".

@Signalschwarz Ja, es gibt in Audio-Einstellungen eine Option den Sample-Versatz auszugleichen. Leider nur als Samples, nicht ms.

Also gemessen habe ich das sicher schonmal. Wie gesagt, der Thread ist jetzt über ein Jahr alt.
Aber ehrlich gesagt, ich finds auch ein bischen Kagge, wenn man schwarz auf weiß sieht das es ein Problem gibt.
Bisher hab ich mich ganz gut durchgewurschtelt. So lange wie ich nichts "gehört" habe wars okay.
Wie gesagt, bei echten Instrumenten (Vox, Git usw, keine Drums) hab ich eh meistens noch am Spur-Delay herumgespielt, um vllt noch etwas mehr Groove oder Genauigkeit...oder besseren Sound reinzubringen.

@Sascha Franck #36.
Also einspieltechnisch (Git/Bass) hat das bisher mehr oder weniger gut funktioniert. Klar, Buffer runter, so weit wie es geht.
Aber hier und da hat sich das nicht soo gut angefühlt.

Also, ich mach das alles auch nicht erst seit gestern. Genau DESHALB tauchen solche Fragen sporadisch immer mal wieder auf.
Denn grundsätzlich hat sich immer irgendwie ein Weg gefunden, und, noch vielmehr....eine gewisse Egalität eingestellt. So lange es halbwegs läuft...

Vielen Dank erstmal an alle!

 

[Sascha Franck]

[Leider nur als Samples, nicht ms.

Das macht auch Sinn. Der Versatz geschieht immer um eine gewisse Anzahl an Samples. Und in den allermeisten Fällen bleibt der Versatz identisch, so auch beim Wechsel der Samplerate. Da würde sich die Versatzzeit aber mehr oder minder drastisch verändern.
Und es sollte ja kein Problem sein, Zeit in Samples umzurechnen.

 

[WorkFloh]

Ist halt ein Move mehr. Aber auch kein Drama.
Auf jedenfall Danke für deine Mühe!
Auch wenn meine Antworten im Vergleich zu den Deinigen etwas mager ausfallen.

 

[Sascha Franck]

Ist halt ein Move mehr. Aber auch kein Drama.

Nee, ist, wenn du die Samplerate mal wechseln solltest, ein Move weniger. Denn dann musst du nicht wieder 'ne neue Versatzzeit ermittlen.

 

[micha]

Und es sollte ja kein Problem sein, Zeit in Samples umzurechnen.

beim checken (loop recording) in der (jeder) daw kann man sich doch die samples anzeigen lassen. da braucht man nix rechnen.

 

[WorkFloh]

hi,

weil du reaper kennst: damit gehts. unter preferences=>audio=>recording kannste unten rechts den manuellen offset zu der von der karte gelieferten latenz in ms oder spls eingeben.

Von Reaper bin ich erstmal geheilt.

 

[micha]

Von Reaper bin ich erstmal geheilt.

ok. dachte nur, im zweifel könntest du da die samples offsetten und recorden und mixen dann in logic oder wo auch immer. aber das geht doch sicher auch in logic... muss doch, (fast) jede audiokarte schmeisst andere latenzwerte raus, als sie angibt.

 

[Sascha Franck]

ok. dachte nur, im zweifel könntest du da die samples offsetten und recorden und mixen dann in logic oder wo auch immer. aber das geht doch sicher auch in logic... muss doch, (fast) jede audiokarte schmeisst andere latenzwerte raus, als sie angibt.

Letzteres ist nicht richtig. Brauchbare Interfaces senden dem Host korrekte Informationen. Abgesehen davon reden wir hier ja nicht über Latenz, sondern über Aufnahmeversatz. Hat zwar auch mit der internen Übermittlung falscher Werte zu tun, ist aber letztendlich doch was anderes.

 

[micha]

Abgesehen davon reden wir hier ja nicht über Latenz, sondern über Aufnahmeversatz.

hust

 

[Sascha Franck]

hust

Wat denn?
Das sind nun einmal zwei sehr unterschiedliche Dinge.

 

[micha]

latenz ist der versatz zwischen einem ereignis und der reaktion darauf... der fragesteller hat probleme mit dem timing der aufnahme... na klar reden wir hier über latenz oder auch versatz!

und (consumer) audiokarten haben oft andere latenzen, als sie reporten - nicht jeder is hier auf pthd oder rme unterwegs. und dadurch werden events an die falsche position gesetzt. und das kann man im idealfall korrigieren, wenn man weiss wo und wie. eben die aufnahmelatenz offsetten...

bei meiner 18i20 sinds z.b. -14samples...

 

[Sascha Franck]

latenz ist der versatz zwischen einem ereignis und der reaktion darauf... der fragesteller hat probleme mit dem timing der aufnahme... na klar reden wir hier über latenz oder auch versatz!

Versatz bei der Aufnahme ist etwas vollkommen anderes als Latenz. Da geht es darum, ob ein eingehendes und dann aufgenommenes Signal korrekt auf der Zeitachse platziert wird. Mit der vom Benutzer eingestellten Puffergröße hat das rein gar nichts am Hut (zumindest dann, wenn die Treiber sauber programmiert sind, aber davon gehen wir für erklärende Dinge erst einmal aus). Sprich, ob ich jetzt mit 32 oder 2048 Samples Puffergröße arbeite, spielt *absolut* keine Rolle, das Signal wird immer an derselben Stelle platziert, Das kann man auch selber testen. Einfach ein Signal ausspielen und wieder aufnehmen. Dann die Geschichte mit anderen Puffergrößen wiederholen. Das aufegnommene Signal ist bei beiden Einstellungen an derselben Stelle zu finden.
Wäre das nicht so, würde digitales Sequencing schon vor Jahrzehnten auf den Müll der Geschichte gewandert sein.

Latenz hingegen ist ein Verzögerung, verursacht durch den Signalfluss durch die gesamte Kette von Interface und Rechner, plus etwaiger latenzerhöhender Plugins. Dieser komplette Signalfluss bzw. die damit einhergehende Latenz ist aber für die eigentliche Aufnahme vollkommen belanglos und wird erst dann interessant, wenn wir Software-Monitoring betreiben (und selbst dann ändert sich rein gar nichts am obigen Absatz, nämlich dass eingehende Signale exakt da auf der Zeitachse aufgenommen werden, wo sie auf dein Interface treffen).

Selbstverständlich ist es in beiden Fällen (Latenz-Mitteilung und Aufnahmeversatz) dringendst erforderlich, dass der Interface-Treiber dem Host mitteilt, mit welchen Werten da gedealt wird. Da geht's dann bspw. darum, dass der Host wissen muss, wie schnell (oder eben auch langsam) der AD-Wandler der Karte agiert. Oder wieviele Samples das Interface benötigt, um das eingehende Signal an den Host weiterzureichen. Diese Werte sind sowohl für die korrekte Latenzermittlung wie auch die korrekte Platzierung von Aufnahmen von entscheidender Bedeutung. Was aber bspw. für die Aufnahmeplatzierung vollkommen wumpe ist, sind alle weiteren Dinge im Signalpfad. So etwa Plugins und aber auch der Teil des Signals, der vom Host wieder an das Interface weitergereicht wird. Das spielt für die akkurat platzierte Aufnahme keine Geige.

So, dass jetzt oftmals, speziell bei günstigeren Interfaces, es sowohl einen Aufnahmeversatz wie auch falsch übermittelte Latenzwerte gibt, liegt auf der Hand. Wenn da die eingangseitige AD-Wandlerlatenz unterschlagen bzw. falsch weitergegeben wird, dann leiden beide Dinge darunter.
Das ändert aber nichts daran, dass es sich dennoch um zwei unterschiedliche Sachen handelt, die mitnichten zwangsläufig direkt miteinander zu tun haben.
Und ich kann da auch mit einem ganz persönlichen Beispiel aufwarten: Mein UAC-2 hat exakt 0 Samples Aufnahmeversatz. Hut ab davor, das hat Zoom wirklich exzellent hinbekommen. Was aber die vom UAC-2 übermittelten Latenzwerte angeht, so sind die nicht akkurat. Und das variiert lustigerweise mit den eingestellten Puffergrößen. Bei 44.1KHz und 32 Samples etwa stimmen übermittelter und gemessener Wert komplett überein. Bei 64 und 128 Samples ist das nicht mehr so. Aber: Egal welche Puffergröße ich benutze, Aufnahmeversatz gibt es, ungeachtet der nicht korrekt übermittelten Latenzwerte, nicht. Meine Vermutung ist, dass das UAC-2 dem Host zwar immer die korrekten Werte hinsichtlich des eingangsseitigen Signalpfads mitteilt, ausgangsseitig aber schlampt.
Ist aber auch egal, ob meine Vermutung zutreffend ist oder nicht, Fakt ist und bleibt, dass die beiden Dinge bis auf eine gewisse Schnittmenge (namentlich das vom Interface durchgeführte eingangsseitige Processing) nicht viel miteinander zu tun haben.

und (consumer) audiokarten haben oft andere latenzen, als sie reporten - nicht jeder is hier auf pthd oder rme unterwegs. und dadurch werden events an die falsche position gesetzt. und das kann man im idealfall korrigieren, wenn man weiss wo und wie. eben die aufnahmelatenz offsetten...

Und nochmal: Das heißt nicht umsonst niemals "Aufnahmelatenz" sondern "Aufnahme/Recording Versatz/Offset" - weil die Latenz damit nichts zu tun hat.

Sorry, wenn du das als Klugscheißerei betrachtest, aber so isses nun einmal.

 

[micha]

Versatz bei der Aufnahme ist etwas vollkommen anderes als Latenz. Da geht es darum, ob ein eingehendes und dann aufgenommenes Signal korrekt auf der Zeitachse platziert wird. Mit der vom Benutzer eingestellten Puffergröße hat das rein gar nichts am Hut

eine latenz ist eine latenz ist ein versatz...
hab nie behauptet, daß das problem des TE direkt oder nur mit der eingestellten puffergrösse zu tun hat!

das eine ist die latenz der wiedergabe (immer positive werte), die durch die samplerate/puffergrösse und auslastung definiert ist. also die dauer, von auslösen eines events, bis zur akustischen wiedergabe durch die lautsprecher. die hat mit dem problem des TE hier ja aber eben nur sekundär zu tun.

das andere, die problematik betreffende, ist die aufnahmelatenz oder eingangslatenz oder input latency, eben die latenz (kann auch negativ sein, durch falsch überlieferte werte der karte!) zwischen eingehendem audiosignal und dem anschliessenden darstellen/positionieren und abspielen des signals auf der zeitachse.

diesen aufnahmeversatz sollte man eben mit dem loopbackrecording rausfinden und offsetten!
dieser versatz ist idr, immer um die gleiche anzahl samples versetzt. je nach puffergrösse ergeben sich dadurch aber andere latenzzeiten, weswegen eine einstellung in ms eher ungünstig ist. manche karten haben aber auch da unterschiedliche sample werte, was die sache noch komplizierter macht!

nur der loopbacktest verschafft da klarheit! dauert ne halbe stunde, bis man alle einstellungen durch hat, aber dann kann man damit arbeiten. im zweifel muss man sich halt ne liste machen, mit den zeiten, wenn die daw keinen offset in samples zulässt und umstellen, wenns not tut.

ich rede also prinzipiell schon über die richtige sache! die begrifflichkeiten sind nur in jeder daw etwas anders... in live ists die audio driver error correction, in reaper reported input latency offset, bei anderen daws kenn ichs nicht. aber eine latenz ist eine latenz ist eine latenz...

aber im grunde is ja lange klar, worum es geht. und wenn logic das nicht kann, dann muss man damit leben oder sich was anderes überlegen. wir reden ja nur noch im kreis hier

 

[micha]

und wenn ich das hier sehe, frag ich mich, warum das schon wieder 3 seiten sind hier?

recording delay, eingabe in samples...

 

[Sascha Franck]

eine latenz ist eine latenz ist ein versatz...

Schlicht und ergreifend: Nein. Bei Latenz sprechen wir *immer* von einer Verzögerung, wohingegen der Aufnahmeversatz in *beide* Richtungen stattfinden kann. Ein riesengroßer Unterschied.

dieser versatz ist idr, immer um die gleiche anzahl samples versetzt. je nach puffergrösse ergeben sich dadurch aber andere latenzzeiten,

Nein. Das widerspricht sich ja schon in sich. Die Latenzzeiten ändern sich bei Änderung der Puffergröße, der Versatz nicht. Der hat absolut gar nix mit der Puffergröße zu tun (zumindest idealerweise nicht).

aber eine latenz ist eine latenz ist eine latenz...

Stimmt. Aber kein Versatz.

aber im grunde is ja lange klar, worum es geht. und wenn logic das nicht kann, dann muss man damit leben oder sich was anderes überlegen.

Zur Information: Logic hatte das vor allen anderen Sequenzern. Da gab's Reaper, Studio One, Tracktion, etc. noch gar nicht. Und Cubase ist auch nur nachgezogen.

 

[Sascha Franck]

und wenn ich das hier sehe, frag ich mich, warum das schon wieder 3 seiten sind hier?

recording delay, eingabe in samples...

Weil der TE mittlerweile Studio One benutzt. Aber auch da sollte die Lösung mittlerweile klar sein.

 

[micha]

Nein. Das widerspricht sich ja schon in sich. Die Latenzzeiten ändern sich bei Änderung der Puffergröße, der Versatz nicht. Der hat absolut gar nix mit der Puffergröße zu tun (zumindest idealerweise nicht).

oh ja, da hast du recht, die zeit ändert sich, je nach samplerate! wobei man die ja doch eher selten umstellt, denke ich.

und doch ist eine latenz ein versatz. mitunter eben auch negativ, wie ich oben auch schon schrieb. das ist wie bremsen eben negative beschleunigung ist, hehehe.

i m out now!

 

[Sascha Franck]

und doch ist eine latenz ein versatz. mitunter eben auch negativ,

Nein, schlchtweg nein. Latenz ist eben eine Verzögerung. Die ist immer negativ. Ein Versatz kann in beide Richtungen erfolgen.
Und mehr oder minder unabhängig voneinander sind beide in den für uns relevanten Anwendungen auch.

 

[Ran]

mal n bisschen benzin ins feuer kippen: muss die latenz nicht immer positiv sein und der versatz kann auch negativ sein? mit negativer latenz würde ich jetzt eher eine zukunftsblickende daw betrachten.

und @micha: buffersize umstellen ist gar nicht so selten, mach ich ständig je nach Anforderungen.