Latenz in Aufnahme?

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Moin,

Ich hab mit Kuhscheiss äh Cubase :D Vocals aufgenommen zu einem Playback. Auf der Vocalspur hatte ich während der Aufnahme schon allen möglichen Kram drauf, Compressor, Chorus, Reverb, damit der Monitor für die Sängerin angenehmer klingt.

Im Nachhinein scheint nun die Sängerin die ganze Zeit etwas zu drängeln vom Tempo her, während der Aufnahme hatte ich den Eindruck nicht. Wenn ich die aufgenommene Spur ein bissl nach hinten schiebe (1/64tel Note oder so) passt es wieder.

Ich denke mal ich hab mir die Latenz der Plugins jetzt in der Aufnahme eingefangen. Ist kein Beinbruch, kann das ja wieder zurechtschieben. Zur Not gucke ich die Latenzen nach und dann habe ich es sogar exakt.

Aber, was hab ich falsch gemacht dass das überhaupt passiert ist? Sollte Cubase doch eigentlich alles ausgleichen, oder?

Oder bin ich auf dem Holzweg und die Dame hat tatsächlich gedrängelt?
 
Also der orange Monitorbutton auf der Vocalspur war an. Jetzt wo du es sagst erinnere ich mich: beim einpegeln habe ich selbst bissl gesungen, und da hatte ich den Eindruck dass das Signal auf dem Kopfhörer mit der eigenen Stimme überlagert ziemlich fett klang, weil es eben versetzt war und sich dadurch so ein bissl Chorus-Effekt ergab.

Aber ich hätte gedacht dass NUR das Monitor-Signal verzögert ist und die Aufnahme selbst nicht?
 
Naja... wenn die eigene Stimme im Vergleich zum Rest zu spät aus dem Kopfhörer kommt, neigt man schon dazu, das gesanglich auszugleichen. Ich persönlich kann mit Softwaremonitoring nix anfangen - höchstens nen Hall...und das Direktsignal Latenzfrei per directmonitoring.
 
Zu Modulatio... Kuh...ich würde mir einen anderen Ton angewöhnen , wenn man keine Ahnung hat .
 
Hm ja, direct Monitoring bietet mein Interface auch (incl Hall), das Problem ist, dass das Playback dick komprimiert und frequenzmäßig ausgewalzt ist, und die Stimme unkomprimiert und ohne EQ hat es schwer dagegen anzukommen. Da müsste ich das Playback auf -12db oder noch weniger runterziehen, und dann die Gesamtlautstärke vom Kopfhörerausgang sehr hochziehen, damit die Sängerin sich gut hört.

Ich hab ja andererseits selbst auch schon E-Gitarren Takes eingespielt wo während der Aufnahme schon die Ampsim aktiv war. Da hab ich eigtl nie ne Latenz bemerkt nachträglich. Sind ja auch nur 5 oder 10ms, das merkt man kaum.
 
Die Latenz hast du eigentlich nur auf der Stimme selbst. Nicht auf dem Playback. Dort sollte eigentlich die Latenzkomensation von Cubase greifen. Vereinfacht gesagt spielt Cubase das Playback etwas früher ab damit es wieder passt. Und da die Dame sich sicherlich an dem Playback orientiert sollte es eigentlich wieder passen.

PS. Ich denke mal, dass das Mädchen nicht ganz tight gesungen hat.
 
Das stimmt. Die Sängerin orientiert sich ja daran was sie hört, was ein durch den Latenzausgleich etwas verzögertes Playback ist. Eigentlich müsste sie dann auf der Aufnahme eher hinterherhinken als treiben.

Komisch trotzdem, ich hab ja auch Kontrolle gehört auf nem zweiten Kopfhörer während der Session, da klang es gut, passte alles.
 
was ein durch den Latenzausgleich etwas verzögertes Playback ist. Eigentlich müsste sie dann auf der Aufnahme eher hinterherhinken als treiben.

Nein, so ist das nicht. Der Latenzausgleich spielt jede einzelne Spur ( je nach dem wie viel Verzögerung die auf der Spur insertierten Plugins verursachen) früher ab. Genau so, dass das von der Sängerin gesungene punktgenau drauf passt. Nur die Sängerin kann ja nicht früher abgespielt werden. Deshalb hört sie sich selber (aber auch nur sich selber) etwas verspätet.

Allerdings sollte das bei 5 oder 10 ms kaum ins Gewicht fallen. Das ist ungefähr so viel wie ein Sänger auf der Bühne von seinem Monitor entfernt ist.

edit: Oder der Basser vom Schlagzeuger. Trotzdem spielen sie punktgenau zusammen.
 
Also ich hab nochmal genau hingehört, Der Versatz besteht NICHT durchgehend und somit sind die Timingschwankungen wirklich von der Sängerin so gemacht worden.
 
Hm.. dann hat sie es einfach nicht druff :D

Jemand der ergriffen von Emotionen mal Temposchwankungen hat ist mir tausend mal lieber als jemand der exakt auf Click ohne Emotionen singt :) ersteres kann man nämlich zurechtschieben :)
 
Je weniger man im nachhinein bearbeiten muss, desto günstiger wird es für die Band im Studio :D
Bzw. desto günstiger wird es für deine Zeitplanung.

Emotionen kann man nachträglich nicht hinzufügen, da hast du Recht. Irgendwelche Kompromisse wird man immer eingehen müssen. Grade wenns um Homerecording geht.
 

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