Kreative MIDI Bearbeitungswerkzeuge

[kenfjohnnydee]

Vielleicht sollte man auch wirklich nochmal gucken, welche Sequencer in der Breite so am Beliebtesten sind. Da gab es ja letztens 'ne Umfrage zu:

http://www.synthtopia.com/content/2012/06/01/whats-the-best-daw-in-the-world-2012-poll/

Da waren es nicht die Boliden Cubase, Logic, Samplitude oder Sonar, sondern eher die schlankeren und überschaubareren wie FL Studio, Reason oder eben Studio One.

Natürlich sollte man solche Umfragen auch immer mit Vorsicht genießen, klar. Aber der Trend ist für mich da relativ eindeutig:

Am beliebtesten sind die, die überschaubar strukturiert und intuitiv und einfach zu händeln sind.

Trotz allem: In Sachen Überschaubarkeit und auch im funktionalen Umfang auf MIDI-Ebene ginge bei Studio One noch was (wenn man mal von den o.g. Exotenfunktionen da absieht).

 

[tanzpflicht]

Ich glaube dass viele User wegen der klaren Bedienstruktur zu S1 abgewandert sind, und weil sie vieles von dem "Logic-Midi-Zauber" nicht benötigen.

Das wird sicher nicht der Grund sein. Wie leicht fällt es in Logic einfach nicht benötigte Funktionen zu ignorieren oder gar von deren Existenz nichts zu wissen? Ein Jahr hab ich Logic benutzt bis ich das erste Mal überhaupt durch Zufall über Environment erfahren habe. Und sicher bin ich nicht deshalb zu Studio One gewechselt , weil ich dann davon wusste.

Den alten Ballast tun wir uns nicht mehr an

Wenn es Studio One typisch umgesetzt wird und es Studio One nicht optisch aufbläht, dann kann man es wohl nicht als Ballast sondern gar als Argument dafür bezeichnen.

 

[tanzpflicht]

FL Studio=schlank

FL Studio hat wohl so mindestens einen der größten Funktionsumfänge aller Sequencer (die von mir genannten MIDI Funktionen sind dort gleich dreimal vorhanden) und ist mit Abstand anfangs am schwersten zu durchschauen. Trotzdem liegt es bei Synthopia vorne.... also die Schlankheit ist nicht der Grund.

 

[kenfjohnnydee]

Na, ist dem so?! Nun denn...

(die von mir genannten MIDI Funktionen sind dort gleich dreimal vorhanden)

Na gucke mal an. Da könnte man das doch dann per Rewire in Studio One einbinden, oder nicht?

 

[Elias57]

ch wage mal zu behaupten, dass die meisten "Quer"einsteiger bei Studio One gelandet sind, weil die bei ihren vorigen DAWS den Datenwald vor Parameter- und Menübäumen nicht mehr gesehen haben.

Si.

Eine Firma, so auch Presonus muss wirtschaftlich arbeiten. Die Realisierung von Features wird bestimmt nicht einfach so aus dem Bauch heraus entschieden, sondern auch der Kosten/Nutzen-Faktor spielt eine Rolle. Sagen wir mal, da sitzt ein Entwickler 10 Personentage dran, dann kommt noch der Projektleiter, vordem das Konzept, das Qualitätsmanagement, macht dann evtl. 30 Tage mal 500,- Euro/Tag = 15000 Euro. Bedeutet 750 Lizenzen Producer zusätzlich zu vertickern. Hört sich wenig an, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich meine Kalkulation an Aufwand eher Faktor 2-3 zu klein angesetzt habe.

Wenn ich Presonus wäre, würde ich eine potente Entwicklerbude mit hinzuziehen, die ausschliesslich so etwas macht und das "Advanced" MIDI-Geraffel z.B. als MIDI-ARA entwickelt. Dann muss der geneigte User eben einen Hunni zusätzlich dafür opfern.

Wenn ich mit MIDI herumexperimentieren möchte, brauche ich dafür kein Extra Menü oder eine weitere Funktion, sondern kann z.B. einfach mal mit der Maus wild MIDI-Events erzeugen, das ist unter Umständen sogar noch viel dynamischer und hat dann auch noch etwas eigenes.

 

[Gast92251]

Ich glaube auch, dass dieses "Baukastensystem" zukünftig mehr und mehr bedeutender sein wird: Ableton hat mit dem zusätzlich zu erwerbenden Max-Tool so etwas, Studio One mit der Ara-Schnittstelle, und andere Hersteller haben ja auch erweiternde Packages, VSTis, Soundlibs usw.
Wer seinen Sequenzer dahingehend erweitert haben will, muss halt blechen.
Und der Anfänger, der das alles nicht braucht, läßt es einfach - oder kauft die kleinste kostengünstigste, weil abgespeckte, Version seines bevorzugten Sequenzerherstellers.
Das kann auch gut reichen. Find ich gut so.

 

[jojoon]

@rkdk: Absolut!

Die Zukunft der Softwareentwicklung heisst "Consumerization" - Apple hat es vorgemacht. Anwendungen gibt es im App-Shop für 50 cent bis 10 Euro. Wer teurer produziert kann gleich einpacken.

Alternative: Software as a service (SaaS), siehe dazu auch die Online-DAW von Ohm Force: Ohm Studio. Dahin geht die Zukunft.

@Mikkel

Wenn es Studio One typisch umgesetzt wird

Wird es ja, es wird konsequent weggelassen um die Usability nicht negativ zu beeinträchtigen.

 

[Elias57]

Wird es ja, es wird konsequent weggelassen um die Usability nicht negativ zu beeinträchtigen.

Das kann man so und so sehen. Im Falle der mehr oder weniger kreativen Bearbeitungen von MIDI-Events, reicht es, im Contextmenü die Funktionen bereitzustellen (teile jede dritte Note durch drei, abhängig vom Wochentag ). Und wohin die Zukunft geht, wird die Zukunft zeigen. Ausserdem haben wir doch schon ein Baukastensystem, in Form von Audio-Plugins. Schafft Presouns in S1 eine Möglichkeit, auch MIDI-Tools jedweder Art zu hosten, dann frage ich mich, was wollen wir mehr?

 

[tanzpflicht]

Studio One mit der Ara-Schnittstelle

Das Potential ist riesig... Das wäre doch auch ein optimaler Weg advanced MIDI Plugins einzubinden, sodass z.B. das was man im Plugin verändert auch bei den MIDI Noten sichtbar wird.

Genau das stört mich bei anderen Sequencern wie Cubase und vor allem Ableton und Logic, dass man zwar unheimlich viel mit MIDI anstellen kann, jedoch das nicht im MIDI Editor sieht.(Z.b. Wenn man Chords transformiert, hört man sie nur, nur als simples Beispiel)

 

[AndiPaulo]

Da gibt es Funktionen die MIDI-Plugs in die Spur einrechnen, dann siehst du alles. Weiss aber nicht wie du´s findest. Bei Cubase gibts das jedenfalls.

 

[Elias57]

In Logic siehst du nicht, was der Arpeggiator an Noten produziert. Dazu musst du erst das Signal über das unsägliche Environment auf einen anderen Kanal routen und dort MIDI-mäßig aufnehmen.

Mir wäre ein flexibles Auto-Routing lieber, als jedwede Möglichkeit, MIDI zu verwursten.

Übrigens an alle MIDI-Jünger : DAW=Digital AUDIO(!) Workstation, nicht Digital Midi Workstation.

Es solle doch jeder mal versuchen, seine Wünsche an Apple loszuwerden, die realisieren das sofort

 

[tubeless]

@ Elias57

Übrigens an alle MIDI-Jünger : DAW=Digital AUDIO(!) Workstation, nicht Digital Midi Workstation.

Richtig.
Deswegen empfehle ich Dir, auf reine Audio-WS zu gehen. Da landest Du dann bei Kristal, welches AFAIK der Vorgänger von Studio One ist
Was Gutes hat das natürlich. Man hätte das Theater mit den VSTi nicht (mehr) die werden ja schliesslich mit MIDI-Daten gefüttert, und der Audio-Sequencer wäre hübsch schlank und einfach. Allerdings will sowas keiner. Sonst gäbe es Kristal immer noch in weiterentwickelter Form und nicht S1 mit MIDI....

Ich darf Dich drauf hinweisen, dass die Grossen des Genres Sequencer alle in ihhrer Entstehungsphase nichts mit Audio am Hut hatten, weder Logiic noch Cubase, sondern als MIDI-Sequencer auf die Welt kamen. Bei den anderen Grossen weiss ichs nicht.

 

[tubeless]

@ Elias57

In Logic siehst du nicht, was der Arpeggiator an Noten produziert.

Also ich bitte Dich1
Der Arp ist ein Automat, ihn zeichnet doch gerade aus, dass er im Laufen ohne aufgezeichnete Noten auskommt, sondern das Zeugs einfach on the fly nach bestimmten Einstellungen fortlaufend ausspuckt.
Wenn der Arp geschriebnen Noten brauchen würde, dann wärs doch keiner mehr. Wie kann man dann sowas zum Vorwurf machen?

 

[tubeless]

@ tanzpflicht

Genau das stört mich bei anderen Sequencern wie Cubase und vor allem Ableton und Logic, dass man zwar unheimlich viel mit MIDI anstellen kann, jedoch das nicht im MIDI Editor sieht.(Z.b. Wenn man Chords transformiert, hört man sie nur, nur als simples Beispiel)

Das ist im Grunde aber nur ne Darstellungssache und wäre möglicherweise genauso einfach lösbar wie die Anzeige quantisierter Noten an den Stellen, an denen die Quantisierung sie hingeschoben hat. Das ist auch nondestruktiv und keine Sache, die den tatsächlichen Notenwert verändert.
Ich bezweifel aber, dss das wirklich sinnig ist. Denn dann wäre die Transposition als nondestruktive Funktion eigentlich überflüssig. Das nondestruktive aber ist ihr Vorteil.

 

[Elias57]

Ich darf Dich drauf hinweisen, dass die Grossen des Genres Sequencer alle in ihhrer Entstehungsphase nichts mit Audio am Hut hatten, weder Logiic noch Cubase, sondern als MIDI-Sequencer auf die Welt kamen. Bei den anderen Grossen weiss ichs nicht.

Echt? Das wusste ich nicht Auch nicht, dass wir im 21ten Jahrhundert leben....

Solange MIDI-Grundfunktionen in eine DAW eingebaut sind, sollte das reichen. Ich arbeite auch viel mit MIDI, aber diese Trickserei muss nicht zwangsläufig einer alten Legende nach implementiert werden.

IWie kann man dann sowas zum Vorwurf machen?

Wer sagt das?

 

[tubeless]

Solange MIDI-Grundfunktionen in eine DAW eingebaut sind, sollte das reichen.

Wieso?
TP mahnt irgendwelche wilden Modifiziermöglichkeiten an, Du den MIDI-Minimalismus.
Wie vertragen sich dieser gegenseitigen Extrempositionen im gleichen Thread?

Abgesehen davon kannst Du schlecht hingehen und stellvertretend für jeden Nutzer festlegen, dass "MIDI-Grundfunktionen" ausreichen müssen. Das kannst Du doch nur von Dir selber sagen, aber doch nicht von all denen, die MIDI einspielen, um VSTis anzusteuern und die MIDI-Daten deswegen komfortable manipulieren müssen oder möchten.

 

[Elias57]

stellvertretend für jeden Nutzer festlegen

...na, wer hat das denn behauptet, aber Assoziation ist erlaubt

aber doch nicht von all denen, die MIDI einspielen, um VSTis anzusteuern und die MIDI-Daten deswegen komfortable manipulieren müssen oder möchten

..na, das Zweite. Darum geht es ja gar nicht, das zähle ich und ich wage mal zu behaupten, viele User, zu einer Grundfunktionalität.

Hier geht es um mehr, als aus meiner Sicht MIDI-Basics. Sollte Presonus, die mathematischen Spielereien, vor einem flexiblen Audio-Routing implementieren. Tja dann, dann würde mich das wundern... S1 ist hoffentlich keine MIDI Experimentierapplikation.

 

[tanzpflicht]

S1 ist hoffentlich keine MIDI Experimentierapplikation.

Warum nicht? Das gehört genauso zum Musikmachen wie Gitarre und Gesang aufzunehmen...

Solange MIDI-Grundfunktionen in eine DAW eingebaut sind, sollte das reichen.

Nur weil du auf dem Foto mit einer Gitarre auf der Bühne stehst und damit dein Spezialgebiet bekannt ist, kannst du nicht so verallgemeinern! Du kannst dir gar nicht vorstellen, welche Menschenmassen sich für HipHop, Rnb, Elektro, House, DnB usw interessieren, bei denen komplexe Arbeit mit MIDI interessant wird. Selbst im einfachen Rock lassen sich innovative Künstler auf komplexe MIDI Spielereien ein ohne sich davor zu verschließen weil das Gitarre üben ja schon genug Zeit beanspruchen würde....

 

[Elias57]

Tja, dann sollte man doch die DAW suchen, die zu einem passt

Und, diskutieren wir hier assoziativ über Avatare oder handfeste Features in S1?

Und hier nochmals zur Selbsterprobung : Seid selbst kreativ und überlasst nicht alles den Maschinen *g*

Achso, falls man das auf dem Bild nicht sehen kann, das ist ein Bass, das Ding mit den dickeren Saiten.

 

[tanzpflicht]

diskutieren wir hier assoziativ über Avatare oder handfeste Features in S1?

Da hier eine Bindung zwischen zwei Themengebieten besteht, ist die Diskussion über Avatare hier zum Mittel geworden, dir den Grund deiner Meinung dazu näher zu bringen.

Seid selbst kreativ und überlasst nicht alles den Maschinen

Gerade die "Maschinen" eröffnen einem ungeahnte neue Wege und Möglichkeiten, die man mit einer einfachen Gitarre oder Bass nie haben wird. Verschließe dich nicht so vor der Technik, sie wird dich schon noch einholen