Komponieren mit Sounds

[Kosaken-Kaffee]

Es ist ein Tun, mit all den Zwängen, die auf einem liegen.
An was kann man noch entspannt heran gehen, in der Musik?

In naher Zukunft wird der Markt nicht mehr existieren. Musik als eine Reliquie wird es weiter geben, so eine Art Hintergrundrauschen, das bei Bedarf gezielt eingesetzt wird.

Doch erst, wenn das Einmaligkeitsdenken aufhört, .. man sieht es schon heute.

Du versprühst einen unglaublichen Optimismus und machst all denjenigen Mut, die für sich selbst den Anspruch an ernsthafter Musik haben.

 

[Sascha Franck]

Was ist denn eigentlich das blöde Problem?

Dass man sich von gewissen Hörgewohnheiten nicht losmachen kann, ist doch ganz selbstverständlich. Musik funktioniert nun einmal nach recht ähnlichen Prinzipien, nach denen auch bspw. Sprache funktioniert. Will sagen: das ist ne Kommunikationsform.

Und ganz selbstverständlich kannst du auch in einer nur dir selber zugänglichen Sprache Selbstgespräche führen (interessanter Nebensaspekt: trotzdem finden Selbstgespräche, selbst nur innerlich geführt, idR in der Muttersprache statt). Oder du kannst diese neue Sprache auf ein Publikum loslassen, welches sie dann aber nicht verstehen wird. Oder irgendwas dazwischen. Letzteres ist das, was die meisten avantgardistischen Richtungen üblicherweise anbieten, egal ob es so Kram ist, den @holgi gepostet hat oder Free Jazz oder auch Zwölftonmusik. Gibt eigentlich immer ein Mischung aus Wiedererkennbarem und irgendwelchem neuen Kram (bzw. schlichtweg nicht kategorisierbarem Kram).

Und so, wie man sich beim inhaltlichen eher eng oder nicht so eng an bekannten Formularien halten kann (sagen wir mal als Beispiel; an die weitestgehend westliche Harmonik inkl. der temperierten Stimmung, womöglich Hand in Hand mit einer zugänglichen Rhythmik), kann man das auch auf der technischen Seite tun. Es gibt eben Frequenzen, die man besser hört als andere. Und welche, die eher kontraproduktiv (wenn nicht gar schädigend) sind. Und all das gestreut über einen mehr oder minder weiten Frequenzbereich - in dem man seinen Krempel, wenn es denn gut hörbar sein soll (und das natürlich auch für einen selber) möglichst nett aufgefächert unterbringt.

Und das war's auch schon. Da gibt's jede Menge Raum für Entgleisungen jeglicher Art.
Um genau zu sein: Aufgrund der einfachen wie kostengünstigen Verfügbarkeit quasi sämtlicher Produktionsmittel, war es niemals einfacher, sich vollkommen freien Lauf zu lassen.
Und auch wenn man das als jemand mit professionellen Ambitionen total kacke finden mag, sehr stark begünstigt wird diese Freiheit auch dadurch, dass man zumindest mit Konserven-Musik quasi überhaupt keine Kohle mehr verdienen kann (bzw. das unwahrscheinlicher und unplanbarer als je zuvor ist). Von daher muss man als "Eigenarbeiter" an sich ganz genau gar keinen Pfifferling mehr darauf geben, wie das jetzt irgendjemand anderes finden mag. Es sei denn, man will eben ein größeres Publikum erreichen. Dann muss man wieder für mehr Balance zwischen Erwartbarkeit und Neuem sorgen.

Aber bei all dem sehe ich, rein musikalisch betrachtet, überhaupt kein Problem.

 

[jet2]

Wann gebt ihr bach und folgt dem Druck des "so muss es klingen?"

ich gebe bach, wenn ich grad kein gutes händel dafür habe...

ansonsten suche ich immer das neue zur inspiration.
ich glaube, es ist ne charakterfrage...

 

[Malu95]

Die Kreativität in der Musik scheint mir nicht so zwingend zu sein.

Ich frage mich, was dann Kreativität überhaupt ist.
Was macht denn Kreativität aus?

 

[holgi]

Ich frage mich, was dann Kreativität überhaupt ist.
Was macht denn Kreativität aus?

hast du auch Antworten auf Lager?

 

[Malu95]

Und so, wie man sich beim inhaltlichen eher eng oder nicht so eng an bekannten Formularien halten kann (sagen wir mal als Beispiel; an die weitestgehend westliche Harmonik inkl. der temperierten Stimmung, womöglich Hand in Hand mit einer zugänglichen Rhythmik), kann man das auch auf der technischen Seite tun. Es gibt eben Frequenzen, die man besser hört als andere.

Danke

 

[Malu95]

Würde jeder von uns tun, den Trend von morgen. Die es machen, haben nur Glück?

 

[SilentWarrior]

Ich frage mich, was dann Kreativität überhaupt ist.
Was macht denn Kreativität aus?

Wenn ich mich zum Scheißen auf den Bauch lege dann ist das sicherlich irgendwie kreativ.
Und manchmal klingt kreative Musik genau so.

Aber es ist ehrlich gesagt ein Irrtum das man kreativ sein muss um erfolgreich zu sein.
Viele erfolgreiche songs/Tracks sind sogar sehr primitiv.

Nicht die Musik muss ausgefuchst sein sondern der Zuhörer einfach nur primitiv genug.

Und manchmal muss die Musik genial sein aber anders verpackt damit es Zuhörer gibt.
Hier eine geniale Stelle (original):


View: https://youtu.be/sjz6G7A6yvA?feature=shared&t=310

Hier anders verpackt:


View: https://youtu.be/7-fRcb1p47U?feature=shared


Ich kann nicht sagen was funktioniert und was nicht weil die Zuhörer nicht wirklich berechenbar sind.

 

[diagnostix]

Ich frage mich, was dann Kreativität überhaupt ist.
Was macht denn Kreativität aus?

kreativität ist die rekombination von gelernten inhalten.
der mensch kann so bewusst (induktiv, sprich aktiv) oder unbewusst (deduktiv, sprich passiv) lernen.
das erste steuert die intelligenz, das zweite die intuition.
du kannst dich aufn popo setzen und musik/malerei/film/whatever studieren, oder einfach nebenbei das emotionale aufsaugen, durch nachmachen verinnerlichen, um irgendwann in die lage zu kommen, das gelernte umzusetzen.
nachmachen ist die synthese von beiden strängen, und beide wege sind absolut legitim - aber nur die "wahren meister" der kunst beherrschen beide wege simultan.

(boah, ist das schwanger, ok, ich höre auf zu dozieren)...

 

[BodoH]

Doch erst, wenn das Einmaligkeitsdenken aufhört, .. man sieht es schon heute.

Ich gebs zu, ich spiele 6 aus 49, aber obwohl ich nur 6 Zahlen aus 49 (plus Zusatzzahl) aussuchen muss, bin ich immer noch kein Millionär. Das liegt wohl an der Anzahl der Kombinationsmöglichkeiten. Und nun übertragen wir das mal auf Musik.
Nur ganz wenige werden aus den bereits bekannten und vorhandenen Bausteinen etwas so kombinieren, dass es letztendlich doch relativ einmalig ist (wie eben der Hauptgewinn im Lotto). Verstehst? Du musst nichts neu erfinden, nur richtig kombinieren und so wirds automatisch einmalig.