Kann die Musikindustrie noch gerecht sein ?

  • Ersteller molemuc
  • Erstellt am
... wenn es weniger zu verteilen gibt ist es doch etwas blöd wenn derjenige das kleinste Risiko hat mit den Ticketgebühren vergleichsweise am meisten absahnt. (siehe #28)

Ich frage mich gerade, ob man - zumindest auf nationaler Ebene - schlichtweg überhaupt keinen Vorverkauf respektive Ticket-Seller bräuchte? Abendkasse und gut ist.

Ich sehe da eher einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Punkten.

Der Vorverkäufer hat vielleicht das kleinste Risiko, aber er hat eine Plattform. Die übernimmt zum Teil das Marketing und wickelt den Verkauf technisch ab.

Das kann der Veranstlater selbst oft einfach nicht leisten. Selbst eine Plattform zu programmieren, würde wohl den Rahmen sprengen. Somit ist die Beteiligung des Verkäufers wohl oft die "wirtschaftlichste" Lösung.

Vorverkauf wollen wohl auch viele Veranstalter wegen der Kalkulierbarkeit. Geht ein Vorverkauf schlecht, kann man mit Werbung gegensteuern oder ggf. absagen.

Das Risiko, sich nur auf Abendkasse zu verlassen, dürfte heutzutage zu hoch sein.

Selbst für Mini-Veranstaltungen auf lokaler Ebene muss man als Veranstalter tausende Euro riskieren. Das ist was anderes, als illegale Techno-Parties in den Neunzigern.
 
@TJK

eventim hat vermutlich nix verbotenes getan, sondern nur durch
geschicktes Geschäftsgebaren sich eine fast-Monopolstellung
erarbeitet. Das ist halt Marktwirtschaft.

Die Erschaffung einer Monopolstellung ist nicht verboten. Wohl aber die missbräuchliche Ausnutzung, sie verstößt gegen das Kartellverbot. § 19 GWB/Art. 102 AEUV.

Das ergibt sich ja auch aus dem ZDF-Video. Da muss das Kartellamt ermitteln. So ein Verstoß ist praktisch oft sehr schwierig feststellbar, weil die Marktsituation ermittelt wrden muss und das fragliche Verhalten auf der Ausnutzung der Monopolstellung beruhen muss und nicht auf anderen Gründen. Da ist viel Spielraum für Argumentationen. Die Kartellbehörden können Bußgelder erlassen. Zwar können die einzelnen Geschädigten auch Schadensersatz verlangen, bei Einzelpersonen ist der Betrag aber bei Tickets in der Regel witzlos. Wegen 3 Mark Fuffzich wird niemand Klage erheben.
 
die neue editors - Platte ist ganz schön geworden
daher noch ein Ticketbeispiel im Selbstversuch für
Editors 12.11.15 in München.

Ticketpreis mit Kreditkartenbezahlung und Standardversand
bei CTS Eventim für 48,50 Euro

gekauft aber mit Kreditkartenbezahlung und Standardversand
bei MünchenTicket für 45,40 Euro

also 3,10 Euro mehr je Ticket bei Eventim, für die gleiche Veranstaltung.
 

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