Hilfe - Musik produzieren?

[Vickyling97]

Hallo alle Zusammen,


ich will nun seit ca. 3,5 Jahren Musik - genauer Techno - produzieren, aber finde nicht die passende Art und Weise für mich, um das umzusetzen.


Zuerst wollte ich das alles irgendwie alleine hin bekommen und mir selbst beibringen, allerdings mache ich nun gar nichts mehr in die Richtung da ich frustriert bin...


Zu meinem diesbezüglichen Werdegang:


Angefangen hat alles in meiner Ausbildung als wir mit GarageBand Musik erstellen sollten für Videos. Das war ganz witzig aber für Techno eher ungeeignet.


Dann hatte ich die Möglichkeit mit Ableton zu arbeiten. Hier hab ich tatsächlich ein zwei für Laien gute Tracks erstellen können. Mit Loops, MIDI-Einspielungen und darüber 'nen Synthesizer gelegt.


Allerdings, als ich dann angefangen habe mit mehr Köpfchen da Ran zu gehen und nicht alles einfach per Zufall passieren zu lassen hab ich gemerkt das ich nicht das so umgesetzt bekomme wie ich's mir vorstelle. Geschweige denn einen ca. 8 Minuten Track auf die Beine zu stellen.


Hab mir dann die AKAI APC-40 1 gekauft um Tracks eher live und nach Gefühl zu erstellen. Leider kam ich dann aber hier auch an meine Laiengrenzen, da ich alle Effekte die ich hätte anwenden wollen selber 1. herausfinden müssen welche ich nehmen will 2. So einstellen müsste das ich sie auf der AKAI ansteuern kann.

Das hat mir dann irgendwie den Spaß daran genommen… Und wenige Zeit später hatte ich keine Verwendbare Lizenz mehr für Ableton.


Nicht weiter schlimm, da ich eh sehr frustriert war. Habe das produzieren dann erstmal pausiert um herauszufinden was ich will.


Dann habe ich eine Korg Electribe Sampler ausgeliehen bekommen. Die Art und Weise hier Musik zu machen, ist so ziemlich genau das was ich will.


Kein Programm dahinter, man braucht nur dieses Gerät, perfekt. Man kann alle Samples durchgehen, im Track platzieren wie man will und eigene Einspielungen machen und ebenso platzieren. Man kann mit dem Samples Live einen Track spielen und alle Effekte direkt anwenden.


Schien perfekt, bis zu dem Moment wo ich meine eigenen Samples benutzen wollte.

Habe mich nun also schlau gemacht, wie ich meine Samples auf die Korg bekomme. Speicherkarte rein - fertig. Nein… Speicherplatz voll, sodass ich nur ein Sample benutzen konnte. Also vorinstallierte Samples runter - gar nicht Mal so einfach. Das war das erste Mal dass ich mir in einem Forum Hilfe suchen musste, weil keine Anleitung bei mir geklappt hat. Nach ewigen hin und her hat's dann endlich geklappt.

Bin dabei auch über Tipps gestoßen die Samples die man hat vorher auf eine Sekunde runter zu Pitchen, da dann mehr drauf passen. Gemacht. Ansonsten hatte ich eh nur 1 Sekunde Samples von Claus, Snares etc.


Dann kam das nächste frustrierende Problem:

Das mit den eigenen Samples hat soweit geklappt, wollte dann ein paar so abspeichern dass man sie auf der Korg in der "Vorschau" anhören und auf die Patterns legen kann. Ninja, nach 3 Samples war Schluss - Speicher voll.

Hab's mir vielen unterschiedlichen Samples ausprobiert nach aller höchstens 5 Samples war Schluss. Und so auch meine Motivation.


Also nun meine Hoffnungsvolle Frage an euch, welches Gerät brauche ich um möglichst ohne PC-Programm Musik erstellen zu können?


Es gibt ja so wahnsinnig viele "analoge" Geräte die anscheinend alle für was anderes gut sind… Finde nur unzählige nicht aufschlussreiche Artikel im Netz die mich nur noch mehr verwirren und mir die Lust am produzieren nehmen ... ._.

Synthesizer und deren Klang finde ich mega, da man so die guten alten Klänge von vor 2000 am besten umgesetzt bekommt aber damit allein gibt's wahrscheinlich kein Track?

Oder kann mir jemanden bei dem Korg Problem helfen?


Ich freue mich sehr auf eure Antworten, danke schon einmal im Vorraus, auch für's bis hier her lesen

 

[holgi]

Willkommen.

Es gibt tausend Wege nach Rom, auch hier.

wenn du unbedingt jenseits eines PCs Techno machen willst, ist der Markt voller Möglichkeiten. Grob formuliert: Ein Sequencer und Synthis/Sampler braucht es, wie die dann aussehen, ob einzeln oder in the Box, das muss man sehen.

ich würde dir raten alles im PC und gerne, wenn nötig und unbedingt gewollt, auch mit nem angeschlossenen externen Gerät zu praktizieren. Vorteil hier: keine aufwendigen Syncs der externen Kisten untereinander sowie die Möglichkeit, auf unzählige Samples und Sounds unkompliziert zugreifen zu können.

 

[RobertRumble]

Moin, is so wie du es beschreibst. Mir war Anfangs auch eine z.B. MPC 2000 XL ausreichend + Samples.
Nach ein paar Jahren aber findest du diese limitiert in Ihren Möglichkeiten.
Meine Art und Weise heute ist eine beliebige DAW (warum nicht auch eine kostenlose oder mit einer die du gerne Verwendest oder magst - Stichwort - Workflow) und einem Gerät z.B. Machine oder eine Akai MPD Serie (etwas moderner) die 218 - 226 oder vielleicht auch ne 232.

Ohne PC naja. Dann wirst du wie du schreibst schnell eine Grenze dazu finden.
Heut zu Tage ist es doch so. Baller in ein Gerät so viel Speicher rein wie es geht und die Sache läuft. Ok auch ne Kostenfrage.

Geh mal online oder in einen Musikerladen (wenn einer in deiner Nähe ist) und spiel mal mit den dortigen Geräten rum). Lass dich beraten und dir was zeigen. Dann wirst du mit vorheriger Onlinerecherche doch bestimmt ein dir passendes Gerät (oder Mehrzahl) finden.

 

[lebasti]

Vielleicht solltest du dir mal die Akai Force (https://www.amazona.de/test-akai-force/) angucken - ist ein bisschen wie Ableton Live auf einem Gerät mit Touchscreen und Knöpfchen! War am Anfang ein bisschen rudimentär, aber so langsam scheint sich das Ding bisschen zu entwickeln. Der Preis wurde auch grade auf bisschen über 1000 Euro gesenkt. Ansonsten die kompaktere Akai MPC One https://www.delamar.de/musikproduktion/akai-mpc-one-54691/ - ist ganz neu .
Selber habe ich aber keinerlei Erfahrungen mit den Dingern!

 

[Vickyling97]

Vielen Dank für die aufschlussreichen Antworten
Dann werde ich Mal eine Weile rumprobieren und mir überlegen ob die PC Variante vielleicht doch wieder in Frage kommt...
Habe mich auch eben nochmal an die Korg gewagt und konnte diesmal ein paar Samples mehr laden

 

[Vickyling97]

Vielleicht wäre so etwas für mich geeignet?

https://m.thomann.de/de/roland_tr_8s_b_stock.htm

Werde wohl einfach echt Mal in einen Laden fahren und mich Beraten lassen.

 

[RobertRumble]

Warum nicht die / der Roland TR 8S sieht doch schick aus.
Aber keiner kann dir sagen ob das was für dich ist. SD Karten Slot für eigene Samples. Passt doch.

 

[Carcinome]

Vielleicht wäre so etwas für mich geeignet?

https://m.thomann.de/de/roland_tr_8s_b_stock.htm

Werde wohl einfach echt Mal in einen Laden fahren und mich Beraten lassen.

Die Frage ist grundsätzlich ob Du "nur" Samples nutzen willst oder auch Synthesizer.

 

[djdeveloper]

Also ganz ehrlich: einfacher als mit Ableton, 'nem MIDI Keyboard und evtl. 'nem Controller wie idealerweise dem Push oder wenn das Geld zu knapp ist dem Beatstep Pro wird es nicht werden.

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Allerdings, als ich dann angefangen habe mit mehr Köpfchen da Ran zu gehen und nicht alles einfach per Zufall passieren zu lassen hab ich gemerkt das ich nicht das so umgesetzt bekomme wie ich's mir vorstelle. Geschweige denn einen ca. 8 Minuten Track auf die Beine zu stellen.
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Das ist genau die Herausforderung, die es zu meistern gilt und weswegen trotz der ganzen Technologie heutzutage nur die Leute geile Tracks machen, die dafür brennen. Tracks machen (FERTIG machen) und beiseite packen, NICHT releasen und davon lernen und den nächsten machen. Das mindestens hundert mal wiederholen und dann haste den Bogen raus. Klingt simpel aber so ist es. Man muss selber machen, vor allem fertig machen, Fehler machen, erkennen und drauf reagieren. Tutorials helfen auch aber nur bei spezifischen Problemen weil man das Wissen nicht behält wenn man es nicht spätestens zwei Stunden nach dem Tutorial schauen selbst umsetzt. Learning by doing und das konstant und dann sieht in 4 Jahren die Welt schon anders aus wenn Du Dich regelmäßig auf den Arsch setzt. Stell Dich drauf ein, dass Du mehrmals zwischendrin frustriert sein wirst.

 

[Kuno]

Ich würde die überflüssige Hardware verkaufen, und das Geld in FLStudio + entsprechende Plugins stecken.
Verstehe nicht, wieso man sich selbst das Leben so schwer macht.

 

[JoJabes]

Ich kann deine Probleme mit dem Pc gut verstehen. Ich habe auch einige Freunde die jetzt anfangen Techno zu produzieren und weil sie mit dem in the Box Workflow nicht klar kommen haben sie sich ein DIY modular system gebaut. Ich denke die haben auch diese korg Mini synths ( „Drum ,keys“ ect.) angeschlossen und finden die auch ganz cool. Allerdings nehmen die dann zum Schluss alles nochmal in der daw auf.
Ich hingegen arbeite total im Pc, ich hätte sonst das Gefühl zu viel Geld für outboard Gear auszugeben, wenn ich das gleiche mit mehr Kontrolle am Pc kann. Es kann schon die Kreativität killen, aber da hilft ein guter Workflow. Falls du dich doch entschiedest mit Pc zu arbeiten hier einige Tips:
-Für den Technobereich ist wohl bei den meisten Ableton weapon of Choice. Vor Allem weil die stock Plugins und das Routing ganz gut sind.
-Kauf dir gute sample packs und lasse sie durch Mixedinkey (50 €) laufen. Das sollte am Anfang den Workflow vereinfachen weil die Tonhöhe eines samples einfach bestimmt wird.
- wenn du nicht kreativ genug bist um einen Song zu machen, versuche samples selbst zu erstellen oder zu layern. So lernst du synths und Entwicklst einen eigenen Sound. Dazu findet man in unkreativen Zeiten normalerweise einen einfacheren Zugang dazu und häufig ist dann ein sample dabei, dass man unbedingt in einem Song benutzen möchte. So lernt man auf lange Sicht auch Sound besser einzuschätzen und eigene Ideen zielführender Umzusetzten.
- wenn du dich dazu entscheidest einen Song zu machen, bediene dich bei deinen erstellten und auf Tonhöhe analysierten Samples. Versuche die Idee so schnell wie möglich als Arrangement fertig zu bekommen. Scheiß auf die soundqualität die in dem Stadium der Track hat. Ist die Idee gut genug kannst du dich danach ans richtige Mixen machen.
- Tracks vom Arrangement fertig machen. Egal wie schlecht ein Song ist. Auch wenn das Lied nur 2 min geht. Wie oben geschrieben entscheidet dann dein Bauchgefühl ob du den Track richtig mixt. Häufig gilt: Je mehr fertige Arrangements desto besser der mix.
-wenn du zu selbstkritisch mit deinem Sound bist, checke die ersten Releases von einem Lieblingskünstler von Dir aus.

Ich glaube vieles von meinen geschrieben Sachen weißt du bestimmt schon . Jetzt musst du die nur überlegen welcher Weg für dich der bessere ist.

 

[Vickyling97]

Ich glaube vieles von meinen geschrieben Sachen weißt du bestimmt schon . Jetzt musst du die nur überlegen welcher Weg für dich der bessere ist.

Vielen Dank für deine lange Antwort und die Tipps.
Ich habe mich eigentlich auch mit der PC / Hardware Kombination am besten gefühlt, da ich durch meinen Beruf wo ich auch mit Videoschnitt zutun habe, stark mit visuellen Eindrücken Arbeit, gerade auch bei der Musik.

Vielleicht muss ich meinem sonst auch so digitalen Lebensstil, dem auch bei der Musik treu bleiben.

Beim Mixen bin ich auch eher der digitale Typ, der mit der visuellen Darstellung mehr anfangen kann als beim mit Vinyls Mixen, da fehlt was...

Ich werde mir jetzt bis ich den passenden Platz (Wohntechnisch gesehen) habe, in mich gehen und mir alles überlegen.

 

[Funky_Boy]

In den Electribe Sampler passen 24 MB an Samples bzw. Aufnahmen.
Ab Werk wird schon viel Zeug vorgeladen. Man kann mit einer speziellen Software (Electribe Sample Manager) eine leere Datei erzeugen und Samples reinziehen, die man auf den Sampler drauf laden möchte.
Möchte man auf dem Sampler direkt Audio aufnehmen / resampeln, muss natürlich entsprechend Speicher frei sein. Aber längere Aufnahmen bekommt man in 24 MB RAM nicht rein. Für Drum-Samples etc. mehr als ausreichend. Natürlich nicht für GigaByte-Libraries. Dafür sind aber auch die Möglichkeiten nicht ausreichend, wie z.B. fehlendes Multisampling. Außerdem gibt es keine vollständigen ADSR-Hüllkurven.
Ich selber stoße immer wieder an die Polyphonie-Grenzen. Für meine Zwecke müsste das Gerät eine 4-fache DSP-Leistung haben. Wenn ich auf dem Gerät was entwerfe und aufnehmen möchte, mache ich das nicht für alle Parts/Spuren, sondern für jeweils ausgewählte Parts, denn alles gleichzeitig geht einfach nicht, weil Noten abgeschnitten werden bzw. erst gar nicht erklingen. Schon allein für Drums benötige ich ca. die 2-fache Power. Für Sonstiges wie Melodien, Akkorde wird nochmal die 2-fache Power benötigt. Also insgesamt 4-fache DSP-Leistung. Außerdem hat das Gerät eine einzige Reverb-Instanz (sogar ohne Send-Anteile). Lange Rede, kurzer Sinn: Die Kiste ist schon ziemlich limitiert. Es war sogar von KORG vorgesehen, dass man einzelne Parts als Audio auf die Speicherkarte exportiert und z.B. in einer DAW zu einem Track neu arrangiert und abmischt. Ziemlich umständlich so eine Produktionsweise. Dann kann man auch gleich alles in der DAW machen und muss nicht bei jeder kleinen Änderung wieder die Electribe-Parts exportieren oder aufnehmen.
Aber eine Alternative in Hardware mit genügend Power und Möglichkeiten will mir gar nicht einfallen. Da setzen DAW's schon Maßstäbe. Ich benötige z.B. viele verschiedene Effekte in guter Qualität gleichzeitig. Da kann die meiste Hardware nicht mithalten, zumindest nicht als All-in-One. Ich habe mir zwar ein Setup in Hardware aufgebaut, allerdings sind das dann halt mehrere Hardware-Teile, die im Verbund arbeiten. Für umfangreichere MIDI-Arrangements verwende ich wiederum einen Software-Sequencer.

 

[Magnusch]

Bin auch noch nicht lange dabei, habe aber ne Menge Spaß an der Sache.
Ich arbeite mit einer Mischung aus DAW (ableton), hardware (elektron analog rytm und analog 4), minilogue xd, sub37 und nordlead, die hardware sequenziere ich meist von den elektron Geräten aus, weil diese echt intuitive Sequencer haben, mit der Multiclock halte ich die hardware Sequencer untereinander und zu ableton synchron.
Auf der Software plugin Seite NI komplete 12, Zebra 2 und einige weitere VSTs die ich mit einem komplete kontrol midi keyboard spiele.
Außerdem ein paar Effekte wie blackhole oder ein paar Valhalla Effekte.
Es hat schon ca. 1 Jahr gedauert bis ich die elektron hardware einigermaßen erlernt hatte und auch ableton soweit verstanden hatte um das Routing zu verstehen und Aufnahmen zu machen.
Jetzt versuche ich mich nur noch auf das arbeiten mit Hard und Software zu konzentrieren.
Was definitiv auch noch besser werden muss sind meine ableton skills, aber alles nach und nach.
Es ist schwer für mich als Neuling den Fokus auf die Sache, dem Produzieren zu halten neben all den spannenden Themen.
Außerdem ist es teilweise schwer bei schöner hardware die Finger still zu halten und nicht noch etwas neues zu kaufen, es ist aber für mich immer wieder wichtig mich daran zu erinnern das mich neue Geräte immer wieder vom Hauptfokus abbringen und eh schon zu knappe Zeit klauen um dieses einzubinden und zu erlernen.
Ich mag diesen Mix aus hard und Software aber es ist ein teurer und zeitaufwendiger Weg, das muss denke ich jeder für sich abwägen.
Wünsche dir für deinen weiteren Weg einen guten Plan, starken Fokus und Spaß.

Aus meiner Sicht kann man allein nur mit den elektron Geräten komplett DAWless arbeiten, was ich auch schon öfter gemacht habe, meist nehme ich dann nur noch die stereo Summe die vom Mackie Mixer kommt in ableton auf um mir die Session nachher anzuhören.
Die elektron Sachen brauchen aber etwas Einarbeitungszeit und man muss den workflow mögen.
An kompliziertere Dinge wie dem Octatrack traue ich mich übrigens noch lange nicht heran.