Hilfe beim Mastering (Trance)

Paddy777

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Liebes Forum,

ich habe erstmals einen Vocaltrance-Track produziert, den ich mastern möchte.

Ich habe versucht mich umfassend zu informieren, aber einige Fragen bleiben für mich in diesem Fall noch offen. Ich beschreibe kurz die Produktion und konkretisiere dann die Fragen.

1. Zunächst habe ich das Playback vorproduziert und der Sängerin gegeben, die darauf eingesungen hat. Beim Einbau der Vocals haben sich natürlich noch Änderungen im Arrangement ergeben.

2. Auf den einzelnen Vocalspuren (von denen es inkl. Doubletracks, Harmonien, Adlibs etc. etliche gibt) liegt jeweils Melodyne. Dann wurde die komplette Vocalspur ohne weitere Effekte gebounct. Die trockende Vocalspur bearbeite ich mit Nektar 3 (Kompression, De-Esser, EQ) und darauf kommen am Ende Reverb/Delay (mit Sidechain-Kompression). Ich hoffe, das ist soweit logisch, richtig und verständlich...

Jetzt soll das Mastering kommen. Eigentlich wollte ich das De-Masking-Tool von Nektar auf das Playback verwenden, um bei den Frequenzen etwas Luft zu schaffen. (Dafür ist es ja da, also warum nicht ausprobieren?). Dafür müsste ich ja zunächst das Playback bouncen und habe dann zwei Spuren - Instrumental und Vocals - die ich wiederum zusammen abmischen muss. Das hieraus exportierte Ergebnis wäre dann die Datei, die es zu mastern gilt!

Findet Ihr das Vorgehen sinnvoll oder ist es blödsinn? Wie könnte man es besser machen? Wäre es sinnvoll, beim Export der zwei Spuren Intrumental & Vocals einen Glue-Kompressor auf die Summe zu machen? Oder macht man das lieber erst im folgenden Mastering-Prozess?

Für das eigentliche Mastering habe ich folgenden Plan:

- Masterregler auf 0
- Trackspur auf einen Peak-Pegel von max. -6db (Headroom)
- mit Analyser den LUFS-Wert für die Lautheit ablesen (z.B. -18db)
- Referenztrack auf zweite Spur importieren und mit dem Volume-Fader auf den selben LUFS-Wert einstellen.
- Ziel ist jetzt mit den Mastering-Effekten den eigenen Track dem Klang und Frequenzbild des Referenztracks anzugleichen.

Grundsätzlich gilt auch für mich: Erlaubt ist alles, wenn es gut klingt. Ich möchte aber gerne Anfängerfehler beim ganzen Prozess minimieren, daher wäre ich für Eure Meinung sehr dankbar!

Viele Grüße
Paddy
 
Danke für deine detailierte Beschreibung.
Poste mal den Mix und dein Master, dann ist es nicht so theoretisch.

Edit
- Masterregler auf 0, passt
- Trackspur auf einen Peak-Pegel von max. -6db (Headroom), passt
- mit Analyser den LUFS-Wert für die Lautheit ablesen (z.B. -18db), passt
- Referenztrack auf zweite Spur importieren und mit dem Volume-Fader auf den selben LUFS-Wert einstellen., passt, damit ist es aber nciht getan
- Ziel ist jetzt mit den Mastering-Effekten den eigenen Track dem Klang und Frequenzbild des Referenztracks anzugleichen.

Die letzten beiden Schritte müssen öfters wiederholt werden.

Deine Liste beschreibt es teilweise grob. Zu Mastern ist wesentlicher komplexer.

Master auf verschiedenen Abhören anhören und nachbessern.
Stereobreite ..
Wenn man den Mix nicht beeinflussen kann, sondern alles im Master machen muss, ist es auch noch was anderes.
Bei dir ist es der Fall, dass du auf den Mix Einfluss behmen kannst.

Das Thema ist viel zu mächtig, um es ernsthaft im Forum zu dieskutieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
- Masterregler auf 0
- Trackspur auf einen Peak-Pegel von max. -6db (Headroom)
- mit Analyser den LUFS-Wert für die Lautheit ablesen (z.B. -18db)
- Referenztrack auf zweite Spur importieren und mit dem Volume-Fader auf den selben LUFS-Wert einstellen.
- Ziel ist jetzt mit den Mastering-Effekten den eigenen Track dem Klang und Frequenzbild des Referenztracks anzugleichen.

Die beste Methode ist es deinen Track erst auf die Ziellautstärke zu bekommen.
Sagen wir du peilst eine Lautheit von -9LUFS an.

Dann nimm einen Limiter auf den Master und mache solange Laut bis du -9LUFS erreicht hast.
Jetzt wird du sehr schnell feststellen wo die Probleme sind.

Der Limiter (oder was auch immer du als letztes Glied der Kette verwenden wirst) wird auf alles was so nicht geht reagieren, sei es mit Pumpen, Zerren, die Kick verliert Punch usw.

Diese Dinge solltest du dann im Mix fixen.
Beispiel Kick wird vom Limiter mit -8dB abgefangen.
Schaue dir die Kick an, ist die zu Peaky? Kann man im Mix evtl. mit einem Clipper das um paar dB entschärfen?
Pumpt es zu sehr? Hast du im Bassbereich zu viel Energie in einzelne Spuren die nicht Kick oder Bassline sind?

Wenn du es nicht schaffst annähernd an eine deine Ziellautstärke zu kommen, dann hast du immer im Mix ein Problem.
Ich würde sagen alles was vom Limiter mehr als 5dB abgefangen wird sollte 100% im Mix verbessert werden.
Nicht das 5dB Peakreduction geil sind, aber da kann man auf der Summe schon dafür sorgen das es weniger wird.
 
Vielen Dank für die schnellen Antworten!

@SteinHal : Ich hätte noch mehr ins Detail gehen können, aber fand den Post schon lang genug. Du hast natürlich Recht, dass es etwas komplexer ist. Ich habe zwar etliche Jahre Erfahrung mit Produktion (ohne Gesang...) und Versuche mich immer mal wieder am Mastern. Ich kenne einiges an Grundlagen, möchte dazulernen. Im Zweifel würde ich den Mix später extern mastern lassen, möchte aber mal sehen, wie weit ich selber komme. Stereobreite sagt mir etwas, auch, dass es im Bassbereich monokompatibel sein soll und dass man (auch) in Mono abhören sollte. Ich verstehe natürlich, dass es hier keine vollständige Beschreibung des Masterings frei Haus gibt, wollte nur mal meinen Plan gegenchecken lassen. :)

@SilentWarrior : Danke für den Tipp, dieses Vorgehen kannte ich noch nicht und werde es gern ausprobieren.
 
Guten Abend!

Ein paar Fragen hätte ich für den Fall, dass ich den Track extern mastern lassen und das mit meinem Ergebnis vergleichen will:

Ich habe ja meine zahlreichen Einzelspuren auf Gruppenspuren geroutet, auch, um sie gemeinsam mit einem "Glue"-Kompressor zu behandeln (z.B. Bässe, Pads, Synths, Percussions):

1. Welcher Kompressor-Typ eigen sich dafür vom Charakter am ehesten? Tube oder Rennaissance? "Modern" oder Opto? Ich habe keine speziellen Plug Ins dafür, sondern nutze die Cubase-internen. Sind die ok? Würdet ihr mir zu einem bestimmten PlugIn raten?

2. Bei externem Stem-Mastering würde ich die Vorbehandlung der Gruppen weglassen und das vollständig dem Mastering-Ingenieur überlassen, oder?

3. Macht es im Ergebnis eigentlich einen Unterschied, ob ich - einmal dieselben Einstellungen angenommen - meine Gruppe mit Summen-Effekt exportiere oder die exportierte Gruppe nachträglich mit dem Kompressor behandle? Was ist gängiger?

Für ein paar Hinweise aus Eurer Erfahrung wäre ich sehr dankbar. 👍
 
Hey Paddy, versuche dir mal zu helfen:

zu Punkt 1: Bus Compressoren sind häufig vom VCA Typ, also sehr präzise und transparent. Da gibt es die "Klassiker" die viele Leute nutzen wie SSL G Bus Compressor.

Wenn du erstmal nur die Cubase internen Plugins nutzt sollte hier sogar der Standard Compressor der richtige für die Bus Spuren sein (ebenfalls VCA). Wahlweise kann auch der Tube Compressor genutzt werden. Das ist im Grunde ein Optical Compressor mit gewisser Verfärbung (Tube), aber nicht zu aggressiv vom Verhalten her.

Weniger würde ich zu FET Compressoren greifen weil die sehr aggresiv und schnell arbeiten (eher für Einzelsounds wie Snare, Kick etc.), der Cubase Vintage ist vom Typ FET als Beispiel. Der ist dementsprechend auf dem Papier auch weniger als Bus Comp geeignet. Speziell beim Drum Bus darf man hier aber durchaus experimentieren.

Das ist eine grobe Richtlinie mit den Cubase internen Plugins.

Punkt 2: kann ich dir leider nichts zu sagen.

Punkt 3: Solange du keine CPU einsparen musst würde ich nichts vorher exportieren. Du kannst ja in den Bus selber alles einspeisen von Effekten her was du willst (also Dynamics). Würde da persönlich garnichts exportieren sondern alles in der DAW mixen.
 
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