Hardware - Sound wird größer und klarer

  • Ersteller genesysx
  • Erstellt am
Was mir bei den Beispielen aufgefallen ist.
Diese klingen nicht im Geringsten anstrengend.
Anzeichen dafür sind bei mir immer, dass sich normalerweise meine Ohrhaare aufstellen, wenn so bestimmte Frequenzen auftauchen. :)
Vielleicht liegt es aber auch nur an den Mixing-Skills von Loftone .oder wir einen ähnlichen Geschmack von Sound haben.
 
Die etwas provokante Hypothese ist: Billigbauteile haben eine größere Toleranz und neigen so eher zu non-linearem Verhalten - was erwünscht sein kann - man dafür aber nicht gleich 5k hinlegen muss.
Vergiss diese Hypothese.
Die höhere Toleranz von Bauteilen bestimmt nicht den Klang einer Kiste. Die Eigenschaft der Bauteile auf die Schaltung wird immer durch den jeweils aktuellen "realen" Parametersatz eines Bauteils bestimmt und nicht durch dessen Toleranz.
Die Toleranz bestimmt daher im Wesentlichen die "Vorhersagbarkeit" bzw. die Streuungsbandbreite des jeweiligen Gerätes im Rahmen des Fertigungsprozesses.
So kann es sein, dass 5 Geräte bei Verwendung von Bauteilen mit hoher Toleranz eben deutlich unterschiedlicher klingen oder sonstige unterschiedliche Eigenschaften aufweisen, wenn diese vom Band laufen. Auch können diese unterschiedlich auf äußere Einflüsse wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit usw. reagieren. Wie genau diese Toleranzen jeweils zusammenspielen ist Zufall - siehe ersten Posting in diesem Thread von mir.
Stell heute mal 5 alte Silverface Deluxe Reverbs nebeneinander, - selbst wenn da kein Bauteil direkt "defekt" ist, so klingt doch jede Kiste anders. Andere Röhre, Widerlingen die im Lauf der Zeit etwas im Wert weggedriftet sind, C's die langsam morsch werden, Platinen die Leckströme erlauben weil feucht geworden usw. ...
Aber der Gedanke "ich bau mir eine Audio HW mit 0815 Bauteile und dann wird schon nach Voodoo klingen" ist m.E. Banane.
Im Umkehrschluss bedeutet das aber nicht, dass so eine Kiste nicht klingen kann (Beispiel: in einem 80er Jahre 0815 TubeScreamer sind auch nur Wald und Wiesenbauteile). Das Problem hierbei, man weiß es eben vorher nicht so genau was dabei rauskommt und dieses Geschäftsmodell funktioniert nur bei Totto&Lotto ;-)
Geil! Danke, das geht in die richtige Richtung. Also sind die Bauteiltoleranzen doch nicht so essenziell für den Sound als noch viel mehr die Auswahl der Bauteile und deren Grundsound. Gut, damit sind wir schon mal was weiter. Dann diskutieren wir jetzt nicht weiter über Fertigungstoleranzen sondern über die Auswahl der Komponenten ;)
 
Was mir bei den Beispielen aufgefallen ist.
Diese klingen nicht im Geringsten anstrengend.
Anzeichen dafür sind bei mir immer, dass sich normalerweise meine Ohrhaare aufstellen, wenn so bestimmte Frequenzen auftauchen. :)
Vielleicht liegt es aber auch nur an den Mixing-Skills von Loftone .oder wir einen ähnlichen Geschmack von Sound haben.

Keiner der Sounds wurde nachbearbeitet. So wie es das erste File zeigt, so ging es danach durch das Zeugs

Mir ging es grundsätzlich darum zu zeigen, dass die HW nicht nur das besagte 1% an Mehrgewinn ist sondern seinen eigenen Charme und/oder Alleinstellungsmerkmale hat. Dennoch ist das Gezeigte nur ein sehr kleiner Auszug was noch alles möglich ist erst Recht in Kombination mit anderen Sachen egal ob HW oder SW.

Sicherlich könnte man tagelang irgendwelche Sachen durch HW blasen und am Ende findet sich immer einer der sagt ich brauche andere Beispiele, kriege ich anders auch mit SW hin. Das ist richtig, aber nicht identisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, früher hatten wir Walkmans die waren auch nicht so toll

Auf den DD Quartz von Sony lass ich nichts kommen. Die teuren Walkmen konnten schon was, und die damals audiophilen Leuts haben sich dafür auch gute KHs gekauft. Die DD Quartz erzielen aktuell quasi Neupreise in der Bucht. Ein DD -33 für über 200 Euro, der lag im Geschäft bei 240 DM. Krass ! Dann doch lieber zwei Chinabändchen ;-) Damals war ein teurer Walkman der Mercedes unter uns Jugendlichen.
 
Geil! Danke, das geht in die richtige Richtung. Also sind die Bauteiltoleranzen doch nicht so essenziell für den Sound als noch viel mehr die Auswahl der Bauteile und deren Grundsound. Gut, damit sind wir schon mal was weiter. Dann diskutieren wir jetzt nicht weiter über Fertigungstoleranzen sondern über die Auswahl der Komponenten ;)

Es müssen die richtigen Komponenten sein, keine esotherischen. Viel wichtiger ist aber, dass die Designer wirklich etwas von analogen Schaltungen verstehen und ihre Ohren benutzen.

Ich habe sehr viel eigene Hardware gebaut und modifiziert. Das Wichtigste aus meiner Sicht sind ein gutes Netzteil und richtige Erdverbindungen. Wenn (wie es bei vielen Geräten der Fall ist) z.B. der Audio Ground mit Pin 1 der XLR-Verbinder oder sonst an der falschen Stelle mit dem Gehäuse verbunden ist, kommt unhörbarer RF (Radiofrequenz)-Müll in die Schaltung, der die Funktion der aktiven Schaltungselemente beeinflussen kann. Viel altes Rundfunkequipment mit (aus heutiger Sicht) kompromitiertem Frequenzumfang (nicht komplett linear bis 20k) klingt großartig, weil konsequent Hochfrequenzmüll vermieden wird und die Schaltung entspannt arbeiten kann. Ebenso alte, limitierte Operationsverstärker, auch Übertrager usw. Moderne Delta Sigma Wandler erzeugen prinzipbedingt jede Menge out-of-band (außerhalb des Hörbereich)-Rauschen, das dann ebenso die analogen Stufen der Hardware subtil überlasten kann.

Bei aktiven Bauteilen vermute ich auch, dass alte oft besser klingen, weil die Unsauberkeiten im Material etwas hörere Widerstände haben und dadurch die Schaltung stabiler im Hochfrequenzbereich wird. Diese "Stabilität" müsste man durch Schaltungsdesign erst wieder einbauen, aber gute analoge Designer sind Mangeware, oft werden einfach die Beispielschaltungen der Hersteller kopiert.

Wenn die analoge Schaltung funktioniert, wie sie soll, ist sie klanglich dem Plugin überlegen, gerade weil sie akustisch transparent ist. Niemand sollte sich über vermatschten Sound wundern, wenn er fünf Plugins auf eine Spur packt, die alle in Echtzeit SRC rauf und runter betreiben.
 
@livingsounds

Für Deine Anregungen zum Thema Wandler bin ich Dir bis heute dankbar. Hatte es ja auch nicht glauben können, aber das ist einfach ein anderer Sound (FF400 vs. LP F45 / F-444), sowohl in der AD- als auch DA-Wandlung. Diese subtilen Unterschiede zeichnen sich m.E. in einem entspannteren Musik hören aus, man fühlt sich einfach wohler dabei. Geübte Ohren höre natürlich auch die Unterschiede.
 
Mir ging es grundsätzlich darum zu zeigen, dass die HW nicht nur das besagte 1% an Mehrgewinn ist sondern seinen eigenen Charme und/oder Alleinstellungsmerkmale hat. Dennoch ist das gezeigte nur ein sehr kleiner Auszug was noch alles möglich ist erst Recht in Kombination mit anderen Sachen egal ob HW oder SW.

Diese 1% oder 5% Märchen fand ich immer lustig. Der klangliche Unterschied in der Summe zwischen einer kompletten Hardware vs Software Produktion, auch was den Prozess angeht, ist zumindest für mich Tag und Nacht.
 
@livingsounds

Für Deine Anregungen zum Thema Wandler bin ich Dir bis heute dankbar. Hatte es ja auch nicht glauben können, aber das ist einfach ein anderer Sound (FF400 vs. LP F45 / F-444), sowohl in der AD- als auch DA-Wandlung. Diese subtilen Unterschiede zeichnen sich m.E. in einem entspannteren Musik hören aus, man fühlt sich einfach wohler dabei. Geübte Ohren höre natürlich auch die Unterschiede.

Ja, und wenn Du dann mal einen diskreten PCM-Wandler mit den richtigen Filtern gehört hast (klingt wie Tape/Vinyl ohne Rauschen, Knistern und sonstige Klangveränderung)... :)
 
@livingsounds

Für Deine Anregungen zum Thema Wandler bin ich Dir bis heute dankbar. Hatte es ja auch nicht glauben können, aber das ist einfach ein anderer Sound (FF400 vs. LP F45 / F-444), sowohl in der AD- als auch DA-Wandlung. Diese subtilen Unterschiede zeichnen sich m.E. in einem entspannteren Musik hören aus, man fühlt sich einfach wohler dabei. Geübte Ohren höre natürlich auch die Unterschiede.

Ja, und wenn Du dann mal einen diskreten PCM-Wandler mit den richtigen Filtern gehört hast (klingt wie Tape/Vinyl ohne Rauschen, Knistern und sonstige Klangveränderung)... :)

Ich kenne die Audioschaltungen nicht in meinen drei Lake People F45 Wandlern, aber das gefällt mir einfach sehr gut. Klingt halt deutlich natürlicher. War auch mein Eindruck, wie eine gute Bandmaschine, nur halt eben ohne Rauschen.
 
Ich kenne die Audioschaltungen nicht in meinen drei Lake People F45 Wandlern, aber das gefällt mir einfach sehr gut. Klingt halt deutlich natürlicher. War auch mein Eindruck, wie eine gute Bandmaschine, nur halt eben ohne Rauschen.

CS4390 (alter DS-DAC) und OPA275 Op Amp Buffer. Interessante Clocking Schaltung.

Kann durchaus besser klingen als viele aktuelle Wandler. Aber ein guter R2R-Wandler mit Custom-Filtern ist ein anderes Level.
 
Ich kenne die Audioschaltungen nicht in meinen drei Lake People F45 Wandlern, aber das gefällt mir einfach sehr gut. Klingt halt deutlich natürlicher. War auch mein Eindruck, wie eine gute Bandmaschine, nur halt eben ohne Rauschen.

CS4390 (alter DS-DAC) und OPA275 Op Amp Buffer. Interessante Clocking Schaltung.

Kann durchaus besser klingen als viele aktuelle Wandler. Aber ein guter R2R-Wandler mit Custom-Filtern ist ein anderes Level.

Kenne mich mit diesen Bezeichnungen nicht aus. Der F45 ist halt auch schon was älter, vermutlich zwischen 2000 und 2007 hergestellt. War lange beim RBB im Betrieb. Ich selbst hab bis dato noch nichts besseres gehört.
 
Mir ging es grundsätzlich darum zu zeigen, dass die HW nicht nur das besagte 1% an Mehrgewinn ist sondern seinen eigenen Charme und/oder Alleinstellungsmerkmale hat. Dennoch ist das gezeigte nur ein sehr kleiner Auszug was noch alles möglich ist erst Recht in Kombination mit anderen Sachen egal ob HW oder SW.

Diese 1% oder 5% Märchen fand ich immer lustig. Der klangliche Unterschied in der Summe zwischen einer kompletten Hardware vs Software Produktion, auch was den Prozess angeht, ist zumindest für mich Tag und Nacht.

Das sehe ich vollkommen genauso. Dabei spielt der Preis nicht immer ein Rolle. Stattdessen sehe ich derlei Äußerungen als den Grund an sich chronisch der anderer Seite zu verweigern was natürlich auch der günstigste Weg ist (was mehr als verständlich ist grad in diesen Tagen) Ich bleibe bei dem Statement, dass alles seine Vor- und Nachteile hat und am besten Hand in Hand gehen sollte quasi das Best-Of beider Welten zu vereinen. Natürlich macht man damit ein Faß fast ohne Boden auf. Am Ende jeder wie er mag. Was mich an der Diskussion stört ist das Absolute in beiden Richtungen vornehmlich in einer. Der Satz: Was man nicht kennt kann man nicht vermissen geschweige beurteilen ist dabei das wichtigste. Wie gesagt, selbst wenn man das nicht anstrebt, so sollte man sich nicht verschließen, um überhaupt das was an SW vor der Flinte ist bewerten zu können oder nur um Wege zu finden, wie man mit Kombis da dran kommt. Ich denke das geht zu einem gewissen Grad. Das wichtigste ist und bleibt der Inhalt. Aus Scheiße kann man selbst mit den besten Kram kein Gold machen.

Was den Prozess bezüglich den Zeitfaktor angeht ist man glasklar im Nachteil (Routing, dann Echtzeit). Dir und mir ist es das wert und läßt sich nicht mehr ausrotten. Extra-Applaus gibt es bedingt, aber man unterscheidet sich vom "Einheitsbrei" der nicht zwangsweise schlecht sein muß. Man hat derart viele Möglichkeiten die es einst nicht gegeben hat und würde ich eine Prioritätenliste erstellen, dann deckt sich das mit der breiten Masse (Grundausstattung an HW der Rest SW). Selbst das ist ein langer Weg aber die Unterschiede an Prozentgrade auszumachen ist definitiiv nicht angebracht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe jetzt mal einen kurzen Testmix mit dem neuen Pult und den neuen Wandlern gemacht.

Nur EQs und Levelling im Pult auf den Spuren und ein Gyraf G24 auf der Summe. Ein paar Gates vorher gegen Audiomüll in der DAW. Sonst keinerlei Bearbeitung. Die Spuren sind ziemlich schrottig (Telefunken...) und brauchen eigentlich Kompression, es fehlt natürlich Hall usw., aber es funktioniert doch erstaunlich gut.



Hier ist der Thread aus der Mischmaschine:

https://recording.de/threads/evening-darling-passenger-side-indie-americana-mixing-practice.224444/
 
Man hört es und ganz besonders man spürt es. Wenn das nun um die von ihm angesprochene Punkte gleichfalls mit HW beackert wird, dann ist es vollkommen.(Selbst SW hätte Mühe das bisherige downzugraden)

Geil, schön, kann mir gut vorstellen wie das am Ende aufgebretzelt tönen könnte.
 
Wenn (wie es bei vielen Geräten der Fall ist) z.B. der Audio Ground mit Pin 1 der XLR-Verbinder oder sonst an der falschen Stelle mit dem Gehäuse verbunden ist, kommt unhörbarer RF (Radiofrequenz)-Müll in die Schaltung, der die Funktion der aktiven Schaltungselemente beeinflussen kann.
Kann man sowas nicht durch Abschirmung erreichen?

Ich werf auch gleich mal ein Beispiel ein. Hier ist das Innenleben des Klark Teknik EQP fotografiert. Man sieht die beiden Röhren direkt neben dem Trafo links. Der Trafo erzeugt ein Magnetfeld, sollte das nicht den Fluss der Elektronen in der Röhre stören? Hätte man sowas nicht abschirmen können/müssen?

5KRZU09.jpg
 
Der Trafo erzeugt ein Magnetfeld, sollte das nicht den Fluss der Elektronen in der Röhre stören? Hätte man sowas nicht abschirmen können/müssen?

Das ist vollkommen belanglos, um die Röhre zu beeinflussen müsste das Magnetfeld schon einige Größenordnungen stärker sein.
zumal das vermutlich eh kein Netztrafo ist... Ich hätte eher Sorge, dass man sich Schweinkram vom Schaltregler einfängt ;-)
 
zumal das vermutlich eh kein Netztrafo ist... Ich hätte eher Sorge, dass man sich Schweinkram vom Schaltregler einfängt ;-)

Genau, das ist ein Audioübertrager. Die KT-Geräte haben Schaltnetzteile, da wird kein großer Trafo benötigt.
 
Kann man sowas nicht durch Abschirmung erreichen?

Die Abschirmung ist das Gehäuse bzw. umgibt das Kabel. Durch die Verbindung von Pin 1 mit dem Gehäuse schafft man eine nahtlose Abschirmung. Sie wird aber ggf. kompromitiert, wenn man sie an der falschen Stelle mit dem Audio Ground verbindet.

Der Trafo kann auch eine Störquelle sein, hat aber mit Vorstehendem erst mal nichts zu tun.
 

Ähnliche Themen

moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Testberichte Test: Eventide H9 Max
Antworten
2
Aufrufe
1K
BassExplorer
B
moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Antworten
4
Aufrufe
4K
music-anderson
M
moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Antworten
1
Aufrufe
3K
NorthernDecay
NorthernDecay
moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Antworten
5
Aufrufe
6K
YogiX
Y

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben