[g=5]Latenz[/g] ausgleichende Maßnahmen machen erst bei externen Eingang in deinen Computer richtig Sinn, also Software-Monitoring bei aufnehmen von Vocals oder einspielen von Noten durch eine Tastatur. Warum ist das so?
Das Betriebssystem ist nicht für Audioanwendungen optimiert und so benötigt jede Verarbeitung von Audioinformationen eine gewisse Zeit. Solange alles intern läuft, kein Problem. Der Computer hinkt einfach dem tatsächlichen Ablauf ein wenig hinterher, die verwendete Software gleicht das visuell am Bildschirm aus und schon meinen wir das WYSIWYG ist perfekt. In Wirklichkeit schiebt der Computer aber einen Puffer vor sich her, der gefüllt wird und erst kurze Zeit später geleert = wir hören was. Oder anderes ausgedrückt, "die Software schaut ein wenig in die Zukunft" ist ja auch kein Problem, da die Audioinformationen in den Spuren bereits vorhanden sind.
Was passiert aber bei externen Eingang? Die Software/Computer hat keine Chance in die Zukunft zu blicken, woher soll er denn auch wissen welche z. B. [g=32]Midi[/g] Note jetzt kommt? Hier mal ganz vereinfacht der Ablauf erklärt. [g=32]Midi[/g]-Note geht in Computer, weiter in die Software, gemäß gewählten Instrument werden die Töne errechnet, in den besagten Puffer geschoben, welcher sich erst mit gewisser Verzögerung wieder leert und nun erhält die Soundkarte erst die Klanginformation welche in Audio umgewandelt werden kann.
Der sogenannte [g=12]ASIO[/g] Treiber versucht dieses ganze Zusammenspiel zu beschleunigen. Er geht eigentlich den ganzen Puffern an den Kragen und "zwingt" diese, die Informationen schneller frei zu geben. So ist der Weg der externen Midi-Note bis hin zur Soundkarte kein anderer, aber den Puffern wurde in den "Arsch" getreten. (Jetzt bloss keine Diskussionen bzgl. des genauesten Ablauf, ich versuche nur auf Sendung mit der Maus Niveau etwas symbolisch zu erklären) Jetzt muss nur noch die Soundkarte mit den vielen kleinen Datenpaketen klar kommen. Langsame Karten benötigen mehr Pausen zwischen den Datenpaketen, ansonsten hört man u. a. knacken in der Audioausgabe. Diese Zeitverzögerung in der gesamten Verarbeitungskette nennt man auch [g=5]Latenz[/g]. Langsame Karten benötigen bei Verwendung eines ASIO-Treibers eine höhere [g=5]Latenz[/g], schnelle Karten haben kein Problem mit niedrigsten Latenzen. Ganz weg bekommt man diese aber nicht und je niedriger die [g=5]Latenz[/g] im [g=12]ASIO[/g]-Treiber eingestellt, desto mehr muss der Computer arbeiten, evtl. "verschluckt" er sich und man hört es knacken oder die Audiodaten kommen nicht schnell genug und die Puffer laufen leer, auch hier wieder knacken.
Kurz gesagt, bei rein internen Bearbeitungen und modernen Audioanwendungen ist ein [g=12]ASIO[/g] Treiber weit weniger wichtig, als bei externen Einspielungen, also wenn du zu einem Playback ein Klaver über den Computer spielen möchtest.
Die Qualität der Soundkarte ist aber wieder ein anderer Schnack und da sollte man bei ernsthafteren Anwendungen schon ein wenig aufrüsten.