Gehalt Opernsänger

[juneau]

Ja, es wäre nur schön, wenn sich Zeit und Energie hinterher auch lohnen würden und man nicht als "Master of Burger" endet.

Das stimmt, da kann ich nichts gegen sagen, sehe ich auch so.
Mir geht es ja auch nur darum, dass man nicht von meinetwegen staatlicher Seite aus sagt: "Wir brauchen so und so viele Ärzte, also gibt es so und so viele Studienplätze". Das wäre ein Eingriff, den ich nicht gutheißen würde.
Alles andere, bezüglich Chancen auf dem Arbeitsmarkt etc., ist natürlich richtig und will individuell gut überlegt sein.

 

[balandi]

"Wir brauchen so und so viele Ärzte, also gibt es so und so viele Studienplätze". Das wäre ein Eingriff, den ich nicht gutheißen würde.

Das wird stumpf über den Numerus Clausus reguliert.

 

[juneau]

Das wird stumpf über den Numerus Clausus reguliert.

Ja, das sind Zulassungsvoraussetzungen. Ich brauche ein Abitur, um studieren zu dürfen. Ich brauche einen bestimmten Notenschnitt, um für einen bestimmten Studiengang zugelassen zu werden.
ABER: Habe ich das, darf ich frei entscheiden.
Ein Beispiel, um es zu veranschaulichen:

100 Leute erfüllen alle Zulassungsvoraussetzungen für Studiengang X.
Gut: Alle 100 dürfen mit der Ausbildung starten, auch wenn es am Ende des Studiums vielleicht nur 50 Jobs zu verteilen gibt.
Schlecht wäre: Der Staat sagt: Wir brauchen in x Jahren 50 davon, also wählen wir aus den 100 fünfzig aus, per Los oder wie auch immer.

 

[Ethersis]

Das stimmt, da kann ich nichts gegen sagen, sehe ich auch so.
Mir geht es ja auch nur darum, dass man nicht von meinetwegen staatlicher Seite aus sagt: "Wir brauchen so und so viele Ärzte, also gibt es so und so viele Studienplätze". Das wäre ein Eingriff, den ich nicht gutheißen würde.
Alles andere, bezüglich Chancen auf dem Arbeitsmarkt etc., ist natürlich richtig und will individuell gut überlegt sein.

Jetzt hast du aber ausgerechnet eine Berufsgruppe angesprochen, bei der es so ist und das entgegen jeder Marktregulierung. Um Arzt zu werden, brauchst du einen Abiturschnitt, den nur wenige schaffen. Da fängt es schon an. Gleichzeitig hört man von überall her, dass es an Ärzten mangelt. Ärzte im Krankenhaus stöhnen unter der Belastung, die Arbeitsbedingungen sind nicht dolle etc. etc.
Ich bin der Meinung, dass viel mehr Menschen dem Beruf des Arztes nachkommen sollten. Das ein schlechterer Abiturschnitt einen schlechteren Arzt hervorbringt, mag ich nicht glauben. Ich meine, dass hier Intuition einen größeren Stellenwert hat, als auswendig gelerntes.

 

[FredTadge]

Gut: Alle 100 dürfen mit der Ausbildung starten, auch wenn es am Ende des Studiums vielleicht nur 50 Jobs zu verteilen gibt.
Schlecht wäre: Der Staat sagt: Wir brauchen in x Jahren 50 davon, also wählen wir aus den 100 fünfzig aus, per Los oder wie auch immer.

In der Regel sind diese Zulassungsbeschränkungen aber eine Folge des Bedarfs. Man weiß etwa, wieviele Leute was für einen Notenschnitt haben und daraus entwickelt sich der NC.
Wobei vermutlich in aller Regel die Kapazität der Uni eine höhere Priorität hat als der Bedarf in der Wirtschaft.

 

[oove]

"Wir brauchen so und so viele Ärzte, also gibt es so und so viele Studienplätze". Das wäre ein Eingriff, den ich nicht gutheißen würde.

Und was ist daran schlecht?
Was ist gut daran, die Ausbildungen zu bezahlen und die Hälfte der Absolventen unglücklich zu machen?

Freiheitsbeschneidung?

 

[juneau]

Und was ist daran schlecht?

Weil freie Berufswahl ein Grundrecht in Deutschland ist und im Grundgesetz verankert.

 

[oove]

Womit aber zu viele nicht umzugehen wissen.
Es reguliert nicht verantwortungsvoll sondern bringt Chaos.

Na. Jeder wie er denkt.

 

[juneau]

Womit aber zu viele nicht umzugehen wissen.

Das mag sein, das will ich nicht abstreiten.

Na. Jeder wie er denkt.

Das auf jeden Fall.

 

[Kosaken-Kaffee]

Weil freie Berufswahl ein Grundrecht in Deutschland ist und im Grundgesetz verankert.

Hat damit doch nichts zu tun. Wenn ich Pilot werden möchte, muss ich auch Auswahlkriterien erfüllen.

 

[juneau]

Wenn ich Pilot werden möchte, muss ich auch Auswahlkriterien erfüllen.

Richtig, und wenn ich mich irgendwo bewerbe, kann den Job oder Ausbildungsplatz trotzdem jemand anderes bekommen. Ändert nichts daran, dass ich frei auswählen darf (natürlich muss man geeignet sein bzw. die Eignung nachweisen, in welcher Form auch immer).

 

[Kosaken-Kaffee]

Ja, aber es ist der Gesellschaft auch nicht gedient, wenn es zu viele Ärzte gibt. Und einen Ärztemangel kriegt man nicht dadurch geregelt, dass man mehr studieren lässt. So einfach ist es nicht.

 

[Ethersis]

Ja, aber es ist der Gesellschaft auch nicht gedient, wenn es zu viele Ärzte gibt. Und einen Ärztemangel kriegt man nicht dadurch geregelt, dass man mehr studieren lässt. So einfach ist es nicht.

Hä? Wieso soll es nicht so einfach sein? Mehr studierende = mehr Absolventen = mehr Ärzte.

 

[SoulFrontier]

Wenn ich Pilot werden möchte, muss ich auch Auswahlkriterien erfüllen.

Jaaa, aber. Bei Germanwings (Eurowings) ist das alles nicht ganz sooo streng.
Das geht schon.

 

[Kosaken-Kaffee]

Hä? Wieso soll es nicht so einfach sein? Mehr studierende = mehr Absolventen = mehr Ärzte.

Mehr Ärzte ins System bedeutet auch höhere Gesundheitskosten. Es ist also vielmehr eine Kostenfrage denn eine Numerus Clausus Frage.

 

[Ethersis]

Hä? Wieso soll es nicht so einfach sein? Mehr studierende = mehr Absolventen = mehr Ärzte.

Mehr Ärzte ins System bedeutet auch höhere Gesundheitskosten. Es ist also vielmehr eine Kostenfrage denn eine Numerus Clausus Frage.

Nicht zwangsläufig, denn Ärzte, jetzt nicht die im Krankenhaus, werden ja nach "Aufträgen" bezahlt.
Und wenn die Wartezimmer etwas leerer werden würden und bei dringenden Fällen die Wartefristen kürzer, würde das allen gut tun. Ein paar Ärzte mehr im Krankenhaus wäre auch nicht schlecht. Wenn die Kliniken nicht immer alles negativ rechnen würden, wäre es finanziell wohl auch drin.

 

[Kosaken-Kaffee]

Nicht zwangsläufig

Aber ganz sicher. Allein die ganzen Praxen (es gibt ja nicht nur Kliniken), wenn es da mehr gibt, werden die Menschen öfters hingehen. Und die Mehrkosten, die Ärzte den Krankenhäusern verursachen, werden die Krankenhäuser durch längere Aufenthalte, mehr und längere Therapien und so weiter wieder reinholen.

 

[Ethersis]

Nicht zwangsläufig

Aber ganz sicher. Allein die ganzen Praxen (es gibt ja nicht nur Kliniken), wenn es da mehr gibt, werden die Menschen öfters hingehen. Und die Mehrkosten, die Ärzte den Krankenhäusern verursachen, werden die Krankenhäuser durch längere Aufenthalte, mehr und längere Therapien und so weiter wieder reinholen.

Nein. Diejenigen die krank sind (oder so tun) müssen/gehen eh hin. Wird ja keiner Krank, weil der Arzt direkt nebenan ist. Aber wenn du ernsthaft was hast und monatelang auf einen Termin warten musst, der Arzt dann nichts feststellt bzw eine fehldiagnose stellt, du dann zum nächsten rennen musst, wieder 3 Monate Pause hast und so weiter bis endlich ein fähiger Mensch eine korrekte Diagnose stellt, ist es manchmal zu spät. Und dann noch dieses beschissene Krankenhaussystem. Als Beispiel der Multiresistente Keim MRSA:

Die Verbreitung des resistenten Krankenhauskeims MRSA etwa liegt bei 16 Prozent in der Bundesrepublik, aber nur bei einem Prozent an den niederländischen Kliniken

Quelle
Dein Argument, das Krankenhäuser versuchen, Mehrkosten durch längere Therapien reinzuholen halte ich für durchaus realistisch. Unnötige Operationen aus finanzieller Gier sind ja öfter mal in den Medien. Oder geschlossene Geburtsstationen, die nicht mehr den gewünschten Gewinn abwerfen. Das zeigt aber nur, wie gewissenlos gehandelt wird. Leider. Dagegen helfen mehr Ärzte natürlich nicht. Da hilft nur ein umdenken.

 

[Kosaken-Kaffee]

Diejenigen die krank sind (oder so tun) müssen/gehen eh hin.

Es macht einen grossen Unterschied, ob auf dem Land die Praxis 5 Minuten zu Fuss weg ist oder man den Bus nehmen muss.

 

[Entone]

Opernsänger, Ärzte, Piloten...
Was mag wohl als nächstes kommen?