Man kann ja damit beginnen, den Part der Subventionen zu erhöhen, der die Entlohnung beinhaltet, und dafür jenen zu beschneiden, der Prestigebauten finanziert -----
Das wäre sicherlich schön. Passiert aber nie. Alleine schon auf Wunsch irgendwelcher Intendanten und Co.
Als persönlich erlebtes Beispiel: Ich war engagiert für ein Musical. Ich glaube, wir waren anfänglich 6 Musiker. Jetzt bestanden aber Intentant und Regisseur (in dem Fall ein und dieselbe Person, was für ein Glück aber auch...) auf einem zusätzlichen Trompetenspieler. Dafür war aber eigentlich kein Geld da. Da wurde dann kurzerhand seine Abendgage durch 6 geteilt und von unseren Gagen abgezogen. Nach ersten langen Gesichtern und ungläubigem Staunen wurde der Vorschlag dann dahingehend verbessert, dass das Theater 50% übernehmen würde. 1/12 der Trompetergage blieb also immer noch bei jedem einzelnen von uns hängen. Und so wurde es dann einfach gemacht. Dass der MD gar nicht auf ein zusätzliches Instrument vorbereitet war, in der (wenn auch ohnehin umgearbeitete) Originalversion ebenfalls keine Trompete zu finden war - wen schert's.
Und nein, das ist kein Scherz, das ist exakt so passiert.
Aus demselben Haus: Man wurde zu einer zweitägigen, vermeintlichen Probesession eingeladen. Machte im Vorfeld schon einen seltsamen Eindruck gegenüber der üblichen Handhabung. Es stellte sich dann vor Ort heraus, dass wir aufgenommen werden sollten und die Aufnahmen dann fortan als Backing für ein Kindermusical benutzt werden sollten. Aber hey, "ihr bekommt doch doppelten Tagessatz und noch was von der GVL". Klar, da schreit man laut hurra.
Zeitgleich sitzen im selben Haus die festangestellten, mit Beamtenstatus versehenen Mitglieder des Orchesters häufig wochenlang untätig daheim, weil Produktionen, bei denen ein Orchester benötigt wird, oftmals den Rahmen des Theaters sprengen würden. Und nunja, die müssen ja auch im Etat untergebracht werden. Da kann dann die tatsächlich hart arbeitende Band gefälligst kurz gehalten werden.
Soviel zu gerechter Verteilung.
