Gehalt Opernsänger

52,55 Mio Subvention, bei 352.992 Besuchern p.a. = 149€ pro Besucher. Mathematisch ist das falsch, weil es 156€ sein müssten.
Sind diese Zahlen für dich ein schlechter Witz? Ich kann nicht lachen darüber, ich finde das extrem gut subventioniert.

Man kann ja damit beginnen, den Part der Subventionen zu erhöhen, der die Entlohnung beinhaltet, und dafür jenen zu beschneiden, der Prestigebauten finanziert -----
 
gibt es da kein Controlling was mit den Subventionen geschieht?
Scheint so, was würden das Controlling hauptsächlich kontrollieren, dass das meiste in der eigenen Geldbörse landet.
 
Man kann ja damit beginnen, den Part der Subventionen zu erhöhen, der die Entlohnung beinhaltet, und dafür jenen zu beschneiden, der Prestigebauten finanziert -----

Das wäre sicherlich schön. Passiert aber nie. Alleine schon auf Wunsch irgendwelcher Intendanten und Co.
Als persönlich erlebtes Beispiel: Ich war engagiert für ein Musical. Ich glaube, wir waren anfänglich 6 Musiker. Jetzt bestanden aber Intentant und Regisseur (in dem Fall ein und dieselbe Person, was für ein Glück aber auch...) auf einem zusätzlichen Trompetenspieler. Dafür war aber eigentlich kein Geld da. Da wurde dann kurzerhand seine Abendgage durch 6 geteilt und von unseren Gagen abgezogen. Nach ersten langen Gesichtern und ungläubigem Staunen wurde der Vorschlag dann dahingehend verbessert, dass das Theater 50% übernehmen würde. 1/12 der Trompetergage blieb also immer noch bei jedem einzelnen von uns hängen. Und so wurde es dann einfach gemacht. Dass der MD gar nicht auf ein zusätzliches Instrument vorbereitet war, in der (wenn auch ohnehin umgearbeitete) Originalversion ebenfalls keine Trompete zu finden war - wen schert's.
Und nein, das ist kein Scherz, das ist exakt so passiert.

Aus demselben Haus: Man wurde zu einer zweitägigen, vermeintlichen Probesession eingeladen. Machte im Vorfeld schon einen seltsamen Eindruck gegenüber der üblichen Handhabung. Es stellte sich dann vor Ort heraus, dass wir aufgenommen werden sollten und die Aufnahmen dann fortan als Backing für ein Kindermusical benutzt werden sollten. Aber hey, "ihr bekommt doch doppelten Tagessatz und noch was von der GVL". Klar, da schreit man laut hurra.

Zeitgleich sitzen im selben Haus die festangestellten, mit Beamtenstatus versehenen Mitglieder des Orchesters häufig wochenlang untätig daheim, weil Produktionen, bei denen ein Orchester benötigt wird, oftmals den Rahmen des Theaters sprengen würden. Und nunja, die müssen ja auch im Etat untergebracht werden. Da kann dann die tatsächlich hart arbeitende Band gefälligst kurz gehalten werden.

Soviel zu gerechter Verteilung.
 
Soviel zu gerechter Verteilung.
Drecksmist elender.

Es braucht tarifliche Regelungen. Wenn ich nen öffentlichen Auftrag bekomme unterschreibe ich ua für Tariftreue, nur so verhindert man, das unter Tarif bezahlt wird.
 
Der Begriff der Subvention ist vollkommen falsch. Kulturinstitutionen sind keine Unternehmen, sondern öffentliche Einrichtungen. Keiner käme auf die Idee einen Kindergarten als subventioniert zu bezeichnen oder die Polizeiwache oder die Feurwehr. Kultur ist eine öffentliche Aufgabe!
 
Der Begriff der Subvention ist vollkommen falsch. Kulturinstitutionen sind keine Unternehmen, sondern öffentliche Einrichtungen. Keiner käme auf die Idee einen Kindergarten als subventioniert zu bezeichnen oder die Polizeiwache oder die Feurwehr. Kultur ist eine öffentliche Aufgabe!
bezeichnen diese Häuser diese Gelder nicht selber als das, also Subventionen?

Und wenn nicht, was ändert es am Problem, wenn ich es anders nenne?

Edit: Eieiei, da hält sich noch jemand vorsätzlich an den Gebrauch des Begriffes: Subvention :-D
https://www.derwesten.de/kultur/the...bis-zu-162-euro-subventioniert-id9966904.html
 
Wow, das klingt absolut unglaubwürdig.

Ich weiß. Könnte aber notfalls Beweise erbringen (Rechnung ohne/mit Trompeter, irgendwo sind die bestimmt noch).
Wie gesagt, uns ist damals erstmal die Kinnlade runtergeklappt. Der einzige Trost war uns, dass in den großen Häusern, in denen richtig Kohle mit Musicals gemacht wird (im wesentlichen die von Stage Entertainment betriebenen, also König der Löwen. Tarzan, We Will Rock You, etc.), die Musiker noch weniger pro Abend kassieren. Für die mehr oder minder festangestellten Erstbesetzungen ist das wg, Kranken- und Sozialversicherung immer noch ein halbwegs brauchbarer Deal, aber als Sub (womöglich noch mit etwas weiterer Anreise) mit ca. 120€/Show abgespeist zu werden ist schon ein ziemlicher Kracher, selbst wenn man nur die reine Arbeits/Bühnen-Zeit verrechnet, zu der aber ja hier und da noch bedeutend mehr hinzukommt.
 
sowas gibts? wusste ich noch nicht

Die sind bei der Stadt angestellt und werden nach einer Weile an Beamte angeglichen vergütet. Das bedeutet nicht unbedingt gleich viel Geld, aber eine ansatzweise rechtliche Gleichstellung, was ja für Versicherung und dgl. von immensem Wert sein kann. Abgesehen davon sind die eben fest angestellt, quasi also unkündbar (und es ist ganz schwer nachzuweisen, dass du diese Musiker nie mehr benötigst, genau das müsste aber passieren).
Mittlerweile sind die Kommunen auch schlauer und schließen solche Verträge nicht mehr ab, in dem erwähnten Haus sind die aber schon seit zig Jahren bzw. Jahrzehnten angestellt und werden das voraussichtlich bis zum Renteneintritt auch bleiben. Und wenn es gut läuft, spielt der Kontrafagottist bis dahin noch zwei Seiten Noten weg...
 
und werden nach einer Weile an Beamte angeglichen vergütet.
ah, ok, also nicht richtig Beamte, weil, das wär ja geil für die Musiker, und würde auch erklären, warum so wenig Kohle für die anderen Musiker da wäre, bei richtiger Verbeamtung.
 
Der Begriff der Subvention ist vollkommen falsch. Kulturinstitutionen sind keine Unternehmen, sondern öffentliche Einrichtungen. Keiner käme auf die Idee einen Kindergarten als subventioniert zu bezeichnen oder die Polizeiwache oder die Feurwehr. Kultur ist eine öffentliche Aufgabe!
bezeichnen diese Häuser diese Gelder nicht selber als das, also Subventionen?

Und wenn nicht, was ändert es am Problem, wenn ich es anders nenne?

Edit: Eieiei, da hält sich noch jemand vorsätzlich an den Gebrauch des Begriffes: Subvention :-D
https://www.derwesten.de/kultur/the...bis-zu-162-euro-subventioniert-id9966904.html

Trotzdem ist der Begriff der Suvention zur Bezeichnung der öffentlichen Mittel bei öffentlichen Einrichtungen sachlich falsch, auch wenn er oft fälschlicherweise benutzt wird. Dahinter steckt eine Intention.
 
Ich habe in den späten 1990ern und frühen 2000ern für mehrere Musicals als Company Manager gearbeitet. Damals sah es in etwa so aus:
1. Musical Director verdiente am meisten.
2. Tecnical Director.
3. Stage Manager.
4. FOH (Tontechniker).
5. Hauptdarsteller.
6. Musiker
7. Ensemble und Understudies
usw

Die Hauptdarsteller bekamen ca. 4 - 6.000 Euro im Monat.
Allerdings darf man nicht vergessen, dass diese singen, tanzen und schauspielern können mussten.
 
ah, ok, also nicht richtig Beamte, weil, das wär ja geil für die Musiker, und würde auch erklären, warum so wenig Kohle für die anderen Musiker da wäre, bei richtiger Verbeamtung.

Das kommt unterm Strich einer Verbeamtung schon sehr nahe. Gibt halt das ein oder andere Extra nicht (hab's nicht im Kopf), aber das war's auch schon. Wichtig ist halt, dass die fest angestellt und von daher quasi unkündbar sind, womit sie komplett dem "Gesetz" von Angebot und Nachfrage entzogen sind und sich auch nicht mit der Konkurrenz messen müssen. Da kannste deinen Part dann eben auch mehr schlecht als recht runternudeln, als grober Verstoß ist das nicht ausreichend.
Früher war das bei öffentlichen Musikschulen übrigens auch so. Lustloser Lehrer? Müsste man dann eben mit leben.
Wie gesagt, heute gibt's das fast nicht mehr. Was dann eben wieder zum Nachteil für die Beschäftigten ist.
 
Soviel zu gerechter Verteilung.
Drecksmist elender.

Es braucht tarifliche Regelungen. Wenn ich nen öffentlichen Auftrag bekomme unterschreibe ich ua für Tariftreue, nur so verhindert man, das unter Tarif bezahlt wird.

Wie hättest du es denn gern?
Tarifliche Regelungen für ca. 69000 Menschen, die als Musikerin oder Musiker, Sängerin oder Sänger, Dirigentin oder Dirigent sowie als Komponistin oder Komponist tätig sind. Oder für 52 000 Personen, die als Musikpädagogin oder -pädagoge tätig sind und für 7000 Personen die im Musikinstrumentenbau arbeiten. Oder für die 51500 der Selbstständigen in der Künstlersozialversicherung in Musikberufen?

Womit wir beim Problem Tarifvertrag ankommen - es sind insgesamt zu wenig Betroffene und zuviel Sellbständige dabei.

Seite 6:
https://www.destatis.de/DE/Publikat...Musik5216203169004.pdf?__blob=publicationFile
 
Ich habe in den späten 1990ern und frühen 2000ern für mehrere Musicals als Company Manager gearbeitet. Damals sah es in etwa so aus:
1. Musical Director verdiente am meisten.
2. Tecnical Director.
3. Stage Manager.
4. FOH (Tontechniker).
5. Hauptdarsteller.
6. Musiker
7. Ensemble und Understudies
usw

Die Hauptdarsteller bekamen ca. 4 - 6.000 Euro im Monat.
Allerdings darf man nicht vergessen, dass diese singen, tanzen und schauspielern können mussten.

Die FOH Techniker sind aber auch ganz klar die Genialsten bei so einer Produktion. Ohne die geht ja gar nichts. Das Kabelgeschleppe muss richtig entlohnt werden. Und der Rücken, steh mal da rum die ganze Zeit. Und klar als Stage Manager hat man ja was BWLmäßiges studiert mit Köpfchen, muss besser bezahlt werden.
 
Die Pointe dabei ist noch, dass ein nicht unbedeutender Teil der öffentliche Mitfinanzierung der im Wesentlichen von der gehobenen Mittelschicht bis Oberschicht besuchten Kulturveranstaltungen direkt aus den Glücksspieltöpfen - d.h. von der lottospielenden Unterschicht - stammt. Kein Witz.
 
Wie hättest du es denn gern?
das Subventionen so verteilt werden, das sie für den Künstler genügen, damit er davon menschenwürdig leben kann, ganz einfach. das muss ich als Laie der Materie auch nicht entwerfen, also wie das zu realisieren ist, da sollen sich jene mit beschäftigen, die sich als Experten darin fühlen.
 
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