Eure Vorgehensweise beim Texten ?

[R-Kelly]

Nabend Leute,

wollte euch mal fragen wie ihr so anfangt mit dem Texten und welche Methoden ihr so Parat habt ?
Überlegt ihr euch Thema und Titel schon vorher oder schreibt ihr einfach drauf los ?

Also ich bin eher melodisch kreativ. Ich kann zig tausend Melodien raushauen, egal ob gesungen, gesummt oder im Sequenzer eingespielt. Ein Instrument behersche ich leider keins, würde mich selbst auch eher als Sänger sehen.

Nur mit dem Texten tue ich mich leider wesentlich schwerer. Und das schon seit 2 Jahren. Es gab mal eine Zeit wo mir das viel leichter gefallen ist als jetzt. Da waren Momente da hab ich den Text einfach spontan gefreestylet während der Aufnahme aber diese Momente waren leider sehr selten.

Heut zu Tage mach ich das zwar immer noch so aber halt nicht auf deutsch sondern mit irgendwelchem kaudawelsch Denglisch um die Melodien und den Flow zu finden. Habe ich genügend Melos in der DAW "gesammelt" für den Verse, B-Part und die Hook (Refrain, Chorus). Dann werden die stärksten aussortiert. Oft ist es dann so das mehrere Melodien für die Hook oder den Verse übrig bleiben und ich mich dann schwer tue, mich für eine zu entscheiden...

Hab ich den roten Faden der Melodien für die Songparts gefunden, öffne ich mein Word, lasse den Beat laufen und schreibe einfach irgendwelche Worte Brainstormäßig auf die mir gerade in den Sinn kommen und achte dabei halt auf die Stimmung und das Klangbild der Musik. Gefällt mir ein Wort besonders gut, suche ich schon mal paar Reime dazu.

Dann überlege ich mir zwischendrinn auch vielleicht das Thema. Und wenn ich glück hab entstehen mit machen und tuen auch ein paar Verse Zeilen. Nur leider brauche ich ewig um einen einigermaßen passablen Text zu schreiben. Natürlich versuche ich auf Methaphern, Wortspielerein und Bildern zu achten aber genau dort beginnt ja die kreative Kunst, die für mich garnicht so einfach ist. Ich finde Texteschreiben richtig ansträngend!!! Aber ich weiß nicht was ich tun muss um Songs wie von selbst zu schreiben oder zumindest das es mir leichter von der Hand geht...
Dabei hätt ich eigl schon viel zu sagen. Doch irgendwie fühle ich mich blockiert und leer und vor allem fehlen mir die geistigen Bilder beim Schreiben die früher viel mehr vorhanden waren..

Die Momente wo bei mir Songs wie von selbst in einem Prozess entsanden sind, sind leider eher selten und liegen schon weit zurück..

 

[mrlondon]

Ich fange fast immer mit dem Refrain an der Rest kommt dann bei mir von allein )
Manchmal kommt das Thema nach und nach beim rum schreiben, und manchmal schreibe ich auch gezielt über ein bestimmtes Thema

 

[holgi]

Ein Wort, quasi ein Ziel muss ich haben.

Das ist idR auch dann der Songtitel, dann webe ich meinen Text um dieses Wort.

 

[hedelund]

Ist jetzt kein Witz, aber unterwegs und überhaupt habe ich immer in irgendeiner Form etwas zu schreiben mit.
Die vielen Situationen des Tages lassen manchmal ganz spontan Sätze und Umschreibungen von Situationen oder Eindrücken zu.
Diese gilt es festzuhalten, und reinzu kritzeln, egal wo.
Zu Hause habe ich einen großen A4 Block, und das ist mein Ideen Pool.
Da muß alles rein.
Will man jetzt einen Text schreiben, findet man in der Sammlung garantiert etwas, was einem Weiterhilft.
Leider habe ich mich schon oft dabei ertappt zu Faul zu sein, unterwegs etwas aufzuschreiben.
Ach das merkst Du Dir so. Pustekuchen, man hat es dann völlig vergessen.
Sich hinsetzten und krampfhaft reimen, nach irgend einem System, bringt in der Regel
nichts.
Das ist genau so ähnlich wie beim Komponieren, denn mit Gewalt geht da nichts, wenn die Inspiration und Kreativität fehlt, ist es gleich null.
Die Idee mit dem Pool habe ich übrigens aus einem kleinen Buch im Taschenformat,
"Songwriting intensiv" von Michael Schymik. Gibt es für 18-€ bei Amazone.
LG HL

 

[R-Kelly]

hmm das mir unterwegs irgendwelche guten Sprüche oder so einfallen ist bei mir auch eher die Ausnahme und wenn überhaupt dann nur wenn ich gerade über irgendetwas nachsinne..

Schreiben mit Stift und Papier hasse ich und tue ich so gut wie nie!! Habe mittlerweile eine richtig hässliche Schrifft bekommen obwohl ich in der Grundschule ständig Einsen hatte in "Schönschrifft"
Jaja... ich weiß schon die Schrifft ist das Spiegelbild der Seele.. :/

Nur heut zu Tage hat man Handy's und Laptops und ich schreibe auf Tastatur mit dem 10-Finger-System einfach wesentlich schneller und kann Texte leichter umarrangieren als mit meiner hässlichen Schrifft alles durchzustreichen und umkritzeln zu müssen.

Aber das kann ja jeder machen wie er will. Habe mal irgendwo aufgeschnappt, das wenn man auf der Oldschool Art mit nem Stifft auf Papier schreibt, die eigenen Gedanken vom Kopf über den Arm bis in die Fingerspitzen zum Stifft besser fließen können... Ob da jetzt wirklich was dran ist, ist denk ich ma auch wiederum ne individuelle Sache.

Bei mir selbst ist mir öffters aufgefallen, dass wenn meine Gedanken schneller sind als wie ich Schreibe, vergesse ich auch gerne mal hier und da ein Wort in nem Satz und es fällt mir erst nach mehrmaligem Lesen auf das da etwas fehlt..
Beim Schreiben auf Papier wäre ich noch langsammer als auf der Tastatur und würde meinen schnellen Gedankenfluß (falls ich mal einen habe), vermutlich noch mehr blockieren...

 

[User70408]

@R-Kelly

Bei mir selbst ist mir öffters aufgefallen, dass wenn meine Gedanken schneller sind als wie ich Schreibe, vergesse ich auch gerne mal hier und da ein Wort in nem Satz und es fällt mir erst nach mehrmaligem Lesen auf das da etwas fehlt..
Beim Schreiben auf Papier wäre ich noch langsammer als auf der Tastatur und würde meinen schnellen Gedankenfluß (falls ich mal einen habe), vermutlich noch mehr blockieren...

Versuch es mal mit einem Diktaphon ... oder ihr Kiddis macht das ja mit so Tableten/Smartdingern, geht natürlich auch

sprechen geht immer in Echtzeit, ist somit am schnellsten

Ich hab da so ein altes Zoom H2, mach da immer beim Texten gleich mit der Gitarre, so ensteht in einem Schwups Text und Musik in der Rohform ... kann man dann auf Platte ablegen und irgendwann wieder vorholen und dran weiterfeilen.


.

 

[R-Kelly]

Ja wenn man ein Instrument beherrscht, Klavier oder Gitarre ist das natürlich schon ne schöne Sache und sollte vielleicht auch zum Werkzeug jedes Songwriters gehören. Ich nehme an, so kann man viel mehr eins werden mit der Musik und sich besser entfalten.
Leider hab ich wohl den Mut oder die Geduld nicht dazu, stundenlang täglich irgendwelche Fingerakrobatiken zu lernen bis ich ein Instrument dann so gut beherrsche, dass es mir fürs Songwriting reicht..

 

[Dodo_I]

Ein Wort, quasi ein Ziel muss ich haben.

Das ist idR auch dann der Songtitel, dann webe ich meinen Text um dieses Wort.

Ja, oder ein Thema. Dann schreibt sich der Text automatisch.
Meist ist er ja schon in der Musik vorhanden. Ich höre dann einfach hin und schreib ihn auf ...

Was mir dabei auffällt ist, dass es sich auf Englisch eigentlich leichter schreibt als auf Deutsch. Vielleicht, weil ich da wesentlich weniger Hemmungen habe, irgendwelche vorhandenen Plattitüden "nachzuschreiben".

 

[Dodo_I]

Ja wenn man ein Instrument beherrscht, Klavier oder Gitarre ist das natürlich schon ne schöne Sache und sollte vielleicht auch zum Werkzeug jedes Songwriters gehören. Ich nehme an, so kann man viel mehr eins werden mit der Musik und sich besser entfalten.
Leider hab ich wohl den Mut oder die Geduld nicht dazu, stundenlang täglich irgendwelche Fingerakrobatiken zu lernen bis ich ein Instrument dann so gut beherrsche, dass es mir fürs Songwriting reicht..

Dazu reichen eigentlich ein paar Griffe auf der Gitarre. Oder Du drückst einfach nur die Akkorde auf dem Klavier. Du musst das Instrument ja nicht so virtuos beherrschen, dass Du damit Aufnahmen machen kannst oder den Leuten auf Konzerten feuchte Höschen bescherst.
Ist ja nur für Dich zur Orientierung. Und da brauchst Du nicht mal Wochen, da reichen ein paar konzentrierte Tage (mit wenig Alkohol )

 

[oliveramberg]

Manchmal nehme ich Einfälle beim Spazieren mit meinem Hund aufs Smartphone auf. Meist habe ich vorher einen Titel und eine Geschichte im Kopf.
Ein guter Helfer ist auch diese Seite hier http://rhymezone.com/

Oft "bediene" ich mich auch bei Film-Dialogen, resp. nutze den einen oder anderen Satz als Basis für was Neues.


Im Normalfall schreibe ich einen Text relativ fix. Ich mag den Bowie-Ansatz sehr bildhaft und z.T. abstrakt bis "unverständlich" zu schreiben. Es soll auch Interpretatonsspielraum vorhanden sein.

 

[User70408]

Leider hab ich wohl den Mut oder die Geduld nicht dazu, stundenlang täglich irgendwelche Fingerakrobatiken zu lernen bis ich ein Instrument dann so gut beherrsche, dass es mir fürs Songwriting reicht..

Bist also quasi ein Antimusiker-Songwriter, oder besser gesagt ein Antimusiker-Textwriter

Dazu reichen eigentlich ein paar Griffe auf der Gitarre. Oder Du drückst einfach nur die Akkorde auf dem Klavier. Du musst das Instrument ja nicht so virtuos beherrschen, dass Du damit Aufnahmen machen kannst oder den Leuten auf Konzerten feuchte Höschen bescherst.
Ist ja nur für Dich zur Orientierung. Und da brauchst Du nicht mal Wochen, da reichen ein paar konzentrierte Tage (mit wenig Alkohol )

Meinst du wirklich das es so funzt ... ? ... ich mein das "mit wenig Alkohol"



.

 

[Saurus]

Musik ist immer zuerst da. Dann machen wir ein paar Vocaltakes (mit Pseudotext) und schnitzen daraus ´ne schöne Melo und Phrasierung zusammen - best of.
Anschließend schreibe ich relativ passgenau auf dieses best of einen (englischen) Text. Das ist manchmal recht tricky, aber meistens irgendwie möglich.
Dann Text einsingen und das gesamte Arrange wird verfeinert.

 

[holgi]

Manchmal nehme ich Einfälle beim Spazieren mit meinem Hund aufs Smartphone auf.

Hund hab ich nich, aber Smartphone

Meine Frage hier; wenn ich auf meinem Smartphone eine Textzeile eintippen will, quasi als Notiz, ist das bei meinem Android irgendwie umständlich, ein simpler "Notizblock" scheint lediglich als App herumzuschwirren, früher war das mal anders, übersehe ich was?

 

[User70408]

Hund hab ich nich, aber Smartphone

probiers mal andersrum

 

[oliveramberg]

Manchmal nehme ich Einfälle beim Spazieren mit meinem Hund aufs Smartphone auf.

Hund hab ich nich, aber Smartphone

Meine Frage hier; wenn ich auf meinem Smartphone eine Textzeile eintippen will, quasi als Notiz, ist das bei meinem Android irgendwie umständlich, ein simpler "Notizblock" scheint lediglich als App herumzuschwirren, früher war das mal anders, übersehe ich was?

Ich tippe nie auf dem Smartphone einen Text ein. Ist mir zu friemelig, Audio-Aufnahme ist mir da lieber.

 

[R-Kelly]

Manchmal nehme ich Einfälle beim Spazieren mit meinem Hund aufs Smartphone auf. Meist habe ich vorher einen Titel und eine Geschichte im Kopf.
Ein guter Helfer ist auch diese Seite hier http://rhymezone.com/

Oft "bediene" ich mich auch bei Film-Dialogen, resp. nutze den einen oder anderen Satz als Basis für was Neues.


Im Normalfall schreibe ich einen Text relativ fix. Ich mag den Bowie-Ansatz sehr bildhaft und z.T. abstrakt bis "unverständlich" zu schreiben. Es soll auch Interpretatonsspielraum vorhanden sein.

Nicht schlecht dieser "Helfer" ! Vor allem das man nicht nur nach Reimen sondern auch nach verwandten Reimen, Synonymen, Antonymen etc suchen kann!!! Aber halt leider nur für englischsprachige Texter zu gebrauchen.. Sowas auf deutsch wäre Mega!

Der beste mir bekannte "Helfer" ist diese Seite hier
http://www.echtreim.de/

Dort werden auch verwandte Reime oder Teilweise sogar Doppelreime aufgelistet mit entsprechenden Wertungen! Schöne Sache..

Den Tip sich Sätze aus gezielten Film-Dialogen rauszupicken oder sich einfach nur davon inspirieren zu lassen find ich mal Klasse

Oft ließt man ja man soll sich von ganzen Filmen inspirieren lassen. Nur in einem ca. 4 Min Song kann man bei weitem nicht soviel "geschichtliche, bildliche Szenen" erzählen wie in einem 2 stündigem Film..

Wenn einem beim Hören oder Lesen eines Textes direkt Bilder im Kopf springen, finde ich ist es ein guter Text! Was ich aber nicht mag sind zu abstrakte, eher unverständliche Dinge.. Damit kann irgendwie nichts anfangen. Ich steh auf bildliche Texte die in einer lebendigen Sprache geschrieben sind, so wie man auch im Alltag selber auch sprechen würde und die auch jeder auf anhieb versteht.
Aber das ist denk ich mal persönliche Geschmackssache.

 

[PastorZaster]

Echtreim ist gut, die Luma-Reimmaschine ist auch nicht verkehrt. Beide haben auch Assonanz-Reime. Die besten / brauchbarsten Reime fallen mir aber in der Regel selbst ein.

Das Schlimmste beim Texten ist die Blockade. Bei mir hilft manchmal duschen, da fallen mir oft zwischen 4 bis 12 Zeilen ein. Manchmal setze ich mir auch Ziele wie "ich schreibe jetzt in einer Stunde drei Strophen" und dann kommt zumindest eine gute dabei raus. Zur Motivation beschäftige ich mich gerne mit Künstlern, die einen übertrieben großen Output haben. Der Rapper Kool Keith hat angeblich schon an 7000 veröffentlichten Songs mitgewirkt (manchmal waren es nur Features oder Beats). Sein Album "Dr. Octagon" soll in nur 24 Stunden entstanden sein.

Wie meine Vorredner schon geschrieben haben, fällt es mir auch am leichtesten, wenn ich schon ein Thema oder einen Refrain habe.

 

[Saurus]

...Bei mir hilft manchmal duschen, da fallen mir oft zwischen 4 bis 12 Zeilen ein...

Und dann ist es gut, wenn man nur noch den Record-Button drücken muss.

 

[PastorZaster]

Danke für den Tipp, aber ich habe schon ein wasserfestes Mikro im Badezimmer.

 

[R-Kelly]

jetzt mal ohne witz Leute ne.. aber manchmal wenn ich stundenlang vorm Rechner sitze und ich grad irgendwie nicht weiterkomme, fallen mir die besten Ideen wenn ich kacken gehe wie von alleine ein...