Vorgehensweise beim Produzieren eines Songs

[Pilotteacher]

Hallo,

ich bin relativ neu im Homestudio Recording und möchte gerne mal einen Song aufnehmen.
Hardware und Software seitig besitze ich meiner Meinung nach alles Notwendige.
Ich würde nun gerne wissen in welcher Reihenfolge man einen Song aufnimmt (Drums,Bass,Gitarre,Gesang,..) , mixt und wann man Effekte benutzt.

Danke schon mal im Vorraus !

 

[TonyPizza]

Erstmal ein Bier aufmachen und n paar Kippen drehn

Das kannst man so nicht beantworten, das geht sowie so generell nicht... Welches Instrument spielst du? Evtl. Gitarren oder Piano Skizze, HipHopper eher mit nem Beat etc.

 

[Cruba]

Jo, sone richtige Beschreibung des Equipment isses nich. Kann sein, dass Du mit Hardware den PC meinst und mit Softwaresynthesizern arbeitest, kann sein, dass Du ein kleines Studio gebaut hast mit analogen Instrumenten. In beiden Fällen wird es sehr unterschiedliche Beantwortungsformen geben.

Das mit dem Bier(oder je nach Persönlichkeit Enerydrinks) ist sicher Grundvorraussetzungen ohne die gar nix geht!

 

[ExGx]

Hey. Also ich finde es gibt kein richtiges Geheimrezept. Wenn ich einen einen Song aufnehme, der schon fix und fertig ist, dann beginne ich zu 95 % mit den Drums, dann die Gitarre( n), Bass und zum Schluss den Gesang. Ich denke aber, dass es auch ein wenig vom Genre abhängig ist. Wenn ich komponiere und ersteinmal nur meine Ideen im Rechner festhalten möchte, kann es auch sein, dass ich erst mit der Gitarre anfange. Je nachdem ob ich nun ein Riff im Kopf habe oder eher doch einen Drumbeat. Das daddel ich dann erstmal nur über Midi in die DAW . Wenn der Song fertig arrangiert ist, beginne ich erst die -richtige- Aufnahme über meine Mikrofone

 

[Mike3000]

DAS, und wirklich DAS Geheimrezept ist, zuerst eine MUSIKALISCHE IDEE zu haben .

 

[holgi]

Ich benötige genau EIN Gitarrenriff, das nehme ich auf, doppel es, denke mir ein zweites dazu aus, nehme dieses auf, dann höre ich das Ergebnis mit der Gitarre in der Hand, endet mein kurzes aufgenommenes Intermezzo improvisiere ich ein Nachfolgeriff....

Das geht dann so weiter bis ich ca 4 Minuten habe

Erst dann wird editiert, dann gibt es die Drums (programmiert), ganz zum Schluss den Bass (programmiert).

Und irgendwann einmal sogar Gesang.

 

[Kollege]

gibt keine feste reihenfolge, aber meistens starte ich mit chords, dann bass, dann drums.
das ist dann das bett in das ich melo oder gesang oder whatever reinlegen kann.

alles ganz simpel lassen und mal nach gefühl hinarrangieren.

so wenig wie möglich hören. mit jedem mal hören geht ein stück gefühl verloren, das man anfangs für den song hatte.

schönes wochenende

 

[TGud]

Also ich mach das bei Eigenkompositionen so: Erst den Teil (z. B. Ref.) nur mit einer Gitarre zum Klick spielen. Die Gitarre muss noch nicht toll sein. Nur gerade sollte sie sein. Kann auch sein, dass die Gitarre am Ende der Produktion gar nicht mehr dabei ist. Also kurz gesagt, mit einer Gitarre den Songablauf einspielen. Meist ist im Anschluss bereits eine Gesangsskizze dran. Nur um zu wissen, wie ich mir das so vorstelle. Wenn der Song dann so vom Ablauf her steht und mit Kladdegesang versorgt ist, nehme ich die echten Spuren auf. Womit Du dann anfängst ist völlig egal.

Gruß
Thorsten

 

[Trebel]

Also ich versuche meisst erstmal eine Art Klang-Wiese zu schaffen.
Einen Rahmen abstecken und es dicht bewachsen lassen.
Das ist das Hauptthema.
(Oft der Refrain wo erstmal alles notwendige enthalten ist)
Dann kuckt man welche Stellen besser gewachsen sind.
Wo das Potential für eine richtig "schöne" Wiese ist.
Diese besseren Stellen arbeitet man dann heraus,
setzt sie zum Beispiel zusammen.
Unschöne Stellen müssen manchmal komplett entfernt werden,
der Ästhetik wegen.
Alles dient der Präzision, der Perfektion.

Es gibt Leute die können aus Scheisse Gold machen.

(ist wohl nicht hilfreich, wenn man dabei realistisch denkt glaube) ^^

 

[cherry50]

Ich brauche als erstes eine feste Drumspur, die mir das Tempo, Taktart, Anzahl der Takte , Breaks , Bridges und Pausen ganz klar vorgibt. Das ist für mich die halbe Miete.
Beim Erstellen der Drumspur habe ich ganz klare Vorstellungen, wie der Song werden soll.

Meistens konstruiere ich mir dann an Hand meiner gewählten Harmonien eine Basspur dazu.
Mit der Basspur habe ich ja dann auch eine Midispur, und kann mir davon Pads und Synthbass, Arpp im Gegentakt usw. , ableiten.

Eine gewisse Songstruktur wie Intro Vers Chorus Bridge Outro habe ich mir durch meine Drumspur schon vorgezeichnet.
Das hilft mir persönlich sehr dabei den Überblick zu behalten.

Wenn es schnell gehen soll, spiele ich den Song nach meinen Vorstellungen live mit dem Keyboard ein.
Dann habe ich alle Spuren in Midinoten im Seqenzer, und kann beliebig mit VSTI agieren.

LG Cherry50

 

[raziel28]

Hallo,

erstmal herzlich Willkommen hier im Forum.

Ich würde nun gerne wissen in welcher Reihenfolge man einen Song aufnimmt (Drums,Bass,Gitarre,Gesang,..) , mixt und wann man Effekte benutzt.

Das ist eine spannende Frage, wo es am Ende so viele Antworten gibt wie es Musiker gibt, sprich, das macht jeder ein bisgen anders. Es mag wohl die höhere Lehre geben, zunächst den Song an sich zu komponieren, dann zu Mixen und zu effektieren und am Ende zu Mastern. Gut, das Mastern ist meist wirklich ein eigener Prozess, der ganz am Ende kommt und nicht selten sogar gar nicht.
Aber alles davor kann man in einer Reihenfolge machen oder auch durchmischt.
Beispiel: Ich mache eine Gitarrenspur und möchte schon mal fühlen, was es macht, wenn auf der Gitarre ein Echoeffekt liegt. Für den Groove des Songs lasse ich dieses Echo jetzt schon drinnen, das ist dann im weiteren Sinne jetzt schon ein Teil des Mixings, das ich praktisch schon beim Arrangieren gemacht habe. Man kann es also, wenn man es sich so angewöhnt hat, alles nacheinander machen, man kann es aber auch durchmischen.

Eine Vorgehensweise beim Erstellen der Instrumententracks gibt es meiner Auffassung nach nicht. Es würde keinen Sinn machen wenn ich 'im Flow' bin, also eine Songidee habe, meine Vorgehensweise mir nun an Punkt X eine Drumspur abverlangt, wo mir aber im Moment partout noch nichts einfällt. Also mache ich da weiter, wo gerade Ideen da sind. Wenn ich für das weitere Arbeiten dringend eine Drumspur brauche, hole ich mir als Platzhalter einen Drumloop aus der Konserve und arbeite dann später an dieser Ecke weiter. Das rettet mir auf jeden Fall den Flow, also die Ideen.

Vielleicht mögen hier ein paar Tips für Dich dabei sein, wenn Du noch unsicher bist und ein paar Inspirationen brauchst:
http://www.musotalk.de/video/songwriting-20-mit-cubase-6-songablauf/

 

[pieffa]

Also was mir ungemein geholfen hat ist dass ich jetzt immer von hinten Anfänge also zuerst die finalhook ausarrangiere. Und mich dann weiter zurückarbeite. Die Hook ist für mich das wichtigste. Drums als erstes dann bass wenn das groovt geht's weiter. Früher habe ich dann mit Chords eritergemacht jetzt versuche ich es mit der Melody da diese ins Ohr fällt.
Naja und kreativ sein. Instrumentierung der Frequenzbereiche splitten das sich nichts im Wege steht. Zur Hook hin höher werden um Spannung zu erzeugen usw.
Was auch sehr hilfreich ist die Melodie zu Summen bzw. aufzunehmen und instrumental umzusetzen das macht das ganze homogene. Am liebsten habe ich den Gesang zuerst, weil ich net singen kann leider. Viel Erfolg

 

[cherry50]

@raziel schreibt

Wenn ich für das weitere Arbeiten dringend eine Drumspur brauche, hole ich mir als Platzhalter einen Drumloop aus der Konserve und arbeite dann später an dieser Ecke weiter. Das rettet mir auf jeden Fall den Flow, also die Ideen.

Ja gut, das kannst Du ja auch so machen. Wenn man aber nicht so irre viel Zeit hat, und wartet darauf bis denn der gewisse Fluss wieder da ist, dann ist das nicht sehr effizient.

Wenn ich Aufträge habe, muß ich stricken. Da habe ich sogar gewisse Schablonen, die ich mir erarbeitet habe, und die leicht abgewandelt immer wieder vom Grund her passen.

Ich setzte mich durchaus auch mal an mein Keyboard, greife spielerisch Harmonien und kurze Melodieläufe, bei denen es auch zu einer Idee von einem Song kommen kann.

Es ist doch eigentlich nicht festgelegt, wie man zum Ziel kommt

Eine Drumspur ist immer ein guter Ausgangspunkt, und inspiriert ungemein. Einfach mal ausprobieren.

LG Cherry50

 

[musicdevil]

ich bin relativ neu im Homestudio Recording und möchte gerne mal einen Song aufnehmen.
Hardware und Software seitig besitze ich meiner Meinung nach alles Notwendige.
Ich würde nun gerne wissen in welcher Reihenfolge man einen Song aufnimmt (Drums,Bass,Gitarre,Gesang,..) , mixt und wann man Effekte benutzt.

Meistens komponiere ich den Song mit Hilfe der Gitarre oder am Piano, oder besser gesagt "ich entwickle die Harmoniefolgen".
Ich lasse dann oft einen passenden Drumloop aus Addictive Drums mitlaufen, wegen dem "Feeling".
Dabei lege ich auch schon Tonart, Taktart, Geschwindigkeit und den Ablauf fest.
Im Prinzip ist der Song dann schon soweit fertig, um ihn "am Lagerfeuer" vortragen zu können, ohne überhaupt schon was aufgenommen zu haben.
Irgendwer sagte mal, dass ein guter Song auch nur auf A-Gitarre und mit Gesang funktioniert, zumindest in meinen Genres, die ich so überwiegend bediene.

Nun beginne ich meistens im Rechner mit den Drums, welche bei mir "aus der Dose" kommen, aber noch ohne Feinheiten wie Breaks usw.
Dann spiele ich so nach und nach die ganzen Instrumente dazu, wobei ich da nach "Wichtigkeit" gehe.
Das Fundament besteht dann zb. aus Bass, zwei Rhythmusgitarren, nem Piano usw. und unwichtigere Sachen wie zb. ein Padsound usw. kommen zum Schluss.
Erst wenn das dann alles eingespielt ist, arbeite ich die Drums aus, spiele ein eventuelles Solo dazu, singe aufs "Playback" usw.

Schon während dieser ganzen Phase mixe ich auch schon grob (Volume, Panning).
Erst zum Ende hin, verwende ich dann Effekte wie Equalizer, Compressor, Reverb, Delay usw.
Effekte benutzt man dann, wenn die Spuren, bzw. der Song davon profitiert, was fast immer der Fall ist Nach dem Mixing kommt noch ein Mastering und fertig ist.

Kommt aber auch extrem aufs Genre an.

 

[Trebel]

Oh bitte keine fertigen Loops verwenden.

Und ca. 80% der Producer (und Michael Jackson) fangen ja mit
einem Rythmus-Beat an.
(wurde hier im Forum mal diskutiert)

Also zum Beispiel:
Eine Snare rein laden, Takt vorgeben.
Zusätzlich 1 - 2 Sounds für den Punch und fürn Bauch.
Das ist Arbeit von 10 Min.
In der Zeit kann man auch schon mal ne Kick rein schieben.
Da ist das Fell, Kick und Bass auch in 10 Min. gelayert.
Es müssen nicht für jedes Projekt und Spur die Effekte neu eingefügt werden.
Compressor, Eq usw. kann man alles grob voreinstellen und im Template sichern.
Hihats stehen eher weiter hinten an.
Bass und Melodieinstrumente folgen dann auch so.

Und man braucht auch kein Metronom,
wie mir ein Kumpel z.B. immer einreden will.

 

[misterkanister]

Keine festen Regeln.
Mit Effekten, welcher Art auch immer, jederzeit experimentieren, kommt auf den Song an.
Manchmal kann ein "extrem" eingestelltes delay einen Teil des Songs tragen und mehr als "nur" ein Echoeffekt sein sondern ein elementares Teil im Arrangement und dann macht es Sinn, dieses schon in der Aufnahmephase zu benutzen.

 

[Trebel]

@ misterkanister

Keine festen Regeln ?
Warum haben dann "alle" Bands Gesang, Gitarre und Schlagzeug.

Das muss man schon differenzieren.

Zum einen die Technologie, die fast immer gleich bleibt.
(Ausnahmen sind zum Beispiel Circuit Bending)

Zum anderen die Interaktion mit dieser, die bei jedem anders ist.

Man kann aber glaube schon generell sagen, in der Liebe und Kunst ist alles erlaubt.

 

[Soundkraft]

Warum haben dann "alle" Bands Gesang, Gitarre und Schlagzeug.

Reduzieren wir das mal lieber auf Schlagzeug und selbst das brauch man nicht immer.

Das muss man schon differenzieren.

Eben

Bei mir wird ja alles sozusagen "in the box" erzeugt.
Also straightes Drumpattern als Metronomersatz...macht einfach mehr Spass.
Dann Akkorde...dann Bass...dann Melodien...wenn ich was mit Gesang machen würde käme der als letztes dran...ist ja auch nur ne Melodie....ist sicher nicht die standrdvorgehensweise....aber Gesang ist numal bei mir eher nicht gefragt. Zum Schluss wird dann die Drumspur an den fast fertigen Song angepasst....das wiess ich ja vorher nicht wo da Breaks und so hinmüssen...bei mir steht der Song eh nie vorher fest...das ergibt sich beim rumspielen. Es kann sein, dass ich mit Streichern anfange und am Ende bei Brettgitarren ende....da steht nix fest...ich folge da einfach dem Moment.

Dreht sich natürlich um, wenn ich z.b. hier was für nen Remix-Contest mache, wo der Gesang schon vorgegeben ist...komme ich aber nicht so gut mit klar..wie man dann auch oft hört

 

[raziel28]

Ja gut, das kannst Du ja auch so machen. Wenn man aber nicht so irre viel Zeit hat, und wartet darauf bis denn der gewisse Fluss wieder da ist, dann ist das nicht sehr effizient.

Muss es auch nicht, ich lebe ja nicht einkommentlich von der Musik. Effizienz ist für mich nur da wichtig, wo ich ansonsten Gefahr laufe, die Idee zu verlieren. Aber auch das bitte immer in gesunder Relation sehen, eine Idee, die sich im Kopf nicht halten lässt muss auch nicht immer eine gute Idee sein.

Oh bitte keine fertigen Loops verwenden.

Wieso nicht?

 

[musicdevil]

Und man braucht auch kein Metronom,
wie mir ein Kumpel z.B. immer einreden will.

Das kann man so nicht sagen. Wonach soll ich mich denn in der akustischen Musik sonst orientieren?
Klar, wenn man hat und will, kann man sich da mit Hilfe von programmierten virtuellen Drums behelfen, wenn ich aber die Drums in "echt", bzw. auch per E-Drum-Set einspiele, brauch ich nen Taktgeber. Genauso wenn ich nicht mit Drums, sondern zb. ner Gitarre anfange.